Konzentration: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. April 2013, 09:49 Uhr

Konzentration = die Aufmerksamkeit erhöhen, z.B. auf ein bestimmtes Objekt oder eine Tätigkeit konzentriert; auch als Samyama - ohne zu werten - und (Vorstufe) von Meditation; ekagrata.

Swami Sivananda über Konzentration

Artikel von [1] Swami Sivananda

Grundlegendes über Konzentration

Definition von Konzentration?

Sein Bewusstsein auf Gegenstände innerhalb oder außerhalb des eigenen Körpers zu richten und es unverwandt eine Zeitlang in diesem Zustand zu halten, ist Konzentration. Man sollte sie täglich übern, nachdem man zunächst sein Bewusstsein durch die Übung der rechten Haltung gereinigt hat. Ohne Reinheit der Gedanken ist Konzentration nutzlos. Es gibt Okkultisten, die die Kraft der Konzentration besitzen. Ihr Charakter aber ist von geringerem moralischem Wert. So werden sie auch nicht den geringsten Fortschritt im Geistigen erreichen.

Wie entwickelt man Konzentration?

Wer eine unbewegliche Stellung einzunehmen vermag, wer Nerven und Körper durch Pranayama, häufige Atemübungen gereinigt hat, wird sich leicht konzentrieren können. Je mehr es dabei gelingt, alle Ablenkungen auszuschalten, umso stärker wird die Konzentration sein. Ein Mensch, der diszipliniert lebt und sich seine Energie erhalten hat, wird eine wunderbare Konzentration erreichen.


Nutzen der Konzentration

Wer sich zu konzentrieren vermag, wird sich schneller entwickeln als andere. Er wird jede Arbeit richtig anpacken und erfolgreich durchführen. Wofür andere sechs Stunden brauchen, vollbringt der Konzentrierte in einer halben Stunde. Was andere in sechs Stunden lesen, bewältigt der Konzentrierte in einer halben Stunde. Konzentration läutert und besänftigt jede aufkeimende Unruhe, vertieft das Denken und klärt die Gedanken. Konzentration hilft dem Menschen auch in seinem materiellen Fortkommen und bringt seinen geschäftlichen Unternehmungen Erfolg. Was zuerst dunkel und nebelhaft erschien, wird klar und bestimmt. Was zunächst schwierig war, wird leicht; was umständlich, verwirrend, ungeordnet erschien, ist plötzlich begreifbar. Alles lässt sich durch Konzentration erreichen. Für einen Menschen, der regelmäßig Konzentration übt, ist nichts unmöglich, da er über eine klare geistige Schau verfügt. Aber die Konzentration ist schwer für den, der hungert oder an einer akuten Krankheit leidet.

Übung der Konzentration

Man kann sich auf jedes der sieben geistigen Energiezentren in seinem Inneren konzentrieren. Aufmerksamkeit spielt eine sehr wesentliche Rolle dabei. Wer sein Aufmerksamkeitsvermögen entwickelt hat, wird gute Konzentration erreichen. Wer von Leidenschaften und phantastischen Begierden erfüllt ist, vermag sich kaum, auch nur für einen Augenblick, auf irgendein Subjekt oder Objekt zu konzentrieren. Seine Gedanken springen wie ein alter Affe umher.

Der Wissenschaftler konzentriert seine Gedanken und macht neue Entdeckungen. Mit Hilfe seiner Konzentration durchdringt er die Schickten des grobstofflichen Denkens und empfängt tiefere Erkenntnisse auf den höheren Ebenen des Bewusstseins. Er konzentriert alle Gedankenkraft auf einen Brennpunkt. So dringt er in die Materie ein, die er bearbeitet, und entdeckt ihr Geheimnis. Wer die Fähigkeit zur Abstraktion besitzt und sinnliche Wahrnehmung vom Gegenstand zu trennen vermag, wird sich leichter konzentrieren können.

Zu Beginn der Übungen kann man sich auf das Ticken der Uhr, die Flamme einer Kerze konzentrieren oder auf irgendeinen anderen Gegenstand, der als angenehm empfunden wird. Das ist konkrete Konzentration. Jede Konzentration bedarf eines Objekts. Zu Beginn der Übungen wählt man einen erfreulichen Gegenstand, da es schwer ist, die Gedanken auf einen unangenehmen zu richten.


Vorbereitung auf die Konzentration

Törichte und ungeduldige Schüler beginnen sofort mit der Übung der Konzentration, ohne sich einer vorbereitenden ethischen Schulung unterworfen zu haben. Dies ist ein grober Fehler. Ethische Vollkommenheit ist von höchster Wichtigkeit.

Auf dem geistigen Pfad muss man Schritt für Schritt, Stufe für Stufe vorwärtsschreiten. Erst wenn man die Grundlage einer rechten Haltung, Stellung, Atemkontrolle und Abstraktion erreicht hat, können Konzentration und Meditation erfolgreich aufgebaut werden. Man sollte die Fähigkeit besitzen, den Gegenstand, auf den man sich konzentrieren will, ganz klar vor Augen zu haben, selbst wenn er in Wirklichkeit nicht vorhanden ist. Man muss jederzeit und ohne Mühe das geistige Bild hervorrufen können. Bei einer guten Konzentrationsgabe wird dies nicht viel Mühe bereiten.

Nachwort

Ein zerstreuter Geist ist unfähig zu meditieren. Swami Nityananda pflegte zu sagen: „Concentrate, just concentrate“ – nicht auf etwas, sondern einfach nur konzentrieren, immer ganz konzentriert sein, dann kommt alles andere von selbst - bei winzigen und auch großen Lebensfragen.

Siehe auch