Impingement

Aus Yogawiki
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Zum sogenannten Impingement-Syndrom (auch Outlet-Impingement oder Subakromialsyndrom), einer oft sehr schmerzhaften und entzündlichen Einschränkung von Funktion und Beweglichkeit eines Gelenks, die meist an der Schulter, aber auch an anderen Gelenken wie insbesondere dem Hüftgelenk, auftritt, kommt es meist durch Einengung des Raums, wodurch Sehnen, Material der Gelenkkapsel, Rotatorenmanschette eingeklemmt und verletzt werden können.

Dabei wird, sofern die Schulter betroffen ist, beim Impingement durch die Einengung des Raums unter dem Schultereckgelenk die Supraspinatussehne gereizt und ist oft zusätzlich verdickt, es kommt zur Entzündung der Sehne (Tendinitis). Die Betroffenen können den Arm oft nur bis in Schulterhöhe heben; besonders typisch ist hier der "schmerzhafte Bogen" zwischen 60 und 120° bei der Abduktion. Hinzu kommt, dass die an Impingement Erkrankten wegen der Schmerzen kaum eine Ruheposition finden, in der sie schmerzfrei schlafen können, und der Körper sich daher nicht regenerieren kann.

Yoga und Yogatherapie können hier helfen, nach Behandlung der akuten Schmerzen Bewegungsfähigkeit und Funktion des Gelenks wiederherzustellen.

Therapie

Im akuten Entzündungsstadium haben sich bei dieser Form des Impingement Kältebehandlungen als wirksam erwiesen (bei chronischem Verlauf später Wärme). Beim Impingement ist es durchaus sinnvoll, Schmerzmittel und Entzündungshemmer zu verabreichen, da der Patient den Arm ansonsten wegen der Schmerzen nicht bewegt und es zu einer Schulterversteifung ("Frozen Shoulder") und Muskelatrophie ("Use it or lose it") kommen kann. Sobald der Patient den Arm wieder halbwegs bewegen kann, sollte er beginnen, vorsichtig zu trainieren und die eigene Grenze zu respektieren, damit die Sehne nicht erneut gereizt wird.

Beim Training sollte der eingeengte Subakromialraum (Raum unter dem Schultereckgelenk) wieder schrittweise funktionell erweitert und die Muskulatur (vor allem die Humeruskopfdepressoren und die Brustkorb- und Schulterblattmuskulatur) gezielt gestärkt werden. Damit sollte ein operativer Eingriff vermieden werden können.

Wenn du eine Beratung zu den auszuführenden Übungen möchtest, dann kannst du dir einen Termin bei der Yogatherapie geben lassen.

Wichtig ist, dass, sobald Schmerzfreiheit erreicht und die Beweglichkeit verbessert ist, auch - anfangs vorsichtig - gedehnt wird, z. B. mit den Armen nach oben im Türrahmen (Achtung, dabei nicht ins Hohlkreuz gehen) oder liegend (z.B. im Bett liegend Arm nach hinten über dem Kopf unter das "Bettgeländer", sofern vorhanden, schieben). Auch der Hund ist sehr gut; Liegestütze am Anfang dagegen noch nicht üben. Beim Krafttraining auch Latissismuszug und Übungen für die Rotationsbewegungen. Du kannst die Übungen auch mit deinem Arzt absprechen.

Das seltener auftretende Non-Outlet-Impingement ist zurückzuführen auf Volumenzunahmen von subakromialen Weichteilen, die verschiedene Ursachen haben können.

Siehe auch

Literatur/Quellen

  • Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie, Springer Medizin
  • Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, 2. Auflage 2010

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