Karmapaka: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''karmapaka''' (Sanskrit: karmapāka ''m.'') das Reifen der Früchte des Handelns Kategorie:Glossar Kategorie:Sanskrit {{dnf}}“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''karmapaka''' ([[Sanskrit]]: karmapāka ''m.'') das Reifen der Früchte des Handelns
[[Datei:Grapefruit Obst Lebensmittel Orange.jpg|mini|Karmapaka wird reif wie eine Frucht am Baum]]
 
'''karmapaka''' ([[Sanskrit]]: karmapāka ''m.'') = das Reifen der Früchte des Handelns
 
Karmapāka ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Sanskrit: [[karma]] (Handlung, Tat, Handlungsergebnis) und [[paka]] (Reifung, Garen, Wirkung, das „Reifen“). Wörtlich bedeutet karmapāka also etwa „das Reifen (oder Auswirken) von Handlungen“ — also die Reifung der Früchte von Taten.
 
Begrifflich steht karmapāka für das Entstehen der [[Wirkung]]en, [[Folge]]n oder [[Ergebnis]]se, die aus früheren Handlungen hervorgehen. In klassischen indischen Denktraditionen (z. B. in verschiedenen [https://www.yoga-vidya.de/ hinduistischen], buddhistischen und jainistischen Schulen) bezeichnet karmapāka den Zeitpunkt, die Qualität und die Art und Weise, wie karmische Samen (bīja) reifen und als erfahrbare Ergebnisse im Leben erscheinen — sei es als [[Glück]] oder [[Leiden]], als Neigung oder als Lebensumstände. Pāka betont dabei den Prozess der Reifung: Karma liegt als latente Ursache vor, und durch bestimmte Bedingungen „gart“ oder reift es bis zur manifesten Wirkung.
 
* Karmapāka erklärt, wie Handlungen über Zeit Wirkungen erzeugen, oft über mehrere Lebenszeiten hinweg. Nicht jede [[Handlung]] wirkt sofort; manche karmischen Eindrücke reifen erst später, wenn die passenden Bedingungen gegeben sind.
* Der Begriff erinnert an die moralische Verantwortung, weil jede [[Tat]] potenziell Früchte trägt. Bewusste Handlungsmotivation und [[Absicht]] (kāma, cetanā) beeinflussen Art und Stärke des karmapākas.
*  In Befreiungslehren wird karmapāka als ein Prozess beschrieben, der durch [[spirituell]]e Praxis, Einsicht oder [[Entsagung]] gemindert oder aufgehoben werden kann. Techniken wie [[Unterscheidung]], [[Loslösung]] und bestimmte Rituale dienen dazu, weitere karmische Bindungen zu verhindern oder bestehende Eindrücke zu transformieren, sodass künftiger karmapāka reduziert wird.
* Traditionelle Texte spezifizieren manchmal, welche Handlungen welche Arten von Früchten zeitigen und unter welchen Bedingungen diese Früchte „reifen“ — etwa in diesem Leben, im nächsten Geburtsturnus oder in bestimmten Lebensumständen.
 
=Siehe auch=
* [[Karma Yoga]]
* [[karma Yogi]] werden


[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
{{dnf}}

Version vom 15. November 2025, 01:49 Uhr

Karmapaka wird reif wie eine Frucht am Baum

karmapaka (Sanskrit: karmapāka m.) = das Reifen der Früchte des Handelns

Karmapāka ist ein zusammengesetztes Wort aus dem Sanskrit: karma (Handlung, Tat, Handlungsergebnis) und paka (Reifung, Garen, Wirkung, das „Reifen“). Wörtlich bedeutet karmapāka also etwa „das Reifen (oder Auswirken) von Handlungen“ — also die Reifung der Früchte von Taten.

Begrifflich steht karmapāka für das Entstehen der Wirkungen, Folgen oder Ergebnisse, die aus früheren Handlungen hervorgehen. In klassischen indischen Denktraditionen (z. B. in verschiedenen hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Schulen) bezeichnet karmapāka den Zeitpunkt, die Qualität und die Art und Weise, wie karmische Samen (bīja) reifen und als erfahrbare Ergebnisse im Leben erscheinen — sei es als Glück oder Leiden, als Neigung oder als Lebensumstände. Pāka betont dabei den Prozess der Reifung: Karma liegt als latente Ursache vor, und durch bestimmte Bedingungen „gart“ oder reift es bis zur manifesten Wirkung.

  • Karmapāka erklärt, wie Handlungen über Zeit Wirkungen erzeugen, oft über mehrere Lebenszeiten hinweg. Nicht jede Handlung wirkt sofort; manche karmischen Eindrücke reifen erst später, wenn die passenden Bedingungen gegeben sind.
  • Der Begriff erinnert an die moralische Verantwortung, weil jede Tat potenziell Früchte trägt. Bewusste Handlungsmotivation und Absicht (kāma, cetanā) beeinflussen Art und Stärke des karmapākas.
  • In Befreiungslehren wird karmapāka als ein Prozess beschrieben, der durch spirituelle Praxis, Einsicht oder Entsagung gemindert oder aufgehoben werden kann. Techniken wie Unterscheidung, Loslösung und bestimmte Rituale dienen dazu, weitere karmische Bindungen zu verhindern oder bestehende Eindrücke zu transformieren, sodass künftiger karmapāka reduziert wird.
  • Traditionelle Texte spezifizieren manchmal, welche Handlungen welche Arten von Früchten zeitigen und unter welchen Bedingungen diese Früchte „reifen“ — etwa in diesem Leben, im nächsten Geburtsturnus oder in bestimmten Lebensumständen.

Siehe auch