Ujjayin: Unterschied zwischen den Versionen

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''Ujjayin'' bzw. [[Ujjayi]] wird in der [[Hatha Yoga Pradipika]] im zweiten Kapitel in den Versen 51-53 gelehrt. Dort beginnt der Sanskritkommentar [[Brahmananda]]s zu Vers 2.51 mit den Worten '''ujjāyinam āha''' "Er (d.h. [[Svatmarama]]) lehrt (nun) Ujjayin". Aus der Form '''ujjāyin-am''' (Akk.Sg.m.) ergibt sich, dass [[Brahmananda]] hier den Wortstamm '''ujjāyin''' ansetzt (vgl. '''yogin''', '''sannyāsin''' usw.). Da die Form des Nominativs Singular im Maskulinum auf '''-ī''' endet (vgl. '''yogī''', '''sannyāsī''' usw.), liegt eine Verwechslung mit einem Feminium auf '''-ī''' ('''ujjāyī''' Nom.Sg.f., vgl. '''devī''') nahe.
''Ujjayin'' bzw. [[Ujjayi]] wird in der [[Hatha Yoga Pradipika]] im zweiten Kapitel in den Versen 51-53 gelehrt. Dort beginnt der Sanskritkommentar [[Brahmananda]]s zu Vers 2.51 mit den Worten '''ujjāyinam āha''' "Er (d.h. [[Svatmarama]]) lehrt (nun) Ujjayin". Aus der Form '''ujjāyin-am''' (Akk.Sg.m.) ergibt sich, dass [[Brahmananda]] hier den Wortstamm '''ujjāyin''' ansetzt (vgl. '''yogin''', '''sannyāsin''' usw.). Da die Form des Nominativs Singular im Maskulinum auf '''-ī''' endet (vgl. '''yogī''', '''sannyāsī''' usw.), liegt eine Verwechslung mit einem Feminium auf '''-ī''' ('''ujjāyī''' Nom.Sg.f., vgl. '''devī''') nahe.


Zu Vers 2.53 beginnt [[Brahmananda]] seinen Kommentar mit den Worten '''ujjāyi-guṇān āha''' "Er (d.h. [[Svatmarama]]) lehrt (nun) die Vorzüge ([[Guna]]) von Ujjayin". Bei einem Femininum auf '''-ī''' ('''ujjāyī''') müsste das Kompositum sonst '''ujjāyī-guṇān''' lauten.
Zu Vers 2.53 beginnt [[Brahmananda]] seinen Kommentar mit den Worten '''ujjāyi-guṇān āha''' "Er (d.h. [[Svatmarama]]) lehrt (nun) die Vorzüge ([[Guna]]) von Ujjayin". Bei einem Femininum auf '''-ī''' ('''ujjāyī''') müsste das [[Samasa|Kompositum]] sonst '''ujjāyī-guṇān''' lauten.


Im [[Samasa|Kompositum]] entfällt das '''-n''' des Suffixes '''-in''', und die Form lautet '''ujjāyi-''' in '''ujjāyi-guṇān'''. So ergibt sich auch die Bildung '''ujjāyy-ākhyam''' ([[Sandhi]] von '''ujjāyi + ākhyam''') "'''ujjāyin''' genannt ([[Akhya]])".
Im [[Samasa|Kompositum]] entfällt das '''-n''' des Suffixes '''-in''', und die Form lautet '''ujjāyi-''' in '''ujjāyi-guṇān'''. So ergibt sich auch die Bildung '''ujjāyy-ākhyam''' ([[Sandhi]] von '''ujjāyi + ākhyam''') "'''ujjāyin''' genannt ([[Akhya]])".

Aktuelle Version vom 3. September 2024, 09:06 Uhr

Shiva und Parvati

Ujjayin (Sanskrit: उज्जायिन् ujjāyin m., Nom.Sg. उज्जायी ujjāyī adj. u. m.) wörtl.: "siegend, siegreich, unterwerfend (ud+Jayin), besser bekannt als Ujjayi. Eine Form des Pranayama, bei der durch sanfte Kontraktion der Stimmlippen ein Geräusch bei der Ein- und Ausatmung erzeugt wird. In der Hatha Yoga Pradipika zählt diese Praxis zu den "Acht Kumbhakas" und enthält entsprechend auch eine Atemverhaltung.

Ujjayin oder Ujjayi

Ujjayin bzw. Ujjayi wird in der Hatha Yoga Pradipika im zweiten Kapitel in den Versen 51-53 gelehrt. Dort beginnt der Sanskritkommentar Brahmanandas zu Vers 2.51 mit den Worten ujjāyinam āha "Er (d.h. Svatmarama) lehrt (nun) Ujjayin". Aus der Form ujjāyin-am (Akk.Sg.m.) ergibt sich, dass Brahmananda hier den Wortstamm ujjāyin ansetzt (vgl. yogin, sannyāsin usw.). Da die Form des Nominativs Singular im Maskulinum auf endet (vgl. yogī, sannyāsī usw.), liegt eine Verwechslung mit einem Feminium auf (ujjāyī Nom.Sg.f., vgl. devī) nahe.

Zu Vers 2.53 beginnt Brahmananda seinen Kommentar mit den Worten ujjāyi-guṇān āha "Er (d.h. Svatmarama) lehrt (nun) die Vorzüge (Guna) von Ujjayin". Bei einem Femininum auf (ujjāyī) müsste das Kompositum sonst ujjāyī-guṇān lauten.

Im Kompositum entfällt das -n des Suffixes -in, und die Form lautet ujjāyi- in ujjāyi-guṇān. So ergibt sich auch die Bildung ujjāyy-ākhyam (Sandhi von ujjāyi + ākhyam) "ujjāyin genannt (Akhya)".

Dennoch ist es im Sprachgebrauch stimmig, von Ujjayi (m.) zu sprechen, analog zur Zitierform von Yogi (m.) oder Sannyasi (m.).

Textbeispiel

gacchatā tiṣṭhatā kāryam ujjāyy-ākhyaṁ tu kumbhakam (HYP 2.53c-d)

"Die ujjāyin genannte (Akhya) Atemverhaltung (Kumbhaka) soll gehend (gam) und stehend (sthā) ausgeführt werden (Karya)."

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