Parashakti

Aus Yogawiki

Parashakti (Sanskrit: पराशक्ति parāśakti f.) höchste Shakti; kosmische Energie, universelle Kraft; Shakti = Kraft, Energie; Para = Höchste, transzendente; Parashakti = Höchste Energie, Kosmische Energie, transzendente Kraft.

Bedeutung von Parashakti als Spiritueller Name

Parashakti ist ein bei Yoga Vidya öfter vergebener spiritueller Name.

Wenn eine Aspirantin diesen Namen erhält, bedeutet das:

  • Diejenige, deren Kraft aus dem Transzendenten kommt
  • Diejenige, durch welche die Kraft des Absoluten wirkt
  • Diejenige, welche mit Kraft zum Unendlichen strebt
  • Diejenige, welche überall die Kraft des Unendlichen wirken sieht
  • Diejenige, die sich zum Instrument des Höchsten macht und die höchste Kraft durch sich hindurch wirken lassen will
  • Diejenige, welche weiß, dass sie eine Manifestation der Kosmischen Energie ist
  • Diejenige, die weiß, dass die Kosmische Energie alles macht

Regeln für die Verehrung von Para-Shakti - Erläuterungen von Swami Sivananda

Auszug aus dem Buch „Tantra Yoga, Nada Yoga and Kriya Yoga“ von Swami Sivananda, Buch I - Tantra Yoga, 5. Auflage, 2000, Shivanandanagar, S. 26 - 29. Divine Life Society

Ich werde euch nun die Regeln für die Verehrung von Parashakti nennen, welche euch sowohl Weisheit als auch Erlösung bringen wird. Hört mit großer Aufmerksamkeit zu.

Es gibt eigentlich zwei Arten der Verehrung von Parashakti: die äußere Verehrung und die mentale Verehrung. Davon ist der äußere Verehrung noch einmal unterteilt in Vaidika und Tantrika. Das erste ist für die Anhänger der Veden, das letztere für die Tantriker.

Auf diese Weise ist die Verehrung aller Devatas offiziell vorgeschrieben. Diejenigen, welche nicht die vorgeschriebene Art und Weise der Devata-Verehrung befolgen, werden sehr bald ins Verderben laufen.

Für die Shakti-Puja wird in vielen Aspekten derselbe Ablauf der Feierlichkeit übernommen, wie er in der Shivalinga-Verehrung angewandt wird. Auch hier haben wir Asana (die Sitzposition der Gottheit, Lotossitz), die Anrufung, Arghya, Padya, Achamana, das Baden, das Bekleiden, das Schmücken, das Opfern von Räucherwerk, Blumen, Illuminierung, das Opfern von Süßwaren, Früchten sowie anderer Nahrungsmitteln, Getränke, Girlanden, Sandelholz-Paste, Niederwerfungen etc. Und auch hier wird die Gottheit angerufen. Ihr Name sollte nach der Puja noch weiter in seinem Herzen wiederholt werden. Während der Verehrungszeremonie soll von allen Mantras besonders das Matrika Mantra, die Mutter aller Mantras, gesprochen werden. Ohne das Matrika Mantra existieren alle anderen Mantras gar nicht.

Das Matrika Mantra wird auf drei verschiedene Weisen von den Gottesverehrern gesprochen. Es variiert je nach Grad der spirituellen Entwicklung des Gottesverehrers und ist unterteilt in grob, fein und sehr fein. Der Schüler sollte dieses Mantrika Mantra direkt nach der Einweihung von einem Satguru lernen. Es kann niemals einfach nur aus Shastras oder Schriften gelernt werden.

Jedes Mantra hat vier wichtige Stätten oder Orte in der körperlichen Struktur des Menschen -- Para, Pasyanti, Madhyma und Vaikhari. Para ist das Mantra, welches mit seinem extra super-feinen Ursprungslaut im Muladhara Zentrum des menschlichen Systems liegt. Die Art dieses undefinierbaren Lauts ist nur wahrnehmbar für jene fortgeschrittenen spirituellen Schüler, die schon Jivanmuktis geworden sind -- welche schon die Tore der Unsterblichkeit durchschritten haben, aber trotzdem noch in ihrem körperlichen Zustand als sterbliche Menschen verbleiben. Pasyanti ist jene Art von undefinierbarem Mantra Laut, welcher von Yogis nur im Bereich um den Nabel herum gespürt und empfunden werden kann. Wenn derselbe mantrische Laut im Herzen gehört wird, wird er Madhyma genannt. Die vierte oder letzte Stufe von mantrischem Laut wird hörbar, wenn er ins Genick eindringt und durch den Hals und die Lippen wieder hervorkommt. Er wird dann Vaikhari genannt. Er ist jetzt von grober Art und Form und kann sowohl von dem Erzeuger des Lauts als auch von anderen gehört werden. Wenn das Mantra in seinem super-feinen Zustand auf den Para und Pasyanti Stufen gesprochen wird, nennt man es "die super-feine Art" der mantrischen Gottesverehrung. Wenn es in der Madhyma Form gesprochen wird, nennt man es "die feine Art"; und in seiner hörbaren Form wird die Gottesverehrung von "grober Art" genannt.

Jemand, der fit genug ist, mentale oder geistige Gottesverehrung vorzunehmen, sollte äußere Gottesverehrung unterlassen und so nicht seine Zeit und Energie mit der Ausführung des letzteren vergeuden.

Auch die innere göttliche Verehrung der Devi ist in weitere zwei Formen unterteilt: eine Form ist an einer gewissen Stelle des inneren Körpersystems lokalisiert oder festgelegt, während die andere nicht so festgelegt und lokalisierbar ist. Die letztere ist die erhabene Art der göttlichen Verehrung.

Die lokalisierte innere göttliche Verehrung von Shakti kann in jedem Chakra, von Muladhara bis Ajna, stattfinden, während die unlokalisierte innere Verehrung einfach nur in seinem eigenen Bewusstsein, im Samvit Teil des menschlichen Systems, passiert. Im Ersteren verehrt der Sadhaka die Devi oder die Göttliche Mutter in einer besonderen Form, erkennbar und angedeutet durch das Mantrika Mantra, im Letzteren verliert sich der Sadhaka selbst in der Wahrnehmung und Vorstellung der Devi und wird eins mit Ihr. Die Gottesverehrung sollte mit äußerster Hingabe und im Einklang mit den Anweisungen des unterweisenden Lehrers ausgeführt werden.

Samvit bedeutet Para-Shakti, und tatsächlich nichts anderes. Daher, Oh Große Munis von Naimisha, sollte Para-Shakti immerzu verehrt werden. (In diesem Fall bedeutet Puja oder Gottesverehrung wirklich atmische Glückseligkeit in oder durch Gleichheit seines Selbst mit Para-Shakti).

Was immer auch von reinem Bewusstsein abzuweichen scheint, wird allgemein so betrachtet, dass es Samsara ist, dieser Kreislauf von Werden und Vergehen, in dem sich die Seelen verstricken.

Um also Unwissenheit, welche von Samsara herrührt, aufzulösen, sollte man Para-Shakti als die universelle Zeugin verehren, welche die Seele in allen Dingen ist, vollkommen frei von allen Attributen, Formen und Namen und anderen begrenzenden Zuständen und Qualitäten, die zum Universum gehören.

Der weise Mensch sollte daher immer zuerst vertrauensvoll die gesegnete Para-Shakti von bedingungslosem und reinem Bewusstsein mit dem Matrika Mantra (Hreem) verehren, welches dieses Bewusstsein kennzeichnet.

Er muss alle Formen und Einzelheiten, auf welche im früheren Teil dieses Diskurses hingewiesen wurde, vermeiden und sich mit dem Einen Höchsten Erhabenen Vollkommenen Bewusstsein von Para-Shakti durch konstante Meditation identifizieren und vereinen. Dann muss er auch die Dualität auslöschen, welche es (nur scheinbar) zwischen ihm, dem Verehrer und der Para-Shakti gibt, der Göttlichen Mutter, welche von ihm betend verehrt wird.

Diese Art von Puja für Para-Shakti, in welcher der Sadhaka durch seine Identifizierung mit dem allumfassenden göttlichen Bewusstsein andachtsvoll Gott verehrt und durch direkte Selbst-Erfahrung Mahesvara wahrnimmt und spürt, wird ihm ganz gewiss das Großartigste bescheren, was man letztlich in einem Leben erreichen kann.

So habe ich euch nun die Methode, die Arten und Weisen der Puja für Para-Shakti, wie sie in den Veden vorgegeben werden, erläutert. Ihr alle seid also angehalten, mit der größten Freude weiterhin fortzufahren, Sie in der beschriebenen Weise zu verehren.

Die Verehrung des Göttlichen kennt drei Arten: Shiva-Puja, Devi-Puja und die Verehrung der Bhaktas. Jede dieser drei ist unterteilt in vedischer und tantrischer Gottesverehrung. Das vedische Verehrungsritual gliedert sich in diese drei Formen: die grobe Form, die feine Form und die absolute Form, also die äußere Form der Verehrung Gottes durch Bilder, dann die geistige Verehrung und zuletzt die Identifizierung seines Selbst mit Gott oder Göttin.