Klassische Upanishaden - Die Isha-Upanishad des weißen Yajurveda: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
''Quelle:'' <br />
''Quelle:'' <br />
Klassische Upanishaden<br />
Klassische [[Upanishaden]]<br />
- Die Weisheit des Yoga -<br />
- Die Weisheit des [[Yoga]] -<br />
Auszüge aus dem Werk<br />
Auszüge aus dem Werk<br />
„Sechzig Upanishads des Veda“<br />
„Sechzig Upanishads des Veda“<br />
Zeile 11: Zeile 11:
Alle Rechte vorbehalten<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Yoga Vidya Verlag<br />
Yoga Vidya Verlag<br />
Yoga Vidya GmbH<br />
[[Yoga Vidya]] GmbH<br />
Yogaweg<br />
Yogaweg<br />
32805 Bad Meinberg<br />
32805 [[Bad Meinberg]]<br />




[[Datei:RTEmagicC klassische upanishaden andere schraeg.jpg.jpg|mini|Dieser Text ist auch im Buch enthalten. ]]
[[Datei:RTEmagicC klassische upanishaden andere schraeg.jpg.jpg|mini|Dieser Text ist auch im Buch enthalten. ]]


1. In Gott versenke dies Weltall
1. In [[Gott]] versenke dies Weltall
Und alles, was auf Erden lebt!
Und alles, was auf Erden lebt!
Wer ihm entsagt, genießt wahrhaft;
Wer ihm entsagt, genießt wahrhaft;
Nach fremdem Gute giere nicht. <br />
Nach fremdem [[Gute]] giere nicht. <br />
2. Mag immerhin, sein Werk treibend,
2. Mag immerhin, sein Werk treibend,
Hundert Jahre man wünschen sich!
Hundert Jahre man wünschen sich!
Zeile 28: Zeile 28:
3. Ja, dämonisch ist dies Weltall,
3. Ja, dämonisch ist dies Weltall,
Von blinder Finsternis bedeckt!
Von blinder Finsternis bedeckt!
Darein geh'n nach dem Tod alle,
Darein geh'n nach dem [[Tod]] alle,
Die ihre Seele mordeten.<br />
Die ihre Seele mordeten.<br />
4. Eins, ? ohne Regung und doch schnell wie Denken?
4. Eins, ? ohne Regung und doch schnell wie Denken?
Hinfahrend, nicht von Göttern einzuholen?
Hinfahrend, nicht von [[Götter]]n einzuholen?
Stillstehend überholt es alle Läufer?
Stillstehend überholt es alle Läufer?
Ihm wob schon die Urwasser ein der Windgott.<br />
Ihm wob schon die Urwasser ein der Windgott.<br />
Zeile 38: Zeile 38:
In allem ist es inwendig,
In allem ist es inwendig,
Und doch außerhalb allem da.<br />
Und doch außerhalb allem da.<br />
6. Doch wer die Wesen hier alle
6. Doch wer die [[Wesen]] hier alle
Wiedererkennt im eignen Selbst
Wiedererkennt im eignen [[Selbst]]
Und sich in allem, was lebet,
Und sich in allem, was lebet,
Der ängstigt sich vor keinem mehr.<br />
Der ängstigt sich vor keinem mehr.<br />
Zeile 45: Zeile 45:
Das Selbst ward des Erkennenden, ?
Das Selbst ward des Erkennenden, ?
Wo wäre Wahn, und wo Kummer
Wo wäre Wahn, und wo Kummer
Für ihn, der so die Einheit schaut?<br />
Für ihn, der so die [[Einheit]] schaut?<br />
8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos,
8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos,
Rein, lauter, unverwundbar, frei vom Übel.
Rein, lauter, unverwundbar, frei vom [[Übel]].
Vorschauend, durch sich selbst nur, allumfassend,
Vorschauend, durch sich selbst nur, allumfassend,
Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew'ge Zeiten vorgezeichnet.<br />
Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew'ge Zeiten vorgezeichnet.<br />
Zeile 58: Zeile 58:
So haben von den Altmeistern
So haben von den Altmeistern
Die Lehre überkommen wir.<br />
Die Lehre überkommen wir.<br />
11. Wer das Wissen und Nichtwissen
11. Wer das [[Wissen]] und Nichtwissen
Beide (als unzulänglich) weiß,
Beide (als unzulänglich) weiß,
Der überschreitet durch beides
Der überschreitet durch beides
Den Tod und hat Unsterblichkeit.<br />
Den Tod und hat [[Unsterblichkeit]].<br />
12. In blinde Finsternis eingeht,
12. In blinde Finsternis eingeht,
Wer ein Werden zu Nichts geglaubt,
Wer ein Werden zu Nichts geglaubt,
Zeile 69: Zeile 69:
Von Nichtswerdung verschieden auch,
Von Nichtswerdung verschieden auch,
So haben von den Altmeistern
So haben von den Altmeistern
Die Lehre überkommen wir.<br />
Die [[Lehre]] überkommen wir.<br />
14. Wer Werden und Zunichtwerden
14. Wer Werden und Zunichtwerden
Beide (als nicht vorhanden) weiß,
Beide (als nicht vorhanden) weiß,
Der überschreitet durch beides
Der überschreitet durch beides
Den Tod und hat Unsterblichkeit.<br />
Den [[Tod]] und hat Unsterblichkeit.<br />
15. Mit einer Schale ganz aus Gold
15. Mit einer Schale ganz aus Gold
Ist zugedeckt der Wahrheit Mund;
Ist zugedeckt der Wahrheit Mund;
O öffne, Pushan, diese mir,
O öffne, [[Pushan]], diese mir,
Dem Wahrheitstreuen mach' sie kund.<br />
Dem Wahrheitstreuen mach' sie kund.<br />
16. O Pushan, einiger Seher, o Yama, Sonnengott, Prajapatis Sohn! zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine Herrlichkeit; ? ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt; und jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!<br />
16. O Pushan, einiger Seher, o [[Yama]], Sonnengott, Prajapatis Sohn! zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine Herrlichkeit; ? ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt; und jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!<br />
17. Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen, und dieser Leib mag endigen in Asche!
17. Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen, und dieser Leib mag endigen in [[Asche]]!
Om!
[[Om]]!
O Geist, gedenk! des Werks gedenk!
O [[Geist]], gedenk! des Werks gedenk!
O Geist, gedenk! des Werks gedenk!<br />
O Geist, gedenk! des Werks gedenk!<br />
18. O Agni, führe uns auf ebenen Stegen,
18. O Agni, führe uns auf ebenen Stegen,

Aktuelle Version vom 11. April 2023, 02:23 Uhr

Quelle:
Klassische Upanishaden
- Die Weisheit des Yoga -
Auszüge aus dem Werk
„Sechzig Upanishads des Veda“
von Paul Deussen
Originalausgabe F.A. Brockhaus, Leipzig, 1897
Neuauflage B. Kleine Verlag GmbH, Bielefeld, 1980

Copyright dieser Ausgabe
Alle Rechte vorbehalten
Yoga Vidya Verlag
Yoga Vidya GmbH
Yogaweg
32805 Bad Meinberg


Dieser Text ist auch im Buch enthalten.

1. In Gott versenke dies Weltall Und alles, was auf Erden lebt! Wer ihm entsagt, genießt wahrhaft; Nach fremdem Gute giere nicht.
2. Mag immerhin, sein Werk treibend, Hundert Jahre man wünschen sich! Drum steht's, wenn so du, nicht anders; Werkbefleckung klebt dir nicht an.
3. Ja, dämonisch ist dies Weltall, Von blinder Finsternis bedeckt! Darein geh'n nach dem Tod alle, Die ihre Seele mordeten.
4. Eins, ? ohne Regung und doch schnell wie Denken? Hinfahrend, nicht von Göttern einzuholen? Stillstehend überholt es alle Läufer? Ihm wob schon die Urwasser ein der Windgott.
5. Rastend ist es und doch rastlos, Ferne ist es und doch so nah! In allem ist es inwendig, Und doch außerhalb allem da.
6. Doch wer die Wesen hier alle Wiedererkennt im eignen Selbst Und sich in allem, was lebet, Der ängstigt sich vor keinem mehr.
7. Wo zu den Wesen hier allen Das Selbst ward des Erkennenden, ? Wo wäre Wahn, und wo Kummer Für ihn, der so die Einheit schaut?
8. Er streckt sich ringshin, körperlos und sehnenlos, Rein, lauter, unverwundbar, frei vom Übel. Vorschauend, durch sich selbst nur, allumfassend, Hat jedem nach der Art die Zwecke er für ew'ge Zeiten vorgezeichnet.
9. In blinde Finsternis fahren, Die dem Nichtwissen huldigen; In blindere wohl noch jene, Die am Wissen genügten sich.
10. Anders als, wozu führt Wissen, Und wozu führt Nichtwissen, ist's! So haben von den Altmeistern Die Lehre überkommen wir.
11. Wer das Wissen und Nichtwissen Beide (als unzulänglich) weiß, Der überschreitet durch beides Den Tod und hat Unsterblichkeit.
12. In blinde Finsternis eingeht, Wer ein Werden zu Nichts geglaubt, In blindere wohl noch jener,
Der ein Werden zu Etwas glaubt. 13. Verschieden ist es von Werdung, Von Nichtswerdung verschieden auch, So haben von den Altmeistern Die Lehre überkommen wir.
14. Wer Werden und Zunichtwerden Beide (als nicht vorhanden) weiß, Der überschreitet durch beides Den Tod und hat Unsterblichkeit.
15. Mit einer Schale ganz aus Gold Ist zugedeckt der Wahrheit Mund; O öffne, Pushan, diese mir, Dem Wahrheitstreuen mach' sie kund.
16. O Pushan, einiger Seher, o Yama, Sonnengott, Prajapatis Sohn! zerteile deine Strahlen, schließ zusammen deine Herrlichkeit; ? ja, ich sehe sie, deine lieblichste Gestalt; und jener dort, der Mann dort, ich bin es selbst!
17. Nun werde, Hauch, zum Winde, dem unsterblichen, und dieser Leib mag endigen in Asche! Om! O Geist, gedenk! des Werks gedenk! O Geist, gedenk! des Werks gedenk!
18. O Agni, führe uns auf ebenen Stegen, Du pfadekundiger Gott, hin zum Gelingen! Halt fern uns von der Sünde krummen Wegen! Und höchste Ehre wollen wir dir bringen.


Siehe auch