Bulla Shah: Unterschied zwischen den Versionen
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Sufismus kommt in seiner Philosophie dem Vedanta am nächsten. Alles dreht sich darin um die Beziehung zwischen dem „Liebenden“ und dem „Geliebten“ (Mensch-Gott, Anm). Ein Sufi ist frei von Fanatismus, gelassen, heiter und friedvoll wie ein Vedanta Gelehrter. Er ist ein Weiser, voller Liebe, Mitgefühl und Freundlichkeit. | [[Sufismus]] kommt in seiner [[Philosophie]] dem [[Vedanta]] am nächsten. Alles dreht sich darin um die [[Beziehung]] zwischen dem „Liebenden“ und dem „Geliebten“ (Mensch-Gott, Anm). Ein Sufi ist frei von [[Fanatismus]], gelassen, heiter und friedvoll wie ein [[Vedanta]] Gelehrter. Er ist ein [[Weiser]], voller [[Liebe]], [[Mitgefühl]] und [[Freundlichkeit]]. | ||
Bulla Shah war der Badshah der Stadt Bulakh neben Bukhara und ein verheirateter Mann. Obwohl er eine große Menge Reichtümer besaß, führte er kein Leben, das auf Sinnesbefriedigung zielte. Weltliche Güter und Besitz interessierten ihn nicht und zogen ihn nicht an. Er war ein Mann voller Sachlichkeit und Urteilsvermögen und führte ein einfaches Leben. Seine Gedanken waren erhaben und edel, er sehnte sich danach, Gott zu schauen, nach absoluter Freiheit, Perfektion und beständiger Freude. | Bulla Shah war der [[Badshah]] der Stadt [[Bulakh]] neben [[Bukhara]] und ein verheirateter [[Mann]]. Obwohl er eine große Menge Reichtümer besaß, führte er kein [[Leben]], das auf [[Sinnesbefriedigung]] zielte. Weltliche Güter und [[Besitz]] interessierten ihn nicht und zogen ihn nicht an. Er war ein Mann voller Sachlichkeit und Urteilsvermögen und führte ein einfaches Leben. Seine Gedanken waren erhaben und edel, er sehnte sich danach, Gott zu schauen, nach absoluter Freiheit, Perfektion und beständiger Freude. | ||
Das Feuer der Spiritualität war in Bullah Shahs Herzen entzündet, er hatte den Ruf vernommen, erkannte die Hohlheit des weltlichen Lebens und dass alles darin vorübergehend und flüchtig war. Er sehnte sich nach Satsang und der Gesellschaft von Weisen und Heiligen. | Das Feuer der Spiritualität war in Bullah Shahs Herzen entzündet, er hatte den Ruf vernommen, erkannte die Hohlheit des weltlichen Lebens und dass alles darin vorübergehend und flüchtig war. Er sehnte sich nach Satsang und der Gesellschaft von Weisen und Heiligen. |
Version vom 18. Juni 2012, 11:59 Uhr
Bulla Shah war ein gefeierter Sufi Heiliger aus Punjab und ein Schüler des Sufi MeistersMian Mir.
Swami Sivananda über Bulla Shah
Swami Sivananda schreibt in seinem Buch Lives of Saints:
Sufismus kommt in seiner Philosophie dem Vedanta am nächsten. Alles dreht sich darin um die Beziehung zwischen dem „Liebenden“ und dem „Geliebten“ (Mensch-Gott, Anm). Ein Sufi ist frei von Fanatismus, gelassen, heiter und friedvoll wie ein Vedanta Gelehrter. Er ist ein Weiser, voller Liebe, Mitgefühl und Freundlichkeit.
Bulla Shah war der Badshah der Stadt Bulakh neben Bukhara und ein verheirateter Mann. Obwohl er eine große Menge Reichtümer besaß, führte er kein Leben, das auf Sinnesbefriedigung zielte. Weltliche Güter und Besitz interessierten ihn nicht und zogen ihn nicht an. Er war ein Mann voller Sachlichkeit und Urteilsvermögen und führte ein einfaches Leben. Seine Gedanken waren erhaben und edel, er sehnte sich danach, Gott zu schauen, nach absoluter Freiheit, Perfektion und beständiger Freude.
Das Feuer der Spiritualität war in Bullah Shahs Herzen entzündet, er hatte den Ruf vernommen, erkannte die Hohlheit des weltlichen Lebens und dass alles darin vorübergehend und flüchtig war. Er sehnte sich nach Satsang und der Gesellschaft von Weisen und Heiligen.
Bulla Shah hörte von der Größe und dem Ruhm Mian Mirs. Er ernannte seinen jungen Sohn zum Badshah von Bulkh und wanderte mit hundert Gefolgsleuten und einem Minister zur Hütte des Heiligen, die drei Meilen weiter östlich von Lahore lag,
Als er in die Behausung des Heiligen eintrat, wuchs seine Liebe zu Gott noch mehr. Sein Herz war erfüllt mit Liebe und Hingabe und er sehnte sich danach, Darshan von Mian Mir zu erhalten. Als er aber verlangte, mit dem Heiligen zu sprechen, wurde ihm das verwehrt.
Bulla Shah beschloss darauf, sich zu den Lotusfüßen des Heiligen niederzulassen und schickte seine Gefolgsleute samt dem Minister zurück nach Bulakh. Außerdem gab er die Reichtümer, die er mitgebracht hatte, fort. Er wickelte sich in eine Decke, um sich vor der klirrenden Winterkälte zu schützen, und wurde ein Sufi Fakir.
So umarmte Bullah Shah, der königliche Pracht gewohnt war, die Armut und wurde ein Almosenempfänger ohne einen einzigen Pfennig. Und wieder ersuchte er um das Darshan des Heiligen. Mian Mir ließ ihm aber ausrichten, dass die Zeit noch nicht reif sei: Bulla Shah solle zuerst zu einem bestimmten Fakir gehen, der an den Ufern des Flusses Ravi lebte und sich dort zwölf Jahre aufs Strengste disziplinieren. Erst dann solle er wieder zu ihm kommen.
Bulla Shah befolgte diese Anweisungen genau, zog an die Ufer des Ravi und fand den Fakir. Er lebte von sattviger Nahrung und praktizierte zwölf Jahre lang eifrig Yoga.
Dadurch entfernte er alle negativen Charaktereigenschaften und reinigte seinen Geist. Dieser war nun einpünktig, scharf und subtil genug, um die Wahrheit zu erkennen. Der Fakir sagte: Bulla Shah! Du bist nun soweit. Kehre zurück zu Mian Mar. Er wird dir gerne Darshan und weitere spirituelle Instruktionen geben. Sei schnell und zögere nicht.“
Umgehend suchte Bulla Shah also erneut die Behausung des Weisen Mian Mir auf. Der Heilige empfing Bulla Shah diesmal mit Liebe und Zuneigung, weihte ihn in die Geheimnisse der Wahrheit ein und segnete ihn. Er fand in Bulla Shah ein geeignetes Instrument, um seine Mission zum Wohle der Menschheit in die Welt hinauszutragen.
Einmal fragten die Maulvis Bulla Shah, wer er sei. Bulla Shah antwortete: „Anal Hauq. Ich bin Gott.“ Das erzürnte die Maulvis, sie verhafteten Bulla Shah und ließen ihn umgehend zum Nawab bringen, damit dieser ihn bestrafe. Der Nawab aber fand heraus, dass Bulla Shah ein Heiliger war und ließ ihn frei.
Ein anderes Mal erklärte Bulla Shah, er sei ein Kaiser. Wieder empörten sich die Maulvis und wieder landete er vor dem Nawab. Bullah Shah erklärte diesem, dass sein Kaiserreich das des ewigen, unendlichen und grenzenlosen Selbstes sei. Der Nawab war völlig überzeugt von der spirituellen Größe und dem Glanz des Heiligen und befahl, dass niemand diesen stören oder behindern durfte. Jeder, der diesen Befehl missachte, würde schwer bestraft werden.
Bullah Shahs Verse enthalten die Grundlagen der Advaita Vedanta.
Dieser Abschnitt stammt aus dem Buch "Lives of Saints" von Swami Sivananda, Divine Live Society, Sivananda Ashram