Kaschmir: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Juli 2023, 15:55 Uhr

Kaschmir mit seinen erhabenen Hügeln, schneebedeckten Bergen, schönen Gletschern und dem gesunden Klima, ist eine der schönsten Gegenden in ganz Indien. Es liegt im nördlichsten Teil des Landes und wird durch den hochaufragenden Himalaya begrenzt. Hier in diesem schönen Tal liegen Felder und Nutzgärten eingestreut zwischen stolzen Hügeln, schneebedeckten Bergen, wunderbaren Gletschern und Flachland. Alles wird nahe beieinander zur Schau gestellt, um jedermanns Geschmack und Interesse zu wecken.

Kaschmir

Außerdem besitzt das Tal eine breite Auswahl an malerischen Ausblicken, und es gibt viele Seen in Kaschmir, die zwischen den Bergen oder im Tal liegen. Der erstaunliche Reichtum an Blumen und Fruchtblüten ist unbeschreiblich schön, und das großartige Panorama der umliegenden, schneebedeckten Berge, deren Gipfel bis über 8.500 Meter reichen, ist eines der prachtvollsten auf der Erde. Die natürliche Schönheit, die wechselnde Landschaft von Bergen und Niederungen, wird durch die Pracht eines Blütenmeeres angereichert, das durch die enorme Vielfalt von früchtetragenden Bäumen zustande kommt.

Das Kaschmir-Tal ist etwa 135 km lang und 39 km breit, mit einer Fläche von ungefähr 5265 km². Es liegt in einer Höhe von 1585 m. Der Hauptteil des so berühmten Kaschmir-Tales ist der Mittelteil der Kaschmir-Provinz und ist umgeben von Pansal, Pir Punjal, Darwar Harmukh und den Sonmarg Bergen. Der Fluss Jhelum fließt in einer Serpentinen-Kurve im Hauptteil seines Laufes im Tal und an seinen Ufern steht Srinagar, die Hauptstadt von Kaschmir.

Die Geschichte von Kaschmir

Die Geschichte von Kaschmir ist die gleiche wie die Geschichte von Jammu und Kashmir, da es einen Teil der gleichen Provinz ausmachte, und unter der gleichen Herrschaft stand. Im Mahabharata wird festgehalten, dass Kambojas mit einem republikanischen Regierungssystem über Kaschmir herrschte. Kaschmir war einer der wichtigen Orte des Hinduismus in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausend und wurde später ein wichtiges Zentrum des Buddhismus. Es heißt, dass Kaiser Ashoka die Hauptstadt von Kaschmir, Srinagari, gründete; die jetzt als Ruinen in den Außenbezirken des modernen Srinagar liegt.

Lange Zeit war Kaschmir eine Festung des Buddhismus und der buddhistischen Bildung. Später im 9. Jahrhundert wurde der kasmirische Shaivismus Mode im Tal. Noch später kam Kaschmir unter muslimische Herrschaft. Der erste muslimische Herrscher war Shah Mir, der die Salatin-i-Kaschmir- oder Swati-Dynastie einleitete. Die muslimischen Herrscher regierten Kaschmir für die nächsten fünfhundert Jahre. Während einige muslimische Herrscher, z.B. Sultan Zain-ul-Abidin, äußerst tolerant bezüglich anderer Gemeinschaften war, zeichneten sich einige andere durch höchste Intoleranz aus.

Die muslimische Herrschaft in Kaschmir schloss auch die Regierungszeit der Mogule ein, die von 1526 bis 1751 herrschten. Dann übernahm das afghanische Durrani-Reich, das von 1747 bis 1820 führte. Im frühen 19. Jahrhundert ging Kaschmir in die Hand der siegenden Sikhs über, annektiert vom Maharadja Ranjit Singh. Im Jahre 1846 wurde die Region durch Bestechung der Briten von den Dogras, unter der Herrschaft von Gulab Singh, gekauft. Diese wurden die neuen Regierenden unter dem Schutz der britischen Krone. Nach dem Ende der britischen Kolonialmacht bleibt Kaschmir ein umstrittenes Staatsgebiet mit Grenzproblemen und Gebietsstreitereien.

Landeskunde von Kaschmir

Das Klima im Kaschmir-Tal ist gesund und belebend. Die Region ist voll von Blumen und Blüten. Das Kaschmir-Tal ist berühmt für seine Früchte, die für ihre Haltbarkeit, Saftigkeit und ihren Geschmack weltbekannt sind. Kaschmir ist prominent für die Produktion von ausgezeichneten Früchten wie Äpfel, Pfirsiche, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Erdbeeren und viele andere Früchte, die in Europa gedeihen. Viele Früchte werden zu Marmeladen verarbeitet. Auch Tee, Chinarindenbaum und Hopfen wird angebaut. Kaschmir produziert auch Feldfrüchte wie Reis, Mais, Weizen, Gerste, Hirse und Hülsenfrüchte, die auch ohne viel Regen aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit im Tal gedeihen können.

Kultur in Kaschmir

Die Kultur in Kaschmir ist eine wunderbare Mischung der verschiedenen gegenseitigen Beeinflussung der unterschiedlichen Rassen ebenso wie die Anforderungen der Umgebung. Die kasmirische Kultur bekam diesen Misch-Charakter durch die Elemente des Hinduismus, Buddhismus und der Moslems.

Was die Kleidung der Kaschmiris betrifft – es ist meist der Phiran – ein langes, weites Gewand, das im Nacken geknöpft wird und bis zu den Fußgelenken fällt. Die Wintergewänder sind aus Wolle hergestellt, die für den Sommer aus Baumwolle. Es gibt nur geringe Unterschiede zwischen den Phirans für Männer und Frauen. Unter dem Phiran wird üblicherweise eine Pyjama-Hose von der weiten Sorte getragen, und das ist die gesamte Kleidung eines durchschnittlichen Dorfbewohners.

Die Frauen tragen eine Kopfbedeckung, die bei muslimischen Frauen mit einem roten Bändchen umfasst sind, bei Frauen der Pandits mit einem weißen Bändchen. Ein Schal oder ein weißer Chador, anmutig über Kopf und Schultern geworfen, dient mehr dem Sonnenschutz als der Verhüllung der Gesichtszüge und vervollständigt die Kopfbedeckung. Männer tragen einen Turban als Zeichen von Seriosität und Wohlstand. Üblicherweise wird der Turban von Bewohnern kleiner und größerer Städte getragen. Der normale Bauer ist zufrieden damit, die spitze Kopfbedeckung zu tragen.

Im Winter nimmt man einen Kangri (Feuertopf) unter den Phiran, um sich warm zu halten. Er besteht aus einem irdenen Gefäß mit ca. 15 cm Durchmesser, umhüllt von Flechtkorbwerk. Er wird mit Holzkohleschlacke gefüllt, um eine gleichbleibende und ununterbrochene Wärme abzugeben. Was die Essensgewohnheiten anbelangt, ist Reis das Grundnahrungsmittel der Kashmiris. Sie nehmen viel Gemüse zu sich, das Lieblingsgericht ist Hak oder Karam Sag. In den Städten wird viel Schafsfleisch gegessen, in den Dörfern jedoch ist es noch immer ein Luxus, der nur Festtagen vorbehalten ist.

Obwohl sie Einwohner eines kalten Landes sind, verabscheuen die Kaschmiris berauschende Getränke. Allerdings haben sie mit Tee eine günstige und harmlose Alternative gefunden, den sie häufig zu sich nehmen. Die Zubereitung ist auch sehr unterschiedlich, es wird Salz statt Zucker verwendet. Grüne Teeblätter werden aufgekocht, und damit der Tee pinkfarben wird, setzen sie ein bisschen Soda Bikarbonat zu. Das ist der "Nonnen"-Tee oder Salztee. Die andere Teesorte "Kahwah" ist meistens festlichen Gelegenheiten vorbehalten, und wird mit Safran und Gewürzen gekocht. Der Samowar dampft überlicherweise den ganzen Tag vor sich hin. Die am besten bekannte kasmirische Küche bietet Gerichte wie Kashmiri Dum Aalo, Rogan Josh, Hakh, Rista-Gushtaba, Yakhiyn sowie Danival Korme.

Die Menschen sind sehr begabt und stellen wunderbare wollene Stoffe her, sowie Gebetsschals, ausgezeichnete Teppiche, usw., und dies sind heutzutage alles etablierte Wirtschaftszweige in Kaschmir. Stickereien auf verschiedenen Stoffen – Schals, Numdas (Bodenbeläge), Saris (seidene lockere Kleidung), usw. wurden zu erlesener Kunst. Puttoo, eine Tweed-Nachahmung, wird größtenteils exportiert und bietet günstigen Anzugsstoff.

Die Holzschnitzerei ist eine alte Landeskunst, und sehr schöne Beispiele der Baukunst können in alten Moscheen betrachtet werden. Die Silberschmiede von Kaschmir sind gute Handwerker. Auch die Kupferschmiede sind gleich gut und zeigen auf den Märkten verschiedene Designs des Materials mit einer sauberen Endbearbeitung. Die Seiden-Industrie ist ein besonderes Merkmal von Kaschmir, wo eine ausgedehnte und damit eine der größten Seidenfabriken der Welt steht.

Sukadev über Kaschmir

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kaschmir

Kaschmir ist der Name eines Staates in Nordindien, Nord-West-Indien. Kaschmir ist einer der Hauptgründe, weshalb Indien und Pakistan bis heute im Streit liegen. Kaschmir ist ein Bundesstaat. Früher gab es eine Volksgruppe, die Kaschmiris. Und am Ende der englischen Kolonialherrschaft wurde Indien aufgeteilt in Indien und Pakistan. Traditionellerweise gehört zum indischen Subkontinent das heutige Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Nepal, Teile von Tibet, Pakistan und Afghanistan. Zusammen bilden sie eine große Kultur, die indische Kultur.

Die Engländer haben, als sie merkten, dass es Schwierigkeiten geben wird, Indien als Kolonie zu behalten, alles daran gesetzt, dass die Hindus und die Moslems in Streitigkeiten geraten sind. Noch Anfang der 20er Jahre waren die Hindus und die Moslems darin vereint, ein gemeinsames freies Indien zu haben. Im Laufe der 20er Jahre gab es einen Menschen namens Jinnah. Er wollte ein unabhängiges moslemisches Indien, das er Pakistan nennen wollte.

Als dann die britische Kolonialherrschaft über Indien zu Ende ging, wurden zwei Staaten gegründet, Pakistan und Indien. Und alle indischen Maharajas wurde die Option gegeben: „Wollt ihr zu Pakistan gehen oder zu Indien?“ Jetzt gab es eine Schwierigkeit, in Kaschmir war zwar die Bevölkerungsmehrheit muslimisch, aber der Herrscher war Hindu. Und der Herrscher wollte zu Indien, die Bevölkerungsmehrheit wollte zu Pakistan. So gab es dort mehrere Kriege, zu wem soll Kaschmir gehören? Ein Teil wurde dann in einem Waffenstillstand zu Indien dazugetan, ein anderer zu Pakistan. Aber einen Friedensvertrag gibt es bis heute nicht. Und so sind die wunderschönen Hochebenen von Kaschmir bis heute umstritten.

Ein wichtiger Teil der indischen Religion oder des Hinduismus ist auch der sogenannte Kaschmir-Shaivismus. Auch einige der bekannten Yogameister heute sind besonders Anhänger des Kaschmir-Shaivismus. Der Kaschmir-Shaivismus ist eine Verbindung aus Vedanta, Tantra und Shaivismus, eine hoch interessante Kultur, eine hoch interessante Spiritualität, die letztlich auch die Lehren von Swami Sivananda mitgeprägt haben. Denn Swami Sivananda hat auch einige Anhänger in Kaschmir und auch in Rishikesh haben sich einige Anhänger des Kaschmir-Shaivismus niedergelassen. Gerade auch der Saraswati-Zweig des Dashanami-Ordens war auch stark beeinflusst vom Kashmir-Shaivismus.

Und Swami Sivananda heißt ja auch Swami Sivananda Saraswati und Saraswati zeigt, er ist aus diesem Saraswati-Zweig, der stark geprägt worden ist vom Shaivismus und vom Tantra und damit auch von dieser religionsübergreifenden ganzheitlichen Spiritualität. (Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kashi)

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