Yoga Ernährung
Yoga Ernährung ist gesund, gibt Energie, führt zu einer angenehmen Grundstimmung. Yoga Ernährung verbessert die Konzentration. Yoga Ernährung ist in hohem Maße ethisch und ökologisch. Yoga Ernährung, wie bei Yoga Vidya und auch bei Sivananda Yoga verstanden, ist vollwertig, Bio, vegetarisch, vegan.
Wirkung der Yoga Ernährung
Wir sind, was wir essen. Diese Behauptung stimmt in mehr als einer Hinsicht. Natürlich ist Essen notwendig für unser körperliches Wohlbefinden. Aber ebenso beeinflusst es auf eine sehr subtile Weise unseren Geist, denn die Substanz der Nahrung formt den Geist. Eine natürliche Ernährung – rein oder »sattvig« – besteht aus frischer, leichter und nahrhafter Kost wie Obst, Getreide und Gemüse. Sie erhält den Körper schlank und beweglich, klärt und schärft den Geist, macht ihn aufnahmebereit für die Praxis des Yoga. Voll von Prana ist eine reine und mäßige Ernährung die bestmögliche Garantie für physische und psychische Gesundheit. Sie bringt Harmonie und Spannkraft in Körper und Geist.
Yoga Ernährung als natürlichste Ernährung
Der Yoga-Weg der Ernährung ist ganz einfach der natürlichste.
Sonne, Luft, Boden und Wasser vereinen sich, um die Früchte der Erde zu erzeugen: Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Der Nährwert dieser Nahrung kommt direkt von der Quelle, sozusagen »aus erster Hand«. Im Gegensatz dazu beziehen wir den Nährwert aus Fleisch, Fisch oder Geflügel »aus zweiter Hand« – wir konsumieren das Fleisch von Lebewesen, die ihrerseits natürliche Energie, umgesetzt aus verschiedenen Pflanzen, entwickelt haben.
(Es ist interessant, dass wir lediglich Pflanzen fressende Tiere wie Kühe, Schafe und Ziegen zu uns nehmen, nur in Ausnahmefällen sind es Fleisch fressende Tiere wie zum Beispiel Hunde.) Fleisch enthält einen hohen Anteil von Giften (80 Prozent aller Lebensmittelvergiftungen werden durch Fleisch oder Fleischprodukte verursacht) und macht anfälliger für Krankheiten. Es fehlen ihm auch lebensnotwendige Vitamine und Mineralien, außerdem enthält es mehr Eiweiß, als wir brauchen. Durch den Verzehr von Fleisch zwingen wir unseren Körper zu einer unnatürlichen Kost, für die er nicht geschaffen wurde – unsere Zähne und der Darm unterscheiden sich wesentlich von denen der Fleischfresser. Tatsächlich kommen Anatomie und Physiologie der vegetarisch lebenden Primaten der unseren am nächsten.
Yoga Ernährung als ökologische Ernährung
Abgesehen von den kritischen Betrachtungen über Gesundheit und Nährwert ist fleischliche Kost unrationell und verschwenderisch. Viele Kilo Getreide müssen an Tiere verfüttert werden, damit ein Kilo Fleisch auf den Tisch kommt; die »verschwendete« Nahrung wird benötigt, um das Tier mit Energie zu versorgen. Als Eiweißverwerter ist das Tier ineffizient. Ein halber Hektar Land, mit Getreide bebaut, liefert uns ungefähr fünfmal mehr Protein als ein halber Hektar Weideland für Schlachtvieh. Die Zahlen für Hülsenfrüchte – zehnmal mehr Proteine – und Blattgemüse – fünfzehnmal mehr – sind noch verblüffender.
Bei einigen speziellen Gemüsesorten ist das Verhältnis sogar noch günstiger.
Ahimsa, Nichttöten, als Grundlage der Yobga Ernährung
Wenn wir uns einer natürlichen Ernährung zuwenden, müssen wir uns auch fragen, ob wir ruhigen Gewissens das Fleisch eines Lebewesens verzehren können, das oft unter grausamsten Bedingungen geschlachtet wurde. In der so genannten zivilisierten Welt sind die erschreckenden Praktiken der Fleischindustrie unserem Blick entzogen. Angesichts hübsch verpackter Fleisch- oder Fischportionen sehen wir keine Verbindung mehr zwischen dem Produkt und dem – unnötigerweise für uns – getöteten Tier.
Ahimsa, die Heiligkeit aller Lebewesen, gehört zu den höchsten Gesetzen der Yoga-Philosophie; wenn wir geistig wachsen wollen, dürfen wir es nicht außer Acht lassen.
Für den Yogi ist alles Leben heilig: Jede Kreatur ist ein lebendiges Ganzes, mit Herz und Gefühl, Atem und Gespür. Vor diesem Hintergrund ist allein schon der Gedanke an Fleischgenuss ein Frevel. Hast du dir erst einmal bewusst gemacht, woher das Essen kommt und wie es dich beeinflusst, wird dein Geist sich allmählich öffnen, und du wirst erkennen, dass alle Geschöpfe ebenso göttlich sind wie du selbst.
Die drei Gunas in der Yoga Ernährung
Im nichtmanifestierten Universum hat die Energie drei Qualitäten, die als Gunas bekannt sind und im Gleichgewicht zueinander existieren:
- Sattva (Reinheit)
- Rajas (Aktivität, Erregung, der Prozess des Wandels)
- Tamas (Dunkelheit, Trägheit).
Sobald die Energie Form annimmt, überwiegt eine der drei Qualitäten oder Eigenschaften. So sind auf einem Apfelbaum einige Früchte schon reif (sattvig), andere reifen noch (rajasig), und wieder andere sind überreif (tamasig).
Gleichgültig welche Eigenschaft vorherrscht, ein Element der beiden anderen wird immer vorhanden sein. Ein einzelner Apfel kann zum Großteil reif sein, doch ein Teil kann schon faulen, auch wenn man es mit dem bloßen Auge nicht erkennt, und ein anderer Teil wechselt gerade von einem Zustand in den andern.
Die Drei Gunas umfassen jegliche Existenz, alles Geschehen. Ein Raub als Handlung ist grundsätzlich rajasig; doch die Entscheidung zum Raub und das Motiv können überwiegend tamasig, rajasig oder sattvig sein – je nach Situation. In jedem Menschen überwiegt eines der Drei Gunas, ist stärker als die beiden anderen und spiegelt sich in allem, was er tut und denkt. Nur in der Erleuchtung sind die Drei Gunas vollständig überwunden.
Yoga Ernährung als Sattvige Nahrung
Dies ist die reinste Ernährung, die am besten geeignete für jeden ernsthaften Yoga- Schüler. Sie nährt den Körper und erhält ihn in einem friedfertigen Zustand.
Sie beruhigt und reinigt den Geist, befähigt ihn zu Höchstleistungen.
Eine sattvige Ernährung führt somit zu wahrer Gesundheit:
Ein friedfertiger Geist kontrolliert einen kräftigen Körper, und zwischen beiden fließt ein ausgeglichener Energiestrom.
Zu sattviger Nahrung gehören Getreide, Vollkornbrot, frisches Obst und Gemüse, reine Fruchtsäfte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Sprossen und Kräutertee.
Rajasige Nahrung- nicht so erwünscht in der Yoga Ernährung
Zu Rajas zählt man Speisen, die sehr scharf, bitter, sauer, trocken oder salzig sind. Sie zerstören das geistig-körperliche Gleichgewicht, indem sie den Körper auf Kosten des Geists nähren. Zuviel rajasige Nahrung überreizt den Körper und erregt Leidenschaften, der Geist wird unruhig und unkontrollierbar. Zur Rajas-Nahrung gehören alle scharfen Sachen wie scharfe Gewürze und starke Kräuter, Stimulanzien wie Kaffee und Tee sowie Eier, Salz und Schokolade. Hastiges Essen gilt ebenfalls als rajasig.
Tamasige Nahrung - was bei der Yoga Ernährung gemieden wird
Eine tamasige Nahrung nützt weder dem Geist noch dem Körper. Prana oder Energie wird abgezogen, der Verstand wird getrübt, Trägheit stellt sich ein. Die Abwehrkräfte des Körpers schwinden, und der Geist füllt sich mit düsteren Empfindungen wie Ärger und Habgier.
Tamasige Nahrung besteht aus Fleisch, Alkohol, Zwiebeln, Knoblauch, fermentierten Lebensmitteln wie Essig und verdorbenen oder überreifen Substanzen.
Zu Tamas rechnet man auch den Genuss von Tabak und die Völlerei.