Sattvapatti: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:




==Sattvapatti – das Erlangen der Reinheit==
Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013
Die nächste Bewusstseinsebene ist Sattvapatti („Erlangen
([[āpatti]]) der Reinheit ([[sattva]])”). Hier erreicht man in der [[Meditation]] den [[Savikalpa Samadhi]] Zustand, das heißt, [[Überbewusstsein]]
mit [[Dualität]].
Hier, in Savikalpa Samadhi, verschmilzt der Meditierende mit
dem Objekt der Meditation. Es ist ein Absorbiert-Sein in der
Meditation, mit noch viel größerer Wonne verbunden als in
[[Dhyana]]. Gleichzeitig besteht aber noch eine gewisse Dualität,
d.h., es ist „jemand“ da, der sich bewusst ist: „Ich erfahre
diesen wonnevollen Zustand“. Es gibt ein „Ich“ und einen
„Wonnezustand“, es gibt ein „Ich“ und das „Unendliche“, und
es gibt die Erfahrung, dass wir eins sind, aber das Ich-Bewusstsein
ist noch da, es ist noch nicht die reine Einheit.
===[[Siddhi]] – ein Zeichen für [[Spiritualität|spirituell]]en Fortschritt?===
Auf Sattvapatti erwachen die Siddhi, die sogenannten übernatürlichen
Kräfte. Sie sind nicht wirklich übernatürlich, sondern
man ist mit seinem Bewusstsein eingeschwungen auf
die [[Essenz]] der ganzen [[Schöpfung]] und damit manifestieren
sich auf natürliche Weise Dinge, die auf einer rein materiellen
[[Bewusstsein]]sebene als „übernatürlich“ oder als „[[Wunder]]“ erlebt
werden.
Große Meister können alles Mögliche manifestieren. Aber
nicht jeder, der parapsychologische Fähigkeiten hat, ist deswegen
ein Meister. Wenn jemand außergewöhnliche Kräfte
hat, heißt das noch lange nicht, dass er sich auf der Sattwapatti-
Ebene befindet. Aber jemand in Sattwapatti hat fast
notwendigerweise außergewöhnliche Fähigkeiten. Da gilt es,
diese Siddhi nicht zu missbrauchen für eigene Vorteile oder
um andere zu manipulieren, ja sogar sie noch nicht einmal
bewusst einzusetzen. Zwar kann ein Meister es gar nicht vermeiden,
dass außergewöhnliche Dinge geschehen in seiner
Gegenwart, aber er sollte nicht denken, ich habe das jetzt gemacht
und er sollte sie nicht zur Schau stellen.
Ein Meister wird normalerweise seine Siddhi nicht bewusst
einsetzen. Denn wenn er es zu viel tut, verbraucht er zum
einen sein [[Prana]], seine [[Energie]], zum anderen identifiziert er
sich wieder, und zum Dritten denkt er, er müsse den Gang der
Weltgeschichte ändern. Das ist Anmaßung, und damit kommt
man nicht zur Erleuchtung und Selbstverwirklichung.
Wenn man auf dieser Ebene also demütig bleibt, die Siddhi
nicht missbraucht und weiter praktiziert, kommt man zur
nächsten Bewusstseinsstufe, nämlich [[Asamshakti]].
==Siehe auch==
* [[Bhumika]]
* [[Subecha]]
* [[Vicharana]]
* [[Tanumanasa]]
* [[Sattvapatti]]
* [[Asamshakti]]
* [[Padarthabhavani]]
* [[Turiya]]
* [[Siddhi]]
* [[Siddha]]
* [[Siddhis]]
[[Kategorie:Bhumika]]
[[Kategorie:Jnana Yoga]]
[[Kategorie:Vedanta]]
[[Kategorie:Yoga Vashishtha]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Sanskrit]]
[[Kategorie:Sanskrit]]

Version vom 4. September 2013, 14:40 Uhr

Sattvapatti (Sanskrit: सत्त्वापत्ति sattvāpatti f. ) Sattvapatti bedeutet übersetzt "Erlangen (āpatti) der Reinheit (sattva)". Sattvapatti ist die 4. Stufe der 7 Bhumikas. Der Yogi in diesem Stadium wird Brahmavid, Kenner Brahmans, genannt. Er hat den Samprajnata Samadhi, den überbewussten Zustand, in der das Bewusstsein der Dualität noch existiert, erfahren. Nun manifestieren sich die Siddhis (Kräfte).


Sattvapatti – das Erlangen der Reinheit

Artikel von Sukadev Bretz, erschienen im Yoga Vidya Journal Nr. 27, Herbst 2013

Die nächste Bewusstseinsebene ist Sattvapatti („Erlangen (āpatti) der Reinheit (sattva)”). Hier erreicht man in der Meditation den Savikalpa Samadhi Zustand, das heißt, Überbewusstsein mit Dualität.

Hier, in Savikalpa Samadhi, verschmilzt der Meditierende mit dem Objekt der Meditation. Es ist ein Absorbiert-Sein in der Meditation, mit noch viel größerer Wonne verbunden als in Dhyana. Gleichzeitig besteht aber noch eine gewisse Dualität, d.h., es ist „jemand“ da, der sich bewusst ist: „Ich erfahre diesen wonnevollen Zustand“. Es gibt ein „Ich“ und einen „Wonnezustand“, es gibt ein „Ich“ und das „Unendliche“, und es gibt die Erfahrung, dass wir eins sind, aber das Ich-Bewusstsein ist noch da, es ist noch nicht die reine Einheit.

Siddhi – ein Zeichen für spirituellen Fortschritt?

Auf Sattvapatti erwachen die Siddhi, die sogenannten übernatürlichen Kräfte. Sie sind nicht wirklich übernatürlich, sondern man ist mit seinem Bewusstsein eingeschwungen auf die Essenz der ganzen Schöpfung und damit manifestieren sich auf natürliche Weise Dinge, die auf einer rein materiellen Bewusstseinsebene als „übernatürlich“ oder als „Wunder“ erlebt werden.

Große Meister können alles Mögliche manifestieren. Aber nicht jeder, der parapsychologische Fähigkeiten hat, ist deswegen ein Meister. Wenn jemand außergewöhnliche Kräfte hat, heißt das noch lange nicht, dass er sich auf der Sattwapatti- Ebene befindet. Aber jemand in Sattwapatti hat fast notwendigerweise außergewöhnliche Fähigkeiten. Da gilt es, diese Siddhi nicht zu missbrauchen für eigene Vorteile oder um andere zu manipulieren, ja sogar sie noch nicht einmal bewusst einzusetzen. Zwar kann ein Meister es gar nicht vermeiden, dass außergewöhnliche Dinge geschehen in seiner Gegenwart, aber er sollte nicht denken, ich habe das jetzt gemacht und er sollte sie nicht zur Schau stellen.

Ein Meister wird normalerweise seine Siddhi nicht bewusst einsetzen. Denn wenn er es zu viel tut, verbraucht er zum einen sein Prana, seine Energie, zum anderen identifiziert er sich wieder, und zum Dritten denkt er, er müsse den Gang der Weltgeschichte ändern. Das ist Anmaßung, und damit kommt man nicht zur Erleuchtung und Selbstverwirklichung. Wenn man auf dieser Ebene also demütig bleibt, die Siddhi nicht missbraucht und weiter praktiziert, kommt man zur nächsten Bewusstseinsstufe, nämlich Asamshakti.


Siehe auch