Gandharva

Aus Yogawiki

1. Gandharva (Sanskrit: गन्धर्व gandharva und गंधर्व gaṃdharva m.) ein himmlischer Musiker im Hinduismus, Engelswesen, die eine ganz besondere Verbindung zu Kunst und Musik haben. Sie bereiten den Göttertrank "Soma" zu und wurden ursprünglich in den Veden ebenfalls als Götter des Lichts und der Wahrheit beschrieben. Die Gandharvas erscheinen oft in Verbindung mit den Apsaras.

2. Gandharva (Sanskrit: गान्धर्व gāndharva adj., m. u. n.) von den Gandharva kommend; eine Form der Eheschließung (Vivaha); Sänger; die Kunst der Gandharven, Musik, Gesang. Gandharva Eheschließung beruht auf der Liebe zwischen den beiden, die sich das Jawort geben. Im alten Indien war die "arrangierte Heirat" die übliche. Wenn zwei Menschen sich geliebt haben, konnten sie die Gandharva Eheschließung wählen. Gandharva Eheschließung kann mit großem Ritual verbunden sein - wenn das Paar annimmt, dass die Eltern die Eheschließung gutheißen. Gandharva Hochzeit kann auch heißen, dass das Paar sich still und heimlich das Jawort gibt und das mit Mantras und kleinem Ritual, eventuell unter Hinzuziehung eines Priesters. Man kann sagen, dass die moderne Form der Eheschließung, die auf der Liebe zwischen den beiden beruht, Gandharva Ehe ist.

Sukadev über Gandharva

Niederschrift eines Vortragsvideos von Sukadev über Gandharva

Gandharva – ein himmlischer Sänger, ein himmlischer Tänzer. Gandharva heißt: ein Feinstoffwesen, ein Engelswesen. Gandharvas sollen die höheren Himmelsebenen bewohnen. Gandharvas gehören aber auch zu den Lichtwesen. Ein Gandharva ist auch ein Wesen, das in der Natur sichtbar ist. Also, nicht unbedingt mit den physischen Augen, aber Menschen, die feinstoffliche Wahrnehmung haben, können manchmal himmlische Klänge hören in der Natur, an Quellen, auf Wiesen, auf Feldern, auf Bergen und insbesondere an lieblichen Orten. Gandharvas machen gerade die schöne Schwingung aus, die an manchen Orten in der Natur sind. Wenn du an einen Naturort gehst, einen Kraftplatz, einen Kraftort, dann kannst du manchmal merken, da ist so eine leichte Schwingung, so eine angenehme. Das sind Gandharvas. Manche sagen, die Gandharvas entsprechen auch den Elfen- und den Feenwesen. Wobei die Gandharvas in Indien eher männlich sind, während oft Feen und Elfen ja als weiblich in der westlichen Mythologie angesehen werden. Aber höchstwahrscheinlich sind sie weder männlich noch weiblich, sondern es sind einfach subtile Feinstoffwesen, die eine Leichtigkeit vermitteln und irgendwo auch eine Freude. Und sie sind musikalisch, sie sprechen das Herz an. Und du kannst dich auch darauf einstimmen, du kannst sie auch einladen, du kannst zu Beginn der Meditation dich natürlich richten an Gott, natürlich richten an die Meister, du kannst aber auch die Lichtwesen anrufen und einladen und bitten, dass sie dir helfen. Wenn du spazieren gehst, kannst du öfters mal in der Natur stehenbleiben und du kannst schauen, nimmst du diese Feinstoffwesen, die Lichtwesen wahr, spürst du diese Freude, vielleicht hörst du auch ihre Musik, vielleicht siehst du ihre Lichtreigen und ihre Lichtschwingungen, vielleicht siehst du sie sogar tanzen. Gandharvas – wunderschöne Feinstoffwesen. Gandharvas – Engel, Musikant, Sänger, Musiker, himmlische Tänzer, himmlische Musiker, himmlische Musikanten. Sie spielen so viele Instrumente, so schöne Musik – steht für die Feinstoffwesen, die Engelswesen, die dir Leichtigkeit geben, Freude geben, dein Herz öffnen.

Gandharva in den indischen Schriften

Der himmlische Gandharva der Veden war eine Gottheit, die um die Geheimnisse des Himmels und göttliche Wahrheiten wusste und sie offenbarte. Es wurde von Goldstücker angenommen, dass es sich bei diesen Gott um eine Personifikation des Feuers der Sonne handelt. Die Gandharvas hatten ihren Wohnsitz in dem Himmel oder in der Atmosphäre und einer ihrer Arbeiten war es, das himmlische Soma Getränk für die Götter vorzubereiten. Die Gandharvas hatten eine große Vorliebe für Frauen und sie besaßen eine mystische Kraft über sie.

Das Atharvaveda erzählt von 6333 Gandharvas. Die Gandharvas von späteren Zeiten sind sich in ihrem Charakter sehr ähnlich, sie sind für das Soma zuständig, sie sind in Medizin begabt, sie ordnen Sterngruppen und sind frauenlieb. Diejenigen von Indras Himmel werden allgemein unter diesen Begriff zusammengefasst - sie sind Singer und Musikanten, die den Banketts der Götter beiwohnen. Die Puranas geben einen widersprüchlichen Bericht über die Herkunft der Gandharvas.

Das Vishnu Purana sagt aus, dass sie zum einen der geborene Brahma, die absorbierte Melodie waren. Da sie die Göttin der Rede (Gam Dhayantah) tranken, wurden sie zu einem Hirsch und werden deswegen auch so bezeichnet. Später wird erzählt, dass sie die Nachkommen von Kashyapa und seiner Frau Arishta seien. Das Harivamsha erklärt, dass sie von Brahmas Nase entsprangen und dass sie auch von Muni, einer anderen Frau von Kashyapa, abstammten.

Chitaratha war der Anführer der Gandharvas und die Apsaras waren ihre Frauen oder Herrinnen. Die Städte der Gandharvas werden oft als sehr berühmt dargestellt. Das Vishnu Purana erzählt eine Legende von den Gandharvas, die mit den Nagas in den höllischen Regionen kämpften, deren Herrschaft übernahmen und ihre Schätze plünderten. Der Naga Anführer wandte sich an Vishnu für eine Befreiung und dieser versprach in der Person von Purukutsa zu erscheinen und ihnen zu helfen.

Daraufhin schickten die Nagas ihre Schwester Narmada (der Nerbudda Fluss) zu Purukutsa und sie führte ihn in die niederen Regionen, wo er die Gandharvas vernichtete. Sie werden manchmal auch Gatus und Pulakas genannt. In dem Mahabharata lebt offensichtlich eine menschliche Rasse in den Bergen und der Wildnis, die auch so genannt wird.

Siehe auch

Literatur

  • Das Yoga-Lexikon von Wilfried Hunzermeyer, ISBN 978-3-931172-28-2, Edition Sawitri.
  • Spirituelles Wörterbuch Sanskrit-Deutschvon Martin Mittwede, ISBN 978-3-932957-02-4, Sathya Sai Vereinigung e.V.
  • Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion – Geography, History and Religion; D.K.Printworld Ltd., New Delhi, India, 2005

Seminare

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/indische-schriften/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/sanskrit-und-devanagari/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS