Sanskrit Kurs Lektion 4: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. Februar 2015, 14:18 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Übung 1

  • Devanagari: कस्तस्मिन्गृहे वसति |
  • wissenschaftliche Transliteration: kas tasmin gṛhe vasati |
  • vereinfachte Transkription: kas tasmin grihe vasati |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Wer (Ka, Interrogativpronomen, Nominativ) in diesem (Tad, Demonstrativpronomen, Lokativ) Haus (Griha, Lokativ) wohnt ? (Verb), d.h. "Wer wohnt in diesem Haus?"

Erläuterungen

  • Der Lokativ (Saptami) antwortet auf die Frage "Wo?": tasmin ist der Lokativ von tad (Tad) und gṛhe ist der Lokativ von gṛha (Griha). Hier bezieht sich tasmin auf gṛhe: "in diesem Haus".
  • Die Verbform vasati ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Aktiv) der Verbalwurzel vas ("wohnen") und bedeutet "(er, sie, es) wohnt".


Übung 2

  • Devanagari: ममाचार्यस्य तातः |
  • wissenschaftliche Transliteration: mamācāryasya tātaḥ |
  • vereinfachte Transkription: mamacharyasya tatah |
  • Wort-für-Wort-Übersetzung: Meines (Mama, Possessivpronomen) Lehrers (Acharya, Genitiv) Vater (Tata, Nominativ), d.h. "Meines Lehrers Vater (wohnt in diesem Haus)."

Erläuterungen

  • Das Possessivpronomen mama ist unveränderlich und bedeutet "mein, meine, meines" usw.
  • Der Genitiv (Shashthi) antwortet auf die Frage "Wessen?": ācāryasya ist der Genitiv von ācārya (Acharya) und steht hier in grammatischem Zusammenhang (Anvaya) mit mama.
  • Der Nominativ (Prathama) antwortet auf die Frage "Wer?" oder "Was?": tātaḥ ist der Nominativ von tāta (Tata).
  • Aufgrund der Wohllautregeln des Sandhi verschmelzen das End-a von mama und das Anfangs-ā von ācāryasya zu einem einzigen ā: mamācāryasya, was wie ein Wort ausgesprochen wird.


Zusammenfassung und Vertiefung

  • Die gebeugte (finite) Verbform vasati ("er, sie, es wohnt") ist die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Aktiv bzw. Parasmaipada) von der Verbalwurzel vas ("wohnen").
  • Die Verbalendung -si in vasati ("wohnt") bezeichnet die 3. Person Singular (Indikativ Präsens Aktiv): er, sie, es.
  • Das Substantiv gṛha (Griha "Haus") ist männlich (m., Maskulinum) und bildet im Singular (Ekavachana) den Lokativ gṛhe. Diese Form bedeutet je nach Kontext "im Haus", "am Haus", "auf dem Haus" usw.
  • Das Substantiv (Hauptwort) ācārya (Acharya, "Lehrer") ist männlich und bildet im Singular den Genitiv ācāryasya.
  • Das Substantiv tāta (Tata, "Vater") ist ebenfalls männlich und bildet im Singular den Nominativ tātaḥ.
  • Interrogativpronomen (Fragefürwörter) und Demonstrativpronomen (hinweisende Fürwörter) werden im Sanskrit ebenfalls flektiert, d.h. sie verändern sich nach Person (Purusha), Zahl (Vachana) und Geschlecht (Linga): kas bzw. kaḥ ist der Nominativ von ka (Ka) "Wer?"; tasmin ist der Lokativ von tad (Tad) "dieser, diese, dieses".
  • Aufgrund der Wohllautregeln des Sandhi wird kaḥ zu kas, d.h. Visarga () wird vor t zu s: kas tasmin.


Siehe auch