Karanadeha: Unterschied zwischen den Versionen

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'''karanadeha''': ([[Sanskrit]]: kāranadeha ''m.'') = der Kausalkörper; vgl. [[karanasharira]]
 
Karanadeha ist ein zusammengesetzter Sanskrit-Ausdruck, bestehend aus den Teilen „karana“ und „deha“.
* „[[Karana]]“ bedeutet in philosophischem und sprachlichem Gebrauch vor allem „[[Ursache]]“, „[[Mittel]]“, „[[Werkzeug]]“ oder „tätigendes Prinzip“; in einigen Kontexten heißt es auch „Motor“ oder „wirkende Ursache“ im Gegensatz zur bloßen Materie.
* „[[Deha]]“ heißt „[[Leib]]“, „[[Körper]]“ oder „[[Gestalt]]“; es bezeichnet den physischen Körper oder eine Erscheinungsform. Zusammengesetzt lässt sich karanadeha daher wörtlich als „Ursachenkörper“, „wirkender Körper“ oder „Körper als Mittel“ übersetzen.
 
=Nuancen=
Im philosophisch-[https://www.yoga-vidya.de/ religiös]en Diskurs kann der Begriff mehrere Nuancen tragen. Einerseits kann karanadeha ein [[Körper]] sein, dessen Funktion vorwiegend kausal oder instrumentell verstanden wird — also ein [[Leib]], der als Mittel für Handlungen, Erzeugung von Wirkungen oder als Träger von Ursachen dient. In Schulen wie der [[Sankhya]] oder [[Vedanta]], die verschiedene Körper- und Bewusstseinsschichten unterscheiden, könnte karanadeha auf eine Ebene des Körpers verweisen, die aktiv handelt oder kausale Prozesse vermittelt gegenüber einem bloß physischen oder [[feinstofflich]]en Leib. Andererseits taucht der Ausdruck in praktischen Texten auf, um zu betonen, dass der Körper nicht Selbstzweck ist, sondern Instrument spiritueller [[Praxis]], sozialer Tätigkeit oder ritueller Handlung — der Leib als [[Werkzeug]] des Handelns.
 
Kulturell und literarisch kann karanadeha auch metaphorisch gebraucht werden, um etwa den „Körper als [[Ursache]] von Leid oder Handeln“ zu beschreiben oder die Ambivalenz körperlicher Existenz hervorzuheben: einerseits Voraussetzung für Erfahrung und Aktion, andererseits vergänglich und gebunden. In therapeutischen oder [[yogisch]]en Kontexten würde die Bezeichnung darauf hinweisen, dass bestimmte Übungen oder Disziplinen den Körper als Instrument zur Veränderung von Geist und Karma nutzen. Kurz gesagt bezeichnet karanadeha einen Körper, der funktional als Mittel oder wirkende Ursache verstanden wird — nicht nur als passive [[Hülle]], sondern als aktiv wirksames Instrument.
 
=Siehe auch=
* [[Leid]]
* [[Karma]]


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Aktuelle Version vom 10. Dezember 2025, 02:12 Uhr

Karanadeha

karanadeha: (Sanskrit: kāranadeha m.) = der Kausalkörper; vgl. karanasharira

Karanadeha ist ein zusammengesetzter Sanskrit-Ausdruck, bestehend aus den Teilen „karana“ und „deha“.

  • Karana“ bedeutet in philosophischem und sprachlichem Gebrauch vor allem „Ursache“, „Mittel“, „Werkzeug“ oder „tätigendes Prinzip“; in einigen Kontexten heißt es auch „Motor“ oder „wirkende Ursache“ im Gegensatz zur bloßen Materie.
  • Deha“ heißt „Leib“, „Körper“ oder „Gestalt“; es bezeichnet den physischen Körper oder eine Erscheinungsform. Zusammengesetzt lässt sich karanadeha daher wörtlich als „Ursachenkörper“, „wirkender Körper“ oder „Körper als Mittel“ übersetzen.

Nuancen

Im philosophisch-religiösen Diskurs kann der Begriff mehrere Nuancen tragen. Einerseits kann karanadeha ein Körper sein, dessen Funktion vorwiegend kausal oder instrumentell verstanden wird — also ein Leib, der als Mittel für Handlungen, Erzeugung von Wirkungen oder als Träger von Ursachen dient. In Schulen wie der Sankhya oder Vedanta, die verschiedene Körper- und Bewusstseinsschichten unterscheiden, könnte karanadeha auf eine Ebene des Körpers verweisen, die aktiv handelt oder kausale Prozesse vermittelt gegenüber einem bloß physischen oder feinstofflichen Leib. Andererseits taucht der Ausdruck in praktischen Texten auf, um zu betonen, dass der Körper nicht Selbstzweck ist, sondern Instrument spiritueller Praxis, sozialer Tätigkeit oder ritueller Handlung — der Leib als Werkzeug des Handelns.

Kulturell und literarisch kann karanadeha auch metaphorisch gebraucht werden, um etwa den „Körper als Ursache von Leid oder Handeln“ zu beschreiben oder die Ambivalenz körperlicher Existenz hervorzuheben: einerseits Voraussetzung für Erfahrung und Aktion, andererseits vergänglich und gebunden. In therapeutischen oder yogischen Kontexten würde die Bezeichnung darauf hinweisen, dass bestimmte Übungen oder Disziplinen den Körper als Instrument zur Veränderung von Geist und Karma nutzen. Kurz gesagt bezeichnet karanadeha einen Körper, der funktional als Mittel oder wirkende Ursache verstanden wird — nicht nur als passive Hülle, sondern als aktiv wirksames Instrument.

Siehe auch