Iboga

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Iboga (lat.: Tabernanthe iboga) Der Ibogastrauch ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hundsgiftgewächsen (lat: Apocynaceae), aus der Unterfamilie der Rauvolfioideae und dem Tribus der Tabernaemontaneae. Die Ibogapflanze ist ein Strauch, welcher bis zu einem oder zwei Metern groß wird. Er besitzt kleine Laubblätter, die glänzend und lanzettförmig sind. Er bildet olivgroße und orangene Früchte. Tabernanthe iboga ist in vielen Gebieten Westafrikas, wie Gabun und Kongo verbreitet.

Ibogastrauch mit Früchten

Wirkstoffe

Die Wurzel der Iboga enthält psychoaktive Indol-Alkaloide, darunter Ibogain. Qualitativ hochwertige Wurzeln können bis zu 6% der Monoterpen-Indolalkaloide enthalten, die sich in drei Gruppen unterteilen lassen, die Ibogain-, Voacangin-,Voaphyllin-Gruppe. Zudem ist auch Voacangin ein weiterer wichtiger Wirkstoff.

Verwendung

Vom Ibogastrauch, welcher in Teilen Europas legal ist, werden die Wurzeln, Wurzelrinde und Blätter verwendet. Die Wurzeltinktur wirkt stark stimulierend und aphrodisierend auf das Gehirn. So werden Krämpfe gelöst, Hunger, Fieber und Zahnschmerzen betäubt, der Blutdruck wird gesenkt. In geringer Dosis wird die Aufmerksamkeit stark erhöht. Sehr bekannt ist die Iboga in Medikamentenform als Entzugshilfe von Alkoholismus und Drogensucht.

Ahnenkult

Es wird in der Mythologie der Fang berichtet, dass der Ibogastrauch dem Volk durch den letzten der erschaffenden Götter, Zame Ye Mebege, zuteil wurde. Dieser entdeckte einst den Pygmäen Bitamu in einem Atangabaum beim Ernten der Früchte. Der Gott ließ ihn den Halt verlieren, sodass Bitamu sein Leben verlor. Zame trennte die kleinen Finger und Zehen des Toten ab und pflanzte sie in die vielen Teile des Waldes ein. Dadurch erschuf er die Ibogapflanze, die aus den einzelnen Körperteilen gewachsen ist.

Der Ibogastrauch findet in dem westafrikanischen Stamm der Fang seinen Gebrauch. Als Sakrament während der Einweihungszeremonie werden die Wurzeln im Bwiti-Kult (sprich: Biti) verwendet. Die Pflanze, von den Fang als der Baum der Erkenntnis bezeichnet, steht für den Kultgott der Bwiti. Das Ritual an sich heißt übersetzt: „den Kopf aufbrechen“. Anfänglich wussten die Pygmäen um die Wirkung der Pflanze bescheid, welche sie dann an die Fang weitergaben. Der Gebrauch richtet sich nach strengen Richtlinien, da eine Überdosierung zum Tod führen kann!

Die Therapeutische Reise

Erfahrungsberichte zu Entzugs- oder Erfahrungszwecken legen dar, dass eine tiefgreifende Veränderung des Lebens bei zahlreichen Menschen durch Iboga herbeigeführt wird. Die Behandlung sieht folgendermaßen aus: Von einer Tripsitterin wird zunächst nach dem gesundheitlichem Zustand und dann nach der Art der Behandlung gefragt. Je nachdem, ob als spirituelle Reise oder zum Entzug, wird die erste der insgesamt drei Dosen, in Form von Kapseln, die jeweils ein Gramm Wurzelrinde enthalten, den Probanden verabreicht. (Man sollte am Vorabend nichts mehr gegessen haben).

Nach ungefähr 20 Minuten setzt dann der Heilungsprozess ein, welcher vorab bis zu zwölf Stunden anhält. Es wird berichtet, dass der Körper in einem angenehmen Zustand des Wohlbefindens und Abtauchens eingehüllt wird. Rückblickend werden analoge Erfahrungen wiedergegeben: Die gesamte Lebensspanne, mit all den guten und negativen Ereignissen, läuft vor dem Auge des bewussten Beobachters ab, der sich nicht in die einzelnen Situationen verstrickt, sondern Empathie und Liebe empfindet.

Iboga reinigt die Neurotransmitter-Rezeptoren, sie führt die Testperson direkt zum unbewussten Ursprung seiner Erkrankung. Auch wenn die Pflanze nicht als Universalmittel für Süchte verstanden werden sollte, ist die Rückfallquote laut Recherchen um einiges niedriger als bei einem klinischen Entzug. Eine nüchterne Begleitperson sollte unbedingt während des Settings anwesend sein, zumal viele Entgiftungswirkungen, wie Übelkeit eintreten können. Bis zu zwei Wochen können körperlich-psychische Nachwirkungen, darunter Kraftlosigkeit, Schwitzen, Schlaflosigkeit auftreten. Es ist zu empfehlen, sich diese Zeit von der Arbeit freizunehmen.

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Siehe auch

Literatur

  • Dr. Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, AT Verlag
  • Dr. C. Rätsch; Dr. C. Müller-Ebeling: Lexikon der Liebesmittel, AT Verlag
  • D. Trachsel, N. Richard: Psychedelische Chemie, NachtschattenVerlag
  • Markus Berger: Handbuch für den Drogennotfall, NachtschattenVerlag
  • Daniel Pinchbeck: Den Kopf aufbrechen, Goldmann Verlag
  • Jonathan Ott, Pharmacotheon, Natural Products Co.
  • Alexander und Ann Shulgin: Tihkal. The Continuation, Transform Press

Weblinks

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