Nashto mohah
Nashto mohah (Sanskrit: nashto mohah) = "Verschwunden (ist) die Täuschung."
Nashto mohah ist ein Begriff aus der klassischen indischen Philosophie und religiösen Literatur (insbesondere der Bhagavadgita und verwandten Texten) und lässt sich mit „verlorene oder zerstörte Verblendung/Anhaftung“ übersetzen.
- „Mohana“ bedeutet Verblendung, Täuschung oder starke emotionale Bindung, die das klare Erkennen verhindert;
- „nashto“ heißt „vernichtet“, „verloren“ oder „aufgehoben“. Zusammengenommen beschreibt die Wendung also den Zustand, in dem die irrige Anhaftung oder der Irrtum überwunden wurde.
Im philosophischen Kontext (vor allem im Rahmen der vedantischen und yogischen Lehren) bezeichnet nashto mohah den Moment oder die Folge innerer Klärung, wenn die falsche Identifikation mit vergänglichen Dingen, Gefühlen oder Rollen erlischt. Das kann bedeuten: die Begierde und Verblendung für Sinnesobjekte sind nicht länger wirksam, die falsche Vorstellung vom eigenen Selbst (z. B. das Ich-bin-mein-Körper-Gefühl) ist aufgelöst, und dadurch wird geistige Klarheit, Unabhängigkeit und Befreiung (moksha) möglich.
Praktisch wird nashto mohah oft als Ergebnis spiritueller Praxis beschrieben — etwa Unterscheidungsvermögen (viveka), Selbstdisziplin, Meditation, Hingabe oder das Studium heiliger Schriften — die die Wurzeln von Angst, Gier und illusionärem Anhaften durchtrennt. In ethischer Hinsicht führt das Aufhören der Verblendung zu gelassenerem Handeln, weniger Leid durch Anhaftung und zu einer Sichtweise, die Handlungen ohne Ich-Besessenheit ermöglicht.