Jijnasu: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. August 2022, 09:38 Uhr
Jijnasu (Sanskrit: जिज्ञासु jijñāsu adj. u. m.) zu erkennen wünschend; untersuchend, erforschend; Forscher, Sucher.
Jijnasa ist der Wunsch zu wissen, der Wissensdurst. Jijnasa ist auch das Erforschen, das Ergründen, insbesondere auch das Ergründen der spirituellen Wahrheit.
Sukadev über Jijnasu
Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Jijnasu
Jijnasu ist einer, der zu erkennen wünscht, ein Wahrheitssuchender. Jijnasa heißt Erforschen, Ergründen, Erforschen der spirituellen Wahrheiten. Und Jijnasu ist derjenige, der erforscht, der ergründet, der die höchste Wahrheit finden will. Es gibt ja verschiedene Wörter für den Wahrheitssuchenden, den spirituellen Aspiranten. Jijnasu ist eines davon, das ist einer, der sich eben aktiv bemüht, zu erforschen und zu ergründen.
Jijnasu beinhaltet, dass als spiritueller Aspirant du wirklich immer forschen und ergründen solltest. Jijnasu heißt auch, dass du nicht nur spirituelle Praxis zur Routine werden lassen solltest, wirklich immer wieder ergründen. Wenn du meditierst, setze dich nicht einfach hin und meditiere und sei glücklich darüber, dass der Tag irgendwie angenehmer verläuft und dass du ein bisschen mehr zur Ruhe kommst. Das ist zwar auch eine schöne Wirkung von Meditation, aber so kommst du der Wahrheit nur sehr langsam entgegen. Wenn du meditierst, stelle dir auch immer wieder die Frage: "Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie kann ich Gott erfahren? Wie kann ich zu meiner tiefsten Natur kommen?" Oder auch wenn du beobachtest, was in deinem Geist alles vorgeht, dann kannst du auch zum Jijnasu werden. Das heißt, als Jijnasu kannst du erforschen: „Was sind meine Motive? Warum mache ich das? Bin ich weiter auf dem spirituellen Weg oder habe ich wieder alten Gewohnheiten zu viel Raum gelassen?“ Jijnasu, also jemand, der immer wieder erforscht und ergründet.
Es gibt ja auch von Goethe den Faust, Faust I und Faust II, und da ist das Interessante, der Faust hat die ganze Zeit erforscht und ergründet, aber er hat im Leben nicht die Wahrheit gefunden. Aber nach dem Tod wurde er dann empfangen von allen möglichen Geistwesen und die haben gesagt: "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen." Und so wurde Faust nach dem Tod letztlich zur Erlösung gebracht, weil er immer erforscht und ergründet hat und sich nie mit Halbheiten zufriedengegeben hat und eigentlich nie dauerhaft eine Art Spießbürgerleben geführt hat oder ein gemütliches Leben geführt hat. Also, dieser Jijnasu. Ich will noch kurz erwähnen, es gibt ja noch weitere Namen für einen spirituellen Aspiranten, ich will nur zwei rausgreifen, es gibt den Adhikari.
Der Adhikari ist derjenige, der es wert ist, derjenige, der die Voraussetzungen hat. Adhikari drückt aus, dass man sich bemüht, die Voraussetzung zu schaffen, damit spirituelle Wahrheit erfahren werden kann und dass die Lehren der Meister auf einen fruchtbaren Boden kommen können. Adhikari drückt aus, dass man bewusst ist: "Ich muss noch an mir arbeiten." Ein Adhikari bemüht sich um Gelassenheit, um einfaches Leben, um erhabenes Denken, bemüht sich, seinen Charakter spiritueller zu entwickeln, entfalten, uneigennützig zu dienen, Gott zu verehren, mehr Prana zu bekommen usw. Also, im Ausdruck „Adhikari“ für den spirituellen Sucher steckt die innere Arbeit dahinter. Und ein dritter Ausdruck, den ich kurz erwähnen will, ist Mumukshu.
Mumukshu ist jemand, der die höchste Wahrheit erfahren will, der Mumukshutva hat, also die intensive Sehnsucht nach dem Höchsten. Und das sind wie drei Aspekte spiritueller Suche. Es gilt, zunächst einmal Mumukshu zu sein, Mumukshutva zu haben, das heißt, die Sehnsucht zu haben nach dem Höchsten. Dann gilt es, Adhikari zu sein, das heißt, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen, die Qualifikationen zu erwerben, an sich zu arbeiten, um ein würdevoller Schüler werden zu können. Und dann gilt es, zum Jijnasu zu werden, also zu jemanden, der erforscht, ergründet, die Tiefe des Selbst ergründet, die höchste Wahrheit ergründet, das Höchste erfahren will. Also, nochmals kurz, Jijnasa – der Wahrheitssucher, derjenige, der die höchste Wahrheit ergründen will, erfahren will.
Verschiedene Schreibweisen für Jijnasu
Sanskrit Wörter werden in Indien auf Devanagari geschrieben. Damit Europäer das lesen können, wird Devanagari transkribiert in die Römische Schrift. Es gibt verschiedene Konventionen, wie Devanagari in römische Schrift transkribiert werden kann Jijnasu auf Devanagari wird geschrieben " जिज्ञासु ", in IAST wissenschaftliche Transkription mit diakritischen Zeichen " jijñāsu ", in der Harvard-Kyoto Umschrift " jijJAsu ", in der Velthuis Transkription " jij~naasu ", in der modernen Internet Itrans Transkription " jij~nAsu ".
Video zum Thema Jijnasu
Jijnasu ist ein Sanskritwort. Sanskrit ist die Sprache des Yoga . Hier ein Vortrag zum Thema Yoga, Meditation und Spiritualität
Zusammenfassung Deutsch Sanskrit - Sanskrit Deutsch
- Deutsch kennen zu lernen wünschend. Sanskrit Jijnasu
- Sanskrit Jijnasu Deutsch kennen zu lernen wünschend.
Ähnliche Sanskrit Wörter wie Jijnasu
Siehe auch
Quelle
- Carl Capeller: Sanskrit Wörterbuch, nach den Petersburger Wörterbüchern bearbeitet, Strassburg : Trübner, 1887
Literatur
- John Kabat-Zinn: Stressbewältigung durch die Praxis der Achtsamkeit; Buch mit Begleit-CD
- Yoga Nidra von Swami Satyananda Saraswati
- Meditation und Yoga von Autor: Harald Piron und Renaud van Quekelberghen (Hrsg.)
Weblinks
Seminare
Indische Schriften
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Sanskrit und Devanagari
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