Selbstwertgefühl: Unterschied zwischen den Versionen

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''' Selbstwertgefühl ''': Was ist Selbstwertgefühl ? Woher stammt das Wort? Wozu ist Selbstwertgefühl gut? Was sind Synonyme, was das Gegenteil von Selbstwertgefühl ? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. Selbstwertgefühl ist das Gefühl des eigenen Wertes. Ein gutes Selbstwertgefühl verhilft zu innerer Sicherheit, ist Vorbeugung gegen Ängstlichkeit und Depressivität. Wer ein niedriges Selbstwertgefühl hat, hat die Neigung, alles auf sich selbst zu beziehen und Angst zu haben, dass andere einen nicht ausreichend wertschätzen. Ein hohes Selbstwertgefühl gibt hohe Selbstsicherheit und auch Frustrationstoleranz. Andererseits kann ein niedriges Selbstwertgefühl Ansatz sein für intensive Arbeit an sich selbst, für hohe Bewusstheit und starkes Engagement. So hat Selbstwertgefühl wie die meisten Tugenden ein Doppelgesicht.  
''' Selbstwertgefühl ''': Was ist Selbstwertgefühl? Woher stammt das [[Wort]]? Wozu ist Selbstwertgefühl gut? Was sind Synonyme und was das Gegenteil von Selbstwertgefühl? Selbstwertgefühl ist das [[Gefühl]] des eigenen [[Wert]]es. Ein gutes Selbstwertgefühl verhilft zu innerer [[Sicherheit]], ist [[Vorbeugung]] gegen [[Ängstlichkeit]] und [[Depressivität]].
 
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Wer ein niedriges Selbstwertgefühl hat, hat die [[Neigung]], alles auf sich [[selbst]] zu beziehen und [[Angst]] zu haben, dass andere einen nicht ausreichend wertschätzen. Ein hohes Selbstwertgefühl gibt hohe [[Selbstsicherheit]] und auch [[Frustrationstoleranz]]. Andererseits kann ein niedriges Selbstwertgefühl [[Ansatz]] sein für intensive [[Arbeit]] an sich [[selbst]], für hohe [[Bewusstheit]] und starkes [[Engagement]]. So hat Selbstwertgefühl wie die meisten [[Tugend]]en ein [[Doppelgesicht]].  


==Selbstwertgefühl als hilfreiche Tugend==
==Selbstwertgefühl als hilfreiche Tugend==
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Selbstwertgefühl ist eine interessante Bezeichnung, es ist ein Ausdruck, der so ein bisschen aus der Psychologie stammt, der irgendwo aus der Tiefenpsychologie stammt. Adler hat etwas davon gesprochen, Jung hat etwas davon gesprochen, ihre Schüler haben etwas davon gesprochen und heute spielt Selbstwertgefühl eine wichtige Rolle. Interessanterweise ist das ein neuer Ausdruck, vor dem 20. Jahrhundert hätte niemand vom Ausdruck „Selbstwert“, „Selbstwertgefühl“ gesprochen. Selbstwertgefühl hat sich aber durchaus als ein hilfreiches Konzept erwiesen. Es ist zum einen ein Gefühl, es ist irgendwo so eine Stimmung, deshalb Selbstwertgefühl. Es ist Wert, Wert heißt, man ist etwas wert, man tut etwas, man kann etwas, man hat irgendwo ein Vertrauen. Und Selbstwert, man denkt: „Ich selbst bin wertvoll.Selbstwertgefühl heißt: „Ich selbst bin wertvoll.Und Selbstwertgefühl kann verschiedene Formen annehmen. Z.B., man kann sagen: „Ich habe ein gutes Selbstwertgefühl, weil…“ Z.B.: „Weil ich klug bin, weil ich gut Gitarre spielen kann, weil ich eine liebevolle Mutter bin, weil ich ein freundlicher Nachbar bin, weil ich gut Yoga unterrichten kann.Wenn man irgendwo überzeugt ist, „ich kann einiges und ich tue einiges und ich bin auch wertvoll für andere“, dann kann man sagen: „Ich habe ein gutes Selbstwertgefühl.Es gibt natürlich das tiefe spirituelle Selbstwertgefühl, im Sinne von: „Ich bin das unsterbliche Selbst, als unsterbliches Selbst bin ich eins mit der Weltenseele. In der Tiefe meiner Seele bin ich göttlich.Wenn man letztlich sagt, „in der Tiefe meiner Seele bin ich göttlich“, dann ist das der höchste Wert, denn letztlich das Göttliche ist der höchste Wert. Wenn man sagt, „in der Tiefe bin ich göttlich“, dann bin ich in der Tiefe der höchste Wert. Dann kann man auch sagen: „Und auf einer relativen Ebene bin ich Kind Gottes. Weil ich ein Kind Gottes bin, bin ich so geschaffen, wie Gott es will. Auch in meinen relativen Eigenschaften bin ich wertvoll, sogar in meinen Fehlern bin ich wertvoll, denn so, wie ich bin, bin ich genau richtig. Auch wenn ich Dinge tue, die irgendwo vielleicht nicht so erfolgreich sind, auch wenn ich Dinge tue, die andere nicht so gut finden, irgendwo helfe und diene ich anderen Menschen.Das wäre auch eine Grundlage für ein tiefes spirituelles Selbstwertgefühl. Das wäre spirituell, man könnte auch sagen, metaphysisch, religiös. Aber von der Psychologie her gilt doch etwas anderes, „der Mensch ist ein Zoon Politikon Echon“, hat es Aristoteles gesagt. Politikon heißt geselliges Wesen, der Mensch ist ein geselliges Wesen, er definiert sich aus der Begegnung mit anderen. Selbstwertgefühl kommt oft eben daraus, wie er sich von anderen gespiegelt sieht. Wenn ein Mensch irgendwo das Gefühl hat, dass andere ihn wertschätzen, dass andere das anerkennen, was man tut und was man macht, dann hat man auch ein Selbstwertgefühl. Wenn man das Gefühl hat, dass man wertvoll ist, etwas Wertvolles beiträgt, das an sich gibt Selbstwert. Es gibt Menschen, denen reicht dieses innere Gefühl aus, sie haben das Gefühl: „Ich tue etwas Wertvolles für andere.Sie brauchen die Anerkennung nicht. Aber die Mehrheit der Menschen braucht auch die Anerkennung von anderen. Und dort gilt es auch, manchmal, um ein besseres Selbstwertgefühl zu bekommen, kann man auch überlegen: „Torpediere ich manches, was ich tue, indem ich es anderen dann nicht ermögliche, mir dort positives Feedback zu geben? Was tue ich vielleicht, was diesem Wertvollen, was ich tue, nicht Anerkennung geben lässt?Also, du siehst, Selbstwertgefühl hat viele Grundlagen, die tiefste Grundlage, spirituell die Erkenntnis: „In Wahrheit bin ich eins mit Gott.Die weitere Grundlage: „Auf einer relativen Ebene bin ich so, wie es richtig ist und ich kann das tun, was letztlich im gesamten Dasein richtig ist. Ich handle nach bestem Wissen und Gewissen und brauche mir deshalb nichts vorzuwerfen. Ich will anderen Gutes tun und tue es auch, ich bewirke einiges.Daraus Selbstwertgefühl. Und realistisch gesehen, die meisten Menschen brauchen für ein gutes Selbstwertgefühl eben auch die Anerkennung anderer. Und dort kann man auch schauen: „Ist das, was ich tue, auch so, dass es andere wertschätzen können? Wie müsste ich es anders machen?Und darauf beruht ja z.B. die so genannte kognitive Verhaltenstherapie. Die kognitive Verhaltenstherapie will Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl helfen, sich so zu verhalten, dass sie tatsächlich mehr Anerkennung erfahren. Gerade dann, wenn es auch eine Gruppentherapie ist, dort lernen Menschen, wie sie auf andere wirken und lernen, wie sie sich vielleicht anders verhalten können, damit ihre Wirkung eben so ist, dass sie auch mehr Wertschätzung bekommen können. Selbstwertgefühl, ein wichtiges Konzept in der modernen Psychologie, Selbstwertgefühl, ein modernes Konzept. Früher ging es mehr darum, man muss sein Ego überwinden, Arroganz überwinden, Demut entwickeln, aber auch Mut und Selbstvertrauen aus einer höheren Warte gewinnen. Heute spielen Ausdrücke wie Selbstliebe, Selbstwertgefühl eine größere Rolle, aber Selbstwertgefühl und Selbstliebe heißt auch, dass das die Grundlage ist, um anderen zu dienen und zu helfen. Der Mensch hat das tiefe Bedürfnis, Sinnhaftigkeit in seinem Dasein zu sehen und das ist doch viel, was man für andere tut und dass man das Gefühl hat, in der göttlichen Gegenwart zu sein, als Instrument für etwas Höheres.  
Selbstwertgefühl ist eine interessante [[Bezeichnung]], es ist ein [[Ausdruck]], der so ein bisschen aus der [[Psychologie]] stammt, der irgendwo aus der [[Tiefenpsychologie]] stammt. Adler hat etwas davon gesprochen, Jung hat etwas davon gesprochen, ihre [[Schüler]] haben etwas davon gesprochen und heute spielt Selbstwertgefühl eine wichtige Rolle. Interessanterweise ist das ein neuer [[Ausdruck]], vor dem 20. Jahrhundert hätte niemand vom [[Ausdruck]] "[[Selbstwert]]", "Selbstwertgefühl" gesprochen. Selbstwertgefühl hat sich aber durchaus als ein hilfreiches [[Konzept]] erwiesen.
 
Es ist zum einen ein [[Gefühl]], es ist irgendwo so eine [[Stimmung]], deshalb Selbstwertgefühl. Es ist [[Wert]], Wert heißt, man ist etwas wert, man tut etwas, man kann etwas, man hat irgendwo ein [[Vertrauen]]. Und Selbstwert heißt, man denkt: "Ich [[selbst]] bin wertvoll." Selbstwertgefühl heißt: "Ich [[selbst]] bin wertvoll." Und Selbstwertgefühl kann verschiedene [[Form]]en annehmen. Zum [[Beispiel]], man kann sagen: "Ich habe ein gutes Selbstwertgefühl, weil…" Z.B.: "Weil ich klug bin, weil ich gut Gitarre spielen kann, weil ich eine liebevolle [[Mutter]] bin, weil ich ein freundlicher Nachbar bin, weil ich gut [[Yoga]] unterrichten kann." Wenn man irgendwo überzeugt ist, "ich kann einiges und ich tue einiges und ich bin auch wertvoll für andere", dann kann man sagen: "Ich habe ein gutes Selbstwertgefühl."
 
Es gibt natürlich das tiefe [[spirituell]]e Selbstwertgefühl, im [[Sinne]] von: "Ich bin das unsterbliche [[Selbst]], als unsterbliches Selbst bin ich eins mit der [[Weltenseele]]. In der [[Tiefe]] meiner [[Seele]] bin ich göttlich." Wenn man letztlich sagt, "in der Tiefe meiner Seele bin ich göttlich", dann ist das der höchste Wert, denn letztlich das Göttliche ist der höchste Wert. Wenn man sagt, "in der Tiefe bin ich göttlich", dann bin ich in der Tiefe der höchste Wert. Dann kann man auch sagen: "Und auf einer relativen Ebene bin ich Kind Gottes. Weil ich ein Kind Gottes bin, bin ich so geschaffen, wie Gott es will. Auch in meinen relativen Eigenschaften bin ich wertvoll, sogar in meinen Fehlern bin ich wertvoll, denn so, wie ich bin, bin ich genau richtig. Auch wenn ich Dinge tue, die irgendwo vielleicht nicht so erfolgreich sind, auch wenn ich Dinge tue, die andere nicht so gut finden, irgendwo helfe und diene ich anderen Menschen." Das wäre auch eine Grundlage für ein tiefes spirituelles Selbstwertgefühl. Das wäre spirituell, man könnte auch sagen, metaphysisch, religiös. Aber von der Psychologie her gilt doch etwas anderes, "der Mensch ist ein Zoon Politikon Echon", hat es Aristoteles gesagt. Politikon heißt geselliges Wesen, der Mensch ist ein geselliges Wesen, er definiert sich aus der Begegnung mit anderen. Selbstwertgefühl kommt oft eben daraus, wie er sich von anderen gespiegelt sieht. Wenn ein Mensch irgendwo das Gefühl hat, dass andere ihn wertschätzen, dass andere das anerkennen, was man tut und was man macht, dann hat man auch ein Selbstwertgefühl. Wenn man das Gefühl hat, dass man wertvoll ist, etwas Wertvolles beiträgt, das an sich gibt Selbstwert. Es gibt Menschen, denen reicht dieses innere Gefühl aus, sie haben das Gefühl: "Ich tue etwas Wertvolles für andere." Sie brauchen die Anerkennung nicht. Aber die Mehrheit der Menschen braucht auch die Anerkennung von anderen. Und dort gilt es auch, manchmal, um ein besseres Selbstwertgefühl zu bekommen, kann man auch überlegen: "Torpediere ich manches, was ich tue, indem ich es anderen dann nicht ermögliche, mir dort positives Feedback zu geben? Was tue ich vielleicht, was diesem Wertvollen, was ich tue, nicht Anerkennung geben lässt?" Also, du siehst, Selbstwertgefühl hat viele Grundlagen, die tiefste Grundlage, spirituell die Erkenntnis: "In Wahrheit bin ich eins mit Gott." Die weitere Grundlage: "Auf einer relativen Ebene bin ich so, wie es richtig ist und ich kann das tun, was letztlich im gesamten Dasein richtig ist. Ich handle nach bestem Wissen und Gewissen und brauche mir deshalb nichts vorzuwerfen. Ich will anderen Gutes tun und tue es auch, ich bewirke einiges." Daraus Selbstwertgefühl. Und realistisch gesehen, die meisten Menschen brauchen für ein gutes Selbstwertgefühl eben auch die Anerkennung anderer. Und dort kann man auch schauen: "Ist das, was ich tue, auch so, dass es andere wertschätzen können? Wie müsste ich es anders machen?" Und darauf beruht ja z.B. die so genannte kognitive Verhaltenstherapie. Die kognitive Verhaltenstherapie will Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl helfen, sich so zu verhalten, dass sie tatsächlich mehr Anerkennung erfahren. Gerade dann, wenn es auch eine Gruppentherapie ist, dort lernen Menschen, wie sie auf andere wirken und lernen, wie sie sich vielleicht anders verhalten können, damit ihre Wirkung eben so ist, dass sie auch mehr Wertschätzung bekommen können. Selbstwertgefühl, ein wichtiges Konzept in der modernen Psychologie, Selbstwertgefühl, ein modernes Konzept. Früher ging es mehr darum, man muss sein Ego überwinden, Arroganz überwinden, Demut entwickeln, aber auch Mut und Selbstvertrauen aus einer höheren Warte gewinnen. Heute spielen Ausdrücke wie Selbstliebe, Selbstwertgefühl eine größere Rolle, aber Selbstwertgefühl und Selbstliebe heißt auch, dass das die Grundlage ist, um anderen zu dienen und zu helfen. Der Mensch hat das tiefe Bedürfnis, Sinnhaftigkeit in seinem Dasein zu sehen und das ist doch viel, was man für andere tut und dass man das Gefühl hat, in der göttlichen Gegenwart zu sein, als Instrument für etwas Höheres.  


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Version vom 31. August 2016, 15:28 Uhr

Selbstwertgefühl : Was ist Selbstwertgefühl? Woher stammt das Wort? Wozu ist Selbstwertgefühl gut? Was sind Synonyme und was das Gegenteil von Selbstwertgefühl? Selbstwertgefühl ist das Gefühl des eigenen Wertes. Ein gutes Selbstwertgefühl verhilft zu innerer Sicherheit, ist Vorbeugung gegen Ängstlichkeit und Depressivität.

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Wer ein niedriges Selbstwertgefühl hat, hat die Neigung, alles auf sich selbst zu beziehen und Angst zu haben, dass andere einen nicht ausreichend wertschätzen. Ein hohes Selbstwertgefühl gibt hohe Selbstsicherheit und auch Frustrationstoleranz. Andererseits kann ein niedriges Selbstwertgefühl Ansatz sein für intensive Arbeit an sich selbst, für hohe Bewusstheit und starkes Engagement. So hat Selbstwertgefühl wie die meisten Tugenden ein Doppelgesicht.

Selbstwertgefühl als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Selbstwertgefühl ist eine interessante Bezeichnung, es ist ein Ausdruck, der so ein bisschen aus der Psychologie stammt, der irgendwo aus der Tiefenpsychologie stammt. Adler hat etwas davon gesprochen, Jung hat etwas davon gesprochen, ihre Schüler haben etwas davon gesprochen und heute spielt Selbstwertgefühl eine wichtige Rolle. Interessanterweise ist das ein neuer Ausdruck, vor dem 20. Jahrhundert hätte niemand vom Ausdruck "Selbstwert", "Selbstwertgefühl" gesprochen. Selbstwertgefühl hat sich aber durchaus als ein hilfreiches Konzept erwiesen.

Es ist zum einen ein Gefühl, es ist irgendwo so eine Stimmung, deshalb Selbstwertgefühl. Es ist Wert, Wert heißt, man ist etwas wert, man tut etwas, man kann etwas, man hat irgendwo ein Vertrauen. Und Selbstwert heißt, man denkt: "Ich selbst bin wertvoll." Selbstwertgefühl heißt: "Ich selbst bin wertvoll." Und Selbstwertgefühl kann verschiedene Formen annehmen. Zum Beispiel, man kann sagen: "Ich habe ein gutes Selbstwertgefühl, weil…" Z.B.: "Weil ich klug bin, weil ich gut Gitarre spielen kann, weil ich eine liebevolle Mutter bin, weil ich ein freundlicher Nachbar bin, weil ich gut Yoga unterrichten kann." Wenn man irgendwo überzeugt ist, "ich kann einiges und ich tue einiges und ich bin auch wertvoll für andere", dann kann man sagen: "Ich habe ein gutes Selbstwertgefühl."

Es gibt natürlich das tiefe spirituelle Selbstwertgefühl, im Sinne von: "Ich bin das unsterbliche Selbst, als unsterbliches Selbst bin ich eins mit der Weltenseele. In der Tiefe meiner Seele bin ich göttlich." Wenn man letztlich sagt, "in der Tiefe meiner Seele bin ich göttlich", dann ist das der höchste Wert, denn letztlich das Göttliche ist der höchste Wert. Wenn man sagt, "in der Tiefe bin ich göttlich", dann bin ich in der Tiefe der höchste Wert. Dann kann man auch sagen: "Und auf einer relativen Ebene bin ich Kind Gottes. Weil ich ein Kind Gottes bin, bin ich so geschaffen, wie Gott es will. Auch in meinen relativen Eigenschaften bin ich wertvoll, sogar in meinen Fehlern bin ich wertvoll, denn so, wie ich bin, bin ich genau richtig. Auch wenn ich Dinge tue, die irgendwo vielleicht nicht so erfolgreich sind, auch wenn ich Dinge tue, die andere nicht so gut finden, irgendwo helfe und diene ich anderen Menschen." Das wäre auch eine Grundlage für ein tiefes spirituelles Selbstwertgefühl. Das wäre spirituell, man könnte auch sagen, metaphysisch, religiös. Aber von der Psychologie her gilt doch etwas anderes, "der Mensch ist ein Zoon Politikon Echon", hat es Aristoteles gesagt. Politikon heißt geselliges Wesen, der Mensch ist ein geselliges Wesen, er definiert sich aus der Begegnung mit anderen. Selbstwertgefühl kommt oft eben daraus, wie er sich von anderen gespiegelt sieht. Wenn ein Mensch irgendwo das Gefühl hat, dass andere ihn wertschätzen, dass andere das anerkennen, was man tut und was man macht, dann hat man auch ein Selbstwertgefühl. Wenn man das Gefühl hat, dass man wertvoll ist, etwas Wertvolles beiträgt, das an sich gibt Selbstwert. Es gibt Menschen, denen reicht dieses innere Gefühl aus, sie haben das Gefühl: "Ich tue etwas Wertvolles für andere." Sie brauchen die Anerkennung nicht. Aber die Mehrheit der Menschen braucht auch die Anerkennung von anderen. Und dort gilt es auch, manchmal, um ein besseres Selbstwertgefühl zu bekommen, kann man auch überlegen: "Torpediere ich manches, was ich tue, indem ich es anderen dann nicht ermögliche, mir dort positives Feedback zu geben? Was tue ich vielleicht, was diesem Wertvollen, was ich tue, nicht Anerkennung geben lässt?" Also, du siehst, Selbstwertgefühl hat viele Grundlagen, die tiefste Grundlage, spirituell die Erkenntnis: "In Wahrheit bin ich eins mit Gott." Die weitere Grundlage: "Auf einer relativen Ebene bin ich so, wie es richtig ist und ich kann das tun, was letztlich im gesamten Dasein richtig ist. Ich handle nach bestem Wissen und Gewissen und brauche mir deshalb nichts vorzuwerfen. Ich will anderen Gutes tun und tue es auch, ich bewirke einiges." Daraus Selbstwertgefühl. Und realistisch gesehen, die meisten Menschen brauchen für ein gutes Selbstwertgefühl eben auch die Anerkennung anderer. Und dort kann man auch schauen: "Ist das, was ich tue, auch so, dass es andere wertschätzen können? Wie müsste ich es anders machen?" Und darauf beruht ja z.B. die so genannte kognitive Verhaltenstherapie. Die kognitive Verhaltenstherapie will Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl helfen, sich so zu verhalten, dass sie tatsächlich mehr Anerkennung erfahren. Gerade dann, wenn es auch eine Gruppentherapie ist, dort lernen Menschen, wie sie auf andere wirken und lernen, wie sie sich vielleicht anders verhalten können, damit ihre Wirkung eben so ist, dass sie auch mehr Wertschätzung bekommen können. Selbstwertgefühl, ein wichtiges Konzept in der modernen Psychologie, Selbstwertgefühl, ein modernes Konzept. Früher ging es mehr darum, man muss sein Ego überwinden, Arroganz überwinden, Demut entwickeln, aber auch Mut und Selbstvertrauen aus einer höheren Warte gewinnen. Heute spielen Ausdrücke wie Selbstliebe, Selbstwertgefühl eine größere Rolle, aber Selbstwertgefühl und Selbstliebe heißt auch, dass das die Grundlage ist, um anderen zu dienen und zu helfen. Der Mensch hat das tiefe Bedürfnis, Sinnhaftigkeit in seinem Dasein zu sehen und das ist doch viel, was man für andere tut und dass man das Gefühl hat, in der göttlichen Gegenwart zu sein, als Instrument für etwas Höheres.


Selbstwertgefühl in Beziehung zu anderen Eigenschaften

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Selbstwertgefühl in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Selbstwertgefühl

Ähnliche Eigenschaften wie Selbstwertgefühl, also Synonyme zu Selbstwertgefühl sind z.B. Sicherheit, Stolz, Selbstbewusstsein, Mut, Vertrauen, Selbstvertrauen.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Selbstwertgefühl übertrieben kann ausarten z.B. in Dünkelhaftigkeit, Überheblichkeit, Anmaßung, Unverfrorenheit, Dreistigkeit. Daher braucht Selbstwertgefühl als Gegenpol die Kultivierung von Demut, Bescheidenheit, Nachgiebigkeit, Respekt.

Gegenteil von Selbstwertgefühl

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Selbstwertgefühl, Antonyme zu Selbstwertgefühl :

Selbstwertgefühl im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten


Entwicklung von Selbstwertgefühl

Selbstwertgefühl kann man sehen als Tugend, als eine positive Eigenschaft. Vielleicht willst du ja Selbstwertgefühl in dir stärker werden lassen. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Selbstwertgefühl zu kultivieren. Vielleicht kannst du nicht alle guten Eigenschaften auf einmal kultivieren. Aber es ist möglich, innerhalb einer Woche oder innerhalb eines Monats eine Tugend, eine Eigenschaft, stark werden zu lassen.
  • Triff den Entschluss: "Während der nächsten Woche will ich die Tugend, die Eigenschaft, Selbstwertgefühl kultivieren, wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein selbstbewussterer Mensch zu sein."
  • Nimm dir vor, jeden Tag mindestens eine Handlung auszuführen, die Selbstwertgefühl ausdrückt. Mache jeden Tag etwas, was du sonst nicht tun würdest, was aber diese Tugend zum Ausdruck bringt
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Selbstwertgefühl ".
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin selbstbewusst ".

Affirmationen zum Thema Selbstwertgefühl

Hier einige Affirmationen für mehr Selbstwertgefühl. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen.


Klassische Autosuggestion für Selbstwertgefühl

Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin selbstbewusst

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin selbstbewusst. Om Om Om.
  • Ich bin ein Selbstbewusster, eine Selbstbewusste OM.


Entwicklungsbezogene Affirmation für Selbstwertgefühl

Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin selbstbewusst " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Selbstwertgefühl
  • Ich werde selbstbewusst
  • Jeden Tag werde ich selbstbewusster
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Selbstwertgefühl

Dankesaffirmation für Selbstwertgefühl :

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag selbstbewusster werde.

Wunderaffirmationen Selbstwertgefühl

Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr selbstbewusst. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Selbstwertgefühl entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr selbstbewusst zu sein.
  • Ich bin jemand, der selbstbewusst ist.

Gebet für Selbstwertgefühl

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Selbstwertgefühl :

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Selbstwertgefühl
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein selbstbewusster Mensch werde
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Selbstwertgefühl mehr und mehr zum Ausdruck bringe

Was müsste ich tun, um Selbstwertgefühl zu entwickeln?


Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Selbstwertgefühl zu entwickeln?
  • Wie könnte ich selbstbewusst werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Selbstwertgefühl
  • Angenommen, ich will selbstbewusst sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre selbstbewusst, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Selbstwertgefühl kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als selbstbewusster Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Selbstwertgefühl

Eigenschaften im Alphabet nach Selbstwertgefühl

Vortragsmitschnitt zu Selbstwertgefühl - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Selbstwertgefühl, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <mp3player> </mp3player>

Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie Yoga Vidya Seminare

Seminare zum Thema Selbsterfahrung, Yoga und Psychotherapie: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/selbsterfahrung-psychotherapie-psychologie/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

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