Herzinfarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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===Nachsorge/Prävention===
===Nachsorge/Prävention===

Version vom 17. März 2014, 15:31 Uhr

Ein Herzinfarkt (fachsprachlich Myokardinfarkt, AMI; umgangssprachlich auch Herzattacke oder Herzanfall) ist ein schwerwiegender medizinischer Notfall, der durch Durchblutungsstörungen von Herzkranzgefäßen hervorgerufen wird, wodurch es zum Absterben von Herzmuskelgewebe (Myokard) kommt. Die Durchblutungsstörungen sind meist auf Blutgerinnsel in durch Arteriosklerose verengten Gefäßen zurückzuführen. Damit das Myokardgewebe wieder durchblutet werden kann, muss das Gefäß so schnell wie möglich vom Blutgerinnsel befreit und erweitert werden.

Der Herzinfarkt ist zwar noch immer eine der häufigsten Todesursachen in Industrieländern, doch ist es mittlerweile gelungen, die Rate der Todesfälle bei Herzinfarkt sowohl durch Prävention und Aufklärung wie auch durch die Fortschritte der Diagnostik und durch verbesserte Soforthilfemaßnahmen zu senken. Vom Herzinfarkt sind auch Frauen betroffen, bei denen sich die Symptomatik anders äußern kann als bei Männern (siehe Symptome).

Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben mittlerweile gezeigt, dass Yoga, Meditation, Tiefenentspannung und gesunde Ernährung auf ideale Weise geeignet sind, Gefäß- und Herzerkrankungen vorzubeugen (siehe auch Wissenschaftliche Studien). Der amerikanische Mediziner und Forscher Dean Ornish entwickelte für Patienten mit Herzerkrankungen und Herzinfarkt ein Programm, in dem ausdrücklich auch Yoga und Meditation als Bestandteil der Therapie vorgesehen sind.

Krankheitsursachen

Hauptverursacher der koronaren Herzkrankheit sind Fettleibigkeit - insbesondere Bauchfett - , hoher Blutdruck, veränderte Blutfettwerte und eine Zuckerstoffwechselstörung (Insulinresistenz) - diese vier werden zusammen als metabolisches Syndrom oder gelegentlich auch als "tödliches Quartett" bezeichnet. Der ungesunde Lebensstil mit meist sitzender Arbeitstätigkeit, zu wenig ausgleichender Bewegung und Übernährung wird noch verstärkt durch andere Faktoren, wie z.B. Stress und Rauchen, und begünstigt Übergewicht, Arteriosklerose, Diabetes und schließlich Herzinfarkt. Übergewicht, das zum Herzinfarkt führen kann, läßt sich durch eine einfache Messung des Taillenumfangs feststellen: Bei Männern sollte der Wert nicht über 102 cm, bei Frauen nicht über 88 cm liegen.

Fette und Kalk ("Plaques") lagern sich in den Herzkranzgefäßen ab (Atherosklerose) und verengen sie, der Druck steigt, da das Herz nun schneller pumpen muss, um die gleiche Blut- und damit Sauerstoffmenge zu transportieren. Schließlich reißt eines der Gefäße und es entsteht ein Blutgerinnsel, duch das andere lebenswichtige Gefäße verstopft werden können, so dass Teile des Herzmuskelgewebes (Myokard) nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden und das Gewebe abstirbt, und zwar von innen nach außen. Das Herz kann dann seine Aufgabe nicht mehr wahrnehmen und es droht der Herzstillstand durch Herzinfarkt (Infarkt = Absterben, Nekrose). Es gilt daher, die Gefäße in möglichst kurzer Zeit wieder freizubekommen.

Fest steht mittlerweile auch, dass, neben den körperlichen Auslösern des metabolischen Syndroms, auch psychosoziale Faktoren, Emotionen wie Angst und Ärger, bei der Auslösung von Herzinfarkt eine Rolle spielen. Das American College of Cardiology stellte im März 2013 fest, dass, 6 Jahre nach den zerstörerischen Auswirkungen des Hurricanes Katrina, die Herzinfarktrate in New Orleans noch immer dreimal höher war als im Rest der Vereinigten Staaten (Higher heart attack rates continue 6 years after Katrina).

Auch andere Erkrankungen wie Entzündungen der Herzkranzgefäße und krankhafte Verkrampfungen der Herzmuskulatur können einen Herzinfarkt verursachen, sind jedoch eher selten.

Informatives Kurzvideo zum metabolischen Syndrom

Symptome

Bei Männern treten beim Herzinfarkt neben Beklemmungs- und Engegefühlen in der Brust häufig über einen längeren Zeitraum brennende Schmerzen auf, die auch in Schultern, Arme und Bauch ausstrahlen können; ebenso kommt es zu Übelkeit/Erbrechen, Atemnot, Angstgefühlen, unregelmäßigem Herzrhythmus, Schweißausbrüchen usw.

Bei Frauen, älteren Menschen und Patienten mit anderen Erkrankungen kann beim Herzinfarkt der Schmerz ausbleiben; Symptome können hier Angst, Atemnot, Übelkeit, Blässe und Druck in der Brust sein.

Therapie

Akuttherapie

Ein Herzinfarkt kündigt sich oft schon Wochen vorher durch ähnlich Symptome wie die oben genannten an und läßt sich daher durch geeignete Maßnahmen und Umstellung auf einen gesünderen Lebenstil noch vermeiden (siehe Prävention unten). Kommt es zum Herzinfarkt, dann ist es, wie oben schon erwähnt, lebenswichtig, die verstopften Gefäße wieder freizubekommen. Dazu werden, wie im nachfolgenden Video anschaulich erklärt, dem Patienten zunächst einmal Sauerstoff und Aspirin (zur Blutverdünnung, gegen Blutgerinnsel) verabreicht und Blutdruck und Herzrhythmus stabilisiert. Im OP wird dann von der Leiste aus (bei ständiger Röntgenüberwachung und vorheriger Spritzung eines Kontrastmittels) ein Draht zum Herzen geführt, an dem entlang schließlich ein Herzkatheter mit einem kleinen, aufblasbaren Ballon zu der verengten Stelle des Herzkranzgefäßes geführt wird. Der Patient ist dabei wach, da der Vorgang nicht mit Schmerzen verbunden ist. Durch Aufblasen des Ballons wird die verengte Stelle erweitert, damit der Blutdurchfluss wieder gewährleistet ist. Damit sich das Gefäß nicht erneut verengt, wird ein kleines, engmaschiges Metallgitter, ein sogenannter Stent, der über dem Ballon sitzt, in das Gefäß gesetzt. Trotz des Stents muss die koronare Herzkrankung aber weiter überwacht werden und der Patient mit überstandenem Herzinfarkt muss sein Leben umstellen.

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Nachsorge/Prävention

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Für die Nachsorge bei Herzinfarkt gilt im Grunde genommen die gleiche Lebensumstellung wie für die Prävention. Der Patient sollte sich gesund, d.h. mit vielen Ballaststoffen, Obst und Gemüse, möglichst vegetarisch oder vegan, ernähren, auf Rauchen verzichten,


Quellen/Literatur