Holunder: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Holunder''' (Sambucus), der im Alpenraum und im süddeutschen Raum oft als Holler, Hollerbusch oder Holder (schwäb.) bezeichnet wird, zählt zur [[Familie]] der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Der Holunder ist ein sommergrünes Strauchgewächs, kann aber die Größe eines kleineren [[Baum]]s erreichen. Es gibt etwa zehn Arten von Holunder, die in gemäßigten Klimazonen, aber auch in höheren Lagen der Suptropen/Tropen zu finden sind. In Mitteleuropa wachsen der Schwarze Holunder, der Rote Holunder und der Zwerg-Holunder. | Der '''Holunder''' (Sambucus), der im Alpenraum und im süddeutschen Raum oft als Holler, Hollerbusch oder Holder (schwäb.) bezeichnet wird, zählt zur [[Familie]] der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Der Holunder ist ein sommergrünes Strauchgewächs, kann aber die Größe eines kleineren [[Baum]]s erreichen. Es gibt etwa zehn Arten von Holunder, die in gemäßigten Klimazonen, aber auch in höheren Lagen der Suptropen/Tropen zu finden sind. In Mitteleuropa wachsen der Schwarze Holunder, der Rote Holunder und der Zwerg-Holunder. | ||
[[Datei:Holda, the gütige Beschüzerin by F. W. Heine 1882.JPG|thumb|Holda, die gütige Beschützerin, im Holunder (Friedrich Wilhelm Heine 1882]] | |||
Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist als Heilpflanze beliebt bei [[Fieber]], Erkältungen und zur Vorbeugung. Die Blüten des Holunders werden als Tee aufgegossen, die Beeren zu Saft, Gelee und Marmelade verarbeitet. Die Beeren sind in ungekochtem Zustand allerdings '''giftig'''; sie enthalten Sambunigrin, eine Substanz, die zu starkem Brechreiz und Verdauungsstörungen führt. Die Beeren müssen daher erst über 80 Grad Celsius erhitzt werden, wodurch das Sambunigrin zerfällt. | Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist als Heilpflanze beliebt bei [[Fieber]], Erkältungen und zur Vorbeugung. Die Blüten des Holunders werden als Tee aufgegossen, die Beeren zu Saft, Gelee und Marmelade verarbeitet. Die Beeren sind in ungekochtem Zustand allerdings '''giftig'''; sie enthalten Sambunigrin, eine Substanz, die zu starkem Brechreiz und Verdauungsstörungen führt. Die Beeren müssen daher erst über 80 Grad Celsius erhitzt werden, wodurch das Sambunigrin zerfällt. |
Version vom 22. September 2014, 11:36 Uhr
Der Holunder (Sambucus), der im Alpenraum und im süddeutschen Raum oft als Holler, Hollerbusch oder Holder (schwäb.) bezeichnet wird, zählt zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Der Holunder ist ein sommergrünes Strauchgewächs, kann aber die Größe eines kleineren Baums erreichen. Es gibt etwa zehn Arten von Holunder, die in gemäßigten Klimazonen, aber auch in höheren Lagen der Suptropen/Tropen zu finden sind. In Mitteleuropa wachsen der Schwarze Holunder, der Rote Holunder und der Zwerg-Holunder.
Der schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist als Heilpflanze beliebt bei Fieber, Erkältungen und zur Vorbeugung. Die Blüten des Holunders werden als Tee aufgegossen, die Beeren zu Saft, Gelee und Marmelade verarbeitet. Die Beeren sind in ungekochtem Zustand allerdings giftig; sie enthalten Sambunigrin, eine Substanz, die zu starkem Brechreiz und Verdauungsstörungen führt. Die Beeren müssen daher erst über 80 Grad Celsius erhitzt werden, wodurch das Sambunigrin zerfällt.
In Mythologie und Märchen spielt der Holunder eine große Rolle und bekam als Elder Wand, als Zauberstab aus Holunder, auch einen Part in den "Deathly Hallows" von J.K. Rowlings Harry Potter.
Frau Holle läßt grüßen
Der Name des Holunders, des Hollerbuschs, ist eng mit dem der Frau Holle verwoben, der er geweiht ist. Frau Holle, oft auch als eine alte Frau mit langen Zähnen beschrieben, geht auf einen noch älteren Mythos zurück, der die Große Göttin, die Mutter Erde, die weibliche Kraft, symbolisiert. In den Holunder, den Hollerbusch, werden Krankheiten gebannt, die am Wurzelwerk entlang in den Kessel der Frau Holle rutschen und dort zerkocht werden. Der Holunder zieht alle schlechten Energien an.
Im Grimmschen Märchen von der Frau Holle
Der Holunder als Heilpflanze
Siehe auch
Literatur
- Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
- Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
- Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
- Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
- Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer
Seminare
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