Daya

Aus Yogawiki

1. Daya (Sanskrit: दया dayā f.) Anteilnahme, Mitleid, Mildtätigkeit, Mitgefühl, Erbarmen, Sympathie, Güte.

2. Daya (Sanskrit: दाय dāya adj. u. m.) gebend, schenkend; Gabe, Geschenk, Spende; Anteil, Erbteil, Erbschaft.

Daya ist eine der wichtigen Eigenschaften, die ein spiritueller Aspirant entwickeln kann. Daya – Mitgefühl. Daya – auch Mitleid. Daya – auch Liebe. Je nach Kontext geht das mehr in die eine Richtung und mehr in die andere Richtung. Daya, eigentlich vom Sanskrit her, das "a" zum Schluss lang, im Praktischen wird es trotzdem meisten mit kurzem "a" ausgesprochen.

Daya – Mitgefühl. Daya ist ähnlich wie Maitri Bhavana und auch wie Karuna. Karuna ist etwas mehr Mitleid. Dann gibt es Maitri Bhavana, das ist mehr die Eigenschaft eines Freundes, freundschaftlich. Daya ist Liebe und Mitgefühl. Daya zu entwickeln, ist etwas sehr Wichtiges. Es heißt auch "entwickeln", das heißt, du musst es nicht schaffen, sondern es ist tief in dir schon drin. Tief im Inneren in deinem Herz ist Mitgefühl. Tief im Inneren ist das Mitgefühl in allen Menschen. Mitgefühl muss man nicht lernen, Mitgefühl ist in dir drin, denn, du bist verbunden mit allen Wesen. Weil du verbunden bist mit allen Wesen, hast du auch Mitgefühl mit allen Wesen.

Du musst natürlich auch Daya gegenüber dir selbst üben, auch anerkennen, auch du magst auf physischer Ebene und auf emotionaler Ebene und Persönlichkeitsebene Schwächen haben. Gehe auch mit dir selbst mit Daya, mit Mitgefühl, um. Gehe mit deinen Mitmenschen mit Mitgefühl um. Zwar musst du manchmal auch aus Mitgefühl mal streng sein zu deinen Mitmenschen, manchmal musst du auch Grenzen setzen, aber auch das mache mit Mitgefühl.

So ähnlich wie eine gute Mutter, mindestens idealtypisch, auch mal das Kind zurechtweist, auch mal Grenzen gibt, auch das Kind davon abhält, zum Beispiel auf einer Balustrade im zehnten Stock zu tanzen oder Gleichgewichtsübungen zu machen, zum Wohl des Kindes und das vielleicht etwas vehementer sagen muss, so kann es auch mal sein, dass ein spiritueller Lehrer auch mal streng sein muss. Und es kann auch mal sein, dass es Auseinandersetzungen geben muss. Und es kann auch sein, dass du zum Wohl der guten Sachen auch mal gegen Unrecht aufstehst.

Aber mache all das mit Mitgefühl. Du kannst selbst Mitgefühl gegenüber dem zeigen, dem du vielleicht Schranken zeigen willst. Daya ist das große Maha Vrata, der große Vorsatz, der Vorsatz, allen anderen oder allen mit Prema zu begegnen, mit großer Liebe, mit Daya, mit Mitgefühl, mit Einfühlungsvermögen. Und aus Daya wird dann natürlich auch Dana, das heißt Gaben, anderen etwas zu geben, für andere etwas Gutes tun. Daya – Mitgefühl, Liebe.

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