Brahma

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Brahma: 1. (Sanskrit: ब्रह्मन् brahman m., Nom. Sg. ब्रह्मा brahmā) Schöpfer; Teil der hinduistischen Trinität, welche aus Brahma (Schöpfer), Vishnu (Erhalter) und Shiva (Zerstörer) besteht. Einer Legende zufolge wurde er aus einem Ei geboren und erschuf dann die Erde. Ein anderer Mythos besagt, dass er aus einem Lotus hervorging, der dem Nabel Vishnus entspross. Brahma wird meist mit vier Köpfen und vier Armen dargestellt. Er kann in alle vier Himmelsrichtungen sehen. Er hält die Veden in seinen Händen, denn diese enthalten den Schöpfungsplan. Hamsa, eine Wildgans, ist sein Tragegefährt bzw. Reittier. Seine Frauen sind Sarasvati und Gayatri.

Nicht zu verwechseln mit Brahman.

2. (Sanskrit: ब्रह्मन् brahman n., Nom. Sg. ब्रह्म brahma) das Absolute (siehe Brahman).

3. (Sanskrit: ब्राह्म brāhma adj.) heilig, göttlich, auf das Brahman oder auf die Brahmanen bezüglich; eine Form der Hochzeit (Vivaha).

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Warum Brahma nicht verehrt wird

Brahma wird beschrieben als eine hellhäutige, dickbauchige Figur, mit weißer Kleidung und juwelenbesetzten Ohrringen. Er hat vier Köpfe die in alle vier Richtungen schauen. Ursprünglich hatte er 5 Köpfe, aber einer wurde ihm von Shiva in einem Streit abgeschlagen. So wird er auch Chaturana, vier-gesichtiger und ashta karna, achtohriger, bezeichnet. In seinen vier Händen hält er die Veden, einen Opferlöffel, eine Bettelschale und eine Gebetskette (Japa Mala).

Obwohl Brahma als der Schöpfergott gilt, wird er eigentlich nicht verehrt in Indien. Und obwohl es in Indien unzählige Tempel gibt, gibt es nur einen einzigen großen Brahma Tempel. Dieser ist in Pushkar und das ist auch der einzige Ort in Indien, in dem Brahma verehrt wird und wo es auch den einen oder anderen Festtag zu Ehren Brahmas gibt.

Der Tempel in Pushkar hat eine der interessantesten Geschichten über Brahma. Es wird gesagt, das Brahma dort einen Dämonen besiegt hat. Während dem Kampf fiel ein Lotus von seiner Hand. 3 Seen entstanden dort, wo 3 Blütenblätter hinfielen. Brahma entschied, dass das ein geeigneter Ort sei, wo er eine Yajna, eine Feuerzeremonie, durchführen wollte und bat Saraswati zu assesstieren.

An dem Tag, den sich die Götter für die Yajna ausgsucht hatten war Saraswati immer noch nicht erschienen. Aber die Yajna konnte nicht ohne die Gemahlin Brahmas beginnen und so bat Brahma Indra, den Heerführer der Götter, ihm eine Frau zu besorgen. Dieser fand die Tochter eines Kuhhirten mit dem Namen Gayatri, welche dann schnell mit Brahma verheiratet wurde.

Wie dann Saraswati schließlich eintraf hatte die Yajna schon begonnen und Brahma hatte eine neue Frau an seiner Seite. Eine rasende Saraswati sprach dann den berühmten Fluch aus. Sie sagte, dass Brahma vergessen werden würde von den Menschen und keiner würde ihn verehren auf der Erde.

Die Götter flehten sie um Vergebung an und baten sie den Fluch abzuwandeln. Ein göttlicher Fluch konnte nämlich nicht zurückgenommen werden sondern höchstens abgemildert. So sagte Saraswati, das Brahma nur noch in Pushkar verehrt werden würde. So wird das wichtigste Fest für Brahma in Pushkar abgehalten, wo die Menschen in den Seen baden und Pujas durchführen in den Tempeln von Brahma, Saraswati und Gayatri. Bezeichnenderweise haben nämlich die beiden sich bekriegenden Göttinen ihre eigenen Tempel an zwei Enden der Stadt. Diese Feierlichkeiten beinhalten auch eine der größten Rinderausstellungen in der Welt.


Siehe auch

Literatur


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