Pranayama Tipps: Unterschied zwischen den Versionen

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==Swami Sivanandas Tipps für Pranayama==
==Swami Sivanandas Tipps für Pranayama==
Prana (Atem) ist am ältesten, denn er beginnt mit dem Moment, in dem ein Kind gezeugt wird. Die Hörorgane hingegen beginnen erst zu arbeiten, wenn ihre entsprechenden Behausungen, d.h. die Ohren etc. geformt sind. Prana wird in den Upanischaden Jyeshtha, Shrashta (der Älteste und Beste) genannt. Er ist der Beste, weil er im Kampf zwischen Geist und Organen den Sieg errungen hat. Der Geist und die Organe erklären einstimmig: „Oh Prana, wir können nicht ohne dich leben! Ehre Dir! Nun bleibe im Körper. Verlass ihn nicht. Wir werden Dir dienen. Wir erkennen deine Überlegenheit gebührend an.“ Prana ist aktiv, selbst wenn der Geist während des Schlafes abwesend ist.   
[[Prana]](Atem) ist am ältesten, denn er beginnt mit dem Moment, in dem ein Kind gezeugt wird. Die Hörorgane hingegen beginnen erst zu arbeiten, wenn ihre entsprechenden Behausungen, d.h. die Ohren etc. geformt sind. Prana wird in den [[Upanischaden]] Jyeshtha, Shrashta (der Älteste und Beste) genannt. Er ist der Beste, weil er im Kampf zwischen Geist und Organen den Sieg errungen hat. Der Geist und die Organe erklären einstimmig: „Oh Prana, wir können nicht ohne dich leben! Ehre Dir! Nun bleibe im Körper. Verlass ihn nicht. Wir werden Dir dienen. Wir erkennen deine Überlegenheit gebührend an.“ Prana ist aktiv, selbst wenn der Geist während des Schlafes abwesend ist.   
Prana ist die Verbindung zwischen dem Astralkörper und dem physischen Körper. Wenn der dünne Faden Prana abgeschnitten wird, trennt sich der Astralkörper vom physischen Körper. Der Tod tritt ein. Der Prana, der im physischen Körper aktiv war, geht in den Astralkörper über.
 
Die Gesamtmenge des rajasischen Anteils der fünf Tanmatras bildet die Pranas, welche fünf an der Zahl sind: (1) Prana, (2) Apana, (3) Samana, (4) Vyana und (5) Udana und sie bildet die Hände und die anderen fünf Organe des Handelns aus. Die fünf Karma-Indriyas werden von Pranamaya Kosa umfasst.
[https://www.yoga-vidya.de/prana/pranayama/ Prana]] ist die Verbindung zwischen dem Astralkörper und dem physischen Körper. Wenn der dünne Faden Prana abgeschnitten wird, trennt sich der [[Astralkörper]] vom physischen Körper. Der Tod tritt ein. Der Prana, der im physischen Körper aktiv war, geht in den Astralkörper über.
Prana (Energie) verdaut das Essen, verwandelt es in Speisesaft und Blut und schickt es ins Gehirn und in den Geist. Der Geist kann dann denken und Brahma-Vichara (Forschen nach Brahman) machen.
 
Die Gesamtmenge des rajasischen Anteils der fünf Tanmatras bildet die Pranas, welche fünf an der Zahl sind: (1) Prana, (2) Apana, (3) Samana, (4) Vyana und (5) Udana und sie bildet die Hände und die anderen fünf Organe des Handelns aus. Die fünf [[Karma-Indriyas]] werden von [[Pranamaya Kosa]] umfasst.
 
[[Prana]] (Energie) verdaut das Essen, verwandelt es in Speisesaft und Blut und schickt es ins Gehirn und in den Geist. Der Geist kann dann denken und Brahma-Vichara (Forschen nach Brahman) machen.
Genauso wie ein Goldschmied die Unreinheiten aus dem Gold entfernt, indem er es im heißen Schmelzofen erhitzt und heftig den Blasebalg betätigt, so entfernt ein Yogaschüler die Unreinheiten aus dem Körper und den Indriyas indem er seine Lungen aufbläst, d.h. indem er Pranayama praktiziert.
Genauso wie ein Goldschmied die Unreinheiten aus dem Gold entfernt, indem er es im heißen Schmelzofen erhitzt und heftig den Blasebalg betätigt, so entfernt ein Yogaschüler die Unreinheiten aus dem Körper und den Indriyas indem er seine Lungen aufbläst, d.h. indem er Pranayama praktiziert.
Das oberste Ziel von Pranayama ist es, den Prana mit dem Apana zu verbinden und den verschmolzenen Prana-Apana langsam zum Kopf empor zu bringen. Die Wirkung, die Frucht von Pranayama, ist das Erwecken (Udgata) der schlafenden Kundalini.
Das oberste Ziel von Pranayama ist es, den Prana mit dem Apana zu verbinden und den verschmolzenen Prana-Apana langsam zum Kopf empor zu bringen. Die Wirkung, die Frucht von Pranayama, ist das Erwecken (Udgata) der schlafenden [[Kundalini]].
Obwohl Pranayama mit dem Atem zu tun hat, ist es auch ein gutes Training für die verschiedenen inneren Organe und den ganzen Körper. Pranayama entfernt alle Arten von Krankheiten, verbessert die Gesundheit, energetisiert die Verdauung, kräftigt die Nerven, entfernt Raja und erweckt die Kundalini Sakti. Er verleiht eine gute Gesundheit und einen festen Geist. Ein Pranayama-Praktizierender hält seinen Atem an. Auf seinem Oberkörper zerschmettern Leute Steine. Er spürt nichts, denn er kontrolliert seinen Prana. Ein Pranayama-Praktizierender besitzt einen leichten Körper, der frei von Krankheit ist, ein strahlendes Antlitz, eine schöne melodiöse Stimme, einen angenehmen Körpergeruch und spärliche Exkremente.
 
Obwohl [[Pranayama]] mit dem Atem zu tun hat, ist es auch ein gutes Training für die verschiedenen inneren Organe und den ganzen Körper. Pranayama entfernt alle Arten von Krankheiten, verbessert die Gesundheit, energetisiert die Verdauung, kräftigt die Nerven, entfernt [[Raja]] und erweckt die Kundalini [[Shakti]]. Er verleiht eine gute Gesundheit und einen festen Geist. Ein Pranayama-Praktizierender hält seinen [[Atem]] an. Auf seinem Oberkörper zerschmettern Leute Steine. Er spürt nichts, denn er kontrolliert seinen Prana. Ein Pranayama-Praktizierender besitzt einen leichten Körper, der frei von Krankheit ist, ein strahlendes Antlitz, eine schöne melodiöse Stimme, einen angenehmen Körpergeruch und spärliche Exkremente.
Der Raum, in dem Du Pranayama praktizierst, darf nicht feucht und schlecht-belüftet sein. Er sollte trocken und luftig sein.
Der Raum, in dem Du Pranayama praktizierst, darf nicht feucht und schlecht-belüftet sein. Er sollte trocken und luftig sein.
Du kannst am Ufer eines Flusses oder eines Sees üben, in einer Ecke des Gartens, an der frischen Luft, wenn es nicht zu kühl ist und kein kalter Luftzug geht, oder auf dem Gipfel bzw. am Fuße eines Berges.
Du kannst am Ufer eines Flusses oder eines Sees üben, in einer Ecke des Gartens, an der frischen Luft, wenn es nicht zu kühl ist und kein kalter Luftzug geht, oder auf dem Gipfel bzw. am Fuße eines Berges.
Im Sommer kannst Du nur während der kühlen Morgenstunden üben. Setze dich ans Ufer eines Flusses oder eines Sees, wenn es möglich ist. Wenn heiße Winde gehen, höre mit Pranayama auf.
Im Sommer kannst Du nur während der kühlen Morgenstunden üben. Setze dich ans Ufer eines Flusses oder eines Sees, wenn es möglich ist. Wenn heiße Winde gehen, höre mit Pranayama auf.
Pranayama sollte man täglich üben, und den Geist dabei fest auf die Wahrheit gerichtet halten. Dann wird das Chitta in die Sushumna aufgenommen. Daraufhin wird der Prana gleichmäßig. Er fluktuiert nicht mehr. Pranayama erfordert tiefe Konzentration und Aufmerksamkeit.
 
Pranayama sollte man täglich üben, und den Geist dabei fest auf die Wahrheit gerichtet halten. Dann wird das [[Chitta]] in die [[Sushumna]] aufgenommen. Daraufhin wird der Prana gleichmäßig. Er fluktuiert nicht mehr. Pranayama erfordert tiefe [[Konzentration]] und [[Aufmerksamkeit]].
Kein Stadium der Pranayama-Praktik darf als Belastung empfunden werden. Du solltest Freude und Behagen beim Üben empfinden. Du solltest keinerlei unnötige Anspannung verspüren. Atme immer sehr langsam ein und aus. Mache es völlig geräuschlos.
Kein Stadium der Pranayama-Praktik darf als Belastung empfunden werden. Du solltest Freude und Behagen beim Üben empfinden. Du solltest keinerlei unnötige Anspannung verspüren. Atme immer sehr langsam ein und aus. Mache es völlig geräuschlos.
Jedesmal wenn Du dich unbehaglich, depressiv oder niedergeschlagen fühlst, mache Pranayama. Der Rhythmus zwischen Puraka, Kumbhaka und Rechaka ist 1:4:2.
 
'''Jedesmal wenn Du dich unbehaglich, depressiv oder niedergeschlagen fühlst, mache Pranayama. Der Rhythmus zwischen Puraka, Kumbhaka und Rechaka ist 1:4:2.'''
 
Mache anfänglich für sechs Monate nur mildes Pranayama mit Puraka (Einatmung) und Rechaka (Ausatmung). Ein beharrlicher Pranayama-Praktizierender sollte fest Nahrung besser meiden.
Mache anfänglich für sechs Monate nur mildes Pranayama mit Puraka (Einatmung) und Rechaka (Ausatmung). Ein beharrlicher Pranayama-Praktizierender sollte fest Nahrung besser meiden.
Du kannst auch beim Gehen Pranayama üben. Das ist beschäftigten Leuten sehr willkommen, die wenig Zeit übrig haben. Atme beim Gehen sehr, sehr langsam durch beide Nasenflügel ein. Lade den Atem mit dem „SOHAM“ oder „RAMA“ Mantra auf. Halte den Atem 10 Sekunden lang und atme langsam aus. Mache das 20 Mal. Das wird genügen.
Du kannst auch beim Gehen Pranayama üben. Das ist beschäftigten Leuten sehr willkommen, die wenig Zeit übrig haben. Atme beim Gehen sehr, sehr langsam durch beide Nasenflügel ein. Lade den Atem mit dem „[[SOHAM]]“ oder „[[RAMA]]“ Mantra auf. Halte den Atem 10 Sekunden lang und atme langsam aus. Mache das 20 Mal. Das wird genügen.
Der Einsatz von Kumbhaka beim Pranayama erzeugt Hitze und erweckt dadurch die Kundalini, die sich die Sushumna Nadi nach oben bewegt. Kumbhuka verlängert auch die Lebensdauer.
 
Sanfter Kumbhaka (Atemanhalten) während den Asanas erhöht die Wirkung der Asanas und verleiht größere Kraft und Vitalität. Wiederhole während deiner Pranayama-Übungen dein Ishta Mantra (Japa).  
Der Einsatz von Kumbhaka beim Pranayama erzeugt Hitze und erweckt dadurch die Kundalini, die sich die [[Sushumna Nadi]] nach oben bewegt. Kumbhuka verlängert auch die Lebensdauer.
Weil man immer etwas schlaftrunken ist, wenn man aus dem Bett aufsteht, ist es ratsam, ein paar Pranayamas - 10 bis 15 sanfte Kumbhakas - zu machen, um die Schläfrigkeit wegzuwischen und sich für die Mediation bereit zu machen. Der Geist erlangt durch Pranayama den Zustand der Konzentriertheit auf einen Punkt.
Sanfter Kumbhaka (Atemanhalten) während den Asanas erhöht die Wirkung der Asanas und verleiht größere Kraft und Vitalität. Wiederhole während deiner Pranayama-Übungen dein Ishta Mantra ([[Japa]]).  
Weil man immer etwas schlaftrunken ist, wenn man aus dem Bett aufsteht, ist es ratsam, ein paar Pranayamas - 10 bis 15 sanfte Kumbhakas - zu machen, um die Schläfrigkeit wegzuwischen und sich für die [[Mediation]] bereit zu machen. Der Geist erlangt durch Pranayama den Zustand der Konzentriertheit auf einen Punkt.
 
Wenn Du mit der Praktik schnellen Erfolg wünschst, musst Du vier Übungseinheiten machen, morgens um vier Uhr, am Nachmittag um vier Uhr, abends um acht Uhr und um Mitternacht und 4x80=320 Kumbhakas machen.
Wenn Du mit der Praktik schnellen Erfolg wünschst, musst Du vier Übungseinheiten machen, morgens um vier Uhr, am Nachmittag um vier Uhr, abends um acht Uhr und um Mitternacht und 4x80=320 Kumbhakas machen.
Übe im Sommer Sitakri und Sitali Pranayamas und im Winter Suryabheda, Ujjayi und Bhastrika. Erstere sind kühlend, die zuletzt genannten drei erzeugen Hitze. Bhastrika und Ujjayi können das ganze Jahr lang praktiziert werden.
 
Übe im Sommer [[Sitkari]] und [[Sitali]] Pranayamas und im Winter [[Suryabheda]], [[Ujjayi]] und [[Bhastrika]]. Erstere sind kühlend, die zuletzt genannten drei erzeugen Hitze. Bhastrika und Ujjayi können das ganze Jahr lang praktiziert werden.
Rufe einen schlafenden Mann mit verschiedenen Namen. Der Schlafende kann deine Rufe nicht hören. Deshalb ist Prana nicht derjenige, der erlebt. Nun wecke den schlafenden Mann durch einen festen Stups auf die Schulter auf, und die individuelle Seele, die sich von Prana unterscheidet, wird hören und erleben.
Rufe einen schlafenden Mann mit verschiedenen Namen. Der Schlafende kann deine Rufe nicht hören. Deshalb ist Prana nicht derjenige, der erlebt. Nun wecke den schlafenden Mann durch einen festen Stups auf die Schulter auf, und die individuelle Seele, die sich von Prana unterscheidet, wird hören und erleben.
Mache Kumbhaka und konzentriere den Geist auf einen schmerzhaften Punkt im Magen, Unterbauch oder in der Brust. Schicke den Pranastrom dorthin mit der Suggestion, dass dieser Bereich oder die wunde Stelle mit neuem, gesundem Prana versorgt wird, und der Schmerz wird verschwunden sein. Übe am Morgen und am Abend für 5 bis 10 Minuten.
Mache Kumbhaka und konzentriere den Geist auf einen schmerzhaften Punkt im Magen, Unterbauch oder in der Brust. Schicke den Pranastrom dorthin mit der [[Suggestion]], dass dieser Bereich oder die wunde Stelle mit neuem, gesundem Prana versorgt wird, und der Schmerz wird verschwunden sein. Übe am Morgen und am Abend für 5 bis 10 Minuten.
 
[[Kategorie:Yoga]]
[[Kategorie:Artikel von Swami Sivananda]]
[[Kategorie:Hatha Yoga]]
[[Kategorie:Kundalini Yoga]]

Version vom 11. Mai 2013, 13:10 Uhr

Swami Sivanandas Tipps für Pranayama

Prana(Atem) ist am ältesten, denn er beginnt mit dem Moment, in dem ein Kind gezeugt wird. Die Hörorgane hingegen beginnen erst zu arbeiten, wenn ihre entsprechenden Behausungen, d.h. die Ohren etc. geformt sind. Prana wird in den Upanischaden Jyeshtha, Shrashta (der Älteste und Beste) genannt. Er ist der Beste, weil er im Kampf zwischen Geist und Organen den Sieg errungen hat. Der Geist und die Organe erklären einstimmig: „Oh Prana, wir können nicht ohne dich leben! Ehre Dir! Nun bleibe im Körper. Verlass ihn nicht. Wir werden Dir dienen. Wir erkennen deine Überlegenheit gebührend an.“ Prana ist aktiv, selbst wenn der Geist während des Schlafes abwesend ist.

Prana] ist die Verbindung zwischen dem Astralkörper und dem physischen Körper. Wenn der dünne Faden Prana abgeschnitten wird, trennt sich der Astralkörper vom physischen Körper. Der Tod tritt ein. Der Prana, der im physischen Körper aktiv war, geht in den Astralkörper über.

Die Gesamtmenge des rajasischen Anteils der fünf Tanmatras bildet die Pranas, welche fünf an der Zahl sind: (1) Prana, (2) Apana, (3) Samana, (4) Vyana und (5) Udana und sie bildet die Hände und die anderen fünf Organe des Handelns aus. Die fünf Karma-Indriyas werden von Pranamaya Kosa umfasst.

Prana (Energie) verdaut das Essen, verwandelt es in Speisesaft und Blut und schickt es ins Gehirn und in den Geist. Der Geist kann dann denken und Brahma-Vichara (Forschen nach Brahman) machen. Genauso wie ein Goldschmied die Unreinheiten aus dem Gold entfernt, indem er es im heißen Schmelzofen erhitzt und heftig den Blasebalg betätigt, so entfernt ein Yogaschüler die Unreinheiten aus dem Körper und den Indriyas indem er seine Lungen aufbläst, d.h. indem er Pranayama praktiziert. Das oberste Ziel von Pranayama ist es, den Prana mit dem Apana zu verbinden und den verschmolzenen Prana-Apana langsam zum Kopf empor zu bringen. Die Wirkung, die Frucht von Pranayama, ist das Erwecken (Udgata) der schlafenden Kundalini.

Obwohl Pranayama mit dem Atem zu tun hat, ist es auch ein gutes Training für die verschiedenen inneren Organe und den ganzen Körper. Pranayama entfernt alle Arten von Krankheiten, verbessert die Gesundheit, energetisiert die Verdauung, kräftigt die Nerven, entfernt Raja und erweckt die Kundalini Shakti. Er verleiht eine gute Gesundheit und einen festen Geist. Ein Pranayama-Praktizierender hält seinen Atem an. Auf seinem Oberkörper zerschmettern Leute Steine. Er spürt nichts, denn er kontrolliert seinen Prana. Ein Pranayama-Praktizierender besitzt einen leichten Körper, der frei von Krankheit ist, ein strahlendes Antlitz, eine schöne melodiöse Stimme, einen angenehmen Körpergeruch und spärliche Exkremente. Der Raum, in dem Du Pranayama praktizierst, darf nicht feucht und schlecht-belüftet sein. Er sollte trocken und luftig sein. Du kannst am Ufer eines Flusses oder eines Sees üben, in einer Ecke des Gartens, an der frischen Luft, wenn es nicht zu kühl ist und kein kalter Luftzug geht, oder auf dem Gipfel bzw. am Fuße eines Berges. Im Sommer kannst Du nur während der kühlen Morgenstunden üben. Setze dich ans Ufer eines Flusses oder eines Sees, wenn es möglich ist. Wenn heiße Winde gehen, höre mit Pranayama auf.

Pranayama sollte man täglich üben, und den Geist dabei fest auf die Wahrheit gerichtet halten. Dann wird das Chitta in die Sushumna aufgenommen. Daraufhin wird der Prana gleichmäßig. Er fluktuiert nicht mehr. Pranayama erfordert tiefe Konzentration und Aufmerksamkeit. Kein Stadium der Pranayama-Praktik darf als Belastung empfunden werden. Du solltest Freude und Behagen beim Üben empfinden. Du solltest keinerlei unnötige Anspannung verspüren. Atme immer sehr langsam ein und aus. Mache es völlig geräuschlos.

Jedesmal wenn Du dich unbehaglich, depressiv oder niedergeschlagen fühlst, mache Pranayama. Der Rhythmus zwischen Puraka, Kumbhaka und Rechaka ist 1:4:2.

Mache anfänglich für sechs Monate nur mildes Pranayama mit Puraka (Einatmung) und Rechaka (Ausatmung). Ein beharrlicher Pranayama-Praktizierender sollte fest Nahrung besser meiden. Du kannst auch beim Gehen Pranayama üben. Das ist beschäftigten Leuten sehr willkommen, die wenig Zeit übrig haben. Atme beim Gehen sehr, sehr langsam durch beide Nasenflügel ein. Lade den Atem mit dem „SOHAM“ oder „RAMA“ Mantra auf. Halte den Atem 10 Sekunden lang und atme langsam aus. Mache das 20 Mal. Das wird genügen.

Der Einsatz von Kumbhaka beim Pranayama erzeugt Hitze und erweckt dadurch die Kundalini, die sich die Sushumna Nadi nach oben bewegt. Kumbhuka verlängert auch die Lebensdauer. Sanfter Kumbhaka (Atemanhalten) während den Asanas erhöht die Wirkung der Asanas und verleiht größere Kraft und Vitalität. Wiederhole während deiner Pranayama-Übungen dein Ishta Mantra (Japa). Weil man immer etwas schlaftrunken ist, wenn man aus dem Bett aufsteht, ist es ratsam, ein paar Pranayamas - 10 bis 15 sanfte Kumbhakas - zu machen, um die Schläfrigkeit wegzuwischen und sich für die Mediation bereit zu machen. Der Geist erlangt durch Pranayama den Zustand der Konzentriertheit auf einen Punkt.

Wenn Du mit der Praktik schnellen Erfolg wünschst, musst Du vier Übungseinheiten machen, morgens um vier Uhr, am Nachmittag um vier Uhr, abends um acht Uhr und um Mitternacht und 4x80=320 Kumbhakas machen.

Übe im Sommer Sitkari und Sitali Pranayamas und im Winter Suryabheda, Ujjayi und Bhastrika. Erstere sind kühlend, die zuletzt genannten drei erzeugen Hitze. Bhastrika und Ujjayi können das ganze Jahr lang praktiziert werden. Rufe einen schlafenden Mann mit verschiedenen Namen. Der Schlafende kann deine Rufe nicht hören. Deshalb ist Prana nicht derjenige, der erlebt. Nun wecke den schlafenden Mann durch einen festen Stups auf die Schulter auf, und die individuelle Seele, die sich von Prana unterscheidet, wird hören und erleben. Mache Kumbhaka und konzentriere den Geist auf einen schmerzhaften Punkt im Magen, Unterbauch oder in der Brust. Schicke den Pranastrom dorthin mit der Suggestion, dass dieser Bereich oder die wunde Stelle mit neuem, gesundem Prana versorgt wird, und der Schmerz wird verschwunden sein. Übe am Morgen und am Abend für 5 bis 10 Minuten.