Siddha Gita

Aus Yogawiki

Die Siddha Gita ist eine der Vedanta Schriften. Die Siddha Gita ist ein Teil des Upashanti Prakarana des Yoga Vasishtha. Es handelt sich bei ihr um einen Gesang (Gita) der vielen Siddhas (vollkommene Weise) nahe des Palastes des Königs Janaka aus Videha. Die Erweiterung des Bewusstseins in die Unendlichkeit wird durch die Selbstbeherrschung und die Verneinung der Subjekt-Objektbeziehung herbeigeführt. Darin besteht die Essenz der Siddha Gita.

Die wichtigsten Verse der Siddha Gita

Swami Sivananda erachtete die folgenden Verse als die wichtigsten der Siddha Gita 1 und schloss sie deshalb ein in seinem Werk Sarvagita Sara.


I-9 Die Siddhas sprachen: Der Seher und das Gesehene vermischen sich miteinander. Da gibt es die objektive Wahrnehmung oder das Individuum taucht in das Höchste ein. Daraus entstehen dann Gewahrsein und Freude oder die Weisheit des Selbst und Glückseligkeit. Zu diesem unveränderlichen Selbst nehmen wir Zuflucht.

I-10 Indem wir dem Seher, dem Sehen und dem Gesehenen zusammen mit sämtlichen Vasanas entsagen, nehmen wir Zuflucht zum Selbst, welches das Wurzelbewußtsein jenseits jeder Objektivität ist.

I-11 Wir nehmen Zuflucht zum Selbst, welches das Licht der Lichter ist, welches sich in der Mitte aller Konzepte wie „ist“ und „ist nicht“ befindet, welches das neutrale Zentrum zwischen Sein und Nicht-Sein einnimmt.

I-12 Wir nehmen Zuflucht zu dieser Wahrheit, in welcher alles ist, aus welcher alles ist, von welcher alles ausgeht, zu welcher alles geht, durch welche alles ist, welche alles in allem ist.

I-13 Wir nehmen Zuflucht zu diesem Selbst, welches sich selbst stets als „Ich“ in allen Wesen erweist, welches mit dem Buchstaben „A“ beginnt und mit „HA“ und dem Punkt „M“(4) endet (d.h. „AHAM“, welches in allen Formen existiert.

I-14 Diejenigen, die Gott verlassen, der im Innern der Herzenshöhle wohnt, und nach einem anderen Gott im Außen suchen, sind wirklich auf der Suche nach Muschelschalen, nachdem sie den Kaustubha-Edelstein, der in ihrer Hand lag, fortgeworfen haben.

I-15 Diese höchste Frucht (des Selbst) kann nur von demjenigen erlangt werden, der allen Hoffnungen und Wünschen entsagt und die Wurzeln der giftigen Schlingpflanzen des Verlangens und Strebens abgeschnitten hat.

I-16 Der ist nur ein Esel und kein menschliches Wesen, der trotz seiner Kenntnis darüber, dass absolut kein Glück in sämtlichen Objekten der Welt liegt, sich immer noch an diese bindet.

I-17 Die Schlangen der Sinne, die sich wieder und wieder im Innern erheben und wieder und wieder zischen, sollten mit der Rute der entschlossenen Unterscheidung erschlagen werden – so wie Indra die Berge mit seiner Waffe, dem Vajra, zerschmettert hat.

I-18 Man sollte nach dem heiligen Glück der Stille streben. Wer still geworden ist, beherrscht seinen Geist sehr leicht. Wer seinen Geist zurückzuhalten versteht, erfreut sich auf immer in der höchsten Seligkeit der Selbstverwirklichung.

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