Ach du meine Güte

Ach du meine Güte ist ein Ausruf der Überraschung, oft der unangenehmen Überraschung. Wenn etwas schief geht, oder etwas gänzlich Unerwartetes geschieht, kann man sagen "Ach du meine Güte". Ausdrücke, Ausrufe, des Erstaunens können helfen, mit einer ungewohnten Situation umzugehen. Im Ausdruck "Ach du meine Güte" steckt "güte" drin. Das soll zeigen, dass die Güte Gottes auch in ungewohnten, schwierigen Situationen vorhanden ist und wirkt. Gerade wenn es schwer wird, gerade wenn etwas geschieht, das einen in Angst und Verzweiflung stürzt, ist es gut, auf die Güte Gottes zu vertrauen. Auch wenn man es in der Situation selbst nicht sofort merkt: Langfristig wird man sehen, dass in jedem Ereignis ein Sinn, eine Lernlektion, eine Lernaufgabe, war.

Ach du meine Güte und Ach du lieber Gott

Ach du meine Güte ist ein Ausdruck, der vom "Ach du lieber Gott" stammt. Andere Ausdrücke des Erstaunens sind auch "Oh mein Gott" bzw. "Mein Gott". Ach du lieber Gott ist ursprünglich eine sogenannte Tabuformel. Denn das zweite der christlich-jüdischen Zehn Gebote lautet: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen. Es ist ganz natürlich und Ausdruck der tiefen menschlichen Intuition, sich bei Ungewohntem, Bedrohlichen, an Gott zu wenden. Im christlich-jüdischen Kontext sollte man aber den Namen Gottes nicht gebrauchen, wenn man nicht wirklich an Gott denkt. So wendet man sich an die Eigenschaft Gottes, nämlich die Güte, die Liebe.

In anderen Religionen und spirituellen Systemen kennt man dieses Tabu nicht. Im Bhakti Yoga z.B. wird empfohlen, den Namen Gottes so häufig wie möglich zu gebrauchen.