Malayalam Schrift: Unterschied zwischen den Versionen

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In allen indischen Silbenschriften werden Konsonanten und Vokale nicht getrennt geschrieben, sondern zu einem Silbenzeichen verbunden. In der folgenden Übersicht erscheinen alle Verknüpfungsmöglichkeiten von പ് ('''p''') mit den einzelnen Vokalen.
In allen indischen Silbenschriften werden Konsonanten und Vokale nicht getrennt geschrieben, sondern zu einem Silbenzeichen verbunden. In der folgenden Übersicht erscheinen alle Verknüpfungsmöglichkeiten von പ് ('''p''') mit den einzelnen Vokalen.


Ein kleiner Halbkreis über dem Konsonant signalisiert - gleich dem [[Virama]] genannten Zeichen der [[Devanagari]] - dass kein Vokal folgt. Fehlt dieser, so wird nach dem Konsonanten ein kurzes '''a''' gesprochen: പ് = '''p''', പ = '''pa'''. Alle anderen Vokale werden vermittels entsprechender Zeichen "um den Konsonanten herum" geschrieben, d.h. teilweise nachgestellt, vorangestellt, darüber oder darunter geschrieben: പാ = '''pā''' usw.
Ein kleiner Halbkreis über dem Konsonant signalisiert - gleich dem [[Virama]] genannten Zeichen der [[Devanagari]] - dass kein Vokal folgt. Fehlt dieser, so wird nach dem Konsonanten ein kurzes '''a''' gesprochen: പ് = '''p''', പ = '''pa'''. Alle anderen Vokale werden vermittels entsprechender Zeichen "um den Konsonanten herum" geschrieben, d.h. nachgestellt, vorangestellt, oder beides: പാ = '''pā''', പെ = '''pe''', പോ = '''pō''' usw.





Version vom 30. Oktober 2015, 14:25 Uhr

Die Malayalam Schrift (Malayalam: മലയാളലിപി IAST: malayāḷalipi) dient zur Schreibung des Malayalam, einer drawidischen Sprache, die hauptsächlich im indischen Bundesstaat Kerala gesprochen wird. Die Malayalam Schrift ist ähnlich aufgebaut wie die Devanagari Schrift. Sie ist eine phonetische Schrift, die den Buchstaben des Sanskrit Alphabets folgt, aber eigene Schriftzeichen entwickelt hat.

Allgemeines

Die Malayalam Schrift ist wie die Devanagari und sämtliche anderen indischen Schriften eine Silbenschrift, die auf die sogenannte Brahmi Schrift zurückgeht. Das Alphabet der Malayalam Schrift ist auf Grundlage der Granthaschrift entstanden und folgt somit der streng phonetischen Anordnung der Vokale (Selbstlaute) und Konsonanten (Mitlaute) des Sanskrit Alphabets.


Vokale

Von allen Vokalen (mit Ausnahme der beiden Diphthonge ai und au) gibt es eine kurze und eine lange Variante. Hierin unterscheidet sich das Tamil vom Sanskrit insofern, das hier auch ein kurzes und langes e bzw. o existiert, während im Sanskrit diese beiden Vokale stets lang zu sprechen sind.

Die Länge des Vokals wird in der wissenschaftlichen Transliteration (IAST) durch einen waagerechten Strich über dem Vokal gekennzeichnet. Diese Vokalzeichen werden nur am Wortanfang benutzt.


Vokal Transliteration (IAST) Aussprache Aussprache gemäß IPA
a kurz wie in Mann [a], [ə]
ā lang wie in Saal [aː]
i kurz wie in Sinn [i]
ī lang wie in Liebe [iː]
u kurz wie in Ruck [u]
ū lang wie in Blume [uː]
wie in Rikscha (gerolltes r) [ɹ̩], [rɨ]
wie in Riese (gerolltes r) [ɹ̩ː], [rɨː]
wie in Blick [l̩], [lɨ]
wie in Fliege [l̩ː], [lɨː]
e kurz wie in Messe [e]
ē lang wie in See [eː]
ai wie in Hai [ai̯]
o kurz wie in Gott [o]
ō lang wie in Rose [oː]
au wie in Haus [au̯]


Konsonanten

Auch die Konsonanten folgen der phonetischen Anordnung des Sanskrit Alphabets gemäß der Artikulationsstelle in sogenannte Klassen (Varga). Das Malayalam verfügt über fünf zusätzliche Konsonanten, die es im Sanskrit nicht gibt (, ', ', und ).

Konsonant Transliteration (IAST) Aussprache Aussprache gemäß IPA
ka wie in span. casa [ka]
kha wie in Kamm oder Back-haus [kʰa]
ga wie in Gasse [ga]
gha wie in Schlag-hand [ɡʱa]
ṅa wie in lang [ŋa]
ca wie in engl. chip bzw. sun [t͡ʃa]
cha wie in Matsch-hose [t͡ʃʰa]
ja wie dj in ungar. Magyar [ɟa]
jha wie oben, aber behaucht: dj-h [ɟʱa]
ña wie in frz. Champagner [ɲa]
ṭa wie in frz. tasse bzw. Dach (retroflex, d.h. mit zurückgebogener Zunge) [ʈa]
ṭha wie in Tal oder Zucht-hengst (retroflex) [ʈʰa]
ḍa wie in Dach (retroflex) [ɖa]
ḍha wie in engl. mad-house (retroflex) [ɖʱa]
ṇa wie in Nacht (retroflex) [ɳa]
ta wie in frz. tasse [t̪a]
tha wie in Tal oder Zucht-hengst [t̪ʰa]
da wie in Dach [d̪a]
dha wie in engl. mad-house [d̪ʱa]
na wie in Nacht [n̪a]
pa wie in frz. parc bzw. Ball [pa]
pha wie in Paul oder Schlapp-hut [pʰa]
ba wie in Ball [ba]
bha wie in Lob-hudelei [bʱa]
ma wie in Maus [ma]
ya wie in Jammer [ja]
ra wie in Rast (gerollt) [ɾa]
la wie in Lamm [la]
va wie in Wasser [ʋa]
śa wie in Schimmer [ʃa]
ṣa wie in Dorsch (retroflex) [ʂa]
sa wie in engl. sit (stets stimmlos, nicht wie in dt. Sonne) [sa]
ha wie in Hand (stimmhaft) [ɦa]
etwa wie in Lamm (retroflex) [ɭa]
etwa wie in tschech. lékař (eine Mischung aus l, r und stimmhaftem sch) [ɻa]
ṟa etwa wie in Rast (gerollt, alveolar, d.h. am oberen Zahndamm gebildet) [ɾ]
ṉa etwa wie in Nacht (alveolar) [n]
ṯa etwa wie in frz. tasse (alveolar) [t]


Verknüpfung von Konsonant und Vokal

In allen indischen Silbenschriften werden Konsonanten und Vokale nicht getrennt geschrieben, sondern zu einem Silbenzeichen verbunden. In der folgenden Übersicht erscheinen alle Verknüpfungsmöglichkeiten von പ് (p) mit den einzelnen Vokalen.

Ein kleiner Halbkreis über dem Konsonant signalisiert - gleich dem Virama genannten Zeichen der Devanagari - dass kein Vokal folgt. Fehlt dieser, so wird nach dem Konsonanten ein kurzes a gesprochen: പ് = p, പ = pa. Alle anderen Vokale werden vermittels entsprechender Zeichen "um den Konsonanten herum" geschrieben, d.h. nachgestellt, vorangestellt, oder beides: പാ = , പെ = pe, പോ = usw.


Konsonant + Vokal Transliteration Silbenzeichen Transliteration
പ് + അ p + a pa
പ് + ആ p + ā പാ
പ് + ഇ p + i പി pi
പ് + ഈ p + ī പീ
പ് + ഉ p + u പു pu
പ് + ഊ p + ū പൂ
പ് + ഋ p + പൃ pṛ
പ് + എ p + e പെ pe
പ് + ഏ p + ē പേ
പ് + ഐ p + ai പൈ pai
പ് + ഒ p + o പൊ po
പ് + ഓ p + ō പോ
പ് + ഔ p + au പൌ pau


Weblink

Mit diesem Schriftkonverter lassen sich neben Malayalam und Devanagari auch noch weitere indische Schriften darstellen:


Siehe auch