Geschickter Umgang mit Emotionen

Aus Yogawiki
Emotionen - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Geschickter Umgang mit Emotionen Emotion ist das, was Mensch bewegt. E heißt hinaus. Motio heißt bewegt. Emotion ist das, was den Menschen zum Handeln veranlasst. Es gibt dem Menschen Energie und Kraft.

Man kann Emotionen auf verschiedene Weise sehen. Man kann mit Emotionen verschieden umgehen. Ich möchte im Folgendem einige Aspekte nennen vom geschickten Umgang mit Emotionen.

Geschickter Umgang mit Emotionen

Emotionen als Zeichen etwas zu tun

Emotionen sind "Informationen mit Handlungsempfehlungen plus Energie". Emotionen sind eine Botschaft des Unterbewusstseins an das Bewusstsein. Emotionen sind gewonnene Intelligenz aus Evolution, aus früheren Leben und aus diesem Leben. Emotionen können ein Zeichen sein, etwas zu tun.

Wenn du eine Emotion spürst, könntest du dich erst einmal fragen: Welche Information steckt hinter dieser Emotion? Welche Handlungsempfehlung ist dahinter?

Im Folgenden kannst du weiter überlegen, was du damit machst. Wenn du Ärger spürst kannst du deinen Ärger fragen: Lieber Ärger oder Herr oder Frau Ärger, was ist die Information, die du hast? Welche Handlungsempfehlung hast du? Weiter kannst du dir nun überlegen:Wie gehst du damit um? Du musst dich nicht über die Emotion ärgern. Über den Ärger musst du dich nicht ärgern. Du musst ihm aber auch nicht folgen.

Emotionen als Zeichen etwas zu tun

Ärger kann bedeuten, dass jemand eine Grenzverletzung begangen hat. Jemand hat sich vielleicht auch nicht an das gehalten, was er zuvor versprochen hat. Es kann irgendwie Ungerechtigkeit in einer Situation auftreten oder jemand wird ausgenutzt. Dies sind alles Informationen, die ein Zeichen sein können, dass du etwas tun musst. Genauso ist es bei Angst. Angst kann ein Zeichen sein, dass es gefährlich werden könnte. Bereite dich vor. Lampenfieber ist eine spezielle Form der Angst, die dich auf eine Präsentation, einen Auftritt oder einen Vortrag, den du geben sollst, vorbereitet. Emotionen sind Empfehlungen etwas tun tun.

Emotionen als Zeichen der Dosha Übersteuerung

Im Ayurveda sprechen wir von Vata, Pitta und Kapha, die drei Grundtemperamente. Es sind drei Bioenergien. Vata ist das Luftelement. Pitta ist das Feuerelement und Kapha ist das Erd-, Wasserelement. Angenommen du hast aus irgendwelchen Gründen zu viel Luft in dir: Vata ist vorherrschend und es führt zur Ängstlichkeit. Wenn du merkst, dass du schlecht schlafen kannst, du hast unbestimmte Ängste und du bist nervös, sind dies Zeichen von zu viel Vatha. Somit kannst du die Emotion Angst, Ängstlichkeit, Unruhe als Zeichen nehmen, du musst dein Vata Element reduzieren. Auf den Internetseiten von Yoga Vidya findest du vieles zur Beruhigung von Vata. Dies kannst du zum Beispiel mittels Tiefenentspannung, geregeltem Tagesablauf, Massagen mit Öl, Trinken von warmen Wasser reduzieren.

Ärger, unangemessener Ärger, Frust, Reizbarkeit, unangemessene Wut und Zornausbrüche können ein Zeichen sein für eine Pittaübersteuerung. Pitta ist Feuer. Wenn du ein übersteigertes Feuerelement hast, dann kann dies heißen, dass du etwas tun musst, um dieses Feuer zu reduzieren. Dies kannst du zum Beispiel durch das Trinken von kaltem Wasser geschehen lassen. Gönne dir mehr Freizeit und mache mehr Tiefenentspannungen. Meditiere und singe mehr. Verzichte zudem auf scharfe Gewürze.

Wenn du eher depressiv und antriebslos bist, kann dies ein Zeichen sein, dass eine Kapha Übersteuerung vorliegt. In diesem Fall wäre es an der Zeit weniger Zucker und Fette zu konsumieren. Vorteilhafter sind hier ein wenig schärfere Gewürze und das Treiben von Sport, um wieder vermehrten Antrieb zu bekommen. Das ist der zweite Aspekt im geschickten Umgang mit Emotionen. Emotionen sind in diesem Fall eine gesteigerte Dosha.

Emotionen als Verarbeitungsmechanismen

Angenommen, du hast einen Verlust erlitten. In diesem Fall ist es normal, dass du Emotionen hast, die dir helfen, diesen Verlust zu verarbeiten. Es gibt Trauerprozesse. Ursprünglich wurde der Trauerprozess und die Trauerphasen untersucht bei Verlust eines engen Angehörigen. Heute ist bekannt, dass Trauerprozesse auch in Erscheinung treten, wenn du den Arbeitsplatz verlierst. Diese können auch bei einem Umzug auftreten, wenn die Kinder aus dem Haus ausziehen oder wenn du an einen anderen Ort umziehst. Es können Trauerprozesse entstehen, welche zunächst einmal mit chaotischen Emotionen in Erscheinung treten können. Es kann Freude entstehen, aber auch Wut, Verzweiflung im Wechsel können auftreten. Es kann eine Phase in Erscheinung treten, wo du das Alte idealisierst und eine gewisse Melancholie kommt zum Vorschein. Depressivität, Trauer und Antriebslosigkeit können folgen. Langsam kann dann eine Öffnung für das Nächste kommen. In diesem Sinne bedeutet ein geschickter Umgang mit Emotionen auch, dass du dir Zeit gibst, gewisse neue Dinge zu verarbeiten.

Emotionen als Zeichen von nicht verarbeiteten Lebensereignissen

Manche Emotionen werden getriggert von Etwas. Sie schaffen dann eine Reaktion, die nicht angemessen ist. Jemand gibt dir eine kleine Kritik und deine Reaktion darauf ist eine Explosion. Du warst in diesem Fall nicht zuvor Pitta übersteuert. Es kann auch sein, dass dich eine Person übergeht. Du fühlst dich abgrundtief in Trauer. In diesem Fall ist die Ursache wahrscheinlich in etwas Anderem zu finden. Du könntest selber nach der Ursache forschen. Du könntest lernen es zu beobachten. Du könntest dir bewusst machen, es ist nicht angemessen. Eventuell kannst du eine Psychotherapie machen. Du kannst auch eines der Seminare im Rahmen der psychologischen Yogatherapie bei Yoga Vidya besuchen. Dies sind nur einige Aspekte zum geschickten Umgang mit Emotionen.

Erzeugen von positiven Emotionen

Ein weiterer Aspekt ist das Erzeugen von positiven Emotionen. Der Mensch ist ein emotionales Tier. Der Mensch mag keine Emotionsfreiheit. Selbst die Emotionsfreiheit wird als Emotion empfunden. Sie wird als unangenehme Emotion empfunden. In diesem Sinne wird der Mensch immer irgendwelche Emotionen, Stimmungen und Gefühle haben. Auch die Gefühlskälte wird als Emotion wahrgenommen. Schaffe Gelegenheiten um positive Emotionen zu bekommen und zu spüren. Schaue dein Kind liebevoll an. Umarme deinen Partner und nehme dir die Zeit, Herz zu Herzverbindungen herzustellen. Schaue eine Blume an und genieße die Schönheit dieser Blume. Lasse dich von der Schönheit der Blume überwältigen. Nehme diese bewusst wahr. Lausche schöner Musik. Höre das Rauschen von Klängen. Lasse dich mitreißen von einem Mitgefühl an einen Menschen, der sich bemüht etwas zu tun. Höre Heldengeschichten an und lasse dich mitreißen von den guten Taten von Menschen. Lasse dich spirituell ergreifen von Mantramusik, Mantrasingen und der Besuch von schönen Gottesdiensten oder Satsangs. Sorge dafür, dass du erhebende Emotionen hast, dann brauchst du weniger andere Emotionen zu haben.

Weitere Aspekte zum Umgang mit Emotionen findest du auf den Internetseiten von Yoga Vidya. Du kannst im Suchfeld die Stichwörter Angst, Ärger, Neid oder Wut eingeben. Du kannst auch Vata, Pitta oder Kapha eingeben und weitere Begriffe, die du mit Emotionen in Verbindung bringst.

Authentisch sein

– so lautet der Titel eines Seminars bei Yoga Vidya. Geschickter Umgang mit Emotionen – da gibt es viel zu zu sagen:

Eine mögliche Bedeutung könnte sein, dass alle Emotionen aus der Liebe stammen. Authentisch sein heißt: Stehe zu dir selbst. Letztlich: Stehe zu deiner Liebe. Authentisch bedeutet ein geschickter Umgang mit Emotionen aus der Liebe heraus. Liebe und Mitgefühl sind die schönsten Emotionen.

Mitgefühl – dich fühlst dich mit anderen Menschen verbunden und willst ihnen helfen, wenn du siehst, dass es jemandem nicht so gut geht, eine natürliche Neigung zu helfen. Wenn man jemanden sieht mit einem schmerzverzerrten Gesicht, einhalbes Dutzend Menaschen geht hin um zu helfen, der Mensch lehnt aber jede Hilfe ab, und trotzdem kann eine Herzensverbindung da sein von dir zu diesem Menschen auch wenn er deine Hilfe nicht möchte. Und irgendwie ist da dann etwas Mystisches. Der Mensch merkt, er ist anderen wichtig, auch wenn er sich nicht helfen lassen möchte. Man merkt, dass da jemand leidet, und hat Mitgefühl. Und so ist es wie eine mystische Verbundenheit.

Menschen können sich auch ärgern. Warum ärgern sich Menschen? Oft aus verletzter Liebe, oft aus verletztem Gemeinschaftsgefühl. Du kannst das nächste Mal, wenn du dich über jemanden oder etwas ärgerst, fragen: Ist das vielleicht verletzte Liebe? Und wenn du Angst hast – eine andere wichtige Emotion, mit der du ja einen geschickten Umgang lernen willst – frage dich das nächste Mal, ob die Angst vielleicht die Angst vor Verlust von Liebe ist? Kommt auch die Angst vielleicht aus der Liebe heraus? Eifersucht kommt natürlich aus Liebe heraus. Neid heißt vielleicht, dass du denkst, andere bekommen mehr Liebe als du. Authentisch sein. Stehe dazu, dass du ein liebendes Wesen bist. Stehe dazu, dass deine Emotionen aus der Liebe kommen und führe die Emotionen zurück zu dem was sie eigentlich sind – Wunsch nach Verbundenheit, nach Einheit, danach, sich Eins zu fühlen mit anderen.

Liebe ist letztlich das, worum es im Leben geht. Spüre das, erfahre das und teile es mit anderen.

Video Geschickter Umgang mit Emotionen

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Geschickter Umgang mit Emotionen :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Geschickter Umgang mit Emotionen Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Geschickter Umgang mit Emotionen :

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Siehe auch

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