Verstopfung

Aus Yogawiki
Ausreichend Flüssigkeit, gesunde Ernährung, Yoga und Bewegung erleichtern die "Passage"

Verstopfung oder Obstipation ist ein Thema, über das allenfalls mit dem Hausarzt verschämt ein paar Sätze gewechselt werden. Dabei ist Verstopfung gesundheitlich durchaus relevant, insbesondere im Ayurveda. Einig sind sich sowohl die Allopathie - die klassische Schulmedizin - wie auch der Ayurveda, dass Verstopfung auf ungesunde Ernährung, unzureichendes Trinken, mangelnde Bewegung, aber auch auf Stress, zurückzuführen ist.

In Anbetracht unseres von Arbeitstress und Überbelastung mit Arbeit, Familie und Haushalt erfüllten Alltags, der zu einer Daueraktivierung des Flucht-Kampf-Reflexes, und damit des Sympathikus, führt, können Yoga, Meditation und Ayurveda uns wieder zur befreienden Entspannung bringen. Die stressabbauende Wirkung ist durch zahlreiche Studien belegt (siehe Wissenschaftliche Studien, Wissenschaftliche Studien Meditation, Wissenschaftliche Studien Ayurveda).

Wie entsteht Verstopfung?

Ernährung

Wie oben schon angedeutet, sollten dem Darm täglich Ballaststoffe zugeführt werden. Wenn diese Ballaststoffe aufquellen und das Volumen den Darm füllt, dann beginnen die Kontraktionswellen zur Ausscheidung.

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Verstopfung kann daher auf ungesunde Ernährung mit einem Mangel an Ballaststoffen zurückzuführen sein, aber auch auf einen Mangel an Wasser (möglichst Wasser ohne Kohlensäure trinken, etwa 2-3 Liter Flüssigkeit insgesamt, davon mindestens die Hälfte Wasser), das nötig ist, damit die Ballaststoffe weich werden und quellen können. Gesunde Ernährung ohne ausreichende Flüssigkeit kann daher auch zu Verstopfung (durch harten, trockenen Stuhl) führen, ebenso ein Mangel an Bewegung.

Nach dem Proktologen Dr.med. Heinrich Schmelzer sind Auberginen, Avocado, Karotten, Blumenkohl und Chicoree besonders förderlich für eine gute "Passage", während Schokolade, Nüsse und Rotwein eher "stopfen"[1]. Ein Kaffee am Morgen kann unterstützend wirken, ansonsten empfiehlt Dr. Schmelzer grünen Tee, Pfefferminztee oder Ingwertee.

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Stress: Entspannung durch Yoga, Meditation, Ayurveda

Bei Stress wird über den Sympathikus der Flucht-Kampf-Mechanismus aktiviert, d.h. der Körper zieht die Energie, die er für Flucht oder Kampf benötigt, von anderen Vorgängen im Körper, nämlich von der Verdauung und vom Immunsystem, ab. Die Verdauung wird heruntergefahren, der Körper wird anfälliger für Krankheiten. Dauerstress bedeutet daher meist Verstopfung - die Verdauung normalisiert sich erst, wenn Stresshormone abgebaut werden.

Genau das geschieht bei restorativem (eher sanftem, nicht zu sportlichem) Yoga, Meditation, ayurvedischen Massagen, wie viele Studien heute belegen (siehe Wissenschaftliche Studien, 3.1.1 und 7.2; Wissenschaftliche Studien Meditation, 3.4 und 5.1 - 5.4; Wissenschaftliche Studien Ayurveda, 1).

Darmentleerung

Man sollte bei der Darmentleerung die natürlichen Darmkontraktionen/den Stuhldrang abwarten, also niemals pressen, um den Darm zu entleeren - das führt lediglich zu Hämorrhoiden, Afterriss (Analfissur) und Schädigung der Beckenbodenmuskulatur. Auch von Abführmitteln wird abgeraten. Die Passage kann oft dadurch erleichtert werden, dass man die Arme über den Kopf hebt, oder, wie Dr. Schmelzer rät, sich auf die Toilette nicht setzt, sondern nur eine Hockstellung einnimmt. Die Entleerung sollte nach Möglichkeit nur 1-2 Minuten dauern, da längeres Sitzen nach Dr. Schmelzer auf unbewusstes "Pressen" hinausläuft.

Wenn der Stuhldrang auftritt, dann sollte die Entleerung nach Möglichkeit nicht zu lang hinausgeschoben werden.

Verstopfung aus allopathischer Sicht

Aus Sicht der westlichen Schulmedizin ist es nicht erforderlich, den Darm täglich oder zu einer bestimmten Uhrzeit zu leeren, oder ihn bei jedem Stuhlgang vollständig zu leeren. Aus allopathischer Sicht ist die Gefahr einer Vergiftung des Körpers durch Schlacken im Darm nicht gegeben.

Verstopfung aus ayurvedischer Sicht

Im Gegensatz zur allopathischen Sicht ist die Verdauung für ayurvedische Ärzte das zentrale Thema; die Frage nach dem regelmäßigen Stuhlgang ist einer der ersten, die ein ayurvedischer Arzt seinem Patienten stellt. Das Zusammenspiel der Bioenergien (Doshas) mit dem im Ayurveda sehr wichtigen Verdauungsfeuer Agni kann der Vaidya im übrigen auch am Aussehen der Zunge seines Patienten ablesen.

Fußnoten

Literatur

Seminare

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