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'''Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 22-24'''
'''Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 22-24'''


Um ein Objekt genau zu beschreiben gibt es drei Prüfungen, die da sind: 1. durch Annäherung, 2. durch seine Merkmale, 3. durch Erkundungen seiner Merkmale. Bei 1. kennen wir nur den Namen des Objektes. Bei 2. kennen wir seine wahren Merkmale. Bei 3. ziehen wir Erkundigungen ein.  Nach der zweiten Prüfung sollten die Merkmale nicht Gegenstand der Fehleinschätzung von Avyapti (Ausschluss) Adhivyapti (Redundanzen) und Asambhava (Unmöglichkeit) werden und dürfen deshalb nicht in anderen Objekten ebenfalls zu finden sein.
Um ein Objekt genau zu beschreiben, gibt es drei Prüfungen. Diese sind:  
*1. durch Annäherung
*2. durch seine Merkmale
*3. durch Erkundungen seiner Merkmale


Avyapti erscheint, wenn Merkmale nur in einem Teil gefunden werden. Zum Beispiel: Die braune Kuh. Hier ist die Kuh der Gegenstand für Avyapti, denn die braune Farbe ist nur das Attribut einer Rasse von Kühen, nicht alle Rassen sind braun. Folglich kann die Kuh nicht eindeutig durch diese Beschreibung allein erkannt werden.
Bei Punkt 1 kennen wir nur den [[Name]]n des Objektes. Bei Punkt 2 kennen wir seine wahren Merkmale. Bei Punkt 3 ziehen wir Erkundigungen ein. Nach der zweiten Prüfung sollten die Merkmale nicht Gegenstand der Fehleinschätzung von Avyapti (Ausschluss), Adhivyapti (Redundanzen) und Asambhava (Unmöglichkeit) werden und dürfen deshalb nicht in anderen Objekten ebenfalls zu finden sein.


Adhivyapti erscheint, wenn Merkmale in anderen Objekten ebenfalls gefunden werden oder ihnen eigen sind. Zum Beispiel: Die Kuh hat vier Beine. Nicht nur Kühe haben vier Beine, sondern andere Tiere ebenfalls. Folglich sprechen wir hier von Redundanz.
Avyapti erscheint, wenn Merkmale nur in einem Teil gefunden werden. Zum Beispiel: Die braune Kuh. Hier ist die Kuh der Gegenstand für Avyapti, denn die braune [[Farbe]] ist nur das Attribut einer Rasse von Kühen, nicht alle Rassen sind braun. Folglich kann die Kuh nicht eindeutig durch diese Beschreibung allein erkannt werden.
 
Adhivyapti erscheint, wenn Merkmale in anderen Objekten ebenfalls gefunden werden oder ihnen eigen sind. Zum Beispiel: Die Kuh hat vier Beine. Nicht nur Kühe haben vier Beine, sondern andere [[Tier]]e ebenfalls. Folglich sprechen wir hier von Redundanz.


Asambhava erscheint, wenn die Merkmale nicht im Objekt gefunden werden. Zum Beispiel: Die Kuh ist ein Einhufer. Alle Kühe sind Paarhufer. Folglich sprechen wir hier von Unmöglichkeit.
Asambhava erscheint, wenn die Merkmale nicht im Objekt gefunden werden. Zum Beispiel: Die Kuh ist ein Einhufer. Alle Kühe sind Paarhufer. Folglich sprechen wir hier von Unmöglichkeit.


===Drei Wege der Beschreibung===
===Drei Wege der Beschreibung===
 
Ein Objekt kann auf drei [[Weg]]en beschrieben werden:
Ein Objekt kann auf drei Wegen beschrieben werden:
*1. Durch Unterscheidung voneinander (Vyavartaka [[Lakshana]])
1. Durch Unterscheidung voneinander (Vyavartaka Lakshana);
*2. Durch Darstellen der sichtbaren Merkmale (Tatastha Lakshana)
2. Durch Darstellen der sichtbaren Merkmale (Tatastha Lakshana)
*3. Durch Beschreibung der Beschaffenheit ([[Svarupa]] Lakshana).
3. Durch Beschreibung der Beschaffenheit (Svarupa Lakshana).


So kann ein Haus wie folgt beschrieben werden:  
So kann ein Haus wie folgt beschrieben werden:  
1.   Es liegt nördlich eines anderen Hauses.  
*1. Es liegt nördlich eines anderen Hauses.  
2. Es ist das Haus auf dem die Krähe sitzt.  
*2. Es ist das Haus, auf dem die Krähe sitzt.  
3. Es ist das Haus mit den vier Stockwerken.
*3. Es ist das Haus mit den vier Stockwerken.


Ähnlich kann der Atman beschrieben werden:
Ähnlich kann der [[Atman]] beschrieben werden:
1. Atman ist verschieden von Anatman (Nichtselbst).  
*1. Atman ist verschieden von [[Anatman]] (Nicht-Selbst).  
2. Atman ist die scheinbare Grundsubstanz des phänomenalen Universums.
*2. Atman ist die scheinbare Grundsubstanz des phänomenalen [[Universum]]s.
3. Atman ist im Wesentlichen Satchidananda.
*3. Atman ist im Wesentlichen [[Satchidananda]].


Atman kann weiterhin beschrieben werden:
Atman kann weiterhin beschrieben werden:
1. (a) Atman ist verschieden von den drei Körpern - grobstofflich, feinstofflich, ursächlich.
*1. (a) Atman ist verschieden von den drei [[Körper]]n - grobstofflich, feinstofflich, ursächlich.
(b) Atman ist verschieden von den Pancha Koshas - Annamaya, Pranamaya, Manomaya, Vijnanamaya, Anandamaya.
*1. (b) Atman ist verschieden von den [[Pancha Kosha]]s - [[Annamaya]], [[Pranamaya]], [[Manomaya]], [[Vijnanamaya]], [[Anandamaya]].
2. Atman ist der scheinbare Zeuge der drei Zustände - Wachen, Schlafen, Tiefschlaf.   
*2. Atman ist der scheinbare Zeuge der drei Zustände - [[Wachen]], [[Schlaf]], [[Tiefschlaf]].   
3. Atman ist im Wesentlichen Satchidananda.
*3. Atman ist im Wesentlichen [[Satchidananda]].


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Version vom 3. August 2014, 21:10 Uhr

Objekt

Die drei Prüfungen

Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch "Jnana Yoga" von Swami Sivananda (Hrsg.: Divine Life Society, 2007), S. 22-24

Um ein Objekt genau zu beschreiben, gibt es drei Prüfungen. Diese sind:

  • 1. durch Annäherung
  • 2. durch seine Merkmale
  • 3. durch Erkundungen seiner Merkmale

Bei Punkt 1 kennen wir nur den Namen des Objektes. Bei Punkt 2 kennen wir seine wahren Merkmale. Bei Punkt 3 ziehen wir Erkundigungen ein. Nach der zweiten Prüfung sollten die Merkmale nicht Gegenstand der Fehleinschätzung von Avyapti (Ausschluss), Adhivyapti (Redundanzen) und Asambhava (Unmöglichkeit) werden und dürfen deshalb nicht in anderen Objekten ebenfalls zu finden sein.

Avyapti erscheint, wenn Merkmale nur in einem Teil gefunden werden. Zum Beispiel: Die braune Kuh. Hier ist die Kuh der Gegenstand für Avyapti, denn die braune Farbe ist nur das Attribut einer Rasse von Kühen, nicht alle Rassen sind braun. Folglich kann die Kuh nicht eindeutig durch diese Beschreibung allein erkannt werden.

Adhivyapti erscheint, wenn Merkmale in anderen Objekten ebenfalls gefunden werden oder ihnen eigen sind. Zum Beispiel: Die Kuh hat vier Beine. Nicht nur Kühe haben vier Beine, sondern andere Tiere ebenfalls. Folglich sprechen wir hier von Redundanz.

Asambhava erscheint, wenn die Merkmale nicht im Objekt gefunden werden. Zum Beispiel: Die Kuh ist ein Einhufer. Alle Kühe sind Paarhufer. Folglich sprechen wir hier von Unmöglichkeit.


Drei Wege der Beschreibung

Ein Objekt kann auf drei Wegen beschrieben werden:

  • 1. Durch Unterscheidung voneinander (Vyavartaka Lakshana)
  • 2. Durch Darstellen der sichtbaren Merkmale (Tatastha Lakshana)
  • 3. Durch Beschreibung der Beschaffenheit (Svarupa Lakshana).

So kann ein Haus wie folgt beschrieben werden:

  • 1. Es liegt nördlich eines anderen Hauses.
  • 2. Es ist das Haus, auf dem die Krähe sitzt.
  • 3. Es ist das Haus mit den vier Stockwerken.

Ähnlich kann der Atman beschrieben werden:

  • 1. Atman ist verschieden von Anatman (Nicht-Selbst).
  • 2. Atman ist die scheinbare Grundsubstanz des phänomenalen Universums.
  • 3. Atman ist im Wesentlichen Satchidananda.

Atman kann weiterhin beschrieben werden:

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda, Die Kraft der Gedanken (2012)
  • Swami Sivananda, Götter und Göttinnen im Hinduismus (2008)
  • Swami Sivananda, Jnana Yoga, Hrsg.: Divine Life Society, 2007
  • Swami Sivananda, Inspirierende Geschichten (2005)
  • Swami Sivananda, Japa Yoga (2003)
  • Swami Sivananda, Göttliche Erkenntnis (2001)
  • Swami Sivananda, Autobiographie von Swami Sivananda (1999)
  • Swami Sivananda, Shrimad Bhagavad Gita. Erläuternder Text und Kommentar von Swami Sivananda (1998)
  • Swami Sivananda, Gedanken zur Kontemplation (1996)
  • Swami Sivananda, Hatha-Yoga. Der sichere Weg zu guter Gesundheit, langem Leben und Erweckung der höheren Kräfte (1964)
  • Swami Sivananda, Sadhana – Ein Lehrbuch mit Techniken zur spirituellen Vollkommenheit
  • Swami Sivananda: Feste und Fastentage im Hinduismus, Yoga Vidya Verlag

Weblinks

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