Paramapada: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Paramapada''' ([[Sanskrit]]: परमपद paramapada ''n.'') der höchste Zustand, letzte Schritt, endgültige Erlangung des absoluten Bewußtseins.
'''Paramapada''' ([[Sanskrit]]: परमपद paramapada ''n.'') der höchste Zustand, letzte Schritt, endgültige Erlangung des absoluten Bewußtseins.
[[Datei:10.Avatare.Vishnus.jpg|thumb|Die 10 Avatare Vishnus]]


Das Konzept Paramapada bezieht sich auf die göttliche Stätte [[Vishnu]]s. Obwohl die tatsächliche physische Beschreibung oft angezweifelt wird glaubt man, dass das religiöse Konzept hinter der Beschreibung Paramapadas in solchem Detail darin besteht, dass solch eine lebendige Beschreibung der Wohnung [[Gott]]es in den Gläubigen ein starkes Verlangen hervorruft das höchste spirituelle Ziel zu erreichen.
Das Konzept Paramapada bezieht sich auf die göttliche Stätte [[Vishnu]]s. Obwohl die tatsächliche physische Beschreibung oft angezweifelt wird glaubt man, dass das religiöse Konzept hinter der Beschreibung Paramapadas in solchem Detail darin besteht, dass solch eine lebendige Beschreibung der Wohnung [[Gott]]es in den Gläubigen ein starkes Verlangen hervorruft das höchste spirituelle Ziel zu erreichen.


Das Konzept Paramapada oder die [[Vaikuntha]]welt wird in den [[Pancharatra Samhitas]] als die Wohnung Vishnus erwähnt. Sie besteht aus schönen Schlössern, Türmen, tausendsäuligen Hallen usw. Bezaubernde Blumengärten, Bäume, Flüsse, Seen usw. gehören zu ihnen. Die [[Kausitakiupanischade]] erwähnt die Existenz des Sees Ara, einen Fluss [[Viraja]], einen als [[Tilya]] bekannten Baum und eine unzugängliche Residenz. Die [[Chandogyaupanischade]] spricht von den beiden Seen [[Ara]] und [[Nya]] und dem [[Airammadiya]] See in der [[Brahma]]welt. Sie beschreibt die Stadt [[Brahman]]s als [[Aparajita]], unbezwinglich, und erwähnt eine für den Herrn erbaute goldene Halle.
Das Konzept Paramapada oder die [[Vaikuntha]]welt wird in den [[Pancharatra Samhitas]] als die Wohnung Vishnus erwähnt. Sie besteht aus schönen Schlössern, Türmen, tausendsäuligen Hallen usw. Bezaubernde Blumengärten, Bäume, Flüsse, Seen usw. gehören zu ihnen. Die [[Kausitakiupanischade]] erwähnt die Existenz des Sees Ara, einen Fluss [[Viraja]], einen als [[Tilya]] bekannten Baum und eine unzugängliche Residenz. Die [[Chandogyaupanischade]] spricht von den beiden Seen [[Ara]] und [[Nya]] und dem [[Airammadiya]] See in der [[Brahma]]welt. Sie beschreibt die Stadt [[Brahman]]s als [[Aparajita]], unbezwinglich, und erwähnt eine für den Herrn erbaute goldene Halle.
[[Datei:Vishnu.Avatar.Manu.Saptarishi.jpg|thumb|Matsya (Vishnu Inkarnation als Fisch) rettet die [[Saptarishi]] während einer großen Überschwemmung.]]


Ein anderer Text sagt, in jenem mit tausend Pfeilern erbauten Haus lebt der Herr aller Götter. Die [[Mahabharata]], [[Vishnu Purana]] und andere [[Vaishnava Purana]]s enthalten gleichfalls Referenzen zum Paramapada. Die Hymnen [[Nammalvars]] beschreiben lebhaft, wie die individuellen [[Seele]]n bald nach ihrer Befreiung von den Fesseln von den himmlischen Wesen, den persönlichen Dienern Gottes, warm empfangen werden am Eingang des Hauses Gottes. Wahrscheinlich auf diesen Vorstellungen gründend gibt [[Ramanuja]] in seinem Prosawerk "[[Vaikuntha Gadya]]" eine äußerst bildhafte Beschreibung der Vaikunthawelt, indem er jegliche Imagination übersteigende Ausdrücke verwendet. Derselben Denkweise folgend preist Vedanta Desika Ramanuja, indem er einen graphischen Bericht des Aufstiegs zur Bleibe Gottes in seinem "Paramapada Sopana" gibt, einem in [[Manipravala]], sanskritisierter Tamilprosa, geschriebenen Werk.
Ein anderer Text sagt, in jenem mit tausend Pfeilern erbauten Haus lebt der Herr aller Götter. Die [[Mahabharata]], [[Vishnu Purana]] und andere [[Vaishnava Purana]]s enthalten gleichfalls Referenzen zum Paramapada. Die Hymnen [[Nammalvars]] beschreiben lebhaft, wie die individuellen [[Seele]]n bald nach ihrer Befreiung von den Fesseln von den himmlischen Wesen, den persönlichen Dienern Gottes, warm empfangen werden am Eingang des Hauses Gottes. Wahrscheinlich auf diesen Vorstellungen gründend gibt [[Ramanuja]] in seinem Prosawerk "[[Vaikuntha Gadya]]" eine äußerst bildhafte Beschreibung der Vaikunthawelt, indem er jegliche Imagination übersteigende Ausdrücke verwendet. Derselben Denkweise folgend preist Vedanta Desika Ramanuja, indem er einen graphischen Bericht des Aufstiegs zur Bleibe Gottes in seinem "Paramapada Sopana" gibt, einem in [[Manipravala]], sanskritisierter Tamilprosa, geschriebenen Werk.
[[Datei:Der Hindu Gott Vishnu.jpg|thumb|Der [[Hindu]] [[Gott]] [[Vishnu]], [[Indien]], Jammu und Kashmir, Kashmir Region, 875-900, Skulptur]]


An diesem Punkt kann die wichtige Frage gestellt werden, ob dies Tatsachen oder Fiktionen sind, die wegen gewisser theologischer Notwendigkeiten geschaffen wurden. Die Nitya-Vibhuti Doktrin und das Konzept von Suddha-Sattva, die von der [[Vaishnava]]theologie aufgrund der Autorität geschriebener und [[Smriti]]texten einschließlich von Pancharatra-Abhandlungen akzeptiert werden, gewähren ausreichende Rechtfertigung für das Zugestehen einer höheren göttlichen Bleibe mit all ihren Paraphernalien. Gemäß dem Visistadvaitavedanta ist die höchste Wirklichkeit der Philosophie ein persönliches Höchstes Wesen ([[Purusottama]]), was das Konzept einer Gottheit mit einem Körper ([[Vigraha]]) impliziert. Ein unpersönlicher Gott oder ein undifferenziertes reines formloses ([[Nirakara]]) Wesen dient nicht der [[Meditation]] und der Verehrung durch die [[Devotee]]s. Außerdem kann ein solches transzendentes Wesen keine Beziehung zum [[Universum]] und zu individuellen Seelen haben.
An diesem Punkt kann die wichtige Frage gestellt werden, ob dies Tatsachen oder Fiktionen sind, die wegen gewisser theologischer Notwendigkeiten geschaffen wurden. Die Nitya-Vibhuti Doktrin und das Konzept von Suddha-Sattva, die von der [[Vaishnava]]theologie aufgrund der Autorität geschriebener und [[Smriti]]texten einschließlich von Pancharatra-Abhandlungen akzeptiert werden, gewähren ausreichende Rechtfertigung für das Zugestehen einer höheren göttlichen Bleibe mit all ihren Paraphernalien. Gemäß dem Visistadvaitavedanta ist die höchste Wirklichkeit der Philosophie ein persönliches Höchstes Wesen ([[Purusottama]]), was das Konzept einer Gottheit mit einem Körper ([[Vigraha]]) impliziert. Ein unpersönlicher Gott oder ein undifferenziertes reines formloses ([[Nirakara]]) Wesen dient nicht der [[Meditation]] und der Verehrung durch die [[Devotee]]s. Außerdem kann ein solches transzendentes Wesen keine Beziehung zum [[Universum]] und zu individuellen Seelen haben.
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Dieser beschreibende Bericht des höchsten göttlichen Bereichs (Paramapada) mag ein wenig übertrieben sein. Er hat aber insofern religiöse Bedeutung als er im Mumukshu (dem nach [[Moksha]] Strebenden)‚ "ein starkes Verlangen für das Erlangen des höchsten spirituellen Ziels (Moksha)" stimuliert. Moksha ist im Visistadvaita ein positives Konzept. Es bedeutet nicht nur die voellige Befreiung einer Seele von Fesseln, sondern fuehrt auch zu einem wonnigen Zustand des Seins wo die Herrlichkeit Brahmans in vollem Masse genossen wird ([[Paripurna]]-[[Brahmanubhava]]) was zum [[Kaikhara]] oder Dienst Gottes führt. [[Bhakti]] oder [[Prapatti]] (Hingabe) wird als das Mittel empfohlen, diesen Zustand zu erreichen. Um es dem Individuum zu ermöglichen, sein Begehren nach Moksha zu entwickeln und die Praxis des [[Bhakti Yoga]] zu fördern, scheinen die [[Vaishnava Acharya]]s einen lebhaften beschreibenden Bericht der Herrlichkeit Gottes und seiner Behausung präsentiert zu haben. So stellt Ramanuja im einführenden öffnenden Vers der "[[Vaikuntha Gady]]a" fest:‘Ich biete dar den kostbaren Gegenstand des [[Bhakti Yoga]] wie in den Werken Yamunas gefunden.‘ Vedanta Desika, diesen Vers kommentierend, weist darauf hin, dass es beabsichtigt ist,die Schüler anzuweisen, die Herrlichkeit [[Bhagavan]]s als eigenes Ziel zu kontemplieren. Periyavacchan Pillai fuegt hinzu, dass der Bericht des zu erlangenden goettlichen Reiches, der zu erfahrenden Herrlichkeit seines Herrn, und die schließliche Darbringung göttlichen Dienstes alle beabsichtigt sind, um im [[Geist]] der Hörer Interesse zu entfachen.
Dieser beschreibende Bericht des höchsten göttlichen Bereichs (Paramapada) mag ein wenig übertrieben sein. Er hat aber insofern religiöse Bedeutung als er im Mumukshu (dem nach [[Moksha]] Strebenden)‚ "ein starkes Verlangen für das Erlangen des höchsten spirituellen Ziels (Moksha)" stimuliert. Moksha ist im Visistadvaita ein positives Konzept. Es bedeutet nicht nur die voellige Befreiung einer Seele von Fesseln, sondern fuehrt auch zu einem wonnigen Zustand des Seins wo die Herrlichkeit Brahmans in vollem Masse genossen wird ([[Paripurna]]-[[Brahmanubhava]]) was zum [[Kaikhara]] oder Dienst Gottes führt. [[Bhakti]] oder [[Prapatti]] (Hingabe) wird als das Mittel empfohlen, diesen Zustand zu erreichen. Um es dem Individuum zu ermöglichen, sein Begehren nach Moksha zu entwickeln und die Praxis des [[Bhakti Yoga]] zu fördern, scheinen die [[Vaishnava Acharya]]s einen lebhaften beschreibenden Bericht der Herrlichkeit Gottes und seiner Behausung präsentiert zu haben. So stellt Ramanuja im einführenden öffnenden Vers der "[[Vaikuntha Gady]]a" fest:‘Ich biete dar den kostbaren Gegenstand des [[Bhakti Yoga]] wie in den Werken Yamunas gefunden.‘ Vedanta Desika, diesen Vers kommentierend, weist darauf hin, dass es beabsichtigt ist,die Schüler anzuweisen, die Herrlichkeit [[Bhagavan]]s als eigenes Ziel zu kontemplieren. Periyavacchan Pillai fuegt hinzu, dass der Bericht des zu erlangenden goettlichen Reiches, der zu erfahrenden Herrlichkeit seines Herrn, und die schließliche Darbringung göttlichen Dienstes alle beabsichtigt sind, um im [[Geist]] der Hörer Interesse zu entfachen.
[[Datei:Vishnu als Matsya die Veden tzu Brahman zurückbringend.jpg|thumb|Vishnu als [[Matsya]] die [[Veden]] zu [[Brahman]] zurückbringend]]


Um den orthodoxen Vaishnavas gegenueber fair zu sein welche die Beschreibung Vaaikunthas als Tatsachen verstehen, ist eine andere Erklaerung moeglich. Gott ist im [[Vaishnavismus]] der Hoechste Herr ([[Sarvesvara]]), voller [[Jnana]] (Allwissend), [[Sakti]] (Allmacht), [[Bala]] (Kraft) und vieler anderer exzellenter Eigenschaften. Wenn ein solches Hoechstes Wesen ein wnderbares physisches Universum unterschiedlichen Charakters durch bloßen Entschluss oder Willen (sankalpa) ohne jegliche andere Hilfe erschaffen kann, sollte er auch faehig sein, durch eben diesen Willen (sankalpa) ein spirituelles Universum mit den besten vergnueglichen Objekten (Bhogo pakarana) fuer sein eigenes Wohl zu erschaffen.
Um den orthodoxen Vaishnavas gegenueber fair zu sein welche die Beschreibung Vaaikunthas als Tatsachen verstehen, ist eine andere Erklaerung moeglich. Gott ist im [[Vaishnavismus]] der Hoechste Herr ([[Sarvesvara]]), voller [[Jnana]] (Allwissend), [[Sakti]] (Allmacht), [[Bala]] (Kraft) und vieler anderer exzellenter Eigenschaften. Wenn ein solches Hoechstes Wesen ein wnderbares physisches Universum unterschiedlichen Charakters durch bloßen Entschluss oder Willen (sankalpa) ohne jegliche andere Hilfe erschaffen kann, sollte er auch faehig sein, durch eben diesen Willen (sankalpa) ein spirituelles Universum mit den besten vergnueglichen Objekten (Bhogo pakarana) fuer sein eigenes Wohl zu erschaffen.

Version vom 3. September 2015, 14:12 Uhr

Paramapada (Sanskrit: परमपद paramapada n.) der höchste Zustand, letzte Schritt, endgültige Erlangung des absoluten Bewußtseins.

Die 10 Avatare Vishnus

Das Konzept Paramapada bezieht sich auf die göttliche Stätte Vishnus. Obwohl die tatsächliche physische Beschreibung oft angezweifelt wird glaubt man, dass das religiöse Konzept hinter der Beschreibung Paramapadas in solchem Detail darin besteht, dass solch eine lebendige Beschreibung der Wohnung Gottes in den Gläubigen ein starkes Verlangen hervorruft das höchste spirituelle Ziel zu erreichen.

Das Konzept Paramapada oder die Vaikunthawelt wird in den Pancharatra Samhitas als die Wohnung Vishnus erwähnt. Sie besteht aus schönen Schlössern, Türmen, tausendsäuligen Hallen usw. Bezaubernde Blumengärten, Bäume, Flüsse, Seen usw. gehören zu ihnen. Die Kausitakiupanischade erwähnt die Existenz des Sees Ara, einen Fluss Viraja, einen als Tilya bekannten Baum und eine unzugängliche Residenz. Die Chandogyaupanischade spricht von den beiden Seen Ara und Nya und dem Airammadiya See in der Brahmawelt. Sie beschreibt die Stadt Brahmans als Aparajita, unbezwinglich, und erwähnt eine für den Herrn erbaute goldene Halle.

Matsya (Vishnu Inkarnation als Fisch) rettet die Saptarishi während einer großen Überschwemmung.

Ein anderer Text sagt, in jenem mit tausend Pfeilern erbauten Haus lebt der Herr aller Götter. Die Mahabharata, Vishnu Purana und andere Vaishnava Puranas enthalten gleichfalls Referenzen zum Paramapada. Die Hymnen Nammalvars beschreiben lebhaft, wie die individuellen Seelen bald nach ihrer Befreiung von den Fesseln von den himmlischen Wesen, den persönlichen Dienern Gottes, warm empfangen werden am Eingang des Hauses Gottes. Wahrscheinlich auf diesen Vorstellungen gründend gibt Ramanuja in seinem Prosawerk "Vaikuntha Gadya" eine äußerst bildhafte Beschreibung der Vaikunthawelt, indem er jegliche Imagination übersteigende Ausdrücke verwendet. Derselben Denkweise folgend preist Vedanta Desika Ramanuja, indem er einen graphischen Bericht des Aufstiegs zur Bleibe Gottes in seinem "Paramapada Sopana" gibt, einem in Manipravala, sanskritisierter Tamilprosa, geschriebenen Werk.

Der Hindu Gott Vishnu, Indien, Jammu und Kashmir, Kashmir Region, 875-900, Skulptur

An diesem Punkt kann die wichtige Frage gestellt werden, ob dies Tatsachen oder Fiktionen sind, die wegen gewisser theologischer Notwendigkeiten geschaffen wurden. Die Nitya-Vibhuti Doktrin und das Konzept von Suddha-Sattva, die von der Vaishnavatheologie aufgrund der Autorität geschriebener und Smrititexten einschließlich von Pancharatra-Abhandlungen akzeptiert werden, gewähren ausreichende Rechtfertigung für das Zugestehen einer höheren göttlichen Bleibe mit all ihren Paraphernalien. Gemäß dem Visistadvaitavedanta ist die höchste Wirklichkeit der Philosophie ein persönliches Höchstes Wesen (Purusottama), was das Konzept einer Gottheit mit einem Körper (Vigraha) impliziert. Ein unpersönlicher Gott oder ein undifferenziertes reines formloses (Nirakara) Wesen dient nicht der Meditation und der Verehrung durch die Devotees. Außerdem kann ein solches transzendentes Wesen keine Beziehung zum Universum und zu individuellen Seelen haben.

Der Vigraha oder vom persönlichen Höchsten Wesen zum Wohle des Universums und der Verehrer angenommene Körper sollte spirituellen Charakter haben, da sonst ein aus den fünf Elementen zusammengesetzter Körper beständigem Wandel und Zerfall unterworfen wäre. Außerdem sind die individuellen Seelen (Jivas) gemäß dem Visistadvaitavedanta unendlich zahlreich und auch unsterblich. Sogar im Zustand von Moksha verlieren sie nicht ihre Individualität und bleiben immer in ihrer wahren Form als allwissende, wonnige, reine, spirituelle Monaden, welche die volle Herrlichkeit Gottes genießen.

Neben den befreiten Seelen lässt der Visitadvaita gemäß der Autorität der Schriften die Existenz von Seelen zu, die als Nityas oder ewig frei bekannt sind. Diese Seelen vollbringen göttlichen Dienst wie die permanenten Gottesdiener als Teil ihrer Pflicht ohne irgendein selbstisches Motiv. Gemäß den Upanischaden können auch die von der Bindung befreiten Seelen Körper annehmen, wenn sie wollen, um gewisse göttliche Aktivitäten auf Befehl des Höchsten Herrn sei es in den höheren Regionen oder im physischen Universum in der Form verkörperter Wesen zu vollbringen. Selbst das Höchste Wesen steigt auf die Erde herab in der Form menschlicher oder anderer lebender Wesen bloß um das Dharma wieder aufzurichten, die Sadhus zu beschützen und mitunter böse Personen zu bestrafen. Die von Gott bei seinen Inkarnationen angenommenen Körper können nicht als materiell betrachtet werden, da sie Zerstörung oder Zerfall unterworfen wären. Gott ist immer ein vollkommenes Wesen, unberührt von Geburt, Alter, Tod, Karma und Leiden, wie die Upanischaden feststellen. Im Zuge dieser Betrachtungen ist die Doktrin von Nitya Vibhuti oder dem transzendenten spirituellen Bereich , der aus Suddha Sattva oder spiritueller Substanz besteht, gerechtfertigt.

Dieser beschreibende Bericht des höchsten göttlichen Bereichs (Paramapada) mag ein wenig übertrieben sein. Er hat aber insofern religiöse Bedeutung als er im Mumukshu (dem nach Moksha Strebenden)‚ "ein starkes Verlangen für das Erlangen des höchsten spirituellen Ziels (Moksha)" stimuliert. Moksha ist im Visistadvaita ein positives Konzept. Es bedeutet nicht nur die voellige Befreiung einer Seele von Fesseln, sondern fuehrt auch zu einem wonnigen Zustand des Seins wo die Herrlichkeit Brahmans in vollem Masse genossen wird (Paripurna-Brahmanubhava) was zum Kaikhara oder Dienst Gottes führt. Bhakti oder Prapatti (Hingabe) wird als das Mittel empfohlen, diesen Zustand zu erreichen. Um es dem Individuum zu ermöglichen, sein Begehren nach Moksha zu entwickeln und die Praxis des Bhakti Yoga zu fördern, scheinen die Vaishnava Acharyas einen lebhaften beschreibenden Bericht der Herrlichkeit Gottes und seiner Behausung präsentiert zu haben. So stellt Ramanuja im einführenden öffnenden Vers der "Vaikuntha Gadya" fest:‘Ich biete dar den kostbaren Gegenstand des Bhakti Yoga wie in den Werken Yamunas gefunden.‘ Vedanta Desika, diesen Vers kommentierend, weist darauf hin, dass es beabsichtigt ist,die Schüler anzuweisen, die Herrlichkeit Bhagavans als eigenes Ziel zu kontemplieren. Periyavacchan Pillai fuegt hinzu, dass der Bericht des zu erlangenden goettlichen Reiches, der zu erfahrenden Herrlichkeit seines Herrn, und die schließliche Darbringung göttlichen Dienstes alle beabsichtigt sind, um im Geist der Hörer Interesse zu entfachen.

Vishnu als Matsya die Veden zu Brahman zurückbringend

Um den orthodoxen Vaishnavas gegenueber fair zu sein welche die Beschreibung Vaaikunthas als Tatsachen verstehen, ist eine andere Erklaerung moeglich. Gott ist im Vaishnavismus der Hoechste Herr (Sarvesvara), voller Jnana (Allwissend), Sakti (Allmacht), Bala (Kraft) und vieler anderer exzellenter Eigenschaften. Wenn ein solches Hoechstes Wesen ein wnderbares physisches Universum unterschiedlichen Charakters durch bloßen Entschluss oder Willen (sankalpa) ohne jegliche andere Hilfe erschaffen kann, sollte er auch faehig sein, durch eben diesen Willen (sankalpa) ein spirituelles Universum mit den besten vergnueglichen Objekten (Bhogo pakarana) fuer sein eigenes Wohl zu erschaffen. Man braucht daher den Wert des beschreibenden Berichts des paramapada, der Bleibe Gottes, nicht anzuzweifeln. Ob ein Kritiker die Erklärung akzeptiert oder nicht, die drei Gadyas Ramanujas haben, sowohl in der sprachlichen Schoenheit als auch gedanklichen Tiefe, eine tiefe ästhetische und emotionale Anziehungskraft für die Verehrer Vishnus.

Siehe auch