Shloka: Unterschied zwischen den Versionen

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==Prosodische Kürze und Länge==
==Prosodische Kürze und Länge==


*Eine Silbe gilt als prosodisch kurz ([[Hrasva]]) bzw. leicht ([[Laghu]] = '''l'''), wenn sie auf einen kurzen Vokal (a, i, u, ṛ oder ḷ) endet und nicht von mehreren Konsonanten gefolgt wird (z. B. rv, tr, ñc).
*Eine Silbe gilt als prosodisch kurz ([[Hrasva]]) bzw. leicht ([[Laghu]] = '''l'''), wenn sie auf einen kurzen Vokal (a, i, u, ṛ oder ḷ) endet und nicht von mehreren Konsonanten gefolgt wird (z.B. -rv, -tr, -ñc).


*Eine Silbe gilt als prosodisch lang ([[Dirgha]]) bzw. schwer ([[Guru]] = '''g'''), wenn sie auf einen langen Vokal bzw. Diphthong (ā, ī, ū, ṝ, e, ai, o oder au) endet oder von mehreren Konsonanten gefolgt wird (z. B. rv, tr, ñc).
*Eine Silbe gilt als prosodisch lang ([[Dirgha]]) bzw. schwer ([[Guru]] = '''g'''), wenn sie auf einen langen Vokal bzw. Diphthong (ā, ī, ū, ṝ, e, ai, o oder au) endet oder von mehreren Konsonanten gefolgt wird (z.B. -rv, -tr, -ñc).





Version vom 13. Januar 2013, 12:07 Uhr

Shloka (Sanskrit: श्लोक śloka m.) Vers; Name eines Metrums (Chhandas). Der Shloka (auch Anushtubh genannt) ist das beliebteste altindische Versmaß (Metrum). Große Teile der epischen Literatur (Ramayana und Mahabharata), aber auch der wissenschaftlichen Literatur (Shastra) sind im Versmaß des Shloka verfasst. Der Shloka hat seine Ursprünge in den vedischen Hymnen (Samhita), wobei er in seiner Form noch freier war. In späterer Zeit wurden die Möglichkeiten der Variation beschränkt.

Aufbau und Definition

Ein Shloka besteht aus 32 Silben (Akshara), die in vier Versviertel (Pada) zu je acht Silben aufgeteilt sind. Je zwei Versviertel ergeben einen Halbvers (durch einfachen und doppelten Danda gekennzeichnet: | und || am Ende eines Halbverses). Neben der Anzahl der Silben bestehen einige Einschränkungen bezüglich ihrer prosodischen Kürze bzw. Länge: man spricht von einer leichten (Laghu) bzw. kurzen (Hrasva) Silbe und von einer schweren (Guru) bzw. langen (Dirgha) Silbe.

Der folgende Merkvers (Karika), der selbst ein Shloka ist, definiert den Shloka hinsichtlich der Kürze und Länge der fünften, sechsten und siebenten Silbe eines Versviertels (Pada):


श्लोके षष्ठं गुरु ज्ञेयं सर्वत्र लघु पञ्चमम् |

द्विचतुष्पादयोर्ह्रस्वं सप्तमं दीर्घमन्ययोः ||


śloke ṣaṣṭhaṃ guru jñeyaṃ sarvatra laghu pañcamam |

dvi-catuṣ-pādayor hrasvaṃ saptamaṃ dīrgham anyayoḥ ||


Man muss wissen, dass im Shloka in allen Versvierteln (Pada) die sechste Silbe schwer (Guru) und die fünfte Silbe leicht (Laghu) ist. Im zweiten und vierten Versviertel ist die siebente Silbe kurz (Hrasva), in den beiden anderen (d.h. dem ersten und dritten Versviertel) ist sie lang (Dirgha).


Diese Definition betrifft die häufigste, auch als Pathya bekannte Form des Shloka. Darüber hinaus sind noch einige als Vipula bekannte Varianten in Gebrauch, die sich auf die prosodische Kürze bzw. Länge der fünften, sechsten und siebenten Silbe des ersten und dritten Versviertels beziehen.


Prosodische Kürze und Länge

  • Eine Silbe gilt als prosodisch kurz (Hrasva) bzw. leicht (Laghu = l), wenn sie auf einen kurzen Vokal (a, i, u, ṛ oder ḷ) endet und nicht von mehreren Konsonanten gefolgt wird (z.B. -rv, -tr, -ñc).
  • Eine Silbe gilt als prosodisch lang (Dirgha) bzw. schwer (Guru = g), wenn sie auf einen langen Vokal bzw. Diphthong (ā, ī, ū, ṝ, e, ai, o oder au) endet oder von mehreren Konsonanten gefolgt wird (z.B. -rv, -tr, -ñc).


1----2---3----4------5----6---7----8

ślo-ke ṣa-ṣṭhaṃ gu-ru jñe-yaṃ

g----g---g----g------l----g---g----g


sa-rva-tra la-ghu pa-ñca-mam |

g----g---l---l---l----g----l-----g


dvi-ca-tu-ṣpā-da-yo rhra-svaṃ

l----l---g----g----l---g---g----g


sa-pta-maṃ dī-rgha ma-nya-yoḥ ||

g----l-----g-----g---l-----g----l-----g