Übertriebener Geschmack
Von Übertriebenem Geschmack spricht man, wenn man an etwas nicht nur Geschmack, also Gefallen, findet, sondern dieser Geschmack übergroß wird. Etwas zu mögen ist gut, einen übertriebenen Geschmack an etwas zu finden, kann ins Leiden führen.
Übertriebener Geschmack und Goldene Mitte
Die Goldene Mitte ist oft das Empfehlenswerte.
- Gerne zu essen ist gut - ein Vielfraß zu sein nicht.
- Schlaf zu lieben ist gut - ein Langschläfer und Faulpelz zu sein nicht
- Süßes zu mögen ist natürlich und gut - ständig Süßigkeiten zu essen bringt allerlei Krankheiten
Es gibt vieles, das ins Gegenteil umschlägt, wenn man den Geschmack daran übertreibt.
Es gibt harmlose Vorlieben für Essen, Kleidung, Wohnung, Farben etc. Wenn man sich aber davon zu sehr abhängig macht, sein Glück zu sehr davon abhängig macht, dass etwas genau dem eigenen Geschmack entspricht, dann kann diese Art von übertriebenem Geschmack Quelle von Enttäuschung und Angst sein.
Übertriebener Geschmack als Zuschreibung von außen
Häufig ist aber übertriebener Geschmack weniger etwas, an dem man selbst leidet. Vielmehr ist übertriebener Geschmack etwas, das andere einem vorwerfen:
- Eventuell liebt man Yoga und Meditation, praktiziert das gerne und fühlt sich dabei sehr wohl. Eventuell denken andere, dass amen einen übertriebenen Geschmack für solche esoterische Sachen bekommen hat.
- Eventuell liebt man Kraftorte, spirituelle Wanderungen - anderen finden, dass man an solchen Nebensächlichkeiten zuviel Geschmack gefunden hat.
Heutzutage (2015) akzeptieren viele Menschen, dass jeder unterschiedliche Hobbys, Grillen und Vorlieben hat - sofern er es nicht übertreibt. So bleibt übertriebener Geschmack als Vorwurf.
Zitat zum Thema Übertriebener Geschmack
"Ein übertriebener Geschmack, der in Pedanterie und Grillenhaftigkeit verfällt, ist derjenige, wenn einer die klarsten Grund-Wahrheit noch erst duch spitzfinde Beweise weiter durchtreiben, oder durch viele Umschweife und Allotaria sich auf sein Haupt-Thema spielen will".
- Aus: Zwei Hundert Maximen, aus: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst auch kriechender Poesie; samt bündigem Erweis des hohen Vorzugs derselben vor der, heut zu Tage gerühmten, natürlichen, männlichen und erhabenen Dichterey; ans Licht gestellet von einem ehrbaren Mitgliede der Hans-Sachsen- und Froschmäusler-Gesellschaft, D. Johann Ernst Philippi, 1743