Dadhichi
Dadhichi (Sanskrit: दधिचि, IAST: Dadhici; auch Dadhica, Dadhyanch) ist ein vedischer Rishi (Weiser), der in den Veden, den Puranas und im Mahabharata erwähnt wird. Er ist besonders bekannt für sein selbstloses Opfer, bei dem er seinen Körper aufgab, damit die Götter mit Hilfe seiner Knochen die Waffe Vajra schmieden konnten, um den Dämon Vritra zu besiegen.
Erwähnungen in den Schriften
- Im Rigveda wird Dadhichi (Dadhyañc Atharvana) als Seher und Lehrer genannt, der die Madhu Vidya (Wissen vom Honig, eine Form der höchsten Erkenntnis) kannte.
- In den Puranas erscheint er als Sohn des Rishis Atharvan und gilt als Meister der atharvavedischen Lehren.
- Die Bhagavata Purana, Mahabharata und andere Texte berichten vom Opfer seiner Knochen zugunsten der Götter.
Leben und Wirken
Dadhichi soll in tiefer Askese (Tapas) gelebt und großes Mitgefühl für alle Wesen gezeigt haben.
Als die Götter von Indra bedrängt den Dämon Vritra nicht besiegen konnten, baten sie Dadhichi um Hilfe. Er willigte ein, seinen Körper aufzugeben, damit aus seinen Knochen die Vajra-Waffe geschmiedet werden konnte. Mit dieser Waffe konnte Indra den Dämon besiegen.
Zuschreibungen
- In der vedischen Überlieferung wird Dadhichi die Madhu Vidya-Lehre zugeschrieben, die er trotz eines göttlichen Verbotes dem Ashvin-Zwillingspaar offenbarte.
- Mehrere Hymnen des Rigveda beziehen sich auf ihn, insbesondere RV 1.84.13 und RV 1.116–120.
Bedeutung
Dadhichi gilt als Vorbild für:
- Selbstaufopferung im Dienst des Dharma
- Furchtlosigkeit gegenüber Tod und Leiden
- Weitergabe von spirituellem Wissen trotz Widerständen