Vertraue Gott 2 - Praxis und Leidenschaftslosigkeit: Unterschied zwischen den Versionen
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Swamiji erinnerte uns häufig daran, dass wir als Menschen Körper, Geist und Seele sind. Der Körper stört uns nicht, da er träge ist, sagt er. Und die Seele ist immer friedlich, immer derselbe. Wann immer wir also Probleme haben, sind sie in unserem Geist. Er sagte uns aber auch, dass unser Geist unser größtes Geschenk ist, weil er uns die Mittel zur Befreiung gibt. | [[Swami Chidananda|Swamiji]] erinnerte uns häufig daran, dass wir als Menschen [[Körper]], [[Geist]] und [[Seele]] sind. Der Körper stört uns nicht, da er träge ist, sagt er. Und die Seele ist immer friedlich, immer derselbe. Wann immer wir also Probleme haben, sind sie in unserem Geist. Er sagte uns aber auch, dass unser Geist unser größtes Geschenk ist, weil er uns die Mittel zur [[Befreiung]] gibt. | ||
In den Schriften heißt es, dass der Geist die Ursache sowohl für die Knechtschaft als auch für die Befreiung eines Menschen ist. Deshalb ist es der Geist, den wir verstehen und mit dem wir arbeiten müssen. Im sechsten Kapitel der Gita sagt Krishna zu Arjuna, er solle meditieren und Yoga praktizieren, um das Selbst zu reinigen. Nachdem er einige Zeit den Anweisungen von Krishna zugehört hatte, hatte Arjuna echte Zweifel. Er sagte: "Ich denke, es ist einfacher, den Wind zu kontrollieren als den Geist." Krishna widersprach ihm nicht, aber er antwortete: "Es kann durch Übung und Leidenschaftslosigkeit erreicht werden." Wenn der Geist die Ursache sowohl für Knechtschaft als auch für Befreiung ist und darin unser Problem liegt, sind vielleicht diese beiden Worte - Praxis und Leidenschaftslosigkeit - die Essenz unseres spirituellen Lebens. | In den Schriften heißt es, dass der Geist die Ursache sowohl für die [[Knechtschaft]] als auch für die Befreiung eines Menschen ist. Deshalb ist es der Geist, den wir verstehen und mit dem wir arbeiten müssen. Im sechsten Kapitel der Gita sagt [[Krishna]] zu [[Arjuna]], er solle [[meditieren]] und [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga] praktizieren, um das [[Selbst]] zu reinigen. Nachdem er einige Zeit den Anweisungen von Krishna zugehört hatte, hatte Arjuna echte Zweifel. Er sagte: "Ich denke, es ist einfacher, den Wind zu kontrollieren als den Geist." Krishna widersprach ihm nicht, aber er antwortete: "Es kann durch Übung und [[Leidenschaftslosigkeit]] erreicht werden." Wenn der Geist die Ursache sowohl für Knechtschaft als auch für Befreiung ist und darin unser Problem liegt, sind vielleicht diese beiden Worte - Praxis und Leidenschaftslosigkeit - die Essenz unseres [[Spirituelles Leben|spirituellen Lebens]]. | ||
Wir praktizieren das Höhere und haben die Leidenschaftslosigkeit für das Niedere, lassen es los oder geben es auf. Positiv und negativ, beides ist erforderlich. Wir müssen selbstloses Dienen, Hingabe an Gott, Meditation und Befragung praktizieren. Wir müssen alle Tugenden praktizieren. Gleichzeitig müssen wir Mitgefühl für die Dinge der Welt haben, die uns daran hindern, die höheren Dinge zu praktizieren. | Wir praktizieren das Höhere und haben die Leidenschaftslosigkeit für das Niedere, lassen es los oder geben es auf. Positiv und negativ, beides ist erforderlich. Wir müssen selbstloses Dienen, [[Hingabe an Gott]], [https://www.yoga-vidya.de/meditation/ Meditation] und Befragung praktizieren. Wir müssen alle Tugenden praktizieren. Gleichzeitig müssen wir [[Mitgefühl]] für die Dinge der Welt haben, die uns daran hindern, die höheren Dinge zu praktizieren. | ||
"Macht Sadhana, meine lieben Kinder, macht Sadhana", ermutigte uns Gurudev. Er wollte, dass wir ständig die höheren Dinge praktizieren, aber seltsamerweise waren es nicht diese Dinge, die er zum höchsten Sadhana erklärte, sondern er sagte: "Ertrage Beleidigung, ertrage Verletzung, höchstes Sadhana." Mit anderen Worten: Wir können all die bekannten Sadhanas und Tugenden praktizieren, aber bei all dem ist unser Ego nur ein Schritt entfernt, und bei all dem sind wir uns bewusst, dass das unser eigentliches Problem ist. | "Macht [[Sadhana]], meine lieben Kinder, macht Sadhana", ermutigte uns [[Swami Sivananda|Gurudev]]. Er wollte, dass wir ständig die höheren Dinge praktizieren, aber seltsamerweise waren es nicht diese Dinge, die er zum höchsten Sadhana erklärte, sondern er sagte: "Ertrage Beleidigung, ertrage Verletzung, höchstes Sadhana." Mit anderen Worten: Wir können all die bekannten Sadhanas und Tugenden praktizieren, aber bei all dem ist unser [[Ego]] nur ein Schritt entfernt, und bei all dem sind wir uns [[bewusst]], dass das unser eigentliches Problem ist. | ||
Unser Sadhana wird uns zweifellos zu einem besseren Menschen machen, uns etwas Erleichterung von unseren Störungen verschaffen, aber es wird uns nicht befreien. Und einer der besten Wege, das Ego abzutragen, sagt Gurudev, das höchste Sadhana, ist es, Beleidigungen und Verletzungen zu ertragen, denn es ist immer das Ego, das eine Verletzung fühlt oder eine Verletzung hervorruft. Es ist nicht unser Körper und es ist nicht das Göttliche in uns. Im "Vater unser" sagte Jesus: "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Und im ersten Vers nach dem Gebet sagt er: "Wenn ihr den anderen ihre Schuld nicht vergebt, dann wird euch euer Vater im Himmel eure Schuld nicht vergeben." | Unser Sadhana wird uns zweifellos zu einem besseren Menschen machen, uns etwas Erleichterung von unseren Störungen verschaffen, aber es wird uns nicht befreien. Und einer der besten Wege, das Ego abzutragen, sagt Gurudev, das höchste Sadhana, ist es, Beleidigungen und Verletzungen zu ertragen, denn es ist immer das Ego, das eine Verletzung fühlt oder eine Verletzung hervorruft. Es ist nicht unser Körper und es ist nicht das [[Göttliche]] in uns. | ||
Im "Vater unser" sagte [[Jesus]]: "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Und im ersten Vers nach dem [[Gebet]] sagt er: "Wenn ihr den anderen ihre Schuld nicht vergebt, dann wird euch euer Vater im Himmel eure Schuld nicht [[vergeben]]." | |||
Damit unterstreicht Jesus, dass wir anderen vergeben müssen, wenn wir Gottes Vergebung wollen. Wir müssen lernen, Beleidigungen und Verletzungen zu ertragen, wenn wir an Befreiung interessiert sind. Der Schlüssel zu unserem Sadhana ist daher sowohl Praxis als auch Leidenschaftslosigkeit. Wir müssen in allem, was wir können, die Gegenwart Gottes praktizieren, so wie wir es können. Aber denkt immer daran, dass wir, wenn wir es zur Befreiung bringen wollen, Leidenschaftslosigkeit für alle Dinge haben müssen, an denen wir festhalten. Ganz besonders für unser Ego. | Damit unterstreicht Jesus, dass wir anderen vergeben müssen, wenn wir Gottes Vergebung wollen. Wir müssen lernen, Beleidigungen und Verletzungen zu ertragen, wenn wir an Befreiung interessiert sind. Der Schlüssel zu unserem Sadhana ist daher sowohl Praxis als auch Leidenschaftslosigkeit. Wir müssen in allem, was wir können, die Gegenwart Gottes praktizieren, so wie wir es können. Aber denkt immer daran, dass wir, wenn wir es zur Befreiung bringen wollen, Leidenschaftslosigkeit für alle Dinge haben müssen, an denen wir festhalten. Ganz besonders für unser Ego. |
Aktuelle Version vom 12. August 2023, 13:49 Uhr
Vertraue Gott 2 - Praxis und Leidenschaftslosigkeit
Praxis und Leidenschaftslosigkeit
Swamiji erinnerte uns häufig daran, dass wir als Menschen Körper, Geist und Seele sind. Der Körper stört uns nicht, da er träge ist, sagt er. Und die Seele ist immer friedlich, immer derselbe. Wann immer wir also Probleme haben, sind sie in unserem Geist. Er sagte uns aber auch, dass unser Geist unser größtes Geschenk ist, weil er uns die Mittel zur Befreiung gibt.
In den Schriften heißt es, dass der Geist die Ursache sowohl für die Knechtschaft als auch für die Befreiung eines Menschen ist. Deshalb ist es der Geist, den wir verstehen und mit dem wir arbeiten müssen. Im sechsten Kapitel der Gita sagt Krishna zu Arjuna, er solle meditieren und Yoga praktizieren, um das Selbst zu reinigen. Nachdem er einige Zeit den Anweisungen von Krishna zugehört hatte, hatte Arjuna echte Zweifel. Er sagte: "Ich denke, es ist einfacher, den Wind zu kontrollieren als den Geist." Krishna widersprach ihm nicht, aber er antwortete: "Es kann durch Übung und Leidenschaftslosigkeit erreicht werden." Wenn der Geist die Ursache sowohl für Knechtschaft als auch für Befreiung ist und darin unser Problem liegt, sind vielleicht diese beiden Worte - Praxis und Leidenschaftslosigkeit - die Essenz unseres spirituellen Lebens.
Wir praktizieren das Höhere und haben die Leidenschaftslosigkeit für das Niedere, lassen es los oder geben es auf. Positiv und negativ, beides ist erforderlich. Wir müssen selbstloses Dienen, Hingabe an Gott, Meditation und Befragung praktizieren. Wir müssen alle Tugenden praktizieren. Gleichzeitig müssen wir Mitgefühl für die Dinge der Welt haben, die uns daran hindern, die höheren Dinge zu praktizieren.
"Macht Sadhana, meine lieben Kinder, macht Sadhana", ermutigte uns Gurudev. Er wollte, dass wir ständig die höheren Dinge praktizieren, aber seltsamerweise waren es nicht diese Dinge, die er zum höchsten Sadhana erklärte, sondern er sagte: "Ertrage Beleidigung, ertrage Verletzung, höchstes Sadhana." Mit anderen Worten: Wir können all die bekannten Sadhanas und Tugenden praktizieren, aber bei all dem ist unser Ego nur ein Schritt entfernt, und bei all dem sind wir uns bewusst, dass das unser eigentliches Problem ist.
Unser Sadhana wird uns zweifellos zu einem besseren Menschen machen, uns etwas Erleichterung von unseren Störungen verschaffen, aber es wird uns nicht befreien. Und einer der besten Wege, das Ego abzutragen, sagt Gurudev, das höchste Sadhana, ist es, Beleidigungen und Verletzungen zu ertragen, denn es ist immer das Ego, das eine Verletzung fühlt oder eine Verletzung hervorruft. Es ist nicht unser Körper und es ist nicht das Göttliche in uns.
Im "Vater unser" sagte Jesus: "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Und im ersten Vers nach dem Gebet sagt er: "Wenn ihr den anderen ihre Schuld nicht vergebt, dann wird euch euer Vater im Himmel eure Schuld nicht vergeben."
Damit unterstreicht Jesus, dass wir anderen vergeben müssen, wenn wir Gottes Vergebung wollen. Wir müssen lernen, Beleidigungen und Verletzungen zu ertragen, wenn wir an Befreiung interessiert sind. Der Schlüssel zu unserem Sadhana ist daher sowohl Praxis als auch Leidenschaftslosigkeit. Wir müssen in allem, was wir können, die Gegenwart Gottes praktizieren, so wie wir es können. Aber denkt immer daran, dass wir, wenn wir es zur Befreiung bringen wollen, Leidenschaftslosigkeit für alle Dinge haben müssen, an denen wir festhalten. Ganz besonders für unser Ego.
Siehe auch
- Vedanta
- Jnana Yoga
- Schriften
- Sinn des Lebens
- Spirituelle Schriften
- Dhyana
- Meditation
- Sadhana
- Spiritualität
- Bhagavad Gita
- Hingabe
- Bhakti Yoga
Literatur
- Swami Atmaswarupananda: Vertraue Gott
- Swami Sivananda: Vedanta für Anfänger
- Swami Sivananda: Die wichtigsten Upanishaden erläutert von Swami Sivananda
- James Swartz: Die Wirklichkeit verstehen
- James Swartz: Yoga der Liebe
- James Swartz: Yoga der drei Energien, auch als eBook
- Swami Sivananda: Samadhi Yoga
- Swami Sivananda: Bhagavad Gita
- Sukadev Bretz: Die Bhagavad Gita für Menschen von heute
Seminare
Vedanta
- 01.01.2025 - 10.01.2025 Yogalehrer Weiterbildung Intensiv A1 - Jnana Yoga und Vedanta
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- 28.02.2025 - 02.03.2025 Der Geist, das Glück und die Gunas - Vedanta im Alltag
- Jedes der drei Themen werden wir in einem Workshop gezielt untersuchen: Höre im Vortrag das Wissen von Vedanta dazu, reflektiere in angeleiteten Übungen, was es für dich bedeutet, und verinnerliche e…
- Prashanti Grubert, Shivapriya Grubert