Protz
Protz ist eine abfällig gemeinte Bezeichnung eines hochnäsigen, oft ungebildeten Reichen, der seinen Besitz übermäßig zur Schau stellt. Als Protz werden manchmal auch Menschen mit Profilneurose, mit Profilierungssucht bezeichnet, also solche, die ständig Anerkennung brauchen. Protz kann auch sein das großtuerische Zurschaustellung von Reichtum. Man kann es auch abfällig für Prachtvolles gebrauchen: Man kann sich z.B. über den Protz der Kirchen beschweren oder auch den Protz von Verwaltungsgebäuden oder den Protz der Dienstwagenflotte. Auch den Protz der Büroausstattung kann man beklagen. Meist steht Protz auch dafür, dass etwas stark zur Schau gestellt wird - aber wenig Geschmack und Substanz dahinter ist. Was man als Protz bezeichnet, ist sehr stark abhängig von Zeitgeschmack und von individuellen Vorlieben.
Wortherkunft Protz - Etymologie
Das Wort Protz bedeutet Wichtigtuer, Angeber, arroganter Emporkömmling und stammt aus dem Oberdeutschen. Es wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts zuerst in Wien in die Literatursprache aufgenommen. Im Oberdeutschen, z.B. im Schwäbischen, Bayrischen, Österreichischen ist Protz schon früher nachweisbar. Im 16. Jahrhhundert bedeutete dort das Wort Protz Kröte. Da eine Kröte sich aufblasen und so viel größer erscheinen kann, kam die übertragene Bedeutung "sich aufblasen", sich wichtig machen für das Verb protzen auf. Ein Protz ist also ein aufgeblasener Typ.
Verwendung des Wortes Protz
Heutzutage verwendet man das Wort Protz nicht mehr so häufig, insbesondere nicht für die Kennzeichnung eines Menschen. Man spricht eher vom Protz als Zurschaustellung von Prunk, als geschmacklosen, auch unethischen Luxus und Verschwendung.
Man verwendet aber das Wort Protz in vielen anderen Kontexten: So gibt es den Kraftprotz, der mit seiner Kraft prahlt. Es gibt den Muskelprotz, der stolz auf seine Muskeln ist und diese öffentlich bei jeder Gelegenheit zeigt.