Bauch-Mudra

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Version vom 28. September 2017, 15:06 Uhr von Sukadev (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „[[https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yoga Ausbildung]“ durch „[https://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/yogalehrer-ausbildung/ Yoga Ausbildung]“)

Bauch-Mudras: Mit Bauch-Mudras wird das Manipura Chakra aktiviert. Die Bauch-Mudras massieren die Bauchorgane, und aktivieren bzw. harmonisieren Agni, das Verdauungsfeuer. Sie helfen auch, die innere Mitte zu finden, welche die Quelle ist von Selbstbewusstsein, Mut und Enthusiasmus. Üblicher Weise werden die Bauchmudras im Stehen ausgeführt. Man stellt sich mit schulterweit voneinander entfernten Füßen und leicht gebeugten Beinen hin. Dann beugt man den Oberkörper nach vorne und legt dabei die Hände auf die Knie oder Oberschenkel. Nun atmet man lang und tief ein und anschließend langsam wieder aus. Nach der vollständigen Ausatmung (leeren Lungen) hält man den Atem an und führt dann die jeweiligen, nachfolgenden Übungen durch:

  • Uddhiyana Bandha: Bei leeren Lungen wird der Bauch eingezogen. Die Bauchdecke geht Richtung Wirbelsäule und Lungen.
  • Plavini Mudra: Die Bauchdecke wird bei leeren Lungen nach vorne gedrückt. Dies aktiviert auch das Ajna Chakra.
  • Nauli: Nach vollständiger Ausatmung die geraden Bauchmuskeln als Bauchmuskelwulst noch vorn gedrückt und abwechselnd nach links und rechts geschoben.
  • Agni Sara: Der Bauch wird mit leeren Lungen abwechselnd eingezogen und wieder nach vorn gedrückt.


Videovortrag - Bauch-Mudras

Höre einen Vortrag von Sukadev über die Bauch-Mudras und deren Wirkungsweisen sowie über die verschiedenen Arten und Weisen der Arm-Mudras. Über die jeweils einzelnen Arm-Mudra-Übungen findest du weiter unten auch Auszüge aus dem Gesamtvideo mit den jeweiligen Arm-Mudras-Einzelübungen.



Begleittext zum Videovortrag - Bauch-Mudras

Mudras sind Energielenkungsübungen, Energieaktivierungsübungen und Mudras können insbesondere integriert werden in Pranayama und Asanas und Meditation, können auch eigenständig geübt werden. Es gibt dabei vier verschiedene Bauch-Mudras, für all diese Bauch-Mudras gibt es auch eigenständige Vorträge. Die vier Bauch-Mudras sind Uddiyana Bandha, vollständig ausatmen und nach dem Ausatmen Bauch einziehen. Uddiyana Bandha geht im Sitzen, im Liegen und in jeder Asana. Uddiyana kommt vom Nach-Oben-Geben, Udd hat immer etwas mit „nach oben“ zu tun, Bandha heißt Verschluss, Uddiyana Bandha bringt das Prana nach oben und hält es oben. Manche sagen auch, Bandha ist wie eine Schleuse, sorgt dafür, dass die Energie nach oben geht, aber nicht nach unten, lässt also die Energie nach oben durch, aber nicht von oben nach unten. Das ist Uddiyana Bandha. Die zweite der Bauch-Mudras ist Agni Sara Mudra. Agni Sara heißt Feueraktivierung. Agni Sara besteht daraus, nach dem Ausatmen Bauch vor- und zurückgeben, wieder und wieder, das aktiviert Agni, das Feuer im Bauch. Eine dritte der Mudras ist Nauli. Nauli gibt es als Kriya, als Reinigungsübung, und als Mudra, als Energieübung, die integrierbar ist im Pranayama. Für das Nauli Kriya, dafür brauchst du den mittleren Bauchstrangmuskel. Oft ist es schwierig für die Leute, Kontakt zu diesem Muskel aufzunehmen. Ich zeige dann oft z.B. auch Rückwärtskraulen. Ich lasse die Leute sich hinsetzen und sage, stelle dir vor, du kraulst jetzt rückwärts und schaue einfach auf deinen Bauch. Dann drückt es von alleine diesen mittleren Bauchmuskel nämlich schön raus. Dann lässt man die Leute wieder aufstehen und Nauli üben, weil genau um den Muskel geht es, den drückst du nach vorne und bewegst dann die Hüfte nach rechts, links, rechts, links. Nauli bedeutet das wellenförmige Bewegen der Bauchmuskeln von rechts nach links oder von links nach rechts. Nauli aktiviert die Energie im Bauch besonders stark. Nauli kann man im Stehen machen und als solches ist es eine Kriya, eine Reinigungsübung. Nauli kann man auch im Sitzen machen, z.B. bei Bhastrika beim Luftanhalten nach dem Einatmen oder auch nach dem Ausatmen. Das aktiviert die ganze Energie im Bauchbereich, des Sonnengeflechtes, aktiviert die Energie in den unteren Chakras, so dass es nachher leichter fällt, die Energie nach oben zu ziehen. Die vierte dieser Mudras ist Plavini Mudra. Plavini Mudra ist der Gegenpol zu Uddiyana Bandha Mudra. Plavini Mudra heißt, nach dem Ausatmen den Bauch nach vorne zu drücken. Also, Uddiyana Bandha heißt, mit leeren Lungen Bauch reinzuziehen, Plavini Mudra heißt, mit leeren Lungen den Bauch nach vorne zu drücken. Du kannst es ausprobieren. Plavini Mudra hat für manche Menschen eine schöne Wirkung und aktiviert sofort Ajna Chakra. Anstatt zu drücken, wie bei Uddiyana Bandha, entsteht ein Zug und dieser Zug kann manchmal Ajna Chakra aktivieren. Plavini Mudra wird nicht so häufig geübt, weil es für die meisten Menschen weniger effektiv ist als Uddiyana Bandha und Agni Sara. Nauli Mudra wird im Pranayama auch selten integriert im Sitzen, weil es die wenigsten Menschen beherrschen. Wenn du aber Plavini Mudra im Sitzen beherrschst, kannst du es ausprobieren. Du kannst auch Nauli Mudra üben im Kopfstand, im Schulterstand, in der Vorwärtsbeuge, das sind so Übungen, wo Nauli Mudra integrierbar ist. Und du kannst auch probieren, in den Asanas nach dem Ausatmen, Plavini Mudra zu üben. Es gibt noch eine weitere Form von Plavini Mudra, z.B. bei Kapalabhati. Da gibt es ja auch einen eigenen Vortrag dazu, wo du vollständig eingeatmet hast, den Brustkorb nach vorne gewölbt hast und bei gewölbtem Brustkorb und weitestgehend gefüllten Lungen atmet man dann aus und ein im Kapalabhati-Atem. Das heißt, auch nach dem Ausatmen bei Kapalabhati sind immer noch die Lungen zu dreiviertel gefüllt, auch das wäre Plavini Mudra. All diesen drei Mudras ist gemeinsam, sie üben die Energie des Sonnengeflechtes und der unteren drei Chakras und ermöglichen es dann, dass die Energie der unteren drei Chakras nach oben fließt in die höheren Chakras.


Videos zu den jeweiligen Einzelübungen der Bauch-Mudras

Uddiyana Bandha

Kurzanleitung: Stelle dich mit schulterweit voneinander entfernten Füßen und leicht gebeugten Beinen hin. Dann beuge den Oberkörper nach vorne und lege dabei die Hände auf die Knie oder Oberschenkel. Nun atme lang und tief ein und anschließend langsam wieder aus. Nach der vollständigen Ausatmung (leere Lungen) hält man den Atem an und zieht den Bauch ein. Dabei geht die Bauchdecke nach innen Richtung Wirbelsäule und gleichzeit nach oben Richtung Lungen. Halte diese Stellung solange, wie es für dich angenehm ist bzw. du deinen Einatemimpuls spürst. Richte dich einatmend wieder auf und wiederhole ...


Uddiyana Bandha mit Agni Sara






Siehe auch

Seminare zum Thema bzw. im indirekten Zusammenhang

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