Hastamalakiyam: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem er von dem großen Shankaracharya gehört hatte, kam Prabhakara mit seinem Sohn zu ihm und brachte eine Menge Früchte mit, wie es damals üblich war, und warf sich vor ihm nieder Füßen nieder. Sein Sohn warf sich ebenfalls nieder, stand dann aber nicht mehr auf. Der Weise [[Shankaracharya]] hob ihn jedoch in seiner unendlichen Barmherzigkeit auf, und als der Junge dort stand, mit dem Gesicht nach unten, bat sein Vater Shankara, ihn über die Ursache für das seltsame Verhalten seines Sohnes aufzuklären. Er sagte: "Er ist jetzt '''sieben''' Jahre alt, und sein Geist scheint unterentwickelt zu sein. Er hat nicht einmal das Alphabet gelernt, ganz zu schweigen von den Veden. Die frühe Periode seines Lebens ist also vergeblich gewesen. Jungen in seinem Alter kommen und fordern ihn zum Spielen auf, aber er geht nicht mit ihnen mit. Als sie ihn stumm dasitzt, schlagen ihn die Jungen; doch er zeigt kein Zeichen von Ärgernis. Manchmal kommt er zum Essen, manchmal enthält er sich von allem Essen. Er beachtet keine Anweisungen. Ich versuche nie, ihn durch sondern überlasse es seinem Schicksal, seine Zukunft zu bestimmen." | Nachdem er von dem großen Shankaracharya gehört hatte, kam Prabhakara mit seinem Sohn zu ihm und brachte eine Menge Früchte mit, wie es damals üblich war, und warf sich vor ihm nieder Füßen nieder. Sein Sohn warf sich ebenfalls nieder, stand dann aber nicht mehr auf. Der Weise [[Shankaracharya]] hob ihn jedoch in seiner unendlichen Barmherzigkeit auf, und als der Junge dort stand, mit dem Gesicht nach unten, bat sein Vater Shankara, ihn über die Ursache für das seltsame Verhalten seines Sohnes aufzuklären. Er sagte: "Er ist jetzt '''sieben''' Jahre alt, und sein Geist scheint unterentwickelt zu sein. Er hat nicht einmal das Alphabet gelernt, ganz zu schweigen von den Veden. Die frühe Periode seines Lebens ist also vergeblich gewesen. Jungen in seinem Alter kommen und fordern ihn zum Spielen auf, aber er geht nicht mit ihnen mit. Als sie ihn stumm dasitzt, schlagen ihn die Jungen; doch er zeigt kein Zeichen von Ärgernis. Manchmal kommt er zum Essen, manchmal enthält er sich von allem Essen. Er beachtet keine Anweisungen. Ich versuche nie, ihn durch sondern überlasse es seinem Schicksal, seine Zukunft zu bestimmen." | ||
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mit ihnen?" Mit diesen Worten nahm Shankaracharya auch diesen Jungen in seine Gruppe auf und machte sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel. | mit ihnen?" Mit diesen Worten nahm Shankaracharya auch diesen Jungen in seine Gruppe auf und machte sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel. Hier sind die Verse in [[IAST]] und in [[Devanagari]] mit der Übersetzung. | ||
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'''Übersetzung''': Die Reflexion eines Gesichts in einem Spiegel hat keine wirkliche Existenz neben dem reflektierten Gesicht. So hat auch der Jiva, der nur die Reflektion des Selbst oder des reinen Bewusstseins im Intellekt (oder Geist) ist, in Wirklichkeit keine separate Existenz neben dem [[Selbst]]. Dieses Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, bin ich. | '''Übersetzung''': Die Reflexion eines Gesichts in einem Spiegel hat keine wirkliche Existenz neben dem reflektierten Gesicht. So hat auch der [[Jiva]], der nur die Reflektion des [[Selbst]] oder des reinen Bewusstseins im Intellekt (oder Geist) ist, in Wirklichkeit keine separate Existenz neben dem [[Selbst]]. Dieses Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, bin ich. | ||
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'''Übersetzung''': Ich bin das Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, das sich vom Verstand, dem Auge und anderen Organen unterscheidet, aber selbst der Verstand des Verstandes, das Auge des Auges, das Ohr des Ohres usw. ist. Es ist jedoch für den Verstand und die Sinnesorgane unzugänglich. | '''Übersetzung''': Ich bin das [[Selbst]], das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, das sich vom Verstand, dem Auge und anderen Organen unterscheidet, aber selbst der Verstand des Verstandes, das Auge des Auges, das Ohr des Ohres usw. ist. Es ist jedoch für den Verstand und die Sinnesorgane unzugänglich. | ||
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'''Übersetzung''': Das Selbst, das aus sich selbst heraus leuchtet, scheint von selbst für diejenigen, deren Geist absolut rein geworden ist. Obwohl es nur eins ist, erscheint das Selbst in verschiedenen Intellekten als viele und verschieden, so wie die Sonne, obwohl sie nur eins ist, als viele erscheint, wenn sie in verschiedenen Töpfen Wasser reflektiert wird. Ich bin das [[Selbst]], das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist. | '''Übersetzung''': Das [[Selbst]], das aus sich selbst heraus leuchtet, scheint von selbst für diejenigen, deren [[Geist]] absolut rein geworden ist. Obwohl es nur eins ist, erscheint das Selbst in verschiedenen Intellekten als viele und verschieden, so wie die Sonne, obwohl sie nur eins ist, als viele erscheint, wenn sie in verschiedenen Töpfen Wasser reflektiert wird. Ich bin das [[Selbst]], das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist. | ||
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'''Übersetzung''': So wie eine sehr unwissende Person, deren Sicht durch eine Wolke behindert wird, denkt, dass die Sonne, die von einer Wolke bedeckt ist, keinen Glanz hat, so erscheint auch einer Person, die durch [[Avidya]] getäuscht wird, der Atma als gebunden. Der Atma, der von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, bin ich. | '''Übersetzung''': So wie eine sehr unwissende Person, deren Sicht durch eine Wolke behindert wird, denkt, dass die Sonne, die von einer Wolke bedeckt ist, keinen Glanz hat, so erscheint auch einer Person, die durch [[Avidya]] getäuscht wird, der Atma als gebunden. Der [[Atma]], der von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, bin ich. | ||
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'''Übersetzung''': Das eine Selbst, das alles in diesem Universum durchdringt, das aber durch nichts befleckt werden kann, das immer rein ist wie der Raum, das frei ist von Unreinheit in Form von Anhaftung und Abneigung, das unsterblich ist, dieses Selbst von der Natur des ewigen Bewusstseins, bin ich. | '''Übersetzung''': Das eine [[Selbst]], das alles in diesem Universum durchdringt, das aber durch nichts befleckt werden kann, das immer rein ist wie der Raum, das frei ist von Unreinheit in Form von Anhaftung und Abneigung, das unsterblich ist, dieses Selbst von der Natur des ewigen Bewusstseins, bin ich. | ||
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'''Übersetzung''': Oh alldurchdringender Herr! So wie ein Kristall aufgrund unterschiedlicher Begrenzungen unterschiedlich aussieht, scheinst auch du unterschiedlich zu sein, weil du dich in verschiedenen Intellekten widerspiegelst. So wie sich die Spiegelungen des Mondes in verschiedenen Wassergefäßen entsprechend der Bewegung des Wassers bewegen, so scheinst auch du aufgrund deiner Verbindung mit verschiedenen Intellekten Veränderungen zu erfahren. | '''Übersetzung''': Oh alldurchdringender Herr! So wie ein Kristall aufgrund unterschiedlicher Begrenzungen unterschiedlich aussieht, scheinst auch du unterschiedlich zu sein, weil du dich in verschiedenen Intellekten widerspiegelst. So wie sich die Spiegelungen des Mondes in verschiedenen Wassergefäßen entsprechend der Bewegung des Wassers bewegen, so scheinst auch du aufgrund deiner Verbindung mit verschiedenen Intellekten Veränderungen zu erfahren. | ||
in [[Devanagari]]: | |||
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Shankara Digvijaya, Strophen 38 bis 53. | Shankara Digvijaya, Strophen 38 bis 53. | ||
Siehe auch: The Traditional Life of Sankaracharya (Śaṅkarācārya) by Madhava-Vidyaranya and translated by Swami Tapasyananda (herausgegeben von Sri Ramakrishna Math). | |||
Hier ist eine Aufzählungvon Hastamalakiyam / Hastamalaka Stotra: | Hier ist eine Aufzählungvon Hastamalakiyam / Hastamalaka Stotra: | ||
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[[Kategorie:Shankaracharya Werke]] | [[Kategorie:Shankaracharya Werke]] | ||
[[Kategorie:Sanskrit Text]] | |||
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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2022, 09:21 Uhr
Hastamalakiyam: Auf seinen Reisen in Indien erreichte Shankaracharya den Tempel von Mukambika (auch Mookambika) Devi, komponierte und sang eine Hymne zu ihrem Lob und blieb dort. Anschließend besuchte er ein nahe gelegenes Dorf, das damals als Sri Bali bekannt war. In diesem Dorf lebten etwa 2000 Brahmanen, die in den Veden gut bewandert waren. Einer dieser gelehrten und reichen Männer war Prabhakara, der sich Sorgen um seinen Sohn machte. Obwohl der Junge gut aussehend war und sehr sanftmütig und geduldig war, war sein Verhalten wie das eines Narren - er hörte nichts, sprach nichts und saß allein in einer Ecke und träumte vor sich hin.
Nachdem er von dem großen Shankaracharya gehört hatte, kam Prabhakara mit seinem Sohn zu ihm und brachte eine Menge Früchte mit, wie es damals üblich war, und warf sich vor ihm nieder Füßen nieder. Sein Sohn warf sich ebenfalls nieder, stand dann aber nicht mehr auf. Der Weise Shankaracharya hob ihn jedoch in seiner unendlichen Barmherzigkeit auf, und als der Junge dort stand, mit dem Gesicht nach unten, bat sein Vater Shankara, ihn über die Ursache für das seltsame Verhalten seines Sohnes aufzuklären. Er sagte: "Er ist jetzt sieben Jahre alt, und sein Geist scheint unterentwickelt zu sein. Er hat nicht einmal das Alphabet gelernt, ganz zu schweigen von den Veden. Die frühe Periode seines Lebens ist also vergeblich gewesen. Jungen in seinem Alter kommen und fordern ihn zum Spielen auf, aber er geht nicht mit ihnen mit. Als sie ihn stumm dasitzt, schlagen ihn die Jungen; doch er zeigt kein Zeichen von Ärgernis. Manchmal kommt er zum Essen, manchmal enthält er sich von allem Essen. Er beachtet keine Anweisungen. Ich versuche nie, ihn durch sondern überlasse es seinem Schicksal, seine Zukunft zu bestimmen."
Dann sprach Shankaracharya den Jungen so an: "Wer bist du? Warum verhältst du dich so wie ein träges Wesen?" Hierauf antwortete der Junge, in 12 Versen, die als Hastakamalayikam bekannt wurden. Hasta bedeutet Hand und Amalaka ist die Stachelbeerfrucht, die er in seiner Hand hielt. Wie es damals üblich war, hatte der Vater eine Menge Früchte mitgebracht, als er Shankaracharya besuchte, und so wurde der Junge Hastamalaka genannt.
Shankaracharya sagte dann zu Prabhakara, dem Vater des Jungen: "Es ist nicht angebracht, dass dieser Junge bei dir bleibt, und da und da sein Verhalten dem eines Idioten gleicht, welchen Nutzen kannst du aus seinem Aufenthalt bei dir ziehen? Dieser scheinbar stumme Sohn von dir kennt die Wahrheit des Atman aufgrund seiner Praktiken in seinem früheren Leben. Andererseits wie könnte dieser Junge der das Alphabet nicht kennt, die Natur des über die Natur des Selbst aussprechen? Er muss über ein angeborenes intuitives Wissen haben. Er hat nicht die geringste Anhaftung an Haus und Besitz. Er hat auch kein Gefühl des "Ich-Seins" in Bezug auf den Körper. Wie kann jemand, der all diese Objekte, einschließlich des Körpers, als als äußerlich und unverbunden mit sich selbst, irgendeine Identifikation mit ihnen?" Mit diesen Worten nahm Shankaracharya auch diesen Jungen in seine Gruppe auf und machte sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel. Hier sind die Verse in IAST und in Devanagari mit der Übersetzung.
Hastamalakiyam oder Hastamalaka Stotra:
- hastāmalaka uvāca |
- nāhaṃ manuṣyo na ca deva-yakṣau
- na brāhmaṇa-kṣatriya-vaiśya-śūdrāḥ |
- na brahmacārī na gṛhī vanastho
- bhikṣurna cāhaṃ nijabodha rūpaḥ ||
Übersetzung: Hastamalaka sagte (als Antwort auf die Fragen von Shankaracharya): Ich bin weder ein menschliches Wesen noch ein Deva oder ein Yaksha, ich bin weder ein Brahmane noch ein Kshatriya noch ein Vaishya noch ein Shudra, ich bin weder ein Unverheirateter noch ein Haushälter noch einer, der im Wald lebt, ich bin auch kein Bettler, sondern ich bin die Form des wahren Wissens.
Verse 1-12 mit Übersetzung:
- nimittaṃ manaścakṣurādi pravṛttau
- nirastākhilopādhirākāśakalpaḥ |
- ravirlokaceṣṭānimittaṃ yathā yaḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||1||
Übersetzung: Ich bin der Atma (Selbst), der von der Natur des ewigen Bewusstseins ist und der die Ursache für das Funktionieren des Geistes, des Auges und aller anderen Organe ist, so wie die Sonne die Ursache für die Aktivitäten aller Wesen auf dieser Erde ist. Aber wenn ich nicht mit den begrenzenden Anhängseln (in Form von Körper, Geist und Sinnesorganen) verbunden bin, bin ich (das Selbst) wie der Raum.
- yamagnyuṣṇavannityabodha svarūpaṃ
- manaścakṣurādīnyabodhātmakāni |
- pravartanta āśritya niṣkampamekaṃ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||2||
Übersetzung: Ich bin das Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, das unveränderlich und einzig (nicht-dual) ist, dessen eigentliche Natur das ewige Bewusstsein ist, so wie die Hitze die eigentliche Natur des Feuers ist, und von dem der Verstand, das Auge und andere Organe, die alle unempfindlich sind, abhängen.
- mukhābhāsako darpaṇe dṛśyamāno
- mukhatvāt pṛthaktvena naivāsti vastu |
- cidābhāsako dhīṣu jīvo'pi tadvat
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||3||
Übersetzung: Die Reflexion eines Gesichts in einem Spiegel hat keine wirkliche Existenz neben dem reflektierten Gesicht. So hat auch der Jiva, der nur die Reflektion des Selbst oder des reinen Bewusstseins im Intellekt (oder Geist) ist, in Wirklichkeit keine separate Existenz neben dem Selbst. Dieses Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, bin ich.
- yathā darpaṇābhāva ābhāsahānau
- mukhaṃ vidyate kalpanāhīnamekam |
- tathā dhī viyoge nirābhāsako yaḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā || 4||
Übersetzung: So wie, wenn der Spiegel entfernt wird, die Reflexion des Gesichts aufhört zu existieren und das Gesicht allein ohne falsche Erscheinungen in Form von Reflexionen bleibt, so ist auch der Atma frei von allen falschen Vorstellungen, die durch die Reflexion verursacht werden, wenn der Geist (das reflektierende Medium) aufhört zu existieren.
- manaścakṣurāderviyuktaḥ svayaṃ yo
- manaścakṣurādermanaścakṣurādiḥ |
- manaścakṣurāderagamyasvarūpaḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||5||
Übersetzung: Ich bin das Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, das sich vom Verstand, dem Auge und anderen Organen unterscheidet, aber selbst der Verstand des Verstandes, das Auge des Auges, das Ohr des Ohres usw. ist. Es ist jedoch für den Verstand und die Sinnesorgane unzugänglich.
- ya eko vibhāti svataḥ śuddhacetāḥ
- prakāśasvarūpo'pi nāneva dhīṣu
- śarāvodakastho yathā bhānurekaḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||6||
Übersetzung: Das Selbst, das aus sich selbst heraus leuchtet, scheint von selbst für diejenigen, deren Geist absolut rein geworden ist. Obwohl es nur eins ist, erscheint das Selbst in verschiedenen Intellekten als viele und verschieden, so wie die Sonne, obwohl sie nur eins ist, als viele erscheint, wenn sie in verschiedenen Töpfen Wasser reflektiert wird. Ich bin das Selbst, das von der Natur des ewigen Bewusstseins ist.
- yathā'nekacakṣuḥ-prakāśo ravirna
- krameṇa prakāśīkaroti prakāśyam |
- anekā dhiyo yastathaikaḥ prabodhaḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||7||
Übersetzung: So wie die Sonne, die allen Augen Licht gibt, die erleuchteten Objekte nicht nacheinander einem Menschen offenbart (sondern alle Augen können gleichzeitig sehen), so gibt auch das Selbst, das nur eins ist, allen Intellektuellen gleichzeitig Bewusstsein.
- vivasvat prabhātaṃ yathā rūpamakṣaṃ
- pragṛhṇāti nābhātamevaṃ vivasvān |
- yadābhāta ābhāsayatyakṣamekaḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||8||
Übersetzung: Genauso wie das Auge nur Objekte klar sieht, die von der Sonne erleuchtet werden, aber nicht das, was nicht so erleuchtet ist, ist die Sonne selbst nur deshalb in der Lage, das Auge fähig zu machen, Objekte zu sehen, weil sie selbst vom Selbst erleuchtet wird.
- yathā sūrya eko'psvanekaścalāsu
- sthirāsvapyananyadvibhāvyasvarūpaḥ
- calāsu prabhinnaḥ sudhīṣveka eva
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||9||
Übersetzung: Die eine Sonne erscheint als viele Spiegelungen in verschiedenen Wasserbehältern, die sich bewegen oder stillstehen, aber die Sonne bleibt von der Natur des Wassers, in dem sie sich spiegelt, unbeeinflusst. In ähnlicher Weise bleibt das eine Selbst, obwohl es sich in verschiedenen Intellekten widerspiegelt, die sich ständig verändern, unveränderlich und unbeeinflusst vom Charakter der Intellekte.
- ghanacchannadṛṣṭirghanacchannamarkam
- yathā niṣprabhaṃ manyate cātimūḍhaḥ |
- tathā baddhavadbhāti yo mūḍha-dṛṣṭeḥ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||10||
Übersetzung: So wie eine sehr unwissende Person, deren Sicht durch eine Wolke behindert wird, denkt, dass die Sonne, die von einer Wolke bedeckt ist, keinen Glanz hat, so erscheint auch einer Person, die durch Avidya getäuscht wird, der Atma als gebunden. Der Atma, der von der Natur des ewigen Bewusstseins ist, bin ich.
- samasteṣu vastuṣvanusyūtamekaṃ
- samastāni vastūni yanna spṛśanti |
- viyadvatsadā śuddhamacchasvarūpaṃ
- sa nityopalabdhisvarūpo'hamātmā ||11||
Übersetzung: Das eine Selbst, das alles in diesem Universum durchdringt, das aber durch nichts befleckt werden kann, das immer rein ist wie der Raum, das frei ist von Unreinheit in Form von Anhaftung und Abneigung, das unsterblich ist, dieses Selbst von der Natur des ewigen Bewusstseins, bin ich.
- upādhau yathā bhedatā sanmaṇīnāṃ
- tathā bhedatā buddhibhedeṣu te'pi |
- yathā candrikāṇāṃ jale cañcalatvaṃ
- tathā cañcalatvaṃ tavāpīha viṣṇo ||12||
Übersetzung: Oh alldurchdringender Herr! So wie ein Kristall aufgrund unterschiedlicher Begrenzungen unterschiedlich aussieht, scheinst auch du unterschiedlich zu sein, weil du dich in verschiedenen Intellekten widerspiegelst. So wie sich die Spiegelungen des Mondes in verschiedenen Wassergefäßen entsprechend der Bewegung des Wassers bewegen, so scheinst auch du aufgrund deiner Verbindung mit verschiedenen Intellekten Veränderungen zu erfahren.
in Devanagari:
- हस्तामलक उवाच ।
- नाहं मनुष्यो न च देव-यक्षौ
- न ब्राह्मण-क्षत्रिय-वैश्य-शूद्राः ।
- न ब्रह्मचारी न गृही वनस्थो
- भिक्षुर्न चाहं निजबोध रूपः ॥
- निमित्तं मनश्चक्षुरादि प्रवृत्तौ
- निरस्ताखिलोपाधिराकाशकल्पः ।
- रविर्लोकचेष्टानिमित्तं यथा यः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥१॥
- यमग्न्युष्णवन्नित्यबोध स्वरूपं
- मनश्चक्षुरादीन्यबोधात्मकानि ।
- प्रवर्तन्त आश्रित्य निष्कम्पमेकं
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥२॥
- मुखाभासको दर्पणे दृश्यमानो
- मुखत्वात् पृथक्त्वेन नैवास्ति वस्तु ।
- चिदाभासको धीषु जीवोऽपि तद्वत्
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥३॥
- यथा दर्पणाभाव आभासहानौ
- मुखं विद्यते कल्पनाहीनमेकम् ।
- तथा धी वियोगे निराभासको यः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥ ४॥
- मनश्चक्षुरादेर्वियुक्तः स्वयं यो
- मनश्चक्षुरादेर्मनश्चक्षुरादिः ।
- मनश्चक्षुरादेरगम्यस्वरूपः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥५॥
- य एको विभाति स्वतः शुद्धचेताः
- प्रकाशस्वरूपोऽपि नानेव धीषु
- शरावोदकस्थो यथा भानुरेकः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥६॥
- यथाऽनेकचक्षुः-प्रकाशो रविर्न
- क्रमेण प्रकाशीकरोति प्रकाश्यम् ।
- अनेका धियो यस्तथैकः प्रबोधः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥ ७॥
- विवस्वत् प्रभातं यथा रूपमक्षं
- प्रगृह्णाति नाभातमेवं विवस्वान् ।
- यदाभात आभासयत्यक्षमेकः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥८॥
- यथा सूर्य एकोऽप्स्वनेकश्चलासु
- स्थिरास्वप्यनन्यद्विभाव्यस्वरूपः
- चलासु प्रभिन्नः सुधीष्वेक एव
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥९॥
- घनच्छन्नदृष्टिर्घनच्छन्नमर्कम्
- यथा निष्प्रभं मन्यते चातिमूढः ।
- तथा बद्धवद्भाति यो मूढ-दृष्टेः
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥१०॥
- समस्तेषु वस्तुष्वनुस्यूतमेकं
- समस्तानि वस्तूनि यन्न स्पृशन्ति ।
- वियद्वत्सदा शुद्धमच्छस्वरूपं
- स नित्योपलब्धिस्वरूपोऽहमात्मा ॥११॥
- उपाधौ यथा भेदता सन्मणीनां
- तथा भेदता बुद्धिभेदेषु तेऽपि ।
- यथा चन्द्रिकाणां जले चञ्चलत्वं
- तथा चञ्चलत्वं तवापीह विष्णो ॥१२॥
Adi Shankaracharya schrieb einen Kommentar zu diesen Versen, um mehr Klarheit zu schaffen, und Sri Ramana Maharshi übersetzte die Verse auch ins Tamilische.
Quelle
Quelle für die Hymne und Originalübersetzung von S.N. Sastri auf Englisch: Siehe www.Shlokam.org
Shankara Digvijaya, Strophen 38 bis 53.
Siehe auch: The Traditional Life of Sankaracharya (Śaṅkarācārya) by Madhava-Vidyaranya and translated by Swami Tapasyananda (herausgegeben von Sri Ramakrishna Math).
Hier ist eine Aufzählungvon Hastamalakiyam / Hastamalaka Stotra: