Nandanar

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Swami Sivananda über Nandanar

Artikel aus dem Buch “Lives of Saints” der Divine Life Society

Nandanar gehörte zur unterdrückten Klasse Südindiens. Er war ein heiliger Pariah. Er war die Verkörperung von Bescheidenheit, Geduld und Aufrichtigkeit. Er war ein großer Anhänger von Nataraja aus Chidambaram. Chidambaram ist als südliches Kashi bekannt. Es hat einen großen Tempel. "Nataraja" ist ein anderer Name für Shiva, dem in diesem Tempel gehuldigt wird. Wenn du für eine Weile in Chidambaram bleibst, werden deine Sünden zerstört. Dies ist ein verbreiteter Glaube.

Nandanar diente einem Brahmanen und half bei der Bestellung des Bodens. Als Nandanar seinen Meister um Erlaubnis bat, nach Chidambaram gehen zu dürfen, für ein Darshana auf Shiva, verunglimpfte ihn der arrogante Brahmane und sagte, "Du niederkastiger Pariah! Du willst der Gottheit der Brahmanen huldigen? Geh’ und huldige den Geistern der Bhutas-deinen Familiengottheiten."

Nandanar war ein hingebungsvoller Anhänger Natarajas. Er betete stets voller Hingabe. Als Nandanar unaufhörlich nachfragte, sagte der Brahmane und Großgrundbesitzer zu ihm: "Ja, du kannst nach Chidambaram gehen, wenn du die 250 Hektar des Betriebes rechtzeitig mit Reis bepflanzt." Nandanar war verzweifelt. Er wollte so gerne am jährlichen Festival von Chidambaram teilnehmen. Er musste also die Arbeit binnen zwei Tagen bewerkstelligen. Er verfluchte sich selbst, betete die ganze Nacht um Natarajas Gnade und Führung. Nataraja ließ ein Wunder geschehen, um seinem Bhakta zu helfen. Am nächsten Morgen war das gesamte Land von 250 Hektar voller grüner Reispflanzen mit sprießenden Ähren. Der Brahmane war sehr erstaunt. Er dachte, dass Nandanar ein großer Anhänger sein muss und erlaubte es ihm sofort, nach Chidambaram zu gehen.

Nandanar konnte sich nun also nach Chidambaram begeben. Hier musste er sich einem weiteren Hindernis stellen. Die Priester des Brahmanentempels, die Dikshitars, wollten es Nandanar nicht erlauben, in den Tempel einzutreten, da er von niederer Geburt war. Nataraja erschien ihnen in einem Traum und sagte, "0h Priester, führt alle notwendigen Reinigungszeremonien für Nandanar durch. Er ist Mein hingebungsvoller Anhänger. Erlaubt ihm, mir im Inneren des Tempels zu huldigen."

Die Brahmanen führten die entsprechenden Zeremonien durch und gewährten Nandanar Einlass zum inneren Schrein. Nandanar ging hinein und huldigte Nataraja und war erfüllt von göttlicher Ekstase. Man sah ein blendendes, strahlendes Licht. Nandanar verschwand. Er war nirgends mehr zu sehen. Er wurde Eins mit Nataraja.

Gott macht keinen Unterschied zwischen einem Brahmanen einer höheren Kaste und einem Pariah aus einer niederen Kaste. Was Er will ist aufrichtige Hingabe. Nandanar war Ihm näher als die Brahmanen Tempel-Priester. Im Bereich von Bhakti gibt es keine Unterscheidung zwischen Kaste, Glauben oder Hautfarbe. Wer Hingabe hat, ist Gott nah.

Literatur

  • Lives of Saints by the Divine Life Society, Yoga-Vedanta Forest Academy Press, Himalayas, India, 2009