Tinnitus: Unterschied zwischen den Versionen

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Vom '''akuten''' Tinnitus spricht man innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 - 6 Monaten, ab 6 - 12 Monaten wird der Tinnitus als '''chronisch''' bezeichnet.
Vom '''akuten''' Tinnitus spricht man innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 - 6 Monaten, ab 6 - 12 Monaten wird der Tinnitus als '''chronisch''' bezeichnet.


Tinnitus tritt häufig nachts auf, wenn keine Umgebungsgeräusche mehr zu hören sind. Er sollte als Erkrankung ernst genommen werden, da er zu einer echten Belastung mit [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/yoga-psychologie/was-ist-psychologische-yogatherapie/ Schlafstörungen], [[Depression]]en und [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] werden kann, wobei die Schlafstörungen eher auf die [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/angst-ueberwinden/ Angst] als auf den Tinnitus selbst zurückzuführen sind. Viele Experten gehen davon aus, dass Tinnitus insbesondere durch dauernde Anspannung und [[Stress]] ausgelöst wird, so dass [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-und-meditation-einfuehrung/ Yoga] und [[Meditation]] sich hervorragend als ergänzende Therapie eignen. Die Zahl der Tinnitus-Patienten in den Industrieländern nimmt zu, was ebenfalls auf einen Zusammenhang mit Stress hindeuten kann.
Tinnitus tritt häufig nachts auf, wenn keine Umgebungsgeräusche mehr zu hören sind. Er sollte als Erkrankung ernst genommen werden, da er zu einer echten Belastung mit [https://www.yoga-vidya.de/yoga-psychologie/yoga-psychologie/was-ist-psychologische-yogatherapie/ Schlafstörungen], [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/depression/ Depression]en und [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] werden kann, wobei die Schlafstörungen eher auf die [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/angst-ueberwinden/ Angst] als auf den Tinnitus selbst zurückzuführen sind. Viele Experten gehen davon aus, dass Tinnitus insbesondere durch dauernde Anspannung und [[Stress]] ausgelöst wird, so dass [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/yoga-und-meditation-einfuehrung/ Yoga] und [[Meditation]] sich hervorragend als ergänzende Therapie eignen. Die Zahl der Tinnitus-Patienten in den Industrieländern nimmt zu, was ebenfalls auf einen Zusammenhang mit Stress hindeuten kann.


Die gute Nachricht ist, dass, nach Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga e.V., etwa 80% aller Fälle von Tinnitus innerhalb von drei Monaten zurückgehen, also nicht chronisch sind. Außderdem gibt es viele neue Therapieansätze, die durchaus vielversprechend sind, wie bspw. die Therapie mit frequenzgefilterter Musik (siehe unten).  
Die gute Nachricht ist, dass, nach Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga e.V., etwa 80% aller Fälle von Tinnitus innerhalb von drei Monaten zurückgehen, also nicht chronisch sind. Außderdem gibt es viele neue Therapieansätze, die durchaus vielversprechend sind, wie bspw. die Therapie mit frequenzgefilterter Musik (siehe unten).  

Version vom 9. Juli 2017, 15:24 Uhr

Als Tinnitus (Tinnitus aurium, Enechema, Susurrus aurium, Ohrensausen), von Lat. "tinnire", "klingeln", bezeichnet man alle wahrgenommenen Geräusche, die durch einen extern erzeugten Klang hervorgerufen werden. Man geht heute davon aus, dass Tinnitus durch eine Beschädigung der Haarzellen im Innenohr ensteht, wodurch falsche Impulse ans Gehirn weitergeleitet werden.

Manche Tinnitus-Geräusche sind weniger störend, andere quälen Patienten z.B. durch penetrantes Pfeifen und stören ihre Nachtruhe.

Die gute Nachricht: Yoga und Meditation können helfen.

Den Tinnitus zur Ruhe bringen - im wahrsten Sinne des Wortes

Objektiver und subjektiver Tinnitus

Darstellung des Ohrs aus Darwins "Descent of Man"

Man unterscheidet den objektiven Tinnitus, der von tatsächlichen Geräuschquellen in der Nähe des Ohrs oder im Ohr hervorgerufen wird (wie etwa Muskelverspannungen, Strömungsgeräuschen von Arterien oder Öffnungsbewegungen der Ohrtrompete) und messbar ist, und den subjektiven Tinnitus, den nur der Patient selbst hört.

Vom akuten Tinnitus spricht man innerhalb eines Zeitraums von etwa 1 - 6 Monaten, ab 6 - 12 Monaten wird der Tinnitus als chronisch bezeichnet.

Tinnitus tritt häufig nachts auf, wenn keine Umgebungsgeräusche mehr zu hören sind. Er sollte als Erkrankung ernst genommen werden, da er zu einer echten Belastung mit Schlafstörungen, Depressionen und Angst werden kann, wobei die Schlafstörungen eher auf die Angst als auf den Tinnitus selbst zurückzuführen sind. Viele Experten gehen davon aus, dass Tinnitus insbesondere durch dauernde Anspannung und Stress ausgelöst wird, so dass Yoga und Meditation sich hervorragend als ergänzende Therapie eignen. Die Zahl der Tinnitus-Patienten in den Industrieländern nimmt zu, was ebenfalls auf einen Zusammenhang mit Stress hindeuten kann.

Die gute Nachricht ist, dass, nach Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga e.V., etwa 80% aller Fälle von Tinnitus innerhalb von drei Monaten zurückgehen, also nicht chronisch sind. Außderdem gibt es viele neue Therapieansätze, die durchaus vielversprechend sind, wie bspw. die Therapie mit frequenzgefilterter Musik (siehe unten).

Die mit Tinnitus verbundenen Töne sollten von den Anahata Klängen unterschieden werden, als angenehm empfundene innere Klänge, die ein Yogi im Zustand fortgeschrittener Meditation wahrnehmen kann.

Symptome

Der objektive Tinnitus wird oft als Knacken beschrieben. Der subjektive Tinnitus reicht von Pfeif-, Summ-, Brumm-, Zisch- und Rausch- bis hin zu Klopfgeräuschen. Der Tinnitus kann als Dauerton zu hören sein, aber auch unterbrochen sein oder gleichmäßig pulsieren.

Krankheitsursachen

Objektiver Tinnitus

Objektiver Tinnitus kann ausgelöst werden durch Verspannungen von Muskeln des Mittelohrs, Missbildung von Gefäßen, Strömungsgeräusche von Blutgefäßen, Geräusche bei Bewegung der Ohrtrompete und ähnliche Phänomene, die körpereigene Klänge verursachen. Hier muss die primär vorliegende Erkrankung behandelt werden.

Subjektiver Tinnitus

Subjektiver Tinnitus kann durch einfache Erkrankungen wie Schnupfen ausgelöst werden, weil die Schleimhäute bei Schnupfen anschwellen und die durch Schleim verschlossene Nase nicht mehr richtig belüftet wird. Mit der Benutzung von Nasenspray, spätestens nach Abklingen des Schnupfens, verschwindet auch der Tinnitus.

Aus ähnlichen Gründen können auch Entzündungen des Mittelohrs oder ein im Gehörgang sitzender Propf ("Ohrenschmalz") zu den Ohrgeräuschen führen. Ein Tinnitus, der auf derartige Ursachen zurückgeht, wird als mechanischer Tinnitus bezeichnet.

Tinnitus kann auch durch Schall- oder Knalltraumen (Airbag, Explosionen), Dauerlärm und durch Dekompressionsunfälle beim Tauchen, außerdem durch internistische (z.B. hoher Blutdruck, Schilddrüse) Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, die Hirnbahn schädigende Erkrankungen des Gehirns, gutartige Tumore und durch manche Medikamente (Verdacht Antihistaminikum Loratadin) hervorgerufen werden. Wer Dauerlärm ausgesetzt ist, sollte einen Ohrschutz tragen.

Insbesondere wird Tinnitus jedoch im Zusammenhang mit einer verspannten Nackenwirbelsäule, einem verspannten Kiefer (Zähneknirschen), Hörsturz und Morbus Menière (Erkrankung mit Schwindel und Hörminderung) genannt. Hier streiten sich die Geister, ob Tinnitus eine Folge dieser Erkrankungen ist, oder ob nicht vielmehr alle diese Erkrankungen auf Daueranspannung und Stress zurückgehen. Auch der hohe Blutdruck würde in dieses Schema gut passen und die Tatsache, dass in den Industrieländern mit zunehmender Belastung die Zahl der Patienten mit Tinnitus immer weiter ansteigt. Der Tinnitus-Spezialist Dr. Greuel, der nach eigenen Angaben etwa 25.000 Tinnitus-Patienten behandelt haben will, sieht in der dauernden Anspannung die eigentliche und einzige Ursache für die Erkrankung, insbesondere bei einer Kombination von beruflichem mit privatem/emotionalem Stress (siehe Video unten). Dr. Greuel behauptet auch, Tinnitus befalle Menschen eines bestimmten Charaktertyps, Menschen, die besonders genau, einsatzbereit, gewissenhaft und pflichtbewusst sind (siehe Video oben).

Auch Rüdiger Dahlke vertritt in seinem Buch "Krankheit als Sprache der Seele" (Mosaik Goldmann 1999, 14. Aufl.) die Ansicht, dass der "klingelnde Wecker" auf unbewältigten Stress aufmerksam machen möchte und ein großes Bedürfnis des Patienten nach Ruhe ausdrückt. Daher ist für ihn die Lernaufgabe auch nicht, "sich möglichst effektiv von dem inneren Störsender abzulenken, sondern im Gegenteil gerade darauf zu horchen" (S. 161). Für ihn stellen sich daher die Fragen, wie man mit An- und Überforderungen umgeht, und was geschehen war, als man die Töne zum ersten Mal hörte usw. (S. 162).

Die Amygdalae, die im Gehirn Stressbelastungen und emotionale Belastungen regeln, regeln im Übrigen auch die Hörbahn, so dass auch hier ein Zusammenhang besteht.

Diagnostik

Der HNO untersucht das Innenohr des Patienten auf mechanische Ursachen für Tinnitus (geschwollene Schleimhäute, Ohrenschmalz-Pfropfen etc.), macht einen Hörtest, da Tinnitus meist auch mit einer Hörstörung verbunden ist, und erstellt ein Tonaudiogramm.

Therapie

Im Fall des objektiven Tinnitus versucht man, die physischen Ursachen für die störende Geräuschquelle zu beheben, die häufig als eine Art Klicken beschrieben wird.

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Akuttherapie beim subjektiven Tinnitus

Beim akuten subjektiven Tinnitus ist es wichtig, dass der Patient nicht lange wartet, sondern bald einen HNO-Arzt aufsucht. Der Arzt untersucht das Ohr auf Propfen etc. und verabreicht ggf. durchblutungsfördende und abschwellende Medikamente, um die Blutversorgung des Innenohrs zu steigern.

Chronischer subjektiver Tinnitus

Bleibt der Tinnitus über einen längeren Zeitraum bestehen, so besteht auch hier kein Grund zur Panik. Abgesehen davon, dass bei vielen Patienten, wie die Deutsche Tinnitus-Liga e.V. betont, eine Gewöhnung eintritt, durch die die Patienten einen Großteil ihrer Lebensqualität zurückgewinnen, gibt es auch hier hilfreiche Methoden, um den Tinnitus zumindest abzuschwächen oder im Idealfall zu stoppen.

Entspannung und Ruhe: Yoga, Meditation, Spazierengehen in der Natur, Musiktherapie, Naturgeräusche

Für einen Patienten, der sich mit Arbeit und privaten Aktivitäten "übernommen" hat, sind Entspannung und Ruhe besonders wichtig. Allzu viele Aktivitäten sollten auf Lieblingstätigkeiten beschränkt werden.

Zahlreiche Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Yoga und Meditation entscheidend zum Abbau von Stress beitragen. Auch depressiven Phasen, Schlafstörungen - die eher durch die Angst ausgelöst werden als durch den Tinnitus - und Unruhe ist mit Yoga und Meditation gut beizukommen.

Wohltuend sind Spazierengänge in der Natur und Zeit für entspanntes Zusammensein mit Freunden oder für ein gutes Buch. Viele Patienten empfinden auch das Hören von leiser Musik oder von Naturgeräuschen als sehr angenehm.

An der Uni Münster wurden mit Erfolg klinische Studien mit frequenzgefilterter Musik gemacht; hierzu wird, vorausgesetzt, es handelt sich um einen tonalen Tinnitus, zunächst ein Hörtest gemacht und die genaue Frequenz des Tinnitus bestimmt. Die entsprechenden Frequenzen werden dann aus der Lieblingsmusik des Patienten mit Tinnitus herausgefiltert. Im Versuch hörte der Patient diese Musik mehrere Tage lang bis zu 6 Stunden täglich (siehe Video unten). Die Musiktherapie gegen Tinnitus beruht auf dem Prinzip, dass jeder Ton Zellen im Gehirn aktiviert, deren Nachbarzellen aber blockiert. Diese blockierten Nachbarzellen werden durch die frequenzgefilterte Musik aktiviert.

Video: hr-Reportage "Frequenzgefilterte Musik hilft bei Tinnitus"

Video: Entspannende Naturgeräusche für die Ohren: Wellen, Regen und Gewitter über dem Ozean

Tinnitus Retraining Therapie

Führen Entspannung und die direkte Behandlung des Innenohrs allein nicht zum Erfolg, dann kann auch die von Jastreboff und Hazell 1990 entwickelte, dreistufige Tinnitus Retraining Therapie eingesetzt werden. Hier geht es weniger darum, das Innenohr zu behandeln, als vielmehr im Gehirn das Limbische System zu beeinflussen, damit die Wahrnehmung des Tinnitus nicht mehr als unangenehm eingestuft wird - man möchte damit Synapsen so verändern, dass sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht werden:

Gespräche mit den Patienten und Angehörigen

Im allgemeinen erzeugt die durch den Tinnitus hervorgerufene Angst und Unruhe erst die Schlafstörungen und verstärkt die negative Wirkung.

Daher ist es sehr wichtig, sowohl dem Kranken selbst, wie auch seinen Angehörigen zu erklären, wie ein Tinnitus zustande kommt und wie man ihn wieder in den Griff bekommen kann. Die meisten Patienten beruhigen sich dann und schöpfen wieder Hoffnung, was zu gutem Schlaf und zu ihrer Genesung beiträgt.

Rauschgeräte

Unterstützend können Rauschgeräte (Masker, Noiser) zum Einsatz kommen, die ins Ohr eingehängt werden. Diese Geräte produzieren naturähnliche Rauschgeräusche ("rosa Rauschen"), die beruhigend wirken und die Hörbahn dämpfen, und überzeugen durch ihre hohe Erfolgsquote (ca. 80%) auch anfänglich skeptische Patienten mit Tinnitus. Getragen werden sie möglichst rund um die Uhr, etwa 8 - 24 Monate lang (je nach Tragehäufigkeit). Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Da in vielen Fällen der Tinnitus mit einer Hörstörung (Lärm- oder Altersschwerhörigkeit, Hörsturz, Morbus Menière) zusammenhängt, können die Masker zugleich auch Hörgeräte sein.

Therapieraum 1 PYTH.jpg

Psychotherapie

Eine psychotherapeutische Begleitung des Patienten zur Bewältigung der Angst und Unruhe bei Tinnitus ist bei starker Belastung des Patienten sinnvoll.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Tinnitus

Weitere mögliche Behandlungsformen bei Tinnitus sind beispielsweise:

  • Besuch beim Osteopathen zur Lösung von Blockaden des Nacken-, Kiefer-, Schulterbereichs;
  • Behandlung in der Überdruckkammer: Hier atmen Patienten mit Tinnitus Sauerstoff mit einem Druck von 1,8 bar ein (entspricht 18 m Tiefe bei einem Tauchgang), was die Sauerstoffversorgung des Innenohrs verbessert;
  • Softlaserbehandlung (Wirkung nicht eindeutig belegt)
  • Magnettherapie (Wirkung nicht eindeutig belegt)

Patienten haben auch die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppen (siehe Weblinks, Deutsche Tinnitus-Liga e.V.) auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.

Siehe auch

Weblinks/Quellen

Literatur/Quellen

Seminare

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