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Aktuelle Version vom 22. Juli 2025, 15:23 Uhr

Anna Galovičová (* 1. Oktober 1950 in Bratislava) ist eine slowakische Yogalehrerin, Pädagogin und ehemalige Bürgerrechtlerin. Sie gehört zu den Pionierinnen des modernen Yoga in der Slowakei und war in der Zeit des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei in der oppositionellen Bildungs- und Kulturarbeit aktiv.

Leben und Wirken

Anna Galovičová, slowakische Yogameisterin und Bürgerrechtlerin

Anna Galovičová wurde 1950 in Bratislava geboren. Nach dem Schulabschluss studierte sie Pädagogik und begann eine Laufbahn als Lehrerin. Schon früh interessierte sie sich für ganzheitliche Heilmethoden, Körperarbeit und östliche Weisheitslehren. Während der 1970er und 1980er Jahre begann sie, Yoga zu praktizieren und weiterzugeben – zunächst im privaten Rahmen, später auch in halböffentlichen Kursen.

Trotz der restriktiven Haltung der kommunistischen Behörden gegenüber spirituellen und alternativen Lehrinhalten engagierte sie sich für eine freie Bildung und individuelle Entfaltung. Sie gehörte zum Umfeld der sogenannten Samisdat-Bewegung, war in oppositionellen Kreisen aktiv und wurde in den 1980er Jahren von der Staatssicherheit überwacht.

Nach der Samtenen Revolution 1989 wirkte sie maßgeblich am Aufbau einer freien Yoga- und Bildungsbewegung in der nun unabhängigen Slowakei mit. Sie gründete eine eigene Yoga-Schule und bildete zahlreiche Yogalehrerinnen und -lehrer aus. Besonders am Herzen lagen ihr dabei der ethische und spirituelle Aspekt des Yoga sowie die Verbindung von traditionellem Wissen mit moderner Pädagogik.

Bedeutung

Anna Galovičová gilt als eine der zentralen Figuren der Yoga-Bewegung in der Slowakei. Ihr Engagement für persönliche Freiheit, Bildung und die Integration östlicher Philosophien in den mitteleuropäischen Kulturraum machte sie zu einer inspirierenden Persönlichkeit weit über die Yoga-Szene hinaus.

Sie wurde mehrfach für ihren Beitrag zur spirituellen Bildung und zur demokratischen Entwicklung der Slowakei gewürdigt. In Interviews und Dokumentationen äußert sie sich regelmäßig zu Fragen der Ethik, Bildung und inneren Transformation.

Aktuelle Funktionen

Dr. Anna Galovičová ist Gründerin und Vorsitzende der Slowakisch-Indischen Freundschaftsgesellschaft sowie Projektkoordinatorin in mehreren sozialen, gesundheitlichen und bildungsorientierten Initiativen. Als Direktorin des Mental Health Centre in Liptov-Jakubovany leitet sie Trainingsprogramme zur psycho-physischen und psycho-spirituellen Bewusstseinsentwicklung. Sie entwickelt und verbessert Methoden zur Entspannung, Stressbewältigung und Gesundheitsprävention. Während der COVID-19-Pandemie koordinierte sie mehrere Projekte zur Wiederherstellung psychischer Gesundheit („Restart-Projekte“). Seit über 52 Jahren unterrichtet sie Yoga in zahlreichen Städten der früheren Tschechoslowakei und gilt als Pionierin des modernen Yoga in der Slowakei.

Dr. Galovičová ist Vorsitzende des Slovak Anti-Poverty Network und Executive Coordinator des European Anti-Poverty Network in Brüssel. Darüber hinaus ist sie Mitbegründerin und Vorsitzende des slowakischen Ablegers des Parliament of World Religions Parlament der Weltreligionen.

Ausbildung und Zertifizierungen

1975 – Magistra der Psychologie, Universität Karlova in Prag

1988 – Fellow of the College of Human Sciences, International Institute of Integral Human Sciences, Montréal

1994 – Lizenzierte Trainerin für Rehabilitation, Yoga und Meditation (Indien)

2004 – Koordinatorin internationaler Trainings zu interkulturellem Lernen, Konfliktmanagement und Persönlichkeitsentwicklung

2009 – Doktorin der Philosophie (PhDr.), Universität Karlova, Prag; Dissertation über die Anwendung von Yoga im Alltag zur psychischen Entwicklung des Menschen

2010 – Teilnahmezertifikat am Symposium zur Positiven Psychologie bei Prof. Dr. Martin Seligman, Prag

Im Jahr 2009 wurde sie in das „Who is Who“ der Slowakei aufgenommen. Bereits 2002 wurde sie gemeinsam mit Präsident Michal Kováč zur Patronin der Holzkirche St. Paraskieva in Dobroslava ernannt. 2014 wurde sie vom Parliament of the World’s Religions als Botschafterin anerkannt, 2015 durch die Peace Women World Federation ebenfalls als Friedensbotschafterin gewürdigt.

Berufliche Laufbahn

Seit den 1980er Jahren leitet Dr. Galovičová Yoga-Kurse für Ärztinnen, Therapeutinnen und Patient*innen. Gemeinsam mit Doc. MUDr. Jarka Motajová CSc. und dem indischen Yogi Paramhans Swami Maheshwarananda initiierte sie das Programm „Innovationen in der Rehabilitation durch Yoga“ im Kurort Piešťany. Yoga wurde dort erfolgreich in den medizinischen Alltag integriert.

Von 1999 bis 2004 leitete sie die Harmony Clinic im Kurort Trenčianske Teplice und arbeitete direkt mit in- und ausländischen Patient*innen. Sie forschte zur Wirkung von Yoga auf physische, mentale und soziale Gesundheit. In der Kinderklinik von Piešťany initiierte sie Programme zur Anwendung von Yoga bei Jugendlichen mit schweren Erkrankungen wie Skoliose, juveniler Arthritis und Poliomyelitis (unter ärztlicher Leitung von MUDr. Boldišová, 2003).

Als Gründerin der Slowakisch-Indischen Freundschaftsgesellschaft (1990 – erste NGO nach dem Ende des kommunistischen Regimes) arbeitete sie kontinuierlich an der Verbindung zwischen östlicher und westlicher Weltanschauung. Zwischen 2004 und 2015 koordinierte sie zahlreiche europäische Jugendprojekte zu gesunder Lebensführung, Psychohygiene, Umweltschutz und sozialer Inklusion in über zehn Ländern.

Veröffentlichungen

  • Multikulturelle Bildung – nicht nur für Pädagogen (2009), zweisprachig (SK/EN)
  • Hilf – und kämpfe nicht! (2012), Lehrbuch für Mittelschulen zur Persönlichkeitsbildung
  • Alle in einem Boot (2014), Projekt für Geschwister von Kindern mit Behinderung (auch auf Englisch)
  • Yoga – Gestern, Heute und Morgen (2017), basierend auf ihrer Dissertation über mentale und spirituelle Entwicklung durch Yoga

Internationale Kooperationen

Dr. Galovičová arbeitete mit Organisationen in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika zusammen. Sie unterstützte Jugendprojekte der India Heritage Research Foundation in Rishikesh und unterzeichnete 2019 ein Kultur- und Bildungsabkommen mit der Indian-Slovak Association an der slowakischen Botschaft in Neu-Delhi. Kooperationen bestehen mit dem Ramana Ashram (Südindien), Yogazentren in Rishikesh, Jaipur, Jadan und tibetischen Klöstern in Dharamsala.

Wirkung und Philosophie

In ihrer Arbeit verbindet sie moderne Psychologie mit traditionellen spirituellen Wegen. Viele Klient*innen berichten von innerer Transformation, gesteigerter Selbstdisziplin und einer neuen Beziehung zum eigenen Körper und Geist. Ihr Ziel ist es, durch interkulturelles Lernen Vorurteile, Angst vor dem Fremden und mentale Blockaden zu überwinden – und den inneren Reichtum des Menschen zur Entfaltung zu bringen.

Sprachkenntnisse

  • Englisch
  • Slowakisch (Muttersprache)

Quellen

Weblinks