Swami Vivekananda

Aus Yogawiki

Swami Vivekananda (Hindi: स्वामी विवेकानन्द Svāmi Vivekānanda m.), 1863–1902, war ein großer Yoga Meister, der den Yoga in den Westen brachte. Swami Vivekananda war einer der bedeutsamsten Yoga Meister der Neuzeit.

Swami Vivekananda in Jaipur, etwa 1885-1895, Copyright

Er war der erste indische Yoga Meister, der in großem Stil im Westen, also in Amerika und Europa, gelehrt hat. Was aber ist die Bedeutung des Sanskritwortes Vivekananda? Viveka heißt Unterscheidungskraft. Ananda heißt Freude und Wonne. Vivekananda ist also derjenige, der Freude an der richtigen Unterscheidungskraft hat.

Leben und Lehre

Als Wandermönch zog er durch ganz Indien und lehrte den auf den Upanishaden basierenden Vedanta ohne jede Hindu-Mythologie als rationales philosophisches System. Als einer der ersten indischen Yogis überhaupt reiste Swami Vivekananda 1893 nach Amerika und hielt eine Rede im "Kongress der Weltreligionen". Von 1893 bis 1896 folgten eine Vorlesungsreise durch die USA und ein kurzer Besuch in England. Seine Intention war vor allem den Advaita Vedanta im Westen zu verbreiten und ein west-östliches Verständnis herzustellen. Die erste Vedanta-Vereinigung wurde 1894 in New York gegründet, viele weitere folgten. Nach seiner Rückkehr nach Indien gründete Swami Vivekananda 1897 die Ramakrishna-Mission. 1898 kam er nochmals zu einem Kurzbesuch in die USA. 1902 verließ Swami Vivekananda in Indien seinen physischen Körper.

Swami Vivekananda trug in sich die Vision eines universellen Menschen, der die Wege des Karma Yoga, Bhakti Yoga, Jnana Yoga und Raja Yoga vereinigt und so die völlige Freiheit des Selbst erreicht. Er lehrte Atemübungen und Asanas zur besseren Konzentration und Meditation und verfasste mehrere Bücher.

Sukadev über Swami Vivekananda

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Vivekananda

Vivekananda heißt "die Freude der Unterscheidung". Vivekananda ist auch der Name eines der ganz großen Yogameister, einer der Erneuerer von Yoga und Vedanta. Swami Vivekananda war Swami, er war Mönch, lebte von 1863 bis 1902, er hat also nur ein recht kurzes Leben gehabt. Swami Vivekananda wurde geboren unter dem Namen Narendra, das war sein Geburtsname. Narendra, dann oft genannt Naren, war ein Sohn in einer Familie, die durchaus auch schon mit westlichen Idealen aufgewachsen sind. Und er war auch vertraut mit Reformbewegungen des Hinduismus, insbesondere dem Brahmo Samaj, begründet von Swami Dayananda.

Er war Student an der Kalkutta Universität, als er sich immer tiefere Gedanken machte über Gott. Und er ging zu vielen Meistern, um herauszufinden, ob sie Gott erkannt haben und ihm Gott zeigen können. Und so kam er auch zu Ramakrishna Paramahamsa, den großen spirituellen Meister, den großen Mystiker, einer, der vielleicht bedeutsamsten Meister des 19. Jahrhunderts überhaupt. Und als Swami Vivekananda Ramakrishna traf, führte Ramakrishna ihn in die Tiefe des Selbst hinein. Es gibt da so eine Anekdote, als Swami Vivekananda, Narendra, zu Ramakrishna kam, stand Ramakrishna auf, schon als er Vivekananda von weitem sah, und sagte: "Endlich, warum hast du mich so lange warten lassen?"

Im Sinne von, er hatte seinen Schüler erwartet, seinen Schüler aus früheren Leben. Vivekananda war zum einen etwas verstört, dass so ein Mann ihn einfach so begrüßte, zum anderen war er doch fasziniert, er lauschte den Ausführungen von Ramakrishna und am Ende sagte er ihm: "Meister, du sprichst die ganze Zeit von Gott, hast du Gott erfahren?" Ramakrishna lächelte und sagte: "Ja, ich erfahre Gott die ganze Zeit. So wie ich dich sehe, nur deutlicher." Und Vivekananda antwortete: "Kann ich Gott auch erfahren?" Ramakrishna lächelte und sagte: "Willst du?" Und Vivekananda schluckte einen Moment und sagte: "Ja."

Ramakrishna streckte seinen Fuß aus, berührte Vivekananda und Vivekananda hatte eine Gotteserfahrung. Ramakrishna sagte später, dass Vivekananda schon aus früheren Leben eine sehr hohe Verwirklichung hatte. Und so konnte er ihm relativ zügig schon eine Gotteserfahrung schenken und ihm weitere spirituelle Praktiken zeigen, mit denen er immer tiefer ins Gottesbewusstsein ging. Später, nach Ramakrishnas Tod, wurde Swami Vivekananda der Nachfolger von Ramakrishna. Er teilte sich ein bisschen diese Funktion mit Sharada Devi, der Frau von Ramakrishna, die so die tiefe Spiritualität verkörperte, mit Swami Brahmananda, das war der Organisator, der der Präsident oft the Ramakrishna Mission wurde.

Und Vivekandana war derjenige, der die großen Bücher schrieb, die großen Vorträge gab, auf Vortragsreisen ging, Menschen begeisterte und letztlich das ganze Yogasystem in moderne Worte fasste und so die Tradition in die Moderne hineinbrachte. Bis heute sind die Werke von Swami Vivekananda Karma Yoga, Bhakti Yoga, Jnana Yoga und Raja Yoga prägend und drücken bis heute aus, worum es in diesen Yogawegen geht.

Swami Vivekananda ging dann auch – ich glaube, es war 1896 – auf das erste Parlament der Weltreligionen in Chicago, und er sprach dort und begeisterte die Zuhörer. Und so wurde er eingeladen auf Vortragsreisen, und er reiste einige Zeit durch Nordamerika, insbesondere durch die USA. Er reiste auch nach Großbritannien, er reiste auch nach Europa, Frankreich, Deutschland, traf dort auch den Indologen Paul Deussen, ging wieder zurück nach Indien und reiste auch nochmals in den Westen. So gründete er die ersten Vedanta-Zentren, sowohl in England als auch in Amerika. Und bis heute gibt es einige Zentren, man könnte auch sagen, Ashramas in Nordamerika, die von Swami Vivekananda selbst gegründet wurden, wo er selbst geweilt hat und die mit großer spiritueller Kraft aufgeladen sind.

Es gibt noch so viel mehr zu erzählen über Swami Vivekananda und auf unseren Internetseiten haben wir auch eine sehr umfangreiche Biographie. Gehe einfach auf www.yoga-vidya.de, gib dort ein, "Vivekananda" oder "Swami Vivekananda" und dort findest du einen umfangreichen Artikel, auch mit vielen Bildern, also Fotos und auch Zitaten dieses großen Meisters. Jeder, der Yoga übt, ist Swami Vivekananda innerlich zu Dank verpflichtet, denn Swami Vivekananda hat den Yoga so weitergegeben, dass er für westliche Menschen interessant wurde, klassischen spirituellen Yoga, aber in modernen Worten und auf eine Weise zusammengefasst, die bis heute maßgebend ist.

Siehe auch

Literatur

  • Karma Yoga. Der Pfad der Arbeit. Verlag Phänomen-Verlag, Hamburg 2004, ISBN 3-933321-55-7
  • Mein Meister Ramakrishna. Verlag Phänomen, Hamburg 2005, ISBN 3-933321-90-5
  • Jnana Yoga. Der Weg des Denkens. Verlag Phänomen, Hamburg 2006, ISBN 3-933321-71-9

Weblinks