Dvaitadvaita: Unterschied zwischen den Versionen
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Jiva (hier - die Einzelseele) und Brahman sind sich ihrer selbst bewusst. Jiva ist dabei begrenzt. Brahman hingegen ist unbegrenzt. Brahman ist die unabhängige Wirklichkeit. Jiva und die Prakriti sind abhängige Wirklichkeiten. Jiva ist der “Erlebende“ ([[Bhokta]]). Die Welt ist das Erlebte ([[Bhogya]]) und Brahman ist der Höchste Gestalter ([[Niyanta]]). | Jiva (hier - die Einzelseele) und Brahman sind sich ihrer selbst bewusst. Jiva ist dabei begrenzt. Brahman hingegen ist unbegrenzt. Brahman ist die unabhängige Wirklichkeit. Jiva und die Prakriti sind abhängige Wirklichkeiten. Jiva ist der “Erlebende“ ([[Bhokta]]). Die Welt ist das Erlebte ([[Bhogya]]) und Brahman ist der Höchste Gestalter ([[Niyanta]]). | ||
Gott, Jiva und die Welt sind auf der absoluten Ebene nicht unterschiedlich. Unterschiede sich das Höchste [[Wesen]] auf der absoluten Ebene von der individuellen Seele und der Welt, dann könnte es nicht allgegenwärtig sein. Es wäre dann so begrenzt wie die individuelle Seele und die Welt. Und dann könnte es auch nicht als der Gestalter angesehen werden. Nimbarka sagt, dass beides – das Sich-Unterscheiden wie auch das Sich-Nicht-Unterscheiden - | Gott, Jiva und die Welt sind auf der absoluten Ebene nicht unterschiedlich. Unterschiede sich das Höchste [[Wesen]] auf der absoluten Ebene von der individuellen Seele und der Welt, dann könnte es nicht allgegenwärtig sein. Es wäre dann so begrenzt wie die individuelle Seele und die Welt. Und dann könnte es auch nicht als der Gestalter angesehen werden. Nimbarka sagt, dass beides – das Sich-Unterscheiden wie auch das Sich-Nicht-Unterscheiden - wirklich sind. Die Seele und die Welt unterscheiden sich von Brahman, denn sie sind mit Merkmalen und Eigenschaften ausgestattet, die sich von denen Brahmans unterscheiden. Sie sind aber insofern nicht unterschiedlich, als sie nicht allein bestehen können und vollständig von Brahman abhängen. Eine ähnliche Beziehung besteht zwischen der [[Sonne]] und ihren Sonnenstrahlen, oder dem [[Feuer]] und seinen Funken. Seelen und [[Materie]] unterscheiden sich von Gott, sind aber doch eng mit Ihm verbunden, wie Wellen mit [[Wasser]] oder Schlaufen eines Seiles mit dem Seil selbst. Sie sind beides – unterschiedlich und doch nicht unterschiedlich. |
Version vom 6. März 2013, 13:22 Uhr
Dvaitadvaita ist die Philosophie des dualistischen Monismus.
Einführung
Dvaitadvaita ist die Philosophie des dualistischen Monismus. Dvaitadvaita ist eine der Hauptrichtungen der indischen Philosophie. Sie wird auch als Dvaitadvaita Vedanta bzw. als Bhedabheda Schule bezeichnet. Das Dvaitadvaita System wurde von Nimbarka begründet und ausgearbeitet. Nimbarka war ein Telugu Brahmane und hing dem Vaishnava Glauben an. Er lebte etwas später als Ramanuja und vor Madhva, also ungefähr im elften Jahrhundert nach Christus. Er wird als Inkarnation der Sonne angesehen.
Nimbarka, auch Nimbarkacharya genannt, schrieb einen kurzen Kommentar zu den Brahma Sutras. Dieser Kommentar wird auch als Vedanta-Parijata-Saurabha, oder auch als Dashasloki bezeichnet. Sein Kommentar entwickelt das Konzept der Transformation (Parinama) von Brahman.
Nimbarkas Betrachtung ist dabei sehr stark von den Lehren Bhaskaras beinflußt. Dieser lebte und wirkte in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts. Er interpretierte das Vedanta System vom Standpunkt des Dvaitadvaita oder des Dualistischen Non-Dualismus aus. Diese Lehre war keine neue Entdeckung von Bhaskara. Sie beruht auf den Arbeiten des frühen Lehrers Audulomi, auf den sich schon Sri Vyasa in seinen Vedanta Sutras bezieht.
Grundlagen der Dvaitadvaita Philosophie
Gott, die Seele und die Welt
Gleichheit im Unterschied, Einheit in der Vielfalt
Nimbarka erläutert, dass die Beziehung von Gott zur Seele und zur Welt eine von Gleichheit im Unterschied ist. Die Seele und die Welt unterscheiden sich von Gott, denn sie sind mit Eigenschaften ausgestattet, die sich von denen Gottes unterscheiden. Zugleich sind sie aber nicht von Gott getrennt, denn Gott ist allgegenwärtig und sie beruhen vollständig auf Ihm.
Nimbarkas Dvaitadvaita Philosophie erkennt Brahman als die Höchste Wirklichkeit ohne ein Zweites an. Die Welt und die Jivas sind nur Teilmanifestationen seiner Kraft (Shakti).
Jiva (hier - die Einzelseele) und Brahman sind sich ihrer selbst bewusst. Jiva ist dabei begrenzt. Brahman hingegen ist unbegrenzt. Brahman ist die unabhängige Wirklichkeit. Jiva und die Prakriti sind abhängige Wirklichkeiten. Jiva ist der “Erlebende“ (Bhokta). Die Welt ist das Erlebte (Bhogya) und Brahman ist der Höchste Gestalter (Niyanta).
Gott, Jiva und die Welt sind auf der absoluten Ebene nicht unterschiedlich. Unterschiede sich das Höchste Wesen auf der absoluten Ebene von der individuellen Seele und der Welt, dann könnte es nicht allgegenwärtig sein. Es wäre dann so begrenzt wie die individuelle Seele und die Welt. Und dann könnte es auch nicht als der Gestalter angesehen werden. Nimbarka sagt, dass beides – das Sich-Unterscheiden wie auch das Sich-Nicht-Unterscheiden - wirklich sind. Die Seele und die Welt unterscheiden sich von Brahman, denn sie sind mit Merkmalen und Eigenschaften ausgestattet, die sich von denen Brahmans unterscheiden. Sie sind aber insofern nicht unterschiedlich, als sie nicht allein bestehen können und vollständig von Brahman abhängen. Eine ähnliche Beziehung besteht zwischen der Sonne und ihren Sonnenstrahlen, oder dem Feuer und seinen Funken. Seelen und Materie unterscheiden sich von Gott, sind aber doch eng mit Ihm verbunden, wie Wellen mit Wasser oder Schlaufen eines Seiles mit dem Seil selbst. Sie sind beides – unterschiedlich und doch nicht unterschiedlich.