Sanatana Dharma: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sanatana Dharma'''
'''Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sanatana Dharma'''


Sanatana Dharma heißt ewiges Gesetz oder auch ewiges Geflecht von Pflichten, Aufgaben. Sanatana Dharma, auch die ewige Tugend. Dharma ist ein ausgesprochen komplexer Ausdruck. Dharma heißt Aufgabe, Dharma heißt Tugend, Dharma heißt Gesetz, Dharma heißt auch Gesellschaftsgeflecht usw. Sanatana Dharma bezieht sich aber auch auf die Religion. Die Inder nannten früher ihre Religion nicht Hinduismus, sondern Sanatana Dharma, was auch beinhaltet, es ist keine Abgrenzung zu anderen. Die meisten Religionen nennen sich ja entweder nach einem Religionsstifter oder irgendwo in Abgrenzung zu anderen. Also, Christentum bezieht sich eben auf Jesus Christus. Die Anhänger von Jesus Christus nennen sich Christen. Oder die Juden sind eigentlich der Stamm von Juda. Jetzt nicht der, der Jesus verraten hat, sondern Juda war einer der zwölf Söhne von Jakob – und es gab zwölf – und nur der Stamm Juda hat sich irgendwo weiter entwickelt und hat dann überlebt und eben daraus sind die Juden gekommen. Also, ein Stamm, der irgendwann vor einigen tausend Jahren sich entwickelt hat. Beim Taoismus ist es wiederum anders, Taoismus ist eigentlich so etwas Ähnliches wie Sanatana Dharma, denn Tao ist auch das ewige Gesetz vom Werden und Entstehen. Man könnte sagen, Taoismus und Sanatana Dharma heißt so etwas Ähnliches, es ist keine Abgrenzung zu etwa, bezieht sich auch nicht auf etwas, sondern will ewige Gesetze beschreiben. Sanatana Dharma – ewiges Gesetz oder ewige Tugend. Der Ausdruck „Hinduismus“ ist relativ neu, er stammt ja vom Fluss Sindhu. Sindhu ist einer der sieben heiligen Flüsse, der heutige Indus-Fluss, der war früher im Bereich von Indien. Das heutige Pakistan, Afghanistan, Indien, Bangladesch, Nepal und Sri Lanka, zum Teil auch noch Birma oder Myanmar, gehörten alle zum großen indischen Subkontinent und damit zur indischen Zivilisation. Als die Griechen nach Indien kamen, da haben sie hauptsächlich das Indus-Gebiet gekannt, und sie nannten die Bewohner des Indus-Gebietes und alle, die dort hinter waren, als Inder. Und so ist der Ausdruck „Inder“ der Name für alle um den Fluss Indus und dahinter. Später in Persien wurden aus Inder dann Hindus, und der Name für Indien war Hindustan. Und die Perser nannten dann einfach alle, die um den Fluss Hindus, den Indus-Fluss, lebten, nannten sie „die Hindus“ und das Land um den Fluss Indus und dahinter wurde Hindustan, so wurde Indien zu Hindustan. Und die Bewohner von Indien waren dann eben die Hindus. Als die Engländer nach Indien kamen, dort nannten sie die Inder entweder Indians aber sie hatten ja jetzt schon die amerikanischen Ureinwohner Indians genannt, und dort nannten sie die Inder gerne auch Hindus, um sie zu unterscheiden von den Indianern, die auf Englisch Indians heißen. Irgendwann sagte aber jemand, das macht keinen Sinn, und dann kamen sie auf die Idee, die Inder werden Inder genannte und die Religionen der Inder sind die Hindu-Religionen. Ursprünglich wurden dann alle Religionen der Inder als Hindu-Religionen bezeichnet. Dann kam jemand auf die Idee, manchen Religionen kann man einen anderen Namen geben, dann gibt es die Buddhisten, dann gibt es die Jains, dann gibt es die Sikhs, dann gibt es noch die Parsis, dann gibt es natürlich noch Moslems, Christen, Juden. Und alle, die nicht zu diesen sieben benennbaren Religionen gehören, das sind dann eben die Hindus. In diesem Sinne ist Hinduismus der Sammelname aller indischen Religionen, die man nicht unter einen einzelnen Namen zusammenfassen kann. Jetzt habe ich viel über Hinduismus gesprochen und so verstehst du, dass viele traditionelle Inder lieber ihre Religion als Sanatana Dharma bezeichnen, was ein Ausdruck ist, den man schon in uralten Schriften findet. Krishna spricht von dem uralten, ewigen Dharma, von Sanatana Dharma oder ähnlichen Ausdrücken. Und es ist nicht wirklich gemeint als eine Religion, Sanatana Dharma und auch Hinduismus ist keine Religion wie das Christentum, wo man irgendwo hin konvertiert und wo man sich dann als solcher bezeichnet, sondern es ist etwas, wo man sich bemüht, rechtschaffen zu leben, anderen Menschen mit Liebe und Freude zu begegnen, wo man versucht, die Schriften umzusetzen, nach Gott zu streben. Und das ist das, was in den Schriften als Sanatana Dharma bezeichnet wird, die ewige Aufgabe, die ewige Verantwortung des Menschen, die sich immer wieder wandeln kann im Lauf der Zeit, aber die Essenz bleibt identisch und gleich. Heutzutage ist es schon so, dass viele Inder sich eben auch als Hindus bezeichnen, sich auch gerne abgrenzen gegenüber Moslems und anderen, aber das ist eine neuere Entwicklung, letztlich unter dem Einfluss der Moslems und später der Europäer entwickelt. Sanatana Dharma – die ewige Aufgabe des Menschen. Und was ist die ewige Aufgabe des Menschen? Immer wieder, egal, wo du bist, herausfinden: „Was ist meine Pflicht, meine Aufgabe?“ Und diese zu tun. „Wie kann ich anderen Menschen helfen und dienen? Wie kann ich das, was jetzt gerade kommt, als meine Aufgabe annehmen und gut erledigen? Wie kann ich Gott erkennen? Wie kann ich Gott in meinem Nächsten erkennen, mit den Menschen, mit denen ich zu tun habe? Und wie kann ich letztlich die Ewigkeit selbst erfahren?“ Sanatana Dharma – die ewige Verantwortung, die Aufgabe. Sanatana Dharma – die ewige Gesetzmäßigkeit, die ewigen Gebräuche. Sanatana Dharma – letztlich die uralten Aufgaben des Menschen. Und noch weiter, Sanatana Dharma – die kosmischen Gesetze, die es seit Urzeiten gibt.


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Version vom 11. März 2015, 10:30 Uhr

Sanatana Dharma (Sanskrit: सनातन धर्म sanātana dharma m.) ewige Ordnung; Name, mit dem die Hindus ihre Religion bezeichnen. Dies gründet sich auf die Veden, der ältesten noch bestehenden Religion. Hinduismus ist auch bekannt unter dem Namen Sanatama Dharma. Was die Veden als das Mittel darstellten, das Höchste Gut oder die letztendliche Entwicklung zu erreichen, ist das Sanatana Dharma oder Hindu Dharma.

Vrikrasura und sein Guru Shukra bei den vier Kumaras

Die Grundlage der Sanatana Dharma ist Shruti; Smritis sind die Wände; die Itihasas und Purnas sind die Stützen und Stärkungen. In altertümlichen Zeiten wurden die Shrutis auswendig gelernt. Der Lehrer sang sie zu seinen Schülern und die Schüler sangen sie nach ihm. Sie wurden nicht als Bücher aufgeschrieben. All die Glaubensrichtungen und philosophischen Schulen nehmen die Shruti als die letzte Authorität. Die Smriti stehen in ihrer Bedeutung gleich neben den Shruti. Der Hinduismus ist einzigartig in seiner philosophischen Tiefe und Großartigkeit. Seine ethischen Lehren sind erhaben, hochentwickelt und nobel. Er ist sehr flexible und anpassungsfähig für jede menschliche Bedürftigkeit. Er ist eine perfekte Religion in sich selbst und bedarf keiner Ergänzungen aus anderen Religionen. Keine andere Religion hat so viele Heilige, große Patrioten, große Krieger und große Pativratas.hervorgebracht. Je mehr du darüber weißt, desto mehr wirst du ihn ehren und lieben. Je mehr du ihn studierst, desto mehr wird er dich erleuchten und dein Herz befriedigen.

Sukadev über Sanatana Dharma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Sanatana Dharma

Sanatana Dharma heißt ewiges Gesetz oder auch ewiges Geflecht von Pflichten, Aufgaben. Sanatana Dharma, auch die ewige Tugend. Dharma ist ein ausgesprochen komplexer Ausdruck. Dharma heißt Aufgabe, Dharma heißt Tugend, Dharma heißt Gesetz, Dharma heißt auch Gesellschaftsgeflecht usw. Sanatana Dharma bezieht sich aber auch auf die Religion. Die Inder nannten früher ihre Religion nicht Hinduismus, sondern Sanatana Dharma, was auch beinhaltet, es ist keine Abgrenzung zu anderen. Die meisten Religionen nennen sich ja entweder nach einem Religionsstifter oder irgendwo in Abgrenzung zu anderen. Also, Christentum bezieht sich eben auf Jesus Christus. Die Anhänger von Jesus Christus nennen sich Christen. Oder die Juden sind eigentlich der Stamm von Juda. Jetzt nicht der, der Jesus verraten hat, sondern Juda war einer der zwölf Söhne von Jakob – und es gab zwölf – und nur der Stamm Juda hat sich irgendwo weiter entwickelt und hat dann überlebt und eben daraus sind die Juden gekommen. Also, ein Stamm, der irgendwann vor einigen tausend Jahren sich entwickelt hat. Beim Taoismus ist es wiederum anders, Taoismus ist eigentlich so etwas Ähnliches wie Sanatana Dharma, denn Tao ist auch das ewige Gesetz vom Werden und Entstehen. Man könnte sagen, Taoismus und Sanatana Dharma heißt so etwas Ähnliches, es ist keine Abgrenzung zu etwa, bezieht sich auch nicht auf etwas, sondern will ewige Gesetze beschreiben. Sanatana Dharma – ewiges Gesetz oder ewige Tugend. Der Ausdruck „Hinduismus“ ist relativ neu, er stammt ja vom Fluss Sindhu. Sindhu ist einer der sieben heiligen Flüsse, der heutige Indus-Fluss, der war früher im Bereich von Indien. Das heutige Pakistan, Afghanistan, Indien, Bangladesch, Nepal und Sri Lanka, zum Teil auch noch Birma oder Myanmar, gehörten alle zum großen indischen Subkontinent und damit zur indischen Zivilisation. Als die Griechen nach Indien kamen, da haben sie hauptsächlich das Indus-Gebiet gekannt, und sie nannten die Bewohner des Indus-Gebietes und alle, die dort hinter waren, als Inder. Und so ist der Ausdruck „Inder“ der Name für alle um den Fluss Indus und dahinter. Später in Persien wurden aus Inder dann Hindus, und der Name für Indien war Hindustan. Und die Perser nannten dann einfach alle, die um den Fluss Hindus, den Indus-Fluss, lebten, nannten sie „die Hindus“ und das Land um den Fluss Indus und dahinter wurde Hindustan, so wurde Indien zu Hindustan. Und die Bewohner von Indien waren dann eben die Hindus. Als die Engländer nach Indien kamen, dort nannten sie die Inder entweder Indians aber sie hatten ja jetzt schon die amerikanischen Ureinwohner Indians genannt, und dort nannten sie die Inder gerne auch Hindus, um sie zu unterscheiden von den Indianern, die auf Englisch Indians heißen. Irgendwann sagte aber jemand, das macht keinen Sinn, und dann kamen sie auf die Idee, die Inder werden Inder genannte und die Religionen der Inder sind die Hindu-Religionen. Ursprünglich wurden dann alle Religionen der Inder als Hindu-Religionen bezeichnet. Dann kam jemand auf die Idee, manchen Religionen kann man einen anderen Namen geben, dann gibt es die Buddhisten, dann gibt es die Jains, dann gibt es die Sikhs, dann gibt es noch die Parsis, dann gibt es natürlich noch Moslems, Christen, Juden. Und alle, die nicht zu diesen sieben benennbaren Religionen gehören, das sind dann eben die Hindus. In diesem Sinne ist Hinduismus der Sammelname aller indischen Religionen, die man nicht unter einen einzelnen Namen zusammenfassen kann. Jetzt habe ich viel über Hinduismus gesprochen und so verstehst du, dass viele traditionelle Inder lieber ihre Religion als Sanatana Dharma bezeichnen, was ein Ausdruck ist, den man schon in uralten Schriften findet. Krishna spricht von dem uralten, ewigen Dharma, von Sanatana Dharma oder ähnlichen Ausdrücken. Und es ist nicht wirklich gemeint als eine Religion, Sanatana Dharma und auch Hinduismus ist keine Religion wie das Christentum, wo man irgendwo hin konvertiert und wo man sich dann als solcher bezeichnet, sondern es ist etwas, wo man sich bemüht, rechtschaffen zu leben, anderen Menschen mit Liebe und Freude zu begegnen, wo man versucht, die Schriften umzusetzen, nach Gott zu streben. Und das ist das, was in den Schriften als Sanatana Dharma bezeichnet wird, die ewige Aufgabe, die ewige Verantwortung des Menschen, die sich immer wieder wandeln kann im Lauf der Zeit, aber die Essenz bleibt identisch und gleich. Heutzutage ist es schon so, dass viele Inder sich eben auch als Hindus bezeichnen, sich auch gerne abgrenzen gegenüber Moslems und anderen, aber das ist eine neuere Entwicklung, letztlich unter dem Einfluss der Moslems und später der Europäer entwickelt. Sanatana Dharma – die ewige Aufgabe des Menschen. Und was ist die ewige Aufgabe des Menschen? Immer wieder, egal, wo du bist, herausfinden: „Was ist meine Pflicht, meine Aufgabe?“ Und diese zu tun. „Wie kann ich anderen Menschen helfen und dienen? Wie kann ich das, was jetzt gerade kommt, als meine Aufgabe annehmen und gut erledigen? Wie kann ich Gott erkennen? Wie kann ich Gott in meinem Nächsten erkennen, mit den Menschen, mit denen ich zu tun habe? Und wie kann ich letztlich die Ewigkeit selbst erfahren?“ Sanatana Dharma – die ewige Verantwortung, die Aufgabe. Sanatana Dharma – die ewige Gesetzmäßigkeit, die ewigen Gebräuche. Sanatana Dharma – letztlich die uralten Aufgaben des Menschen. Und noch weiter, Sanatana Dharma – die kosmischen Gesetze, die es seit Urzeiten gibt.

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Indien - der Ursprung der Religionen

Die religiöse Historie der Welt sagt uns, dass seit uralter Zeit, Indien das Zuhause von großen Heiligen, Propheten und Rishis war. All die großen religiösen Ideale haben den Charakter der Menschheit geformt. Die erhabensten ethischen Grundsätze, die die Menschheit zu den höchsten Höhen göttlichen Glanzes emporgehoben haben, die noblen Wahrheiten der Spiritualität, welche Männer göttlich werden ließen, Heilande, die die Menschheit formten, und wodurch Nationen ihre spirituellen Ideale gewannen, all das begann in Indien. Der spirituelle Horizont von Indien war immer erleuchtet mit dem Glanz der selbstgenügsamen Sonne und der Weisheit der Upanishaden. Wann immer es Aufruhr irgendwo in der Welt gab, der Ursprung davon konnte immer auf die spirituellen Wellen zurückverfolgt werden, welche die Geburt einer großen Seele verursacht – eine besondere Manifestation der Göttlichkeit – in einer Region Indiens. Die Hindus habe eine Kultur, Zivilisation und Religion, die um Jahrtausende älter ist, als die jeden anderen Landes oder Volkes. Gott sprach zu der Welt durch Indiens Rishis, Yogis, Mahatmas, Alvars, Propheten, Acharyas, Sannyasins und Heiligen. Ihre Lehren und Puranas sind wirklich inspiriert. Gott ist das Licht und die Wahrheit, wovon die Lehren jeder Gläubigkeit hervorgehen.

Indien ist der Ursprung und das Zuhause der Religionen. Es nimmt den stolzen ersten Platz in religiöser Hingebung und Göttlichkeit ein und ist berühmt für seine Yogis und Heilige. Das Ziel Indiens ist Selbstverwirklichung oder das Erreichen von Gottesbewusstsein durch Entsagung. Die Geschichte Indien ist eine Religionsgeschichte. Der gesellschaftliche Umgang und Regulierungen basieren auf der Religion. Ohne das Yoga, die Religion und seine Regulierungen würde Indien nicht sein, was es über Jahrtausende war. Einige Hindus sind sich noch immer nicht bewusst von den auszeichnenden Merkmalen von Sanatana Dharma! Wenn jeder Hindu verstehen könnte, was Hinduismus eigentlich bedeutet, die heutigen Hindus würden alle wie Götter auf Erden wandeln.

Möget ist alle erfüllt sein mit dem Wissen von Sanatana Dharma! Möget ihr alle euch bemühen, dass ewige Dharma zu schützen. Mögen die Geheimnisse von Sanatana Dharma für euch alle entfaltet werden, wie eine Frucht in eueren Händen, durch die Gnade Gottes! Mögen die Segnungen der Rishis auf euch allen sein! Ehre den Veden und Sanatana Dharma! Ehre Brahman, der Quelle aller Veden und Sanatana Dharma!

Siehe auch

Literatur

Seminare