Schlafstörungen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Symptome==
==Symptome==
Menschen mit Schlafstörungen sind nicht nur müde und abgeschlagen, sie leiden auch unter Konzentrationsstörungen, die sich negativ auf ihre Arbeit auswirken können, und sind gereizt, was eine Verschlechterung sozialer beziehungen zur Folge haben kann. Menschen mit Schlafstörungen werden auch öfter in Verkehrsunfälle verwickelt als andere.
Menschen mit Schlafstörungen sind nicht nur müde und abgeschlagen und haben ein geschwächtes Immunsystem, sie leiden auch unter Konzentrationsstörungen, die sich negativ auf ihre Arbeit auswirken können, und sind gereizt, was eine Verschlechterung sozialer Beziehungen zur Folge haben kann. Menschen mit Schlafstörungen werden auch öfter in Verkehrsunfälle verwickelt als andere.


==Diagnostik==
==Diagnostik==

Version vom 15. Juni 2014, 15:13 Uhr

Unter Schlafstörungen, zu denen die Dyssomnien (sowohl Einschlaf - wie Durchschlafstörungen gezählt werden (und auch Beschwerdebilder, bei denen Patienten zuviel schlafen, die aber seltener sind), leidet mittlerweile ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland und in anderen westlichen Industrieländern. Schlafstörungen können durch äußere Faktoren wie zu große Helligkeit im Schlafzimmer oder auch nächtlichen Lärm oder einen unruhigen Partner ausgelöst werden, häufig sind sie aber auf emotionalen oder beruflichen Stress zurückzuführen. Auch Übergewicht und daraus folgendes Schnarchen können Schlafstörungen begünstigen. Schließlich können Schlafstörungen Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen sein (sekundäre Schlafstörungen). Zu diesen Erkrankungen gehören z.B. auch Depressionen, posttraumatisches Belastungssyndrom, Restless-Legs-Syndrom u.a.

Yoga, Tiefenentspannung und Meditation helfen nachweislich bei Schlafstörungen

Fühlt sich die an Schlafstörungen leidende Person trotz mehrfachen nächtlichen Aufwachens am Morgen einigermaßen ausgeruht und frisch, so ist nicht von einem krankhaften Zustand auszugehen. Erst wenn die Person sich erschöpft und zerschlagen fühlt, sollte etwas unternommen werden, da Schlafstörungen wiederum andere Erkrankungen auslösen können.

Wissenschaftliche Studien zu Yoga (siehe Wissenschaftliche Studien, Punkte 7.2, 7.3, 7.7, 7.8, 7.9) und Meditation (siehe Wissenschaftliche Studien Meditation, Punkte 3.4, 5 und 6.12) belegen, dass Yoga, Tiefenentspannung und Meditation Stresshormone abgebaut werden, die Qualität des Schlafs sich verbessert und die Schlafphasen verlängert werden. Zugleich helfen Yoga und Meditation auch gegen die die Schlafstörungen auslösenden Erkrankungen wie Depression, posttraumatisches Belastungssyndrom, belastenden Ängsten usw.

Was sind Dyssomnien und Parasomnien?

Abgesehen von den in der Einleitung genannten äußeren Ursachen können Schlafstörungen auch durch Schichtarbeit (stört den Schlaf-Wach-Rhythmus), Nachtarbeit oder Fernreisen und Gewohnheiten wie spätes Kaffee- oder Teetrinken, Fernsehen kurz vor dem Schlafengehen usw. ausgelöst werden.

Die primären Schlafstörungen, die nicht durch andere Erkrankungen wie Depression, Asthma bronchiale, Inkontinenz, Schilddrüsenerkrankungen, Mangelerscheinungen, Restless-Legs-Syndrom, Bluthochdruck, Juckreiz etc. und nicht durch äußere Faktoren ausgelöst werden, werden in Dyssomnien und Parasomnien unterteilt.

Bei den Dyssomnien handelt es sich um die eigentlichen Schlafstörungen (Insomnie und Hyposomnie, bei denen der Patient durch Einschlafschwierigkeiten oder gestörten Schlaf zu wenig Ruhe bekommt, und übermäßigen Schlaf (Hypersomnie), bei dem der Patient deutlich mehr schläft als andere Menschen).

Die Parasomnien sind dagegen den Schlaf beeinträchtigende Begleitstörungen wie Schlafwandeln (Somnambulismus), Albträume und nächtliche Angstattacken (Pavor nacturnus). Albträume konzentrieren sich meist auf das letzte Drittel der Nacht, während nächtliche Angstattacken eher im ersten Drittel auftreten. An Albträume kann man sich auch erinnern, während der Grund für eine Angstattacke,durch die man nachts erwacht, nach dem Aufwachen nicht mehr präsent ist.

Symptome

Menschen mit Schlafstörungen sind nicht nur müde und abgeschlagen und haben ein geschwächtes Immunsystem, sie leiden auch unter Konzentrationsstörungen, die sich negativ auf ihre Arbeit auswirken können, und sind gereizt, was eine Verschlechterung sozialer Beziehungen zur Folge haben kann. Menschen mit Schlafstörungen werden auch öfter in Verkehrsunfälle verwickelt als andere.

Diagnostik

Der Patient sollte genau zu möglichen Erkrankungen und äußeren Faktoren wie Lärm, Stress oder Angewohnheiten (zuviel Kaffee...etc.), die Schlafstörungen auslösen könnten, befragt werden. Auch auf Anzeichen für eine Depression oder andere psychische Störungen ist zu achten.

Liegen hier keine Erkrankungen oder äußere Faktoren vor, dann sollte man das Schlafverhalten des Patienten (z.B. im Schlaflabor) beobachten; auch die Befragung der Partner kann Aufschluss geben.

Therapie

Äußere Faktoren

  • Zunächst einmal sollte sichergestellt werden, dass das Schlafzimmer hinreichend abgedunkelt ist - sonst wird man im Sommer bei Sonnenaufgang wach.
  • Lärm: Sofern sich der Lärm nicht abstellen lässt, helfen Ohrstöpsel; bei unruhigem oder schnarchendem Partner auch getrennte Schlafzimmer - man muss deshalb ja nicht auf das abendliche Kuscheln verzichten. Lärmstörungen durch den Partner schüren ansonsten nur Aggressionen, die der Beziehung mehr schaden als getrennte Schlafzimmer.
  • Das Schlafzimmer sollte gut belüftet sein, die Heizung auch im Winter möglichst abgestellt. 18°C gelten als ideal.
  • Fernsehen direkt vor dem Schlafengehen ist nicht gut, da das Gehirn das Gesehene noch verarbeitet; es sollte mindestens eine Stunde Pause dazwischen liegen. Auch anstrengende geistige Arbeiten vor dem Schlafengehen sind ungeeignet, das Gehirn läuft dann noch auf Hochtouren und braucht eine gewisse Zeit zum Abschalten.
  • Schwere Decken werden auch im Schlaf als "drückend" empfunden; auch falsche Matratzen können Schlafstörungen verursachen (z.B. bei einer harten Futonmatratze).
  • Bei wechselnder Schichtarbeit, die den Biorhythmus durcheinander bringt, und bei Nachtarbeit wird heute z.T. das verschreibungspflichtige, körpereigene Hormon Melatonin verabreicht, das den Schlafrhythmus steuert. Die Wirkung des Hormons ist aber umstritten; es werden ihm zwar antioxidative Eigenschaften nachgesagt, aber der wissenschaftliche Beleg fehlt noch und wie immer ist bei der Anwendung und Dosierung von Hormonen Vorsicht geboten.

Stressabbau, Schlafhygiene

  • Yoga, Tiefenentspannung und Meditation sorgen nachhaltig für Stressabbau und sind daher wirksam bei Schlafstörungen - das haben mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt (siehe Einleitung oben). Zugleich werden dabei auch Glückshormone ausgeschüttet, die das Immunsystem stärken. Yoga und Meditation helfen auch bei Depressionen und Ängsten, die oft die Wurzel der Schlafstörungen sind.
  • Bewegung an der frischen Luft, ein Spaziergang nach der Arbeit oder vor dem Schlafengehen fördern ebenfalls das Loslassen - Arbeitsprobleme oder Beziehungsprobleme sollte man möglichst nicht mit ins Schlafzimmer nehmen.
  • Nicht jeder Mensch muss krampfhaft versuchen, 8 Stunden zu schafen; das Schlafbedürfnis variiert von Mensch zu Mensch. Durch Notizen kann man herausfinden, nach wieviel Stunden Schlaf man sich erholt fühlt. Auch zuviel Schlaf kann müde und schlapp machen. Im Alter nimmt das Schlafbedürfnis ohnehin ab.
  • Wer partout nicht einschlafen kann, sollte die Zeit nutzen, um zu lesen, Musik zu hören oder andere einfache Dinge zu erledigen, anstatt sich im Bett zu ärgern und damit seinen Blutdruck immer mehr zu steigern.
  • Abendliche Rituale, zum Beispiel eine kurze Meditation, eine Tasse Kräuertee und ein paar Seiten Lektüre in einem schönen Buch fördern das Einschlafen. Es ist auch hilfreich gegen Schlafstörungen, sich möglichst immer zur gleichen Zeit zu Bett zu begeben - man wird nach einer Zeit dann von selbst zu der genannten Uhrzeit müde.
  • Vor dem Schlafengehen sollten keine anregenden Substanzen wie Tee oder Kaffee und auch kein Alkohol konsumiert werden - auch Alkohol kann Schlafstörungen verursachen, er stört insbesondere die wichtigen Tiefschlafphasen.
  • Übergewicht kann Schlafstörungen (Bluthochdruck, Schnarchen) fördern; hier kann eine Gewichtsreduktion auch zu einer deutlichen Verringerung der Schlafstörungen führen.
  • Menschen mit Schlafstörungen sollten sich nicht zum Grübeln ins Bett legen, sondern nur zum Schlafen; dann kann das Gehirn eine Verbindung zwischen Bett und Schlaf herstellen. Eine Möglichkeit ist, Probleme tagsüber in ein Tagebuch zu schreiben, damit man sich nachts nicht damit beschäftigt, oder mit einem lieben Menschen ein Gespräch zu führen.

Erkrankungen

Schlafstörungen können durch psychologische Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen, Schizophrenie usw. ausgelöst werden, aber auch durch neurologische Erkrankungen wie das Restless-Legs-Sydrom, durch Erkrankungen wie Asthma und Rheuma, Schilddrüsenüberfunktion, Juckreiz, durch die Nebenwirkungen mancher Medikamente und Medikamentenmissbrauch, durch Eisenmangel, nächtliches Zähneknirschen u.v.a. Hier wird es möglich sein, durch die Behandlung der ursächlichen Erkrankungen auch die Schlafstörungen abzustellen oder zu verringern.

Hausmittel

Bei Schlafstörungen helfen:

  • Baldrian- und Hopfenzapfentees;
  • ein warmes Bad vor dem Zubettgehen;

Ayurveda

Der Ayurveda betrachtet Schlaf als eine der drei Säulen des Lebens; Schlaf und Ruherhythmen sind so wichtig wie regelmäßige Mahlzeiten. Schlafstörungen als "unruhige" Erkrankung werden gern mit vata-beruhigenden Ölanwendungen behandelt; je nach Art der Schlafstörungen und Typ können auch innere Ölungen oder Einläufe geeignet sein.

Gern wird auch der Stirnguss (Shirodhara) oder auch Khadivasti auf der Stirn angewandt. Bei Khadivasti wird auf die Stirn ein Teigrand aus Kichererbsenmehl aufgebracht, der dann mit warmem Öl gefüllt wird. Das Öl muss dann einige Zeit einwirken.

In Bad Meinberg kannst du dich von einer indischen Ayurveda-Ärztin in der Ayurveda-Oase beraten lassen oder an Ayurveda-Seminaren und -Ausbildungen teilnehmen.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

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