Pflanzenheilkunde: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Samen sind schleimig. Sie wirken harntreibend bei spärlichem Urin und sind gut bei Husten. Tulasi ist gut bei [[Skorpion]]bissen, Verstopfung, bei zurückgehendem oder periodischem Fieber.
Die Samen sind schleimig. Sie wirken harntreibend bei spärlichem Urin und sind gut bei Husten. Tulasi ist gut bei [[Skorpion]]bissen, Verstopfung, bei zurückgehendem oder periodischem Fieber.


In Malaya legen die Menschen die Blätter über die Gräber der Verstorbenen, für den [[Frieden]] und das Wohlergehen der [[Seele]]n.
In Malaya [malaiische Halbinsel] legen die Menschen die Blätter über die Gräber der Verstorbenen, für den [[Frieden]] und das Wohlergehen der [[Seele]]n.


===Indisches Acalypha (Cats Charm)===
===Indisches Acalypha (Cats Charm)===

Version vom 26. April 2014, 13:57 Uhr

Nachfolgend ein Artikel von Swami Sivananda aus seinem Buch „Practice of Nature Cure“ der Divine Life Society, ISBN 81-7052-229-3.

Swami Sivananda über Pflanzenheilkunde - Auszug aus seinem Buch "Practice of Nature Cure" (1951)

Prakriti oder Mutter Natur ist gut zu uns. Sie lässt Kräuter und Pflanzen, die wir verwenden können, um gesund zu werden, in unseren Gärten wachsen.

Pflanzliche Mittel im Ayurveda: Das Ayurvedische System hat sich in den letzten Jahren als sehr wirkungsvoll gegen Malaria herausgestellt. Bei Rheuma können ayurvedische Medikamente große Linderung verschaffen. Sie heilen besser als andere Mittel.

Die besten Fiebersenkungsmittel haben die Engländer von den Hindus übernommen. Wenn Patienten taub wurden, durch den Missbrauch von Chinin Schwellungen bekamen und langsam unter Fieber dahinstarben, konnten sie von versierten Ärzten durch die Rinde der Margosa (Neem-Baum) und durch Chiretta-Kraut komplett geheilt werden. Diese Anwendung hat einen Ehrenplatz unter den europäischen Medikamenten eingenommen. Es gibt Kräuter, die wie Betäubungsmittel wirken. Charaka und Sushruta erwähnen den antiken Gebrauch von Betäubungsmitteln. Samohini wirkt wie Chloroform.

Den indischen Asketen des alten Indien blieb keine geheimnisvolle Wirkung von Pflanzen und Mineralien unbekannt. Sie waren eingeweiht in die größten Geheimnisse des medizinischen Wissens und besaßen unübertroffene Fähigkeiten auf diesem Gebiet.

Die Länder, in denen es die meisten medizinischen Pflanzen gibt, sind Indien, Burma, Siam und Sri Lanka. Der indische Reichtum an medizinischen Pflanzen ist unübertroffen. Die Literatur der einheimischen Medizin beschreibt medizinische Eigenschaften von mehr als 2000 Pflanzen. Medizinische Kräuter werden im Rig Veda erwähnt. Ayurveda behandelt die pflanzlichen Heilmittel, die Grundlage der alten medizinischen Wissenschaft, ausführlich. In den medizinischen Universitäten und Schulen in Indien, Europa und Amerika erhalten die Studenten während ihres Medizinstudiums Wissen über die indischen Pflanzen, Kräuter und Medikamente. Die indischen Pflanzen und Kräuter sind sehr wirkungsvoll. Viele Pflanzen sind von therapeutischem Wert.

Es ist deine Pflicht, und die Pflicht der Regierung, den Wald zu bereichern und den Pflanzenreichtum in Indien zu erhalten. Wenn die Regierung die Waldkräuter in Mittel verwandeln würde, die in den Dörfern und Städten dringend gebraucht werden, dann könnte man den Import westlicher Medikamente einschränken und Millionen Rupien pro Jahr sparen, die für die Lösung wichtiger Probleme des Landes benutzt werden könnten.

Arai Keerai (Amarantus Tristis)

Telugu: Koiyakura
Kannada: Harive Soppu
Malayalam: Arakirai
Urdu: Mat-Ki-Bhaji

Arai Keerai ist ein kleines Kräutergewächs, das in Südindien angebaut wird. Die Blätter und Samen werden verwendet. Es ist ein Stimulierungsmittel und Aphrodisiakum. Es wird als Gemüse gegessen. Es ist nützlich bei Fieber, Husten, Zittern, Kollaps, Rheuma und Lähmung. Es vermehrt Sperma und die sexuelle Kraft.

Lege die Samen in eine frische Kokosnuss, aus der du das Wasser entfernt hast, und vergrabe sie unter der Erde, 40 Tage lang. Dann nehme sie heraus, entferne die Schale. Mische die zu Pulver gemahlenen Kerne mit Sesamöl und koche das. Kühle es ab und siebe es. Trage dieses Öl auf dem Kopf auf. Krankheiten des Kopfes werden geheilt. Das Haar wird schwarz und es wird schön wachsen.

Australisches Asthma Gras (Euphorbia Pilulifera, Euphorbia Hirta, Euphorbia Parviflora)

Tamil: Aman Pachcharitit
Malayalam: Nilapala, Cherucheera
Sanskrit: Kshirini
Telugu: Reddivari Nanubalu
Kannada: Akki-gida
Hindi: Dudhi

Dieses Gras ist eine kleine Kräuterpflanze. Es gibt zwei Sorten, weiß und rot. Sie wirken kühlend, abführend und zusammenziehend.

Sie sind nützlich bei Verbrennungen, Verstopfung, Gonorrhoe, Jucken, Brennen und Ausbrüchen von Syphilis. Die rote Sorte ist gut bei Gonorrhoe und vermehrt Sperma. Sie wird benutzt, um Silber in Oxid zu verwandeln.

Trockne die Pflanze und mahle sie zu Pulver. Gib den gleichen Anteil an Kandiszucker hinzu. Nimm einen oder zwei Teelöffel und trinke danach ein Glas Kuhmilch[1]. Die oben genannten Krankheiten werden verschwinden, und Sperma wird sich vermehren.

Die kleine Sorte ist in ihren Eigenschaften ähnlich wie Milch. Sie wird bei Syphilis benutzt.

Die Blätter der verschiedenen Sorten dieser Pflanze können roh gegessen werden. Man kann sie zu einem Brei rühren, mit Milch[1] oder Joghurt mischen, und dann einnehmen. Es beseitigt die oben genannten Krankheiten.

Die Frucht kann zu Chutney verarbeitet werden. Das beseitigt Verstopfung.

Die Milch kann auf Wunden und Risse in Lippen und Zunge aufgetragen werden. Geschwüre werden heilen. Dies kann auch bei einer Nagelbettentzündung angewendet werden.

Heiliges Basilikum - Tulasi (Ocimum Sanctum)

Jeder Hindu hat diese Pflanze in seinem Haus. Ein spezieller Altar wird extra für sie aufgestellt. Man verehrt sie, und betet sie als Gottheit an. Die Blätter werden den Göttern Hari, Rama und Krishna dargebracht. Nahrung, die in diesem Haus zubereitet wird, wird zuerst Tulasi, dem heiligen Basilikum, dargebracht.

Binda, die Frau von Sanhachuda, wurde von Shiva begünstigt und in dieses Kraut verwandelt. Tulasi Jayanti wird an Sukla Dvadasi im Monat Kartika (Oktober bis November) zelebriert. Jedes Sukla Dvadasi ist bekannt für die Verehrung von Tulasi.

Heiliges Basilikum ist ein sehr bekanntes kleines Kräutergewächs in Indien, etwa 30 bis 90 cm hoch. Man findet es in fast jedem Garten. Es wird wegen seines medizinischen Werts und zur Verehrung in den Hindu-Tempeln, speziell von den Vaishnavas, angebaut.

Es gibt zwei wichtige Sorten, eine schwarze und eine weiße. Die schwarze Sorte ist medizinisch gesehen wirksamer. Es gibt aber auch rote und blaue Sorten. Die anderen Sorten sind Mul Tulasi, Kal Tulasi, Nai Tulasi, Tiruneetu Pacchalai usw. Die weiße Sorte wird auch Siva Tulasi genannt. Die schwarze nennt man auch Krishna Tulasi. Tiruneetu Pacchalai wird auch Vibhuti Pacchalai oder Rama Tulasi genannt, in Hindi Sabja.

Die Blätter haben stimulierende, schleimlösende, aromatische Wirkungen, helfen bei Blähungen, bei Fieber und sind schweißtreibend. Die Samen wirken schmerzlindernd.

Die gesamte Tulasi-Pflanze wird zu medizinischen Zwecken verwendet, am häufigsten aber die Blätter. Die Blätter kontrollieren Auswurf in den Atemwegen. Sie sind gut gegen Bronchitis, Lungenentzündung, Keuchhusten, Grippe, Schwindsucht und Asthma und bei allen Erkrankungen, bei denen es zu viel Auswurf gibt.

Das Pulver der getrockneten Blätter wird durch die Nase geschnupft, um Würmer zu zerstören. Wie Eukalyptus hält Tulasi Moskitos fern. Es ist ratsam, eine Tulasi-Pflanze vor dem Haus oder im Garten zu haben. Wenn der Körper mit Blättern bedeckt ist, werden Moskitos nicht stechen.

Tulasi ist nützlich bei Insektenstichen. Bei Schlangenbissen ist es ebenfalls sehr wirksam. Reibe die Stelle gut und oft mit Tulasi-Saft ein. Nimm zwei Teelöffel des Safts ein. Mache eine Packung aus den Blättern und lege sie auf die betroffene Stelle.

Tulasi-Tee ist sehr nützlich bei Fieber und Erkältung. Man kann auch Milch[1] zu dem Tee geben. Dieser Tee kann Kindern und Babys gegeben werden, wenn sie unter Fieber und Husten leiden. Man kann ihnen auch den Saft der frischen Blätter geben. Der Saft kann gemischt werden mit etwas Honig oder Muttermilch. Gemischt mit einem gleichen Anteil aus frischem Ingwersaft ist er noch wirksamer. Ein wenig Pfefferpulver oder Pulver aus langem Pfeffer kann auch hinzugegeben werden.

Die Blätter mit Zitronensaft werden über Ringwürmer gerieben.

Das medizinische Öl (Tulasi-Blätter, gekocht in Sesamöl) wird bei Ohrenerkrankungen verwendet und um Eiter aus dem Ohr zu entfernen. Bei Ozaena[2] wird es durch die Nase eingenommen.

Die Samen sind schleimig. Sie wirken harntreibend bei spärlichem Urin und sind gut bei Husten. Tulasi ist gut bei Skorpionbissen, Verstopfung, bei zurückgehendem oder periodischem Fieber.

In Malaya [malaiische Halbinsel] legen die Menschen die Blätter über die Gräber der Verstorbenen, für den Frieden und das Wohlergehen der Seelen.

Indisches Acalypha (Cats Charm)

Tamil: Kuppaimeni Malayalam: Kuppa Mani Sanskrit: Aritta Manjarie Dukhni: Kupi Gujarati: Vanehi Kanto Singalese: Kupa menya Telugu: Kuppi-chettu, Harita Manjiri Kannada: Kuppi gida, chilmari, kuppi Hindi: Kuppi, Khokali Bengali: Muktajhuri, Muktabarsi Oriya: Indramaris Deutsch: Nesselschön

I Katzen mögen diese Pflanze besonders. Daher kommt der Name „Cats Charm“ oder „Katzencharme“. Diese Pflanze ist auch unter dem Namen „Marjala Mohini“ bekannt. Dieses Gebüsch findet man häufig in Indien, vor allem in öden, verlassenen Plätzen der indischen Ebenen. Es ist ungefähr 30 cm hoch. Es lindert Schmerzen, tötet Würmer im Darm, erhöht den Urinfluss, erzeugt Erbrechen, und verstärkt die Menstruation. Die Wurzel, junge Sprossen, und die ganze Pflanze, werden zu medizinischen Zwecken verwendet, vor allem die Blätter. Die Blüten sind klein und gelblich. Die Frucht ist auch klein. Indisches Acalypha enthält ein Alkaloid oder Wirkprinzip, Acalyphine. Das ist höchst wirksam bei Schwindsucht und chronischer Bronchitis. Der frische Saft der Blätter, der Sud der Blätter, und das Pulver aus den Blättern können eingenommen werden. Die Dosierung des Safts ist ein halber bis ein Teelöffel. Acalypha wirkt schleimlösend, genau wie Senega. Es ist besonders wirksam bei Bronchitis oder Husten bei Kindern. Der Saft der Blätter ist ein gutes Brechmittel für Kinder. Es ist sehr sicher und wirkt schnell. Es wirkt wie Brechwurzel. Es unterdrückt nicht. Es bringt Schleim heraus durch das Verdünnen des Schleims. Einem Kleinkind gibt man einen Teelöffel. Das Pulver der getrockneten Blätter (Gewicht von 15 Kundrumani Samen), ist gut bei Husten und übermäßigem Schleim. Das Pulver oder die getrockneten Blätter, beseitigen Würmer im Darm von Kindern. Man kann einen Sud oder einen Aufguss aus den Blättern machen, und ein wenig Knoblauch hinzugeben. Der Saft der Blätter oder der Sud, ein bis vier Teelöffel wird Kindern helfen, mühelos den Darm zu entleeren. Alle Würmer im Darm und Schleim werden hinausgeworfen. Husten wird gelindert. Der Sud der Blätter wirkt sicher und schnell als Abführmittel und Schleimlöser, wie Senega oder Brechwurzel. Er ist gut bei Schwindsucht, Kehlkopfdiphterie, Asthma und Bronchitis bei Kindern. Der Sud der Wurzel wirkt abführend. Bereite einen Sud aus den Blättern mit ein wenig Salz. Das ist gut bei Verstopfung.

II Mache eine Paste aus den Blättern. Gib ein wenig Curcuma dazu. Das ist gut bei Geschwüren, die von Syphilis kommen, bei Stichen giftiger Insekten, giftigen Bissen usw. Der Saft kann auf dem Kopf angewendet werden, um Kopfschmerzen zu lindern. Das Pulver der trockenen Blätter ist gut bei wundgelegenen Stellen. Es tötet Würmer. Der Saft der frischen Blätter ist gut bei Krätze und anderen Hautkrankheiten. Der Saft, gemischt mit Limetten und Zwiebeln, wird bei durch Rheuma angeschwollenen Gelenken und bei Verbrennungen, angewendet. Er wirkt stimulierend. Er kann äußerlich um die Ohren herum aufgetragen werden, bei Ohrenschmerzen. Nimm den Saft. Gib die gleiche Menge Sesamöl hinzu. Koche es gut. Das ist ein nützliches Mittel gegen Rheuma. Mache aus den Blättern eine Paste. Gib Salz hinzu. Das ist gut bei Krätze und bei Juckreiz.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 A.d.R.: Aufgrund der Massenproduktion von Milch und der Ergebnisse der China Study kann Milch heute nicht mehr wirklich empfohlen werden Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Milch“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Milch“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. A.d.R.: Ozaena: Atrophischer Gewebsschwund, der zu Entzündungen und Borkenbildung und damit zur sogenannten "Stinknase" führen kann.

Literatur