Sakshibhuta

Aus Yogawiki

Sakshibhuta (Sanskrit: साक्षीभूत sākṣībhūta adj.) zum Zeugen geworden, in die Situation gekommen. Sakshi bedeutet Zeuge, Beobachter. Sakshibhuta kann heißen Augenzeuge geworden. Sakshibhuta ist auch die Bezeichnung für eine Einstellung im Vedanta: Man beobachtet alles, identifiziert sich mit nichts.

Sakshi Bhava ist eine wichtige Meditationstechnik im Jnana Yoga: Sakshi Bhava, auch geschrieben Sakshibhav, ist die Einstellung eines Beobachters. Wem es gelingt, Sakshi Bhava zu praktizieren, ist Sakshibhuta, zum Beobachter geworden, der in allen Höhen und Tiefen des Lebens Gelassenheit, Gemütsruhe, bewahren kann.

Der Guru ist Sakshibhutam - hier Sivananda

Eine moderne Bezeichnung für Sakshi Bhav Meditation ist Achtsamkeitsmeditation. In der Guru Stotra wird der Guru als Sakshibhutam gepriesen, als derjenige, der alles beobachtet, alles weiß, alles kennt, gelassen ist.

Sukadev über Sakshibhuta

Niederschrift eines Vortragsvideos (2015) von Sukadev über Sakshibhuta

Sakshibhuta hat mehrere Bedeutungen, Sakshi heißt Zeuge und Beobachter, Bhuta kann heißen "Element“, Bhuta kann heißen "geworden“, Bhuta kann "das Gewordene“ sein. Sakshibhuta kann z.B. heißen, dass du zu einem Zeugen geworden bist von etwas, was geschehen ist. Sakshibhuta kann auch heißen, dass du in eine bestimmte Situation gekommen bist, es einfach passiert. Sakshibhuta ist aber auch, dass du Beobachter bist von allem, was geschieht.

Das ist eine vedantische Einstellung, du willst Sakshi sein. Und Sakshibhuta, dir ist es gelungen bei allem, was passiert, Beobachter zu sein. Statt dich zu identifizieren, beobachtest du. Also, Dinge gehen schief, du bist Sakshibhuta, du beobachtest, wie Dinge schiefgegangen sind, du beobachtest vielleicht sogar deine emotionale Reaktion und du triffst dann Entscheidungen, wie du jetzt handeln kannst.

Wenn du nicht Sakshibhuta bist und es geht etwas schief, dann bist du ganz im Ärger drin oder in der Verzweiflung drin und denkst, "oh, wie soll das weitergehen“ usw., du bist im Leid. Wenn du aber Sakshibhuta bist, dann passiert halt etwas, dann geschieht etwas, du bist dir dessen bewusst und du weißt: "Letztlich bin ich Sadananda, ich bin ewige Freude, was auch immer geschieht. Und alles andere beobachte ich, ich bin der Beobachter.“

Es gibt auch eine Guru Stotra, eine Hymne zur Verehrung des Gurus, und da wird eben auch gesagt, der Guru ist Sakshibhuta, derjenige, der alles beobachtet, ohne von irgendetwas beeinflusst zu sein. Sakshibhuta, also gerade im Vedanta, das Ideal, Beobachter zu sein, Beobachter von allem Bhuta, von allem, was geschieht.

Wenn du mehr wissen willst auch über eine Meditationstechnik, die sich Sakshi Bhava nennt, dann kannst du nachschauen auf unseren Internetseiten,Yoga Vidya. Dort kannst du auch nachschauen unter dem Begriff "Achtsamkeitsmeditation“, die auch eine bestimmte Form von Sakshi Bhava ist, oder schaue nach einfach unter "Sakshi“ oder auch nach "Sakshi Bhava Meditation“.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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