Die Universalität des Seins - Kapitel 8 - Erwachen in das Bewusstsein des Absoluten: Unterschied zwischen den Versionen

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Stellen Sie sich auf diese Weise auf eine gleichmütige Haltung sowohl in Ihrer Asana als auch in Ihrem Denken und Fühlen ein. Und seien Sie sich sicher: Da diese Übungen die Realität der Dinge berühren, werden Sie ungemein davon profitieren. Im Yoga ist jeder Schritt in die richtige Richtung eine große Errungenschaft, die nicht zerstört werden kann. Svalpam apy asya dharmasya trayate mahato bhayat (Gita 2.40), sagt die Bhagavadgita: Selbst ein kleines bisschen deiner Bewegung in die richtige Richtung ist ein großer Verdienst, den du dir selbst hinzufügst, und dieser Verdienst wird niemals zerstört.  
Stellen Sie sich auf diese Weise auf eine gleichmütige Haltung sowohl in Ihrer Asana als auch in Ihrem Denken und Fühlen ein. Und seien Sie sich sicher: Da diese Übungen die Realität der Dinge berühren, werden Sie ungemein davon profitieren. Im Yoga ist jeder Schritt in die richtige Richtung eine große Errungenschaft, die nicht zerstört werden kann. Svalpam apy asya dharmasya trayate mahato bhayat (Gita 2.40), sagt die Bhagavadgita: Selbst ein kleines bisschen deiner Bewegung in die richtige Richtung ist ein großer Verdienst, den du dir selbst hinzufügst, und dieser Verdienst wird niemals zerstört.  
Eile, Eile, Schnelligkeit sollten bei der Meditation vermieden werden. "Lass mich schnell etwas meditieren und dann gehen." Dieser Gedanke sollte nicht vorhanden sein. Ihr solltet denken: "Ich sehe nicht eine Person oder ein Ding. Ich sehe die gesamte Natur, die diese Personen und Dinge hervorgebracht hat. Ich sehe die Mutter aller Dinge, die Mutter von allem."
Eine gewisse psychologische Disziplin ist für jeden Menschen notwendig. Normalerweise tun wir alles zu jeder Zeit. Wir essen zu jeder Zeit, schlafen zu jeder Zeit, und es gibt keine systematische Anordnung eines
Tagesprogramms. Wir müssen eine Art Plan in uns haben, sowohl allgemein als auch spezifisch, was an einem bestimmten Tag zu tun ist. Normalerweise machen die
Menschen jeden Tag das Gleiche, mit kleinen
Unterschieden. Es sollte keine Last für den Geist sein, ständig daran zu denken, was zu tun ist. Es ist eine routinemäßige
Gewohnheit, die sich einstellt. Die Arbeit, die man tut, sollte spontan werden und nicht ein Druck, der von außen ausgeübt wird. Das Bedürfnis nach Arbeit entsteht nicht von außen; es
ergibt sich aus einer Gesamtsituation. Niemand zwingt Sie, zu arbeiten. Die gesamte Situation um Sie herum zwingt Sie, etwas zu tun, was nichts anderes ist als eine Anpassung Ihrer selbst auf eine bestimmte Art und Weise, entweder indem Sie etwas tun oder indem Sie etwas denken. Dies ist eine psychophysische Anpassung, die erforderlich ist. Yoga ist eine psychophysische Anpassung.
Dass die Dinge, die wir in dieser Welt brauchen, in dem enthalten sind, was wir anstreben, ist ebenfalls eine Überzeugung, die in unseren Verstand getrieben werden muss: "Das, was ich in dieser Welt will, ist nicht aus dem Bereich meines Strebens entfernt." Wir verlieren die Welt nicht, wenn wir zu Gott gehen. Wir verlieren eigentlich nichts. Das, was unser sogenanntes äußeres Bedürfnis oder Erfordernis ist, ist in dem enthalten, was vollkommen allgegenwärtig ist. Sowohl das Äußere als auch das Innere sind im Ganzen enthalten. Wenn Sie also nach dem Ganzen streben, ist es sinnlos, an eine andere Sache zu denken, die außerhalb liegt. Das, was die totale operative Überzeugung im Geist ist, schließt das ein, was du als intern oder extern betrachtest. Die Sache, die du brauchst, ist weder innen noch außen. Um es zu wiederholen: Es ist überall. Deshalb wird dir gesagt, dass du die Gier, Dinge zu ergreifen und dem hinterherzulaufen, was die Sinne wollen, zügeln sollst. Aber es gibt keinen Grund, irgendetwas zu zügeln. Du übst keinen Druck auf die Sinnesorgane aus, damit sie nicht tun, was sie wollen; du klärst sie nur über die Tatsache auf, dass das, was sie sehen, nicht nur an dem Ort ist, auf den sie schauen, sondern dass es in einer größeren Situation ist. Wenn sogar das Sehen einer Sache in der größeren
Situation enthalten ist, in der ihr auch enthalten seid, dann ist auch die Erlangung der Sache eine Gesamtsituation. Die ganze Sache ist ein Ganzes. Hier ist keine Partikularität erlaubt.
Diese Übung ist zutiefst psychologisch. Der unterschwellige, unterbewusste Geist lässt solche Dinge im Allgemeinen nicht zu. Wir haben in der vorherigen Geburt sehr gute Taten vollbracht. Ihr alle habt in eurer vorherigen Geburt große verdienstvolle Taten vollbracht, sonst hättet ihr nicht die Möglichkeit, hierher zu kommen und diese balsamischen Botschaften eures glorreichen Ideals zu hören. Das Prarabdha-Karma, das mit uns kommt, wenn wir eine physische Geburt annehmen, hat verschiedene Phasen des Wirkens. In der vorherigen Geburt haben wir einige Fehler begangen, wir haben sehr gute Taten vollbracht, und wir haben auch Taten vollbracht, die teilweise tugendhaft waren und teilweise nicht. All dies bestimmt die Art und Weise, wie wir in diesem Leben handeln. Wenn es sich um eine sehr gute, tugendhafte, reine Tat handelt, werden wir eine Gelegenheit finden, ein angenehmes, glückliches Leben zu führen und Botschaften von Ruhm und hohen Erfolgen zu hören.
Aber gleichzeitig gibt es auch Hindernisse. Es gibt sattvische oder reine Karmas, die uns erlauben, so zu denken und hier zu sitzen und zuzuhören. Es gibt auch rajasische Karmas, ablenkende Handlungen, und tamasische Karmas. Oft fühlen wir uns dumm und lethargisch und sind nicht in der Lage zu denken; das liegt an dem tamasischen Aspekt von prarabdha, der in uns wirkt. Zu anderen Zeiten sind wir sehr aufgeregt und wollen hierhin und dorthin rennen und dies oder jenes tun. Das ist das Wirken des rajasischen Karmas. Jetzt bist du hier in einer sattvischen Stimmung; du bist nicht gestört, und du schläfst nicht. In dieser sattvischen Stimmung seid ihr wach, und ihr seid in der Lage, das zu
verstehen und in euren Geist aufzunehmen, was eigentlich jenseits der gewöhnlichen Kapazität des Geistes liegt. Solche Mittel der Ausführung, durch die die rajasischen und tamasischen Potentiale von prarabdha wirksam gemildert werden, müssen angenommen werden.
Es wird gesagt, dass das Prarabdha-Karma nicht zerstört werden kann.
Was du in der vorherigen Geburt getan hast, musst du in dieser Geburt erfahren, ob du es willst oder nicht. Du kannst das Ergebnis einer Handlung, die du früher ausgeführt hast, nicht zerstören. Das Ergebnis einer Handlung bleibt für immer bestehen, bis es erfahren wird. Du wirst bekommen, was du gegeben hast. Aber die sattvische meditative Anstrengung hat eine sehr beeindruckende Wirkung auf die rajasischen und tamasischen Karmas und setzt sie vorläufig außer Kraft. Du hast so viele Wünsche in deinem Geist, aber gerade jetzt hast du sie alle niedergelegt, während du mir zuhörst. So wirkt das sattvische Karma, indem es die Impulse dessen unterdrückt, was der eigentlichen spirituellen Praxis zuwiderläuft. Dass du hier nicht aufgeregt bist und nicht sofort weglaufen willst, bedeutet, dass du sogar das rajasische Karma unterworfen hast. Das ist die Kraft von Sattva. Du bist im Gleichgewicht, und der Zustand des Gleichgewichts setzt die Auswirkungen des rajasischen und tamasischen Karmas vorläufig außer Kraft. Aber innerlich werden die anderen Karmas auch nach und nach wirken und einige körperliche und geistige Unannehmlichkeiten verursachen, obwohl die Kraft des Drucks, der durch die Sattva-Aktivität auf sie ausgeübt wird, sie so harmlos macht wie eine zahnlose Schlange. Die Schlange wird da sein, aber ohne Zähne. Ihre Zähne wurden ihr durch das sattvische Karma gezogen. Auch wenn die ablenkenden tamasischen Karmas noch da sind und sich wie Kobras bewegen, können sie dir nichts anhaben, weil du ihnen die Zähne gezogen hast.


© Divine Life Society
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Version vom 18. Januar 2023, 13:11 Uhr

Die Universalität des Seins - Kapitel 8 - Erwachen in das Bewusstsein des Absoluten


Erwachen in das Bewusstsein des Absoluten

Aus dem, was Sie bis jetzt gehört haben, können Sie entnehmen, dass Yoga im Grunde eine Veränderung der Wahrnehmung ist und nicht nur eine Handlung, bei der Sie etwas mit Ihrem Körper tun. Du kannst alles tun, stundenlang auf dem Kopf stehen, aber die Wahrnehmung der Dinge hat sich nicht verändert. Die falsche Wahrnehmung wird sogar die Praxis der Asanas, des Pranayama und so weiter beeinflussen, denn das ganze Problem ist die Wahrnehmung und nicht etwas, das getan wird. Die Leute sagen: "Ich mache Yoga." Was für eine Art von Yoga machen sie? Dieselben Personen, die sie vor Jahren waren, sind es auch heute. Die gleiche operative Methode, die Dinge wahrzunehmen, wird fortgesetzt, und es wird kein Versuch unternommen, die Art und Weise der Wahrnehmung zu ändern. Diese Grundvoraussetzung wird vergessen, und es ist nicht bekannt, dass jeder Schritt im Yoga eine entsprechende Veränderung der eigenen Wahrnehmungsweise bedeutet. Wenn du dich nicht ein bisschen verändert hast und immer noch derselbe Mensch bist, sind alle deine Handlungen außerhalb von dir, nicht mit dir verbunden.

Was immer ich Ihnen vorhin gesagt habe, hätte Ihnen zum Beispiel die Bestätigung gegeben, dass die Dinge nicht einfach vor Ihnen stehen. Kein Ding sitzt nur vor Ihnen, wie die Augen Ihnen berichten. Aber wir schauen immer nach außen. Die grundlegende Beziehung der Dinge im Allgemeinen erfordert, dass Sie wissen, dass das, was Sie vor sich sehen, auch hinter Ihnen ist, in einer ganz anderen Form. Da die Dinge nicht an einem Ort sind, befinden sie sich nicht nur vor Ihnen. Sie sind nicht nur hinter Ihnen, sondern auch rechts und links von Ihnen, oben und unten. Die Dinge sind überall. Wie würden Sie nun eine Sache betrachten, wenn dies der Fall ist? Um die Wahrnehmung der Dinge zu verändern, muss eine Praxis, eine Art Übung durchgeführt werden.

Betrachten Sie ein Objekt niemals so, wie Sie es normalerweise betrachten, denn es befindet sich nicht vor Ihnen. Die Allgegenwärtigkeit des Ortes, an dem sich jedes Objekt befindet, macht es erforderlich, seine Anwesenheit überall zu akzeptieren. Sie schauen also tatsächlich auf ein Objekt, das Sie von allen Seiten umgibt. Ein guter Manager oder eine gute Führungskraft bedenkt jeden Aspekt einer Angelegenheit, bevor er einen Schritt tut. Er schaut nach vorne und nach hinten, nach rechts und nach links, nach oben und nach unten. Jede Seite einer Angelegenheit wird in Betracht gezogen. Das gilt nicht nur in der Unternehmensführung, sondern auch bei juristischen Auseinandersetzungen vor Gericht. Man kann nicht stereotyp argumentieren und die Konsequenzen und Auswirkungen der Aussage, die man macht, nicht in die Überlegungen mit einbeziehen, wenn es um die Auswirkungen des Falles geht. So ist es auch bei einem General in einer Armee. Er geht nicht einfach unüberlegt vor. Er zieht alle Aspekte der Situation in Betracht, bevor er handelt.

In gewisser Weise ist Yoga eine Art Militäroperation. So vorsichtig wie ein General auf dem Feld ist, ist auch der Yogaschüler. Ein General einer Armee ist mit einer weit verbreiteten Situation konfrontiert, die überall um ihn herum ist; und im Yoga sind wir auch mit einer weit verbreiteten Situation konfrontiert. Unsere Probleme sitzen nicht an einem Ort; sie sind überall. Sie entstehen von oben nach unten, von rechts nach links - von überall. Alles ist überall, nicht nur an einem Ort.

Deshalb sollte der Yogaschüler, bevor er mit der eigentlichen Meditationspraxis beginnt, seine Absicht klären. Sie müssen sehr gut wissen, dass Yoga keine Änderung der Art und Weise ist, wie man Dinge tut, sondern eine Veränderung in der Art und Weise deines Seins selbst, denn alles Tun geht vom Sein aus. Was auch immer du bist, es kommt aus dir heraus. Das Tun kann nicht großartig sein, wenn du selbst kein großer Mensch bist. Ein mickriges, dummes Individuum kann keine großen Dinge vollbringen, weil das, was getan wird, eine Emanation des eigenen Selbst ist. Ein endliches Individuum kann kein unendliches Ergebnis hervorbringen. Man muss wissen, dass eine parallele Handlung zwischen einem selbst und allem, was man denkt oder sieht, stattfindet. Die Aktion findet nicht im Außen statt; sie findet überall statt. Wo auch immer man anfängt, etwas zu tun, wird die Reaktion von allen Seiten kommen.


Der Grund dafür ist, dass wir persönlich in den Prozess des Handelns involviert sind; und das Endergebnis wie auch der Prozess sind direkt mit uns selbst verbunden. Die ganze Sache ist in Bewegung, einschließlich unseres eigenen Selbst, aber wir denken, dass wir von der Handlung getrennt sind und etwas außerhalb mit unseren Händen getan wird. Die Vorstellung, dass eine Handlung außerhalb liegt, ist falsch. Sie ist überall. Das Äußere kann kein Ergebnis hervorbringen.


Was immer Sie bis jetzt gelernt haben, ist eine großartige grundlegende wissenschaftliche Lösung für den Wahrnehmungsprozess, den ich Ihnen vorgestellt habe, und es ist sehr wichtig, sich daran zu erinnern. Es ist eine Veränderung in der Art und Weise, die Dinge zu sehen, vor allem in der Art und Weise, wie Sie eine Sache sehen und bewerten. Sie können zunächst meditieren, ohne sehr tief in diese Technik einzusteigen. Dies ist eine Übung. Lassen Sie

einfach Ihre Augen um sich herum schweifen und denken Sie: "Was sehe ich? Ich sehe etwas, ein großes Naturphänomen vor mir. Was befindet sich hinter mir? Die gleiche Natur, die vor mir ist, ist auch hinter mir. Was befindet sich rechts von mir? Dieselbe Natur, die sich ausbreitet

selbst wie ein Meer. Was befindet sich links davon? Dieselbe Natur. Was ist dort über mir? Das Gleiche. Was ist unter mir? Dasselbe. Was ist schließlich da?"


Das Ding, das du siehst, ist nicht an einem Ort. Kannst du deinen Verstand darauf einstellen, dass du, wenn du eine Sache siehst, das siehst, was an allen Orten ist? Das bedeutet, dass Ihr Umgang mit einem Ding eigentlich ein Umgang mit dem ist, was Sie von allen Seiten umgibt. Ein Ding ist eher eine Atmosphäre als eine Substanz. Das erfordert eine enorme Willenskraft, denn jahrelang haben Sie nur auf eine Weise gedacht: dass Sie der Sohn oder die Tochter einiger Eltern sind, dass Sie in einer Stadt oder einem Dorf leben, dass Sie diese Beziehungen haben, dass Sie dies und jenes haben. Das ist nicht die Art und Weise, wie man im Yoga denkt, denn die Yoga-Übung hat eine durchdringende Wirkung. Selbst wenn es sich um eine einfache Übung wie die Yoga-Asana handelt, ist es keine Aktivität eines einzelnen Körpers, die stattfindet. Es ist eine durchdringende Beziehung, die der Körper mit der Atmosphäre, in der er sich befindet, und der Substanz, aus der er besteht, hat.


Du machst Yoga-Asana, beugst den Körper auf verschiedene Arten, aber du musst auch die Beziehung dieses Körpers mit der Natur, aus der der Körper besteht, beugen. Die ganze Natur macht Yoga Asana. Wenn sich die Natur gegen dich stellt und du dich nicht mit dem, was draußen geschieht, arrangieren kannst, dann bleibt die Übung eine isolierte Anstrengung, die kein besonderes Ergebnis bringt. Wenn du dich zur Meditation hinsetzt, denke daran, dass die ganze Natur hier sitzt. Das ist eine

Tatsache. Du bist physisch mit allem im Universum verbunden, mit der ganzen Natur. Die gesamte Natur sitzt hier, aufrecht, gerade, im Gleichgewicht, ausgerichtet und vollständig auf allen Seiten.


In der Upanishad heißt es, dass sogar die Erde

meditieren, sozusagen. Die ganze Natur meditiert und hält das Gleichgewicht. Alles, was ein Gleichgewicht aufrechterhält, ist eigentlich Yoga. Wenn du dich zur Meditation hinsetzt, schau dich um. Richte deine Augen in alle zehn Richtungen und denke: "Was sehe ich? Ich sehe meinen eigenen Vater und meine Mutter, die mich hervorgebracht haben, und die große Natur, die nicht nur um mich herum, sondern auch in mir ist - und ich bin es, der da spricht. Die Ablenkungen des Verstandes werden langsam aufhören, weil es keine Notwendigkeit mehr gibt, an etwas Fremdes zu denken. Dass die Welt außen ist, dass die Dinge an einer Stelle sind, dass irgendetwas irgendwo ist und an anderen Stellen nicht, ist eine vorgefasste Denkgewohnheit. Das Yoga-Denken ist nicht dasselbe wie das gewöhnliche menschliche Denken. Es ist eine innere Veränderung des strukturellen Musters der Arbeitsweise des Geistes. Das Ganze erhebt sich zum Anlass einer inneren, vollständigen Transformation.


Wenn du eine Sache siehst, siehst du alles. Sofort wird der Verstand zum Stillstand kommen. "Sehe ich etwas? Nein, ich sehe alles, denn dieses Ding, das ich vor mir sehe, ist alles. Was sehe ich also vor mir? Ich sehe alles. Wo ist dieses Alles? Es ist in allen Richtungen." Wenn du dir vorstellst, dass der Geist sich in einem ausgeglichenen Zustand auf alle Richtungen gleichermaßen einstellt, erlangst du sofort Stabilität in der Asana. Du wirst keine ruckartigen Bewegungen, Schmerzen und andere Schwierigkeiten haben. Deine Unausgeglichenheit mit den äußeren Dingen verursacht das Unbehagen im Geist und im Körper, selbst wenn du in der Meditation sitzt. Yoga ist ein

Gleichgewicht im Körper, in den sozialen Beziehungen, im Denken, in den Emotionen, im Verstehen und in deinem Wesen selbst.


Aber wenn Sie mit dieser Übung beginnen, werden Sie feststellen, dass Sie müde sind. Ein unwilliges Pferd ist leicht müde, und es

wird den Wagen nicht ziehen. Er wird einfach stehen bleiben. Ein Geist, der nicht willens ist, wird für deine Anleitung zur Meditation nicht zugänglich sein. Der Geist kann nicht dazu gebracht werden, sich einer Übung zu unterziehen, wenn er nicht willens ist, sie zu tun. Der Unwille entsteht im Geist, weil er das Gefühl hat, dass Sie in seine alten Gewohnheiten eingreifen, die er für die richtigen hält. "Meine alten Gewohnheiten des Denkens und Handelns sind richtig, und ich bestätige, dass sie in Ordnung sind. Aber du sagst etwas ganz anderes. Ich bin nicht bereit, so nachzugeben." Hier reicht es nicht aus, wenn Sie nur Verständnis haben, sondern es ist Willensstärke erforderlich. Vielleicht müssen Sie sogar laut zu sich selbst sprechen. "Was sehe ich? Ich sehe das, was um mich herum in allen Richtungen ist." Ihre Haltung gegenüber einer bestimmten Sache sollte praktisch eine Haltung gegenüber allem sein. Dies ist eine Vorübung, auf die Sie zurückgreifen können.


Um dich bei dieser Übung der inklusiven Wahrnehmung zu unterstützen, kannst du fünfzehn Minuten lang ununterbrochen das Mantra Om chanten. Alle Meditationssitzungen werden durch das Chanten von Om zu Beginn begünstigt. Das Chanten von Om ist kein Klang, der in deinem Mund erzeugt wird; es ist eine Gesamtschwingung, die auf harmonische Weise von deiner ganzen Persönlichkeit ausgeht. Wenn du weißt, wie man es chantet, geht eine wunderschöne Intonation damit einher. Diese Schwingung, die durch das Rezitieren von Om erzeugt wird, ist nicht in deinem Geist oder in deinem Körper; sie ist überall. So wie sich die Wellen des Wassers in einem See in

alle Richtungen bewegen, so werden die Wellen des Om-Singens auch die gesamte äußere Umgebung durchdringen, zusammen mit dem Gefühl, dass man sich auf diese Schwingung einstellt.


Nach einer Viertelstunde dieser Übung versuchen Sie die andere

Übung, das zu sehen und gleichzeitig zu denken, was nicht nur an einem Ort ist. Zuerst kannst du mit offenen Augen denken: "Das, was ich sehe, ist auch hinter mir und überall." Dann schließe deine Augen und spüre diese Situation in deinem Geist. Du wirst feststellen, dass diese Dinge bei dir sind. Kannst du das Ergebnis dieses Gefühls, dass die Dinge bei dir sind, verstehen? Es ist so, weil Sie selbst ein Ding sind wie jedes andere Ding. Sie sind kein subjektives Operationszentrum, das von anderen Dingen, die Sie als Objekte betrachten, getrennt ist, denn der Standpunkt eines so genannten Objekts erlaubt dieselbe Haltung Ihnen gegenüber. Er erkennt Sie als ein Objekt an.


Das so genannte Subjekt und Objekt ist eigentlich eine falsche Bezeichnung. Solche Worte sollten nicht verwendet werden, denn wie ich gestern schon sagte, sind die Dinge, die diese Seite und jene Seite sind, die Subjekt und Objekt genannt werden, parallel zueinander und stehen gleichberechtigt nebeneinander. Sie schauen also nicht auf ein Objekt, sondern auf eine Situation, die sowohl Sie selbst als auch das Objekt umfasst. Derjenige, der dieses Gewahrsein einer ganz anderen Situation hat, befindet sich weder auf dieser Seite als Subjekt noch agiert er außerhalb als Objekt. Es ist eine Inklusivität.


Jeder Akt der Wahrnehmung ist eine Einbeziehung in die Tätigkeit des Geistes. Solange nicht eine Mischung des Bewusstseins zwischen dem, was gesehen wird, und dem, der sieht, zustande kommt, wird keine Wahrnehmung stattfinden. Wenn zwischen Ihnen und der Situation, die sich außerhalb von Ihnen befindet, ein völliges Missverhältnis besteht, können Sie nichts sehen, nichts zu schätzen wissen

und von nichts profitieren. Jede sinnvolle Wahrnehmung ist eine Operation der Statusgleichheit zwischen dem Sehenden und dem Gesehenen. Sie sind den Dingen, die Sie sehen, nicht überlegen. Sie

sind so wichtig wie diejenigen, die sie sehen, denn alles kann so sehen, wie Sie sehen.


Stellen Sie sich auf diese Weise auf eine gleichmütige Haltung sowohl in Ihrer Asana als auch in Ihrem Denken und Fühlen ein. Und seien Sie sich sicher: Da diese Übungen die Realität der Dinge berühren, werden Sie ungemein davon profitieren. Im Yoga ist jeder Schritt in die richtige Richtung eine große Errungenschaft, die nicht zerstört werden kann. Svalpam apy asya dharmasya trayate mahato bhayat (Gita 2.40), sagt die Bhagavadgita: Selbst ein kleines bisschen deiner Bewegung in die richtige Richtung ist ein großer Verdienst, den du dir selbst hinzufügst, und dieser Verdienst wird niemals zerstört.


Eile, Eile, Schnelligkeit sollten bei der Meditation vermieden werden. "Lass mich schnell etwas meditieren und dann gehen." Dieser Gedanke sollte nicht vorhanden sein. Ihr solltet denken: "Ich sehe nicht eine Person oder ein Ding. Ich sehe die gesamte Natur, die diese Personen und Dinge hervorgebracht hat. Ich sehe die Mutter aller Dinge, die Mutter von allem."


Eine gewisse psychologische Disziplin ist für jeden Menschen notwendig. Normalerweise tun wir alles zu jeder Zeit. Wir essen zu jeder Zeit, schlafen zu jeder Zeit, und es gibt keine systematische Anordnung eines Tagesprogramms. Wir müssen eine Art Plan in uns haben, sowohl allgemein als auch spezifisch, was an einem bestimmten Tag zu tun ist. Normalerweise machen die Menschen jeden Tag das Gleiche, mit kleinen Unterschieden. Es sollte keine Last für den Geist sein, ständig daran zu denken, was zu tun ist. Es ist eine routinemäßige

Gewohnheit, die sich einstellt. Die Arbeit, die man tut, sollte spontan werden und nicht ein Druck, der von außen ausgeübt wird. Das Bedürfnis nach Arbeit entsteht nicht von außen; es

ergibt sich aus einer Gesamtsituation. Niemand zwingt Sie, zu arbeiten. Die gesamte Situation um Sie herum zwingt Sie, etwas zu tun, was nichts anderes ist als eine Anpassung Ihrer selbst auf eine bestimmte Art und Weise, entweder indem Sie etwas tun oder indem Sie etwas denken. Dies ist eine psychophysische Anpassung, die erforderlich ist. Yoga ist eine psychophysische Anpassung.


Dass die Dinge, die wir in dieser Welt brauchen, in dem enthalten sind, was wir anstreben, ist ebenfalls eine Überzeugung, die in unseren Verstand getrieben werden muss: "Das, was ich in dieser Welt will, ist nicht aus dem Bereich meines Strebens entfernt." Wir verlieren die Welt nicht, wenn wir zu Gott gehen. Wir verlieren eigentlich nichts. Das, was unser sogenanntes äußeres Bedürfnis oder Erfordernis ist, ist in dem enthalten, was vollkommen allgegenwärtig ist. Sowohl das Äußere als auch das Innere sind im Ganzen enthalten. Wenn Sie also nach dem Ganzen streben, ist es sinnlos, an eine andere Sache zu denken, die außerhalb liegt. Das, was die totale operative Überzeugung im Geist ist, schließt das ein, was du als intern oder extern betrachtest. Die Sache, die du brauchst, ist weder innen noch außen. Um es zu wiederholen: Es ist überall. Deshalb wird dir gesagt, dass du die Gier, Dinge zu ergreifen und dem hinterherzulaufen, was die Sinne wollen, zügeln sollst. Aber es gibt keinen Grund, irgendetwas zu zügeln. Du übst keinen Druck auf die Sinnesorgane aus, damit sie nicht tun, was sie wollen; du klärst sie nur über die Tatsache auf, dass das, was sie sehen, nicht nur an dem Ort ist, auf den sie schauen, sondern dass es in einer größeren Situation ist. Wenn sogar das Sehen einer Sache in der größeren

Situation enthalten ist, in der ihr auch enthalten seid, dann ist auch die Erlangung der Sache eine Gesamtsituation. Die ganze Sache ist ein Ganzes. Hier ist keine Partikularität erlaubt.


Diese Übung ist zutiefst psychologisch. Der unterschwellige, unterbewusste Geist lässt solche Dinge im Allgemeinen nicht zu. Wir haben in der vorherigen Geburt sehr gute Taten vollbracht. Ihr alle habt in eurer vorherigen Geburt große verdienstvolle Taten vollbracht, sonst hättet ihr nicht die Möglichkeit, hierher zu kommen und diese balsamischen Botschaften eures glorreichen Ideals zu hören. Das Prarabdha-Karma, das mit uns kommt, wenn wir eine physische Geburt annehmen, hat verschiedene Phasen des Wirkens. In der vorherigen Geburt haben wir einige Fehler begangen, wir haben sehr gute Taten vollbracht, und wir haben auch Taten vollbracht, die teilweise tugendhaft waren und teilweise nicht. All dies bestimmt die Art und Weise, wie wir in diesem Leben handeln. Wenn es sich um eine sehr gute, tugendhafte, reine Tat handelt, werden wir eine Gelegenheit finden, ein angenehmes, glückliches Leben zu führen und Botschaften von Ruhm und hohen Erfolgen zu hören.


Aber gleichzeitig gibt es auch Hindernisse. Es gibt sattvische oder reine Karmas, die uns erlauben, so zu denken und hier zu sitzen und zuzuhören. Es gibt auch rajasische Karmas, ablenkende Handlungen, und tamasische Karmas. Oft fühlen wir uns dumm und lethargisch und sind nicht in der Lage zu denken; das liegt an dem tamasischen Aspekt von prarabdha, der in uns wirkt. Zu anderen Zeiten sind wir sehr aufgeregt und wollen hierhin und dorthin rennen und dies oder jenes tun. Das ist das Wirken des rajasischen Karmas. Jetzt bist du hier in einer sattvischen Stimmung; du bist nicht gestört, und du schläfst nicht. In dieser sattvischen Stimmung seid ihr wach, und ihr seid in der Lage, das zu

verstehen und in euren Geist aufzunehmen, was eigentlich jenseits der gewöhnlichen Kapazität des Geistes liegt. Solche Mittel der Ausführung, durch die die rajasischen und tamasischen Potentiale von prarabdha wirksam gemildert werden, müssen angenommen werden.


Es wird gesagt, dass das Prarabdha-Karma nicht zerstört werden kann.

Was du in der vorherigen Geburt getan hast, musst du in dieser Geburt erfahren, ob du es willst oder nicht. Du kannst das Ergebnis einer Handlung, die du früher ausgeführt hast, nicht zerstören. Das Ergebnis einer Handlung bleibt für immer bestehen, bis es erfahren wird. Du wirst bekommen, was du gegeben hast. Aber die sattvische meditative Anstrengung hat eine sehr beeindruckende Wirkung auf die rajasischen und tamasischen Karmas und setzt sie vorläufig außer Kraft. Du hast so viele Wünsche in deinem Geist, aber gerade jetzt hast du sie alle niedergelegt, während du mir zuhörst. So wirkt das sattvische Karma, indem es die Impulse dessen unterdrückt, was der eigentlichen spirituellen Praxis zuwiderläuft. Dass du hier nicht aufgeregt bist und nicht sofort weglaufen willst, bedeutet, dass du sogar das rajasische Karma unterworfen hast. Das ist die Kraft von Sattva. Du bist im Gleichgewicht, und der Zustand des Gleichgewichts setzt die Auswirkungen des rajasischen und tamasischen Karmas vorläufig außer Kraft. Aber innerlich werden die anderen Karmas auch nach und nach wirken und einige körperliche und geistige Unannehmlichkeiten verursachen, obwohl die Kraft des Drucks, der durch die Sattva-Aktivität auf sie ausgeübt wird, sie so harmlos macht wie eine zahnlose Schlange. Die Schlange wird da sein, aber ohne Zähne. Ihre Zähne wurden ihr durch das sattvische Karma gezogen. Auch wenn die ablenkenden tamasischen Karmas noch da sind und sich wie Kobras bewegen, können sie dir nichts anhaben, weil du ihnen die Zähne gezogen hast.


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Siehe auch

Literatur


Seminare

Vedanta

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