Agastya

Aus Yogawiki

Agastya (Sanskrit: अगस्त्य Agastya m.) Name eines Rishis, der hauptsächlich in Südindien verehrt wird; der Stern Canopus (α Carinae, der hellste Stern im Sternbild "Kiel des Schiffs".

Agastya, einer der 7 Haupt-Rishis

Agastya (auch Agasti genannt) wird den sieben Rishis (Saptarshi) zugerechnet.

In Südindien ist Agastya auch unter dem Namen Agasti, in Tamil auch unter dem Namen Akattiyan bekannt.

Agastya gilt in Tamil Nadu als derjenige, welcher viele kulturellen Errungenschaften nach Tamil Nadu gebracht hat. Agastya hat viele Wunder vollbracht - er gilt als Rishi mit vielen Siddhis.

Agastya in den Veden

In den Veden wird Agastaya als einer der sieben Rishis, der Saptarishis, immer wieder erwähnt. Nach einem Mythos aus dem Rigveda entstand Agastya aus dem Samen Mitras, der diesen beim Anblick der schönen Nymphe Urvashi verlor. Dieser Same viel in einen Topf (Kumbha). Daher trägt Agastya die folgenden Beinamen, die alle "Topfgeborener" bedeuten: Kutaja, Kumbhayoni, Kumbhajanman, Ghatodbhava, Kalashayoni.

Im Rig Veda wird auch erzählt wie Agastya und seine Frau Lopamudra zusammen kamen.

Agastya, die Vögel und das Meer

Agastya trinkt das Wasser des Ozeans

Agastya meditierte für eine Weile in der Nähe eines Meeres. Dabei sah er, wie ein Vogelpaar trauerte um ihr Nest mit den Eiern, das in einer Springflut vom Ozean weggeschwämmt worden war. Voller Mitgefühl sprach Agastya ein paar Mantras und fing an, das ganze Wasser des Ozeans zu verschlingen, um so das Nest wieder sichtbar zu machen. Der Ozeangott brachte das Nest dem Agastya mit den Eiern. Und Agastya spuckte das Wasser des Ozeans wieder aus. Seitdem gilt alles Wasser des Ozeans als heilig. Denn es ist von dem großen Weisen Agastya geheiligt und gereinigt worden.

Agastya und Shivas Hochzeit

Als Parvati und Shiva auf den Bergen des Himalayas heirateten, wollten alle Rishis, Devas und Könige dabei sein. So drohte ein Ungleichgewicht der Energien. Shiva bat Agastya, im Süden zu bleiben, damit die Welt ihr Gleichgewicht behalten würde. Agastya blieb in Südindien - und sorgte so dafür, dass alles im Lot blieb. Es heißt, dass Agastya noch heute in den Bergen Südindiens zu erfahren ist - immer wieder berichten Menschen von einer Vision Agastyas bzw. von der Erfahrung seiner Präsenz.

Agastya im Ramayana

Im Epos Ramayana wird Agastya beschrieben in seiner Zeit nach der Hochzeit Shivas. Hier ist Agastya ein Einsiedler im Vindhyagebirge in Südindien. Er war der Oberste der Weisen und beschützte sie vor den Rakshasas. Rama besuchte den Agastya und bekam von Agastya wertvolle Ratschläge. Agastya gab Rama den Bogen von Vishnu. Nach der Rückkehr von Rama nach Ayodhya folgte Agastya ihm für eine Weile.

Verehrung Agastyas in Südindien

Bei den Draviden (Ureinwohner Südinidiens) gilt Agastya als Kulturbringer. Er lernte von Shiva die Tamil-Sprache und lehrtse sie dann seinen Schüler Tolkappiyar. Dieser Tolkappiyar verfasste dann die älteste bekannte Grammatik des Tamil. Agastya soll von Dvaraka oder einem anderen Ort ins Vindhyagebirge gezogen sein. Hier genießt Agastya auch heute noch besondere Verehrung. Von dort zog er weiter nach Südindien und ließ sich auf dem Berg Agastya Malai in Kerala nieder.

Darstellung von Agastya

Agastya wird als bärtiger, oft auch kleiner und untersetzter Mann mit dickem Bauch dargestellt. Agastya hält in der Linken einen Wasserkrug. Nach südindischer Überlieferung entsprang der Fluss Kaveri aus seinem Wasserkrug. Agastya wird nicht nur im Vindhygebirge und in Südindien verehrt, sondern auch außerhalb Indiens. So ist sein Kult im mittelalterlichen Sri Lanka bezeugt, vermutlich bei dem Berg Adam’s Peak.

Agastya als spiritueller Name

Agastya kann auch als spiritueller Name vergeben werden. Jemand, der Agastya als spirituellen Name bekommt, soll sich an diese Verbindung von Kraft und Mut, von Weisheit und Liebe erinnern - und in sich selbst kultivieren.

Agastya gilt als besonderer Verehrer von Shiva. Er spielt aber auch im Ramayana eine wichtige Rolle. Der Name Agastya kann sowohl an Menschen mit dem Mantra Om Namah Shivaya oder Om Shri Ramaya Namaha vergeben werden wie auch an Menschen mit abstraktem Mantra.


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