Sanskrit Kurs Lektion 59

Aus Yogawiki
Version vom 22. November 2016, 11:50 Uhr von Oliver Hahn (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überb…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Der Partizip Präsens Passiv (2)

In Lektion 58 haben wir die Bildung und Verwendung des Partizip Präsens Passiv betrachtet. Der folgende Beispielvers enthält ein solches Partizip.

Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Die gesamte Hatha Yoga Pradipika besteht aus Versen, deren häufigstes Versmaß (Chhandas) der Shloka (Anushtubh) ist. Hier folgt ein Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha), das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 83. Vers steht im Kontext der Meditation auf den inneren Ton (Nada).


अभ्यस्यमानो नादोऽयं बाह्यमावृणुते ध्वनिम् |
पक्षाद्विक्षेपमखिलं जित्वा योगी सुखी भवेत् || ४.८३ ||


  • wissenschaftliche Transliteration:
abhyasyamāno nādo’yaṃ bāhyam āvṛṇute dhvanim |
pakṣād vikṣepam akhilaṃ jitvā yogī sukhī bhavet || 4.83 ||


  • vereinfachte Transkription:
abhyasyamano nado'yam bahyam avrinute dhvanim |
pakshad vikshepam akhilam jitva yogi sukhi bhavet || 4.83 ||


  • Wort-für-Wort-Übersetzung:
abhyasyamānaḥ : (wenn in der Meditation) gehört wird ("geübt werdend, sich wiederholend") (abhi + as)
nādaḥ : (innere unangeschlagene) Klang (Nada, Nom. Sg. m.)
ayam : dieser (Ayam, Nom. Sg. m.)
bāhyam : die äußere(n, Bahya, Akk. Sg. m.)
āvṛṇute : (dann) verdeckt er (ā + vṛ, Verb)
dhvanim : Geräusch(e, "Ton", Dhvani, Akk. Sg. m.)
pakṣāt : nach 15 Tagen, einer Monatshälfte (Paksha, Abl. Sg. m.)
vikṣepam : Zerstreutheit (Vikshepa, Akk. Sg. m.)
akhilam : sämtliche (Akhila, Akk. Sg. m.)
jitvā : (auf diese Weis) überwunden ("besiegt") habend (ji, Verb)
yogī : der Yogin (Nom. Sg. m.)
sukhī : glücklich, glückselig (Sukhin, Nom. Sg. m.)
bhavet : wird (bhū, Verb)


  • Übersetzung:
Wenn dieser innere Klang (in der Meditation) geübt wird, dann verdeckt er die außeren Geräusche.
Nach 15 Tagen hat der Yogi (mit dieser Praxis) sämtliche Zerstreutheit überwunden und wird glückselig.


Erläuterungen

Seminare

Sanskrit und Devanagari

11.11.2016 - 13.11.2016 - Sanskrit

25.11.2016 - 27.11.2016 - Sanskrit

Erlernen der Devanagari-Schrift zum korrekten Aussprechen der Mantras.

Dr. phil. Oliver Hahn

Siehe auch