Shri Rudram

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Das Shri Rudram wird auch genannt der Rudradhyaya des Yajurveda. Das Shri Rudram ist einer der wichtigsten Texte aus den Veden. Das Shri Rudram wird insbesondere in Shiva Pujas rezitiert. Shri Rudram gehört neben Purusha Suktam, Narayana Suktam, Shri Suktam und Chamakam zu den vier wichtigsten Veda Texten für Puja Rezitationen.

Inhalt und Bedeutung des Shri Rudram

Die Hymne preist den Gott als den Alleinen – Er ist in allem und Er ist außerhalb von allem. Er durchdringt alles und Er ist von allem durchdrungen.

Im Vedanta 'das Brahman', in der Chinesischen Metaphysik 'das Tao'.

Der Name des Gottes hier ist Rudra, der zornvolle Aspekt Gottes, in Seinem friedvollen Aspekt wird Er Shiva genannt.

Zornvolle Gottheiten werden gebeten: Tu uns dies und das nicht an

Friedvolle Gottheiten werden gebeten: Tu dies und das für uns

Grundlage ist der Glaube an Samsara Chakra, den Kreislauf der Geburten und die damit verbundene Tatenvergeltung.

Grundlage ist weiterhin das Verständnis der Polaritäten - Gott lässt nicht nur Gut und Böse zu, Er ist das Gute und Er ist das Böse.

Er ist der 'Geber der Früchte des Tätigseins'

Wir säen unser Karma und ernten die Früchte – sowohl süße als auch bittere.

Die Vergeltung als solche ist neutral.

Der Hagel der die Ernte vernichtet ist die Manifestation des zornvollen Aspektes Gottes. Mit Anrufungen wird Er gebeten nicht in diesem zornvollen Aspekt zu erscheinen – Seine 'Waffe Hagel' nicht gegen uns zu richten.


Für den spirituell Ausgerichteten spiegelt die Hymne den Kampf zwischen Gut und Böse in unserem Inneren wider.

Der zornvolle Aspekt Gottes wird gebeten, unsere Feinde, d. h. unsere schlechten Anlagen zu transformieren.

Der friedvolle Aspekt Gottes wird gebeten, unsere Freunde, d. h. unsere guten Anlagen zu kultivieren.

Ziel des spirituellen Entwicklung ist es, kein Karma anzusammeln - 'tätig sein, ohne nach den Früchten der Handlung zu streben'.

Übersetzung des Shri Rudram

Das Shri Rudram erscheint in verschiedenen Teilen der Veden, der Inhalt variiert leicht.

Diese Übersetzung entstammt dem Krishna Yajurveda der Taittiriya Samhita.

Basis ist die englische Fassung von Swami Dayananda Saraswati, Arsha Vidya Ashram, Indien.

Shri Rudram hat 11 Anuvakas, also 11 Kapitel.

Erstes Anuvaka des Shri Rudram

Om, Ehre sei Dir, Erhabener, Rudra

Verehrung sei Dir dargebracht, Deinem Zorn, Deinem Pfeil. Verehrung ebenso Deinem Bogen und Deinen beiden Händen.

Nachdem Dein Pfeil, Dein Bogen und Dein Köcher zur Ruhe gekommen sind lasse sie uns wohlwollend sein.

Herr, Du bist das Wort der Veden. Offenbare Dich unserem Selbst durch Dein friedvolles, glückverheißendes Sein.

Herr, Du bist das Wort der Veden, lasse den Pfeil in Deiner Hand uns zum Segen werden. Verletze keines Deiner Geschöpfe.

Herr der Veden, reinen Herzens beten wir zu Dir. Lasse Deine Geschöpfe frei von Krankheit sein und gib allen ein friedvolles Gemüt.

Höchster Herr, nimm Dich Deiner Geschöpfe an. Gib ihnen Befreiung aus dem Kreislauf der Geburten. Schütze sie vor dämonischen Kräften.

Der Herr ist die Sonne, dunkelrot, wenn Sie sich erhebt, dann hellrot, golden werdend. Durch unsere Gebete befrieden wir den Zorn tausender von Rudras die sich im Universum angesiedelt haben.

Herr, Dein Hals ist blau wie der Himmel über den Du Dich bewegst. Dich sehen die Kuhhirten ebenso wie die Frauen die Wasser holen. Alle Wesen sehen Rudra. Möge dieser Herr uns glücklich machen.

Ehre dem Herrn, Dessen Hals blau ist. Ehre ebenfalls Seinen Heerscharen. Vor den unzähligen Augen des Herrn finden wir Gnade.

Herr, gib die Sehne Deines Bogens an beiden Enden frei. Die Pfeile in Deinen Händen halte von uns fern.

Herr, Du hast unzählige Augen. Du hast viele Köcher. Binde die Sehne des Bogens los und mache die Pfeile stumpf. Zeige Dich uns in Deiner glückverheißenden Form und gib uns Deinen Segen.

Herr mit dem verfilzten Haar, möge Dein Bogen der Sehne beraubt sein. Möge der Köcher frei von Pfeilen sein. Mögen die Pfeile vernichtet werden und die Scheide die Kraft verlieren das Schwert zu halten.

Herr unseres Verlangens, mögest Du uns mit Deinen Waffen vor Schwierigkeiten und Krankheiten schützen.

Herr, Ehre sei Deinen Waffen, die die Kraft haben uns zu verletzen, nun aber zur Ruhe gekommen sind. Ehre sei Deinen Händen und dem Bogen darin.

Herr, lasse Deine Pfeile uns verfehlen. Richte sie gegen unsere inneren Feinde.

Ehre sei dem Herrn des Universums, dem Alldurchdringenden, dem Dreiäugigen, dem Vernichter der drei Stätten der Verblendung, dem Kenner der drei Zeiten, dem zeitlosen Vernichter der Zeit, dem, dessen Hals blau ist, dem Besieger des Todes, dem höchsten Herrn, dem ewig Gnädigen, dem Allmächtigen. Ehre sei dem Herrn.

Zweites Anuvaka des Shri Rudram

Ehre sei dem Herrn

Er erstrahlt wie Gold

Er ist der Herr der Himmlischen Heerscharen

Er ist der Herr der vier HimmelShrichtungen

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er ist das frische Grün in den Blättern der Bäume

Er gebietet über alle Wesen

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er ist das frische Grün im Gras

Er leuchtet über allem

Er kennt die Wege aller Seelen

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er reitet den Bullen

Er ist die Ursache für Hunger und Durst

Er ist der Herr der Nahrung

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er hat grüne Haare

Er trägt die Heilige Schnur

Er wacht über das Gedeihen

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er führt uns aus dem Kreislauf der Geburten

Er ist der Herr des Universums

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er tilgt das Leid der Wiedergeburt

Er ist jederzeit bereit uns mit Seinem Bogen zu beschützen

Er ist der Herr aller Körper

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er ist der Herr der unveränderlichen kosmischen Ordnung

Er ist der Herr der Wälder

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er erscheint rötlich im Seinem kosmischen Spiel

Er beschützt uns durch Seine Allgegenwart

Er ist der Herr der Bäume

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er offenbart sich in den Worten der Veden

Er ist der Herr aller geheimen Regionen

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar

Ehre sei dem Herrn

Er ist der Urgrund allen Seins

Er wohnt in unseren Herzen

Er ist der Herr der Kräuter

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er ist der Herr der frenetischen Anrufungen

Er vernichtet unsere schlechten Eigenschaften

Er ist der Herr der Fußsoldaten

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Ehre sei dem Herrn

Er durchdringt das Universum

Er eilt uns stets zu Hilfe

Er beschützt alle die reinen Herzens sind

Diesem Herrn bringen wir unsere Verehrung dar


Shri Rudram in der Sivananda und Yoga Vidya Tradition

Im Sivananda Ashram Rishikesh wird das Shri Rudram jeden Morgen in der großen Puja um 6h im Vishwanath Mandir rezitiert. Bei Yoga Vidya wird das Shri Rudram nur selten rezitiert: Es gehört zu den längeren vedischen Texten, und die Aussprache ist nicht so leicht. Manchmal wird Shri Rudram zu Shivaratri rezitiert, vorzugsweise anhand einer CD von indischen Brahmanen/Pandits oder des Tempel-Swamis im Sivananda Ashram Rishikesh.

Siehe auch