Haselstrauch: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Haselstrauch''', auch Haselnussstrauch oder Gemeine Hasel (Corylus avellana). Der sommergrüne und vielstämmige Haselstrauch gehört wie die [[Birke]] zur [[Familie]] der Betulaceae, der Birkengewächse. Der Strauch ist in Europa und Kleinasien verbreitet und kann bis zu 6 m hoch werden. Um den Strauch und seine Früchte, die Haselnüsse, ranken sich viele mythologische Erzählungen, Legenden und Märchen.  
'''Haselstrauch''', auch Haselnussstrauch oder Gemeine Hasel (Corylus avellana). Der sommergrüne und vielstämmige Haselstrauch gehört wie die [[Birke]] zur [[Familie]] der Betulaceae, der Birkengewächse. Der Haselstrauch ist in Europa und Kleinasien verbreitet und kann bis zu 6 m hoch werden. Um den Haselstrauch und seine nahrhaften Früchte, die Haselnüsse, ranken sich viele mythologische Erzählungen, Legenden und Märchen.  


[[Datei:Blühender Haselstrauch (Foto von Schnobby).JPG|thumb|Blühender Haselstrauch (Foto:Schnobby)]]
[[Datei:Blühender Haselstrauch (Foto von Schnobby).JPG|thumb|Blühender Haselstrauch (Foto:Schnobby)]]


==Der Haselstrauch als Schutz und Symbol der Fruchtbarkeit==
Der Haselstrauch schützt "vor den chaotischen Kräften und Energien des Jenseits: vor Blitzschlag, [[Feuer]], (...), wilden Tieren, vor [[Krankheit]] und Zauber" (Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin, S. 12). Zweige vom Haselstrauch schützen auch vor [[Schlange]]n; wenn man mit ihnen einen Kreis um die Schlange zieht, soll sie gefangen sein.


Wer unter einem Haselstrauch schläft, kann sich leicht mit wohlgesinnten [[Geist]]ern in Verbindung setzen und soll Zukunftsträume haben. Wünschelrutengänger suchen mit Haselzweigen nach Wasseradern, Quellen und Edelmetallen. Auch Grenzmarkierungen wurden mit Haselsträuchern gesetzt. Die chinesischen [[Feng Shui]]-[[Meister]] spürten mit der Hasel die „Drachenlinien“ im Erdinnern auf. Die alten Schamanen in Europa machten bis ins Mittelalter mit Zweigen vom Haselstrauch Regen.


Der Schaft von Thors Hammer und Odins/Wotans Zauberstab waren aus Holz vom Haselstrauch.
Im Vergleich zur [[Birke]], die für die Jungfräulichkeit steht, ist der Haselstrauch wegen seiner beliebten Früchte aber auch ein Symbol der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und der Lust. Kinderlose hängen sich bis heute einen Haselzweig übers Bett. In vielen Märchen (z.B. La Belle et la Bête) bittet die Jüngste den Vater, ihr von der Reise ein Haselzweiglein mitzubringen, das den Vater dann oft teuer zu stehen kommt.
Zu Asche verbrannte Rinde vom Haselstrauch wurde als Aphrodisiakum dem/der Begehrten unter das Essen gemischt. [[Hildegard von Bingen]] betrachtet den Haselstrauch als Sinnbild der Wollust, allenfalls gut, den [[Mann]] von Impotenz zu kurieren. Die Kelten betteten ihre Toten auf Zweige vom Haselstrauch; Kindern, die am Totenfest im November oder zum Nikolaustag von Haus zu Haus gehen, schenkt man Äpfel und Nüsse – die Samen des [[Leben]]s, die über den Winter hinweghalfen. Im alten Rom warf der Bräutigam als Fruchtbarkeitssymbol Nüsse in die Menge.


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 20. September 2014, 17:38 Uhr

Haselstrauch, auch Haselnussstrauch oder Gemeine Hasel (Corylus avellana). Der sommergrüne und vielstämmige Haselstrauch gehört wie die Birke zur Familie der Betulaceae, der Birkengewächse. Der Haselstrauch ist in Europa und Kleinasien verbreitet und kann bis zu 6 m hoch werden. Um den Haselstrauch und seine nahrhaften Früchte, die Haselnüsse, ranken sich viele mythologische Erzählungen, Legenden und Märchen.

Blühender Haselstrauch (Foto:Schnobby)

Der Haselstrauch als Schutz und Symbol der Fruchtbarkeit

Der Haselstrauch schützt "vor den chaotischen Kräften und Energien des Jenseits: vor Blitzschlag, Feuer, (...), wilden Tieren, vor Krankheit und Zauber" (Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin, S. 12). Zweige vom Haselstrauch schützen auch vor Schlangen; wenn man mit ihnen einen Kreis um die Schlange zieht, soll sie gefangen sein.

Wer unter einem Haselstrauch schläft, kann sich leicht mit wohlgesinnten Geistern in Verbindung setzen und soll Zukunftsträume haben. Wünschelrutengänger suchen mit Haselzweigen nach Wasseradern, Quellen und Edelmetallen. Auch Grenzmarkierungen wurden mit Haselsträuchern gesetzt. Die chinesischen Feng Shui-Meister spürten mit der Hasel die „Drachenlinien“ im Erdinnern auf. Die alten Schamanen in Europa machten bis ins Mittelalter mit Zweigen vom Haselstrauch Regen.

Der Schaft von Thors Hammer und Odins/Wotans Zauberstab waren aus Holz vom Haselstrauch.

Im Vergleich zur Birke, die für die Jungfräulichkeit steht, ist der Haselstrauch wegen seiner beliebten Früchte aber auch ein Symbol der Fruchtbarkeit, der Mutterschaft und der Lust. Kinderlose hängen sich bis heute einen Haselzweig übers Bett. In vielen Märchen (z.B. La Belle et la Bête) bittet die Jüngste den Vater, ihr von der Reise ein Haselzweiglein mitzubringen, das den Vater dann oft teuer zu stehen kommt.

Zu Asche verbrannte Rinde vom Haselstrauch wurde als Aphrodisiakum dem/der Begehrten unter das Essen gemischt. Hildegard von Bingen betrachtet den Haselstrauch als Sinnbild der Wollust, allenfalls gut, den Mann von Impotenz zu kurieren. Die Kelten betteten ihre Toten auf Zweige vom Haselstrauch; Kindern, die am Totenfest im November oder zum Nikolaustag von Haus zu Haus gehen, schenkt man Äpfel und Nüsse – die Samen des Lebens, die über den Winter hinweghalfen. Im alten Rom warf der Bräutigam als Fruchtbarkeitssymbol Nüsse in die Menge.

Siehe auch